Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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1'. DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 14. AUGUST 2004 SEITE 13 ItTWlUsUrktti AhnohniOfllrviot Ii w . USA ÜJ ' . -frdbchUf*) • 5» . fctiww • 
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ZUVERSICHT Wie die LIHK in ihrem Jahresbericht das Jahr 2003 beurteilt und was sie für die Zukunft in Aussicht stellt. 
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NEWS Ölpreis übersteigt 46-Dollar-Marke Hamburg/New York - Die US-Offensive im Stidirak und andere Einflüsse haben den Öl­ preis am Freitag weiter in die Höhe getrieben. An der Rohstoflbörse in New York kostete ein Barrel (I59 Liter) leichtes Rohöl am Nachmit­ tag 46.10 Dol­ lar. Damit wur­ de der Rekord vom Donners­ tagabend um 60 Cent überschrit­ ten. An der Lon­ doner Petro- leumbörse wur­ de ein Barrel der Nordseesorte Brem am Abend für 42.52 Dollar gehandelt. Das war ebenfalls ein neuer Rekord. «Am Markt überwiegt die Einschätzung, das mehr schlechte als gute Dinge bevorstehen», sagte Sam Dale, Büroleiter von Energy Intelligente in Singapur. Vor allem die US-Offensive im Südirak beunruhigt die Ölhiindler, weil eine Unterbrechung der irakischen Lieferungen droht. Weitere Sorgen: Die anhaltende Jukos- Krisc in Russland, Produktionsbehinderungen wegen Stürmen im Golf von Mexiko, die kom­ mende Volksabstimmung in Venezuela über Präsident Hugo Chavez, die angespannte Lage im Förderland Nigeria ̂Unterdessen hat der venezolanische Ölminister Rafael Ramire/, die Hoffnung geäussert, dass die OPEC beim nächsten Treffen in Wien im September das offizielle Preisband anheben werde. Bisher streben die Ölländer offiziell einen Barrelpreis zwischen 22 und 28 Dollar an. (AP) Löhne; Nur massig gestiegen NEUENBURG - Die Löhne sind im laufen­ den Jahr in der Schweiz wegen der unsicheren Wirtschaftslage im Schnitt nur um 1,1 Prozent gestiegen. Das war das Ergebnis der Lohnver­ handlungen zwischen Gewerkschaften und Ar­ beitgebern vom vergangenen Jahr. Die Sozial­ partner der 42 wichtigsten Gesamtarbeitsver­ träge (GAV) beschlossen dabei eine generelle Erhöhung um 0,5 Prozent, sowie eine indivi­ duelle von 0,6 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Die in den wichtigsten GAV festgelegten Mindestlöhne wurden durchschnittlich uin 0,6 Prozent ange­ hoben. Rund eine Million oder 68 Prozent al­ ler Arbeitnehmenden, die einem GAV unterlie­ gen, erhielten diese müssige Lohnerhöhung, wie das BFS weiter mitteilte. Das Resultat sei im Lichte der stagnierenden Beschäftigung, der gedämpften Konjunkturlage sowie einer relativ geringen Inflation im Jahr 2003 zu se­ hen. Die grössten Lohnerhöhungen wurden in den vier Branchen Detailhandel (+1,2 %), Kul­ tur, Sport und Unterhaltung (+1,9 %), Herstel­ lung von Bekleidung (+2 %) und Nachrichten­ übermittlung (+2,2 %) festgestellt. Leer gin­ gen hingegen die Beschäftigten der Branchen Erzeugung und Bearbeitung von Metall sowie Fahrzeugbau aus. Im Durchschnitt erhielten die Beschäftigten in der Industrie eine nomi­ nale Lohnerhöhung von 0,5 Prozent. Im Dienstleistungssektor mündeten die Verhand­ lungen in eine durchschnittliche nominale Lohnsteigerung von 1,5 Prozent. (sda) 
VONTOBEL Was macht den Finanz­ platz Liechtenstein für die Bank Vontobel interessant? Ein Inter- view. Ig 
CENTRUM Wie sich die letztjähri­ ge Neuausrichtung bei der Centruni Bank auf das Halbjahresergebnis ausgewirkt hat. 
