Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 12. AUGUST 2004 VOLKSI DCrSIHM UNSERE LESER/INNEN 01 BLATTI nCVSlvrlM KOMMEN HIER ZU WORT • LESERMEINUNG Alt oder neu? Als ich 1986 aus Deutschland nach Liechten­ stein kam, habe ich mit Erstaunen festge­ stellt, dass es im Schweizer Sprachraum kein «scharfes S» gibt. Für die Schülerinnen und Schüler fallt damit eine hiiufige Fehlerquelle weg. Gut so - denn Rechtschreibregeln sind immer eine Sache der Vereinbarung, und da die Sprache ein lebendiges Gebilde ist und kein konstruiertes System, kann sie nie völlig widerspruchsfrei und für Jahrhunderte fest­ stehend reglementiert werden. Auch die so genannte alte Rechtschreibung, die nun von vielen gerühmt wird, ist im Kern nichts ande­ res als das Ergebnis einer Expertengruppe, die I90l ihr Regelwerk vorstellte. Vieles aus diesem Regelwerk war so kompliziert, dass eine Reform dringend notwendig erschien und seit Jahrzehnten gefordert wurde. Das Ergebnis der Diskussion war eine gemässigte Reform, die seit 1996 in allen deutschspra­ chigen Ländern durchgeführt wird und nächstes Jahr verbindlich werden soll. In der Öffentlichkeit sind vor allem die spektakulären Neuerungen diskutiert und kritisiert worden: Gemse schreibe man nun Gümse - wie gräulich (statt greulich)! Die vielen Erleichterungen waren offenbar weni­ ger medienwirksam und sind deshalb auch unbekannter geblieben. Die Kommaregeln z. B. wurden spürbar vereinfacht, bei Fremd­ wörtern kann man nun in den meisten Fallen selbst entscheiden, ob man die Original­ schreibweise (z. B. Spaghetti) oder die einge­ deutschte Schreibweise (z. B. Spagetti) ver­ wendet und bei der Gross- und Kleinschrei­ bung, die nach wie vor anspruchsvoll bleibt, muss man nicht mehr wie früher ausgezeich­ nete Grammatik- und Semantikkenntnisse besitzen, um z. B. im Dunkeln tappen oder im Ganzen richtig zu schreiben. Nach acht Jahren neuer Rechtschreibung an allen Schu­ len imdeutschsprachigen Raum und Milliar­ denbeträgen an Ausgaben für die Neuauflage sämtlicher Schulbücher scheint es mir ein Unding, zur alten Rechtschreibung zurück­ zukehren. Vielleicht muss die Umstellungs­ frist verlängert werden. Vielleicht muss de­ nen. die die alte Rechtschreibung gelernt ha­ ben, die Umstellung schmackhafter und leichter gemacht werden, so dass niemand Angst vor dem Neuen zu haben braucht. Vielleicht muss die Reform in manchen Punkten' noch mutiger werden. Vielleicht müssen wir aber auch ganz einfach ein ent- krumpfteres Verhältnis zur Rechtschreibung gewinnen - es gibt niemanden, der die deut­ sche Rechtschreibung so perfekt beherr­ schen würde, dass er nicht immer wieder den Duden konsultieren müsste. Renate Gebele Hirschlehner 
LESERM 
El NUNGEN - !; 
Zuverlässiger Wecker Der liebe Gott hat uns einen neuen Tag beschert. Der allmächtige Tag- und Nachtmacher hat also den Globus (Erde) noch nicht an­ gehalten und uns einen neuen, hel­ len Tag geschenkt, nach einer dun­ klen. Nacht. Wäre es nicht ange­ bracht, sich dafür zu bedanken mir dem Angelus-Läuten (viel­ leicht auch beten?). Alle schwer Erkrankten warten und sehnen sich nach jeder schlaflosen und schmerzcrfüllten, dunklen Nacht auf das erste Licht des Morgens. Ist es zu viel verlangt, dem Tag- und Nachtmacher für den neuen Tag, den er uns schenkt, zu dan­ ken? Oder denken nur mehr so viele von uns an das Tanken (Autobenzinpreis). Kein Physiker, kein Mathemati­ ker und kein Chemiker hat unsere liebe Erde zum Tag- und Nachtma­ cher gebracht, obwohl sich einige aufführen wie die Allmächtigen. Sicher, ich gönne allen die Nacht­ ruhe von Herzen, aber es schadet niemand, sich des allmächtigen Tag- und Nachtmacher zu besin­ nen. Wieviel Lärm ertragen wir sonst, überall, da darf doch eine Angelus-Glocke nicht der Stein des Anstosses sein. (Oder?) Ehrlich, ist für das Gebimmel in aller Herrgottsfrühe (Zitat Volks­ blatt 9.8.04 Leserbrief) in unserer modernen Zeit kein Platz mehr? Anton Smola, Balzers Gedanken zu «Fürst, Gott und Vaterland» Ich war schon an vielen Orten. Aber noch nie habe ich mich so wohl gefühlt wie hier. Hier sagen sich Füchse und Hasen noch gute Nacht, wie es so schön heisst. Man spürt das Grün der Wiese, fühlt den Ausdruck der Bäume, schweift in die Ferne und mit jedem Atemzug drängt sich die Weite der Land­ schaft auf, als wolle sie damit an­ geben, wie schön sie in sich strahlt. Sie sonnt sich in ihrer Vollkom­ menheit und wäre es nicht tatsäch­ lich so schön, wäre es schon fast peinlich - diese Idylle der Erha­benheit. 
