Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 13. AUGUST 2004 
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SPLITTER eeceerKKttwOTT.-. • Massenevakuierung in Florida WASHINGTON - Gleich zwei Wirbelstür­ me hintereinander sind am Donnerstag auf Florida zugesteuert. Ein solches Wetterphä­ nomen hat es laut Meteorologen seit fast 100 Jahren nicht mehr gegeben. Wahrend Tro­ pensturm «Bonnie» bereits am Mittag an der westlichen Küste des US-Staates eintraf und vor allem heftige Regenfalle mitbrachte, könnte der Hurrikan «Charley» weitaus ge­ fährlicherwerden. Er nahm bei seinem Zug durch die Karibik zusehends an Stärke zu und zwang zu einer Massenevakuierung im Raum Tampa am Golf von Mexiko. 380 000 Menschen wurden aufgerufen, sich im Binnenland vor dem Sturm in Sicherheit zu bringen, der nach Berechnungen am Freitag das Gebiet überqueren könnte. Es ist die bis­ her umfassendste Evakuierungsaktion in der Geschichte der Region Tampa/St. Peters­ burg. (sda/dpa) Häufigere und längere • Hitzeperioden erwartet WASHINGTON - Europa und den USA drohen gemäss einer Studie in den kommen­ den 100 Jahren immer häufigere und längere Hitzeperioden. Die betroffenen Länder seien teilweise nicht ausreichend, auf die Folgen der Klimaentwicklung vorbereitet. Zu den betroffenen Gegenden gehören der Westen und der Süden der USA sowie der europäi­ sche Mittelmeerraum, berichtete die US- Zeitschrift «Science» in ihrer neuesten Aus­ gabe unter Berufung auf Wissenschaftler vom Klimaforschungszentrum in Boulder im US-Bundesstaat Colorado. Aber auch Paris müsse durchschnittlich zwei- statt ändert- 
1 halbmal pro Jahr mit einer Hitzeperiode rechnen, die zudem statt maximal 12 jeweils bis zu 17 Tage dauern könne, heisst es in der Studie weiter. Die Forscher warnten vor den «ernstzunehmenden Folgen», da die betrof­ fenen Regionen nicht ausreichend vorberei­ tet seien. (sda/afp) Priesterseminar geschlossen ST. PÖLTEN - Das durch einen Sex-Skan- dal in die Schlagzeilen geratene Priesterse- minar im niederösterreichischen St. Pölten wird per sofort geschlossen. Mit diesem Ent­ scheid hat der vom Vatikan eingesetzte Auf­ seher erste Konsequenzen gezogen. «Auf Grund der Vorfälle ist ein völliger Neuan­ fang notwendig», sagte der «apostolische Vi­ sitator», Bischof Klaus Küng am Donners­ tag. Er hatte vor rund drei Wochen mit seiner Untersuchung der Aufsehen erregenden Er­ eignisse der letzten Monate begonnen. Auf Computern waren dort im vergangenen Jahr tausende pornographische Bilder entdeckt wordeh. Zudem soll es zu sexuellen Kontak­ ten zwischen Seminaristen und Lehrenden gekommen sein. (sda/dpa/afp) ANZEIGE VüLK^AFiD nÜM.'i l'l< i:;i 1 I i:•! I l":i I I' . DEIMFUEFT) August-Aktion 2004 25 % auf Früchte und Gemüse gültig im Denner-Satellit Schaan und Nendeln 232 00 80 232 46 46 Profitieren Sie als '/< K,' r f-Abonnent von Vorzugspreisen i1'>'/'/ !{!•'J j i 
Entscheidende Phase Grossangriff in irakischer Pilgerstadt - Allawi ruft Rebellen zum Aufgeben auf NADSCHAF - Der Kampf um Nadschaf ist am Donnerstag in die entscheidende Phase getre­ ten. Nach Angaben von Augen­ zeugen stürmten US-Soldaten am Abend das Wohnhaus des schiitischen Predigers Moktada ai-Sadr, der den blutigen Auf­ stand seit vier Monaten an­ führt. Al-Sadr sei aber nicht zu Hause gewesen, hiess es. Den Schilderungen zufolge trafen die Soldaten auf keinerlei Wider­ stand. Der Sturm auf das Haus war Teil eines Grossangriffes in Nad­ schaf, an dem tausende US-Solda­ ten und irakische Sicherheitskräfte beteiligt waren. Der Aufenthaltsort al-Sadrs blieb zunächst unbekannt. Beobachter vermuteten, er könnte sein Haus schon am Mittwoch ver­ lassen haben,  nachdem.es  in der Gegend zu heftigen Gefechten zwi­ schen seiner Mahdi-Miliz und ira­ kischen Polizisten gekommen war. Allerdings hatte der radikale Mul­ lah noch am Dienstag geschworen, er werde «bis zum letzten Bluts­ tropfen» kämpfen. Ministerpräsident Ijad Allawi rief die schiitischcn Rebellen dazu auf, den Imam-Ali-Schrein zu verlas­ sen, in dem sie sich seit Tagen ver­ schanzt hielten. «Die heiligen Stät­ ten in Nadschaf sind niemals sol­ cher Gewalt ausgesetzt gewesen», hiess es in einer Erklärung Allawis» «Die Regierung ruft alle bewaffne^ 
Oer Kampf um Nadschaf ist am Donnerstag in die entscheidende Phase getreten. ten Gruppen auf, die Waffen niederzulegen und den Schrein zu verlassen.» Kämpfer der Mahdi-Miliz griffen in der Nacht zum Donnerstag auch mehrere Regicrungsgebäude in Kut an, 160 Kilometer südöstlich von Bagdad. Bei' Kämpfen mit iraki­ schen Sicherheitskräften kamen 