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SWISSCOM Weshalb sich der Telekommunikations- Konzcm trotz Gewinn­ einbruch zufrieden zeigt. Iß Erfolg nach Regiebuch 15. LIHGA - Umsatz hängt vom Service für Aussteller und Besucher ab BENDERN - Messen sind ein wirksames Marketing-Instru­ ment, das Ausstellern volle Auf­ tragsbücher verspricht. Nicht auf Machbarkeits-Illusionen, sondern auf Verantwortung und Verlässlichkeit schwört Messe­ organisator Günther Wohlwend. * Komelia Pfeiffe r Im Regiebuch steht alles: wann die Fussböden und Toiletten geputzt werden müssen und was Regie­ rungschef und Ehrengäste zu sehen bekommen. Regie führt Günther Wohlwend und er überlässt nichts dem Zufall, auch nicht bei der 15. Liechtensteinischen Industrie-, Handels- und GeWerbeausstellung (LIHGA). Der Messeorganisator denkt ganzheitlich und langfristig, nicht immer orthodox, aber oft dem Trend voraus. «Wir waren die erste Messe in der Region und die ersten, die einen prominenten Redner en­ gagierten», erinnert sich der Mes­ sepionier. 30 000 Besucher erwartet Die erste LIHGA 1978 zählte 100 Aussteller und schon 12 000 Besucher, bei einem Messebudget von rund einer viertel Million Franken. 26 Jahre später dürfen 250 Aussteller - die Messe ist da­ mit ausgebucht - rund 30 000 Messebesucher erwarten. 1,2 Millionen Franken Budget hat die V1WA AG in Bendern für Wer­ bung und Infrastruktur einkalku­ liert. VIWA, das sind Günther Wohlwend und Sohn Patrick für die Organisation und Fritz Spren­ ger und Sohn Michael für Aufbau und Technik bei zwei Messen: der Liechtensteiner LIHGA in Schaan, in geraden Jahren, und der Schweizer WIGA in Buchs, in ungeraden Jahren. Konkurrenz fürchte er nicht, auch nicht die vier Mal so grosse Dornbirner Herbstmesse zeitgleich zur LIHGA. Allerdings finanziell rechnen müssen sich Messege­ schäft und Messeorganisation. Aus dem Grund haben sich LIHGA und WIGA 1996 für ausländische Unternehmen geöffnet. Der Lö­ wenanteil der Messeaussteller, 152, sind 2004 Liechtensteiner, dazu aber gesellen sich 70 Schweizer und 25 Vorarlberger Unternehmen. Nicht bei allen Inländern stiess Günther Wohlwend mit dein grenz­ überschreitenden Modell auf Gegenliebe. «Das war der einzige Weg, sonst gäbe es heute keine der beiden Messen mehr», bleibt er bei seiner unternehmerischen Linie. Familienfest Messe Der Mann scheint ein Kämpfer­ typ zu sein: zwei Jahre als Eisen­ bahnarbeiter in Australien erprobt, ging er vier Jahre mit der Ospelt- Gruppe in Bendern durch Hochs 
Der Messepionier Günther Wohlwend mit dem Pionier der Gastronomie Felix Real und dem Verkehrsplaner Hanno Konrad (von rechts). und Tiefs. 1973 machte er sich selbstständig, in einer Zeit der Wirtschaftsrezession. Da nahm er Anlauf für die LIHGA und setzte regional um, was er als Aussteller bei internationalen Messen in Frankfurt, Hamburg, München ge­ sehen hatte. Zusammen mit Kom­ pagnon Fritz Sprenger nagelte er Bretter an, stellte die Zelte auf, mimte den Rausschincisser im Festzelt. «Damals war alles noch bescheidener, da kam das Fami­ lienoberhaupt zur LIHGA und bas- ta», erzählt er, «heute kommt die ganze Familie und wir mieten die Infrastruktur zu». Regionale Gewerbemessen sind längst keine Jahrmärkte oder reine Warenmärkte