Mal ehrlich gesagt: Das Leben ist schön ... wenn man es so sehen will! Und deshalb stellt sich mir die Frage: Was geht in manch einem Menschen hier vor? Ich kann die Aufruhr um die Frage nicht ganz nachvollziehen: Fürst: Ja? Fürst: Nein? Es ist an der Zeit sich dem We­ sentlichen zuzuwenden. Sich aus materiellen Strukturen zu lösen und sich der Liebe, dem eigent­ lichen Sinn des Lebens, zu wid­ men. Mit Achtsamkeit, Nächsten­ liebe und Akzeptanz voranzu­ schreiten, um der Autlösung unse­ res Daseins entgegenzuwirken. Frieden in sich selbst zu finden um dadurch den Weltfrieden zu ge­ währleisten. Indem wir dazu bei­ tragen das Weltchaos zu harmoni­ sieren und endlich aufhören durch Hass, Neid. Zorn, Macht und Ag­ gressionen einen Nährboden für Selbstvernichtung zu schaffen. Sich auf das Wesentliche kon­ zentrieren, das ist das Stichwort. Mensch sollte sich mit sich selbst beschäftigen und dahinter schauen - wie gut es ihm eigentlich geht. Dankbar sein, für das: Wie es ist! Ein Fürstentum ohne Fürst? Nicht vorstellbar! Ob Recht oder Un­ recht, ob gut oder schlecht. Ein je­ der sieht die Dinge aus seiner Sichtweise und die ist nun mal be­ grenzt. Man sieht die Dinge eben so, wie man sie sehen will. Und wenn Mensch glaubt, keine anderen Probleme zu haben - auch gut. Es gibt keine Probleme. Das Problem liegt in der Art und Weise, wie wir eine Sache wahrnehmen. Deshalb gilt es die Wahrnehmung zu ändern, dann löst sich auch das Problem. Jedenfalls, ich habe aufgehört nach dem Warum zu fragen. Es ist, wie es ist. Marion Musenbichler Triesenberg Wiener Heurigen in Balzers Sie habeij Recht. In Ihrem Artikel beschreiben Sie die Darbietungen der «Neuen Wiener Conzert 
Schrammein» und den Gesangsso­ listen als besonderes Konzerterleb­ nis. Die Künstler haben wirklich ihr Bestes gegeben. Der Konzert­ abend hat in musikalischer Hin­ sicht meine Erwartungen weit übertreffen und - so glaube ich — sind viele Besucher wieder etwas versöhnlich gestimmt nach den vorausgegangenen Pannen seitens der Veranstalter. Darüber haben Sie leider nichts berichtet. Schade. Der Samstagnachmittag und - abend des 7. August war in der Liechtensteiner Presse gross als Heurigenerlebnis angekündigt worden. Leider ohne Hinweis dar­ auf, wo Karten zu diesem Ereignis zu. erhalten sind. Nachdem ich mich auf dem Gemeindeamt Bal­ zers erkundigt hatte, war ich erst nach drei weiteren Telefonaten in der Lage, mir letztlich Karten bei der Post zu beschaffen. Für vierzig Franken das Stück. Naja - ich schluckte hinunter, was ich beim Bezahlen derselben zu sagen be­ reits auf der Zunge hatte. Schliess­ lich wollte ich dieses Wiener Heu­ rigenerlebnis auf Burg Gutenberg unbeschwert geniessen. Und ich bekam mein Erlebnis, nämlich ein kulinarisches der Heurigensonder­ klasse. Zuerst im Vorhof der Burg, wo der Anlass wegen des Regens weitergeführt wurde. Festbänkc und ein paar Selbstbedienungs­ stände bzw. später die Theke im Gemeindehaus waren im Gross­ einsatz, von wo aus Frauen sich anschickten, die erwartungsvollen hungrigen Gäste zu versorgen. So weit - so gut. Dann aber wurden die erwarteten «Heurigenköstlich­ keiten» direkt vor anstehendem Publikum in Picknick-Manier zu­ bereitet und ausgegeben: Brot­ schnitten aus der Verpackung, dar­ auf Brotaufstrich aus der Plastik­ dose, dieses auf Kartondeckel ge­ schoben, sehr schnell fertig das Ganze und mit Papierserviette überreicht. Zwei Franken pro Stück! Ein halber Liter Wein zu 20 Franken (!) das Fläschchen, eben­ falls in die Hand gedrückt erhal­ ten, sehr praktisch auch dieses, weil mit Schraubdeckelverschluss ausgestattet. Ende des Kulinari- ums! Ich schluckte mal kurz und 
trocken. Das also war jetzt dieser vielgepriesene Heurige auf Burg Gutenberg. Um mich anstehend waren noch ein paar lange Ge­ sichter. Darin glaubte ich deutlich die unausgesprochene Frage nach den erwarteten Heurigenköstlich­ keiten zu lesen. Andere wiederum machten aus ihrer Enttäuschung über das Fehlende keinen Hehl. Mit einem richtigen Heurigen verbindet man eben doch etwas mehr Speisekultur als hier vorge­ funden wurde. Die Schrammel­ musik war inzwischen auch nicht mehr im Einsatz, weil es zwischendurch regnete. Auswei­ chen in den Rittersaal der Burg wäre zwar die Lösung gewesen. Aber: «Leider wegen baulicher Mängel der Anlage nicht mög­ lich», wie mich ein Zuständiger aufklärte. «Für was denn wohl bisher das viele Geld in die Burg gesteckt worden wäre», hörte ich neben mir einen anderen laut dar­ über nachdenken. Den Veranstal­ tern möchte ich daher mit meinen letzten paar Zeilen erklären, was im Grunde alle Anwesenden er­ wartet und bei diesem Anlass lei­ der nicht vorgefunden haben: Ein Wiener Heurigenerlebnis, ein mu- sikalisch-kulinarischer Anlass nach echter Wiener Art, auf der Burg. Gutenberg, im Trockenen sitzend und zu angemessenen Preisen. Man hat schliesslich für diesen Anlass bereits Eintritt be­ zahlt und nicht zu knapp. Dies, trotz grosszügiger Unterstützung der Veranstalter seitens einiger Sponsoren. Ich verweise bei die­ ser Gelegenheit aber auch an die Zeltüberdachung des Burginnen­ hofes, welche bei vorsorglicher Planung eines solchen Anlasses ebenfalls nicht fehlen darf. Zum Trost für alle kulinarisch Enttäuschten: Wie ich schon ein­ gangs erwähnte, gabs abends im kleinen Gemeindesaal das ausser- gewöhnlich hochstehende Konzert der «Neuen Wiener' Conzert Schrammein» mit den ebenso her­ vorragenden Gesangssolisten. So­ zusagen als versöhnlicher Aus­ klang dieses ansonsten wohl eher dürftig geratenen «Wiener Heuri­ gen» in Balzers. Willy Marxer, Eschen ANZl-Uil- Orange World fifl Und Sie sind mittendrin Entdecken Sie die «Welt des Films» auf dem mobilen Internetdienst von Orange. • Exklusiver Zugang zu 
 1 • n ! < • World, mit jedem GPRSAA/AP-fähigen Mobiltelefon » Erleben Sie die Welt des Films: mit «i,Robot"'» und «Shrek2'"». Kinoprogramme, Bilder, Klingeltöne und Spiele zum Herunterladen »-)r. ii World ist mehr als nur Kino. News aus Sport, Politik, Gesellschaft und nützliche Dienste wie SBB-Fahrpläne u» »«Vi i'rAfrtnrtft U/Afln! 
*2* 
ZW' f iH Y: 
ü -Sif; n: 
 1 jf'«'«-"/;(? y'ork'jijf-.r,!. -ili; lutcf- Si<; Kunrlr.'ll'in'ür.l liill'fr ÜMOO >'00 /'OH ;iIi. I'tfi!, inkl. f-UvSt • Anqt?lxit."> i)iiltu| bot Neu.»b'xbluss U»v, »'im,prochonifon l'nv.pl.ins tur ;'•! Uoi mN* 0'••''.ofi.il  10 CHI -IS /uschl.K)»* l ur Aniufo .'(i UHhiw«'it<lifns|.>M /usnt.'hch (.««»spMrl üi hHMhN " Ilm vaituqtuv Uit 
KuikM». </"' f »P".*v; ixtm 
Oj.iihj.' VVoiltl Opt>o" in.» h   ("ir .il Mintt 
t  mnn.itl« Ii Cl I ' > 
«ui s via ä̂\ °W 
Siemens CX65 Personal 100/24 Monate " Integrierte, videolrihige Digitalkamera mit Zoom «Triband • Grosses TFT-Displny • mit 65536 Farben • Polyphone Klingeltöne Ovmiio World Exclusive 300 Personal 100 H V Personal 30 M<! Ohne Pn»isp(nn l J' - l . W r.rh-r \ «rlii'.tw»'.<()() CHI Mt ) I » M Sl M K.lrto O IiIi) UilMl' ' Mini i m ht .tu! r.»t A|>mm•|inuiU| 
, .p» (>otl» n utn-rti.Hih.ji l I r»x Ii nicht  ti.lt>«'»' 
tlBBBSI EWrl -B 
tsilii h-H Sony Ericsson K700i Exclusive 300/2<l Monate • Integrierte, videofahige Digitalknmein und Fotolieht » Triband » TFT-Display mit 65536 Farben • Polyphone Klingeltone • Bluetooth World & I. u:!iisi\t» .KV .V 
1 fVr>>on.i! V„ H! / 
 v fViSviiu' .:n Nunc: Haag Haag Center 
Mels Pizolpark 
; $ orange™:
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.