Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

AUSSENPOLITIK wnrw. 
$Ernst Walch bei Kofi Annan, Generalsekretär der UNO in 
New York (von links). om System mit geografischen Schwerpunkten vorzulegen Vertrauen zu stiften ist das Ziel - besonders der feist atemlosen Reisediplomatie des Aussenmimsters selbst. Nein, eine Allianz der Kleinstaaten anzuzet­ teln, das sei nicht seine Absicht, wenn er in Panama, Costa Rica, Andorra, Luxemburg, Li­ tauen, Lettland, Malta, Monaco und Osteuropa Kontakte knüpfe, so Ernst Walch. Vielmehr sol­ le sich daraus ein Informations- und Frühwarn-" system entwickeln. Wellenlängen stimmig zu machen, hat sich der Aussenminister persönlich in die Agenda geschrieben. Und persönlich kümmert er sich auch um die Supermacht USA. «Die Amerikaner geben den Ton an in OECD, FATF, IWF», zieht Ernst Walch ins Kalkül, «Amerika ist in Finanzplatz-Angele- genheiien entscheidend.» . Kleinstaat zeigt guten Willen Im September, wahrend der UNO-General- versammlung, plant der Aussenminister Liech­tensteins 
US-Aussenmimster Colin Powell zu treffen. «Man muss sein Gegenuber kennen», so Ernst Walch, «und weckt man Interesse, wird man unversehens zum Partner» So hat sich Liechtenstein nach dem 11. September 2001 im US-Thema Nummer eins, der Terroris­ musbekämpfung, engagiert. Vor einem Jahr dann trat auch das von den USA gewünschte Rechtshilfeabkommen in Strafsachen mit Liechtenstein in Kraft. Damit erhielten' die USA, was in Europa üblich ist. Washington sieht darin aber vor allem ein Zeugnis guten Willens. Betont Konsequenz hingegen zeigte Liech­ tenstein beim diplomatischen Fingerhaken um die Unterzeichnung EU/EWR-Osterweiterungs- vertrag. Es ging darum, von allen Vertragspart­ nern als souveräner, neutraler Staat seit 1806 respektiert zu werden. Auch von Tschechien und der Slowakei, die mit einer Anerkennung - erst ab 1993 - die Verantwortung für die An­ wendung der Benes-Dekrete ablehnen. Damit 
hatte 1945 die frühere Tschechoslowakei Liech­ tensteiner. als Deutsche behandelt, enteignet und vertrieben . «Mit einer solidarischen EWR-Politik gelang in Europa die Trennung der beiden Themen», unterstreicht Ernst Walch. Die aktive EWR-Poli- tik des Soseins habe sich ausgewirkt, hatten sich doch die EWR/EFTA-Partner Norwegen und Island hinter Liechtenstein gestellt Die Mit­ gliedschaft Liechtensteins im EWR bezeichnet der Aussenminister als «idealen Draht der wirt­ schaftlichen Integration in die EU». Den wirt­ schaftlichen Aspekt haben besonders S.D. Prinz Nikolaus von Liechtenstein, Botschafter bei der EU/EWR in Brüssel, und Norbert Frick, Bot­ schafter in Genf bei EFTA und WTO, beim «So­ sein» stets im Auge der Diplomatie. KORNEIIA PFEIFFER
	        

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