nach Angaben der Behörden min­ destens 72 Menschen ums Leben, 148 wurden verletzt. Bei Gefechten zwischen schiitischen Aufständi­ schen und britischen Truppen in Amara wurden 20 Menschen getö­ tet, wie ein Sprecher des irakischen Innenministeriums mitteilte. Unterdessen gab die irakische 
Regierung einen Termin für die verschobene Nationalkonferenz be­ kannt: Das dreitägige Treffen, bei dem 1000 Delegierte aus den 18 irakischen Provinzen ein Über- gangsparlament bestimmen sollen, soll am Sonntag beginnen. Die Konferenz war ursprünglich für den 31. Juli geplant. (AP) Doch keine Homo-Ehen San Francisco: Bürgermeister überschritt laut Gericht Befugnisse SAN FRANCISCO - Der Oberste Gerichtshof Kaliforniens hat al­ le Eheschliessungen von Homo­ sexuellen in San Francisco für nichtig erklärt. Der Bürgermeis­ ter der Stadt habe seine Be­ fugnisse überschritten, als er schwulen und lesbischen Paa­ ren Ehelizenzen erteilt habe, ur­ teilte das Gericht. In San Francisco waren vom 12. Februar bis zum 11. März rund 4000 Ehebescheinigungen ausge­ geben worden, bevor dies per Ge- richtsbeschluss vorerst gestoppt wurde. Dem Obersten Gerichtshof zufolge wurden einschlägige Ge­ setze verletzt, in denen eine Ehe als Bund zwischen einem Mann und einer Frau definiert ist. Dies sei 
Der Oberste Gerichtshof Kaliforniens hat alle Eheschliessungen von Ho­ mosexuellen in San Francisco für nichtig erklärt. 
auch von den Wählern so bestätigt worden, hiess es. Allerdings ist da­ mit der rechtliche Status von Ho- mo-Ehen noch nicht endgültig fest­ gelegt: Erst müssen die Gerichte noch entscheiden, ob ein «Heirats­ verbot» für homosexuelle Paare möglicherweise gegen die Verfas­ sung Kaliforniens verstösst. Ent­ sprechend reichten am Donnerstag die ersten Paare Klagen beim Obers­ ten Gerichtshof ein, weil die Ge­ setzte des US-Staats diskriminie­ rend seien. Wegen der Trauscheine, die der Bürgermeister von San Francisco, Gavin Newsom, bis zum März ausgestellt hatte, sah sich US- Präsident George W. Bush zu ei­ nem Antrag auf eine Verfassungs­ änderung gezwungen. (AP) Zwei Sprengsätze Explosionen im spanischen Baskenland MADRID - Zwei kleinere Explo­ sionen haben am Donnerstag­ nachmittag zwei Städte im nordspanischen Baskenland er­ schüttert. Dabei gab es einen Verletzten, wie das Innenminis­ terium in Madrid mitteilte. Der erste Sprengsatz detonierte in einem Park in der Innenstadt von Santandcr. Die zweite Bombe ging vor einem Strandrestaurant in der 120 Kilometer weiter westlich ge­ legenen Stadt Gijon hoch. Dort wurde den Ministeriumsangaben zufolge ein älterer Mann leicht ver­ letzt. Kurz vor der Explosion in Santandcr habe ein anonymer An­ rufer eine Lokalzeitung sowie eine baskische Publikation gewarnt, dass eine Bombe hochgehen wer­de, 
hiess es weiter. Ob der Anrufer sich als Mitglied der baskischen' Separatistenorganisation ETA aus­ gab, war zunächst nicht bekannt. Laut einer Ministeriumssprecherin war der Sprengsatz in Santander von ähnlicher Bauart und Stärke wie eine Bombe, die am vergange­ nen Samstag in der nahe gelegenen Stadt San Vicentc de la Barquera explodiert war. Dazu sowie zu ei­ nem weiteren Anschlag ohne Ver­ letzte am Wochenende hatte sich die ETA bekannt. Am Mittwoch waren von fünf Stränden im Osten Spaniens tausen­ de Menschen evakuiert worden, nachdem eine Bombenwarnung ein­ gegangen war, hinter der ebenfalls die ETA vermutet wurde. (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Wasserpolizei nimmt Motorraddieb fest SCHLATT TG - Eine für ihr Metier eher ungewöhnliche Fest­ nahme können die Wasserpolizei Schaffhaysen und die Seepolizei Thurgau vorweisen: Sie nahmen am Mittwoch einen Motorrad­ dieb fest. Eigentlich kontrollierten die Thurgauer und Schaffhauser Wasserpolizeien am Mittwoch, vom Rheinufer aus mit einem La­ sergerät die Geschwindigkeit von Booten. Während dieser Arbeit sahen die Beamten ein Kleinmo­ torrad mit zwei Personen auf ei­ nem mit einer Fahrverbotstafel signalisierten Wanderweg herum­fahren. 
Als die Polizisten das Töff anhielten, rissen sich die beiden darauf Sitzenden los und flüchte­ ten mit dem Motorrad in hals­ brecherischer Fahrt rheinabwärts. Bei der Holzbrücke in der unte­ ren Schaarenwiis kollidierte der Fahrer mit dieser. Er liess das Motorrad zurück und flüchtete mit seiner Begleitung zu Fuss weiter.  ; 
- Dann stürzte eine Person und blieb im Sumpf stecken. Darauf­ hin konnte die Polizei beide Flüchtenden Verhaften. Erste Ab­ klärungen ergaben, dass der fehl­ bare Fahrer keinen Führeraus­ weis besass und das Motorrad am Dienstag in Thayngen SH gestoh­ len 
worden war. (sda)
	        

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