mehr. Events, Unter­ haltung, Vorträge, Sonderschauen sind ein Muss. Und wo einst Schreiner hobelten und Schmiede glühende Eisen formten, zeigt der moderne Handyerker Technologie und Design. Industriebetriebe sind willkommen. Für die Innovationen der kleinen und mittleren Unter­ nehmen jedoch hat Günther Wohl­ wend eine Extra-Ader. Und der Mann hat Gespür für Kundenservi­ ce. «Wenn eine Wand umfällt, stel­ le ich sie wieder auf», sagt einer, der gelernt hat, dass es sich lohnt, in Kleinigkeiten grosszügig zu sein. Ohne aufgeregte Diskussion. Ein Heiz für Kleine «Das geht nicht!», gibt es nicht für den LIHGA-Organisator. Als Mitglied des Vorstandes der Ge­werbe- 
und Wirtschaftskammer (GWK) kennt er natürlich die tiefer werdenden Sorgenfalten in Handel und Gewerbe in Liechtenstein. Er nennt auch das Problem, unbeirrt, ob er dafür «geköpft» wird: «Liechtenstein hat ungeheure Überkapazitäten, die nach unten korrigiert werden müssen. Der Wettbewerb ist hart und es werden, wie schon bei der Wirtschaftsrezes­ sion 1990, nochmals Unternehmen sterben.» Günther Wohlwend appelliert an den Mut, etwas Neues zu versu­ chen und Vertrauen zu sich selbst zu haben. Unternehmer sollten sich mit unangenehmen Fakten und Zahlen auseinandersetzen, rechtzeitig die Notbremse ziehen und aufhören, «gutes Geld schlechtem nachzuwerfen». Das grösste Unglück, das ein Unter­ nehmen treffen könne, sei der Ver­ lust des Ansehens. Das Ansehen der LIHGA zu mehren, manchmal auch zu korrigieren, ist er selbst rund um die Uhr einsatzbereit. Mit der LIHGA 2004 tritt er sogar an, am Ansehen des Finanzplatzes Liechtenstein mitzuarbeiten. Kommen und öffentlicher Auftrag Der in der internationalen Finanzwelt bekannte Liechtenstei­ ner Fritz Kaiser soll ein Konzept für die Zukunft des Finanzplatzes skizzieren. Kaiser reiht sich bei der LIHGA ein unter prominente Na­ men. Der Südtiroler Bergsteiger 
und grüne Europaparlamentarier Reinhold Messner war schon gela­ den, auch der österreichische, rechtspopulistischc Politiker Jörg Haider. Für letzteren freilich muss- te Günther Wohlwend , einige Schelte aus Wirtschaft und Politik einstecken und ausbügeln. «80 Jahre Schweizer ßrenzwächter in Liechtenstein» Die LIHGA ist nicht purer Kom­ merz. Ein Teil ist immer auch öf­ fentlicher gesellschaftlicher Auf­ trag. Nicht nur wird in diesem Jahr «80 
Jahre Schweizer Grenzwäch­ ter in Liechtenstein» gefeiert. Der Liechtensteinische Radfahrerver­ band informiert den Sportnach­ wuchs und die Landesverwaltung darüber, wie sich 34 000 Botschaf­ ter für das Image Liechtensteins einsetzen können. Die AHV zeigt mit einem Stand, dass Solidarität der Generationen in der Altersvor- sorge in Liechtenstein noch etwas gilt. Offizielle Gäste der LIHGA sind Zell am Ziller, Gcrlos und die Zillertal AReNA. Jeder Besucher muss an jedem Messestand vorbei. «Alle Ausstel­ ler sollen das gleiche Messe-Mar­ keting haben», erklärt Organisator. Auch das steht im Regiebuch zur 15. LIHGA. Neun Tage lang führt Günther Wohlwend ab 4. Septem­ ber auf 20 000 Quadratmetern im Alten Riet in Schaan im Volljob Regie. Als «Hausherr» ist er stets der Letzte, der das Messegelände um zwei Uhr nachts verlässt.
	        

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