Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 10. AUGUST 2004 Äsl GESUNDHEIT Kpzwäg 
18 RATGEBER Silvio Tribelhorn Homöopath aus Mauren Sonnenstich In diesem Sommer konnten wir uns kaum auf die grosse Hitze einstellen. Deshalb kann es sein, dass man bei schönem Wetter schnell einmal zu viel Sonne erwischt. Es entsteht Kopfweh, Übelkeit, Erbrechen, Be- wusstlosigkeit, Fieber. Die Haut ist rot, trocken und heiss. Beim Sonnenstich sind die Symptome stärker als beim Hitzschlag und es kommen evtuell noch Schwindel und Ohrensausen dazu. In einem fortgeschritte­ nen Stadium kann der Patient aber auch be­ reits bewusstlos sein, bleich und mit einem kalten Schweiss bedeckt sein. Was tun bei Sonnenstich? . Als Sofortmassnahme bringt man den Pa­ tienten an einen kühleren Ort und versucht, ihn langsam etwas abzukühlen. So lange der Kopf erhitzt ist, muss man ihn erhöht lagern. Dann den Notarzt rufen oder aufsuchen. In der Zwischenzeit können homöopathische Mittel ausserordentlich hilfreich sein - so sehr, dass sich der Patient innerhalb von we­ nigen Minuten wieder relativ normal fühlt. Welche Mittel kommen in Frage? Sonnenstich und Hitzschlag sind eng mit­ einander verbunden, und es. ist kaum nötig, homöopathisch zwischen beiden zu unter­ scheiden. Die Arzneimittel für beide Be­ schwerden sind in der Regel recht ähnlich. • Im Anfangsstadium, wenn man ein Ge­ fühl von Benommenheit spürt, das durch die Schwellung des Gehirns entsteht, nimmt man «Apis». O Wenn jedoch schon hohes Fieber besteht und die Gesichtsfarbe ist dunkelrot, der Pa­ tient panische Angst bekommt und ein Er- würgungsgefühl am Hills hat, äusserst unru­ hig ist und ohnmachtsnah fröstelt, dann braucht er «Lachesis» mehrmals hinterein­ ander, bis seine Haut wieder eine normale Farbe bekommt. • Wenn der Patient ein hochrotes Gesicht . hat, wenn man das Gefühl hat, der Kopf zer­ springe gleich, er nicht mehr weiss, wo er ist, und nur noch nach Hause will, dann braucht er «Glonoinum». «Glonoinum» ist Nitroglycerin. • Wenn der Patient äusserst schwach ist, alles an ihm wird kalt und er eine starke Übelkeit entwickelt, und dann noch ver­ langt, dass man ihm kühle Luft zufächert, dann braucht er «Carbo vegetabilis». O Ist der Patient bereits ohnmächtig, sein Gesicht totenmaskenähnlich bleich und mit klebrigem, kaltem Schweiss bedeckt, der Mund ist ausgetrocknet, oder Frieren und ängstliche Unruhe beherrschen das Bild, dann braucht er rasch «Arsenicum album» und eine warme Decke. www.naturheilpraxis.li SPEISERÖHRENKREBS Die Zahl steigt STUTTGART - In Deutschland steigt die Häufigkeit von Speiseröhrenkrebs. Als Risi­ kofaktoren für Speiseröhrenkrebs gelten den Angaben zufolge zum Beispiel Überge­ wicht, Tabakkonsum und fcttreiche Ernäh­ rung. Schützend wirkt dagegen eine an Obst und Ballaststoffen reichc Ernährung sowie paradoxerwejse die Anwesenheit bestimm­ ter Stämme des Bakteriums Helicobacter pylori. Wie Studien ergaben, nimmt unter deren Einfluss zwar die Gefahr eines Ma­ gengeschwürs oder gar -krebses zu, .die Häufigkeit von Karzinomen der Speiseröhre (Ösophagus) und des Mageneingangs (Kar­ dia) dagegen eher ab. (PT) 
Druck macht krank Bluthochdruck - ein (un)häimliches Risiko 
GESUND LEBEN Die beste Zeit, um den Blutdruck zu messen, ist morgens nach dem Aufstehen. BERN - In den Industrieländern leiden zwanzig Prozent an er­ höhtem Blutdruck. In Liechten­ stein und der Schweiz sind das gemäss Angaben der Schweize­ rischen Hypertonie-Gesellschaft rund 1,4 Millionen Menschen. Etwa ein Drittel weiss nichts davon, denn Bluthochdruck ver­ ursacht keine Schmerzen. Die Gefahr wird deshalb oft unter­ schätzt. Bleibt ein zu hoher Blut­ druck (Hypertonie) aber unbehan­ delt, drohen Herzinfarkt, Hirn­ schlag, Herzschwäche, Nierenver­ sagen oder Netzhautveränderun- gen. Wichtige Gründe also, den Blutdruck regelmässig zu messen - beim Arzt, in der Apotheke oder zu Hause. Die Schweizerische Herz- stiftung stellt ein Info-Paket zur richtigen Selbstmessung zur Verfü­ gung. Damit das Blut in den Gcfässen vorwärts fliesst und die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen versor­ gen kann, braucht es einen gewis­ sen Druck: den Blutdruck. Wäh­ rend des Tages schwanken die Blutdruckwerte bei jedem Men­ schen ständig. Diese kurzzeitigen Änderungen sind normale Reaktio­ nen 
des Körpers auf physische oder psychische Reize. Über­ schreitet der Druck allerdings ei­ nen bestimmten Grenzwert (siehe Tabelle) über längere Zeit, kann dies bleibende Schäden an lebens­ wichtigen Organen wie Herz, Hirn, Nieren oder Augen verursachen und nach Jahren zu Hirnschlag, Herzinfarkt, Herzschwäche (Herz­ insuffizienz) oder Nierenversagen führen. Behandlung des Bluthochdrucks Der Bluthochdruck ist eine typi­ sche Zivilisationserkrankung. Man­ gelnde Bewegung, Übergewicht, verursacht durch fett-, zucker- und salzreiche Ernährung, Stress sowie Rauchen und erhöhter Alkoholkon­ sum 
lassen den Blutdruck anstei- gen. Deshalb setzen Ärzte bei Werten, die nur wenig über der Norm lie­ gen, auch zuerst beim Lebensstil an. Mit mehr Bewegung, weniger Körpergewicht, einer salzarmen, früchte- und gcmüsereichen Kost, weniger Alkohol und Stressabbau kann der Blutdruck sehr oft positiv beeinflusst werden. 
Hier heisst das Rezept also: Aktiv werden, Eigen­ initiative entwickeln und Verant­ wortung übernehmen! Bei stark er­ höhtem Blutdruck wird die Einnah­ me von Blutdruck senkenden Ta­ bletten unumgänglich. Medika­mente 
und Dosierung verschreibt der behandelnde Arzt. Selbst messen oder messen lassen Ