Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FINANZPLATZ Der kleine Versicherungsstcindort hat sich be- cherungen,' kamen grosse Konzerne, nachdem Liechtenstein als Capitve-Standort. Hans Hau- wusst gegen das Massengeschäft entschieden, am 11. September 2001 die Rückversiche- mer appelliert dazu an unternehmerische Initia- Und er anerkennt Direkt- und Rückversiche- rungsprämien stark anstiegen. . tive: «Nischenpolitik nützt allen, die innovativ, rungs-Captivev Diese Nische ist für grosse Kon- Von den rund 4500 Captives .weltweit haben flexibel und kreativ genug sind, Nischen mit zerne interessant. Fünf Ruckversicherungen 1000 ihren Sitz in Europa, 35 davon in der Substanz zu füllen.» KORNELIA 
PFEIFFER werden, in Liechtenstein verwaltet und sechs Schweiz. Offshore-Standorte wie Bermuda und Captives, letztere ausschliesslich von grossen Barbados dominieren den Markt, .in'Liechten- Schweizer Firmen wie Novartis. Rieter, Swiss- stein fehlen für viele Capitve-Arten die Struktu- com oder SBB Auf Captives, also Selbstversi- ren. Versicherungsfachleute sehen Potenzial für Herausforderung ist Chance Liechtensteinische Treuhändervereinigung: Präsident Peter Marxer jun., Vorstandsmitglied Thomas Nigg, Geschäftsführer-Stellvertreter Max Gross, Vize-Präsident Roger Frick, Vorstandsmitglied Cornelia Ritter, Geschäftsführer Siegbert Lampert (von links). Nach wie vor steht der Finanzdienstleistungs- einzelne Marktteilnehmer nicht reisserisch schäftsfelder zu stärken und Perspektiven für sektor vor Herausforderungen, auch wenn vorgehen. neue zu eröffnen. All diese Fragen werden im vieles 
schon erreicht ist. Im öffentlichen Recht Es ist die Zusammenarbeit aller Kräfte mit Projekt Zukunft Finanzplatz Liechtenstein sind die wesentliche Verbesserung der Augenmerk auf dem übergeordneten Ziel, die (ZFL) behandelt. Das ZFL muss aber eingebun- Bekämpfüng der Geldwäscherei und des Ter- zu tragfähigen Lösungen führt. Ein Beispiel ist den sein in Überlegungen zur Wirtschaft ge- rorismus zu nennen. Demnächst wird Liech- die gemeinsame Übernahme des Instituts für nerell. Industrie, Gewerbe und Finanzdienst- tenstein eine 
unabhängige integrierte Finanz- Compliance und Qualitätsmanagement leistungssektor sind vernetzt und aufeinander marktaufsicht haben. . (ICQM) durch alle Finanzdienstleistungsver- angewiesen. Steuerrecht und Bildungspolitik Auch im Zivilrecht ist Bewegung. Von gross- bände. Damit ist der wichtige Bereich der sind Erfolgsfaktoren, in denen Handlungsbe­ ter Bedeutung 
ist die bevorstehende Novelle Aus-und Weiterbildung gesichert. Eine positi- darf besteht. des Stiftungsrechts, einem Pfeiler des Treu- ve Diskussionskultur hat sich entwickelt: in Viele kontroverse Diskussionen über die handsektors. Ausländische Kritik spricht von der Sache hart, aber respektvoll. In der Politik Rahmenbedingungen der Wirtschaft werden «anonymen Stiftungen». Massvolle gesetzge- fehlt diese Kultur. Dieses Defizit ist zu beseiti- notwendig sein. Dies ist als kontinuierlicher berische Eingriffe sollen dem begegnen. Da gen, um wieder mehr Motivation zur Über- Prozess zu verstehen, in den man nun inves- die Attraktivität der Stiftung gerade in ihrer nähme öffentlicher Ämter zu schaffen. tieren muss, nachdem er allzu lange vernach- Flexibilität und Liberalität liegt, hat die Regie- Die Rahmenbedingungen der Wirtschaft lässigt Wurde. Die Treuhändervereinigung rung entsprechend zurückhaltende Änderun- stehen im Mittelpunkt. Es braucht eine Lö- wird ihren Beitrag zur Erhaltung eines erfolg- gen vorgeschlagen. Wichtig ist, dass der sung für das im Ausland kritisierte«Ring Fen- reichen Standes der Treuhänder und damit Landtag das Gesetz noch in diesem Jahr ver- cing», sprich die steuerlich privilegierte Be- zum Wohle des Landes leisten. • abschiedet. Doch hängt die 
internationale Ak- . handlung von Sitzgesellschaften. Es gilt die PETER MARXER JUN 
.PRÄSIDENT DER zeptanz Liechtensteins auch davon ab, dass Rahmenbedingungen für traditionelle Ge- UECHTENSTEINSICHEN TREUHANDERVEREINIGUNG ' Staatsfeiertag 2004 — 
35 f
	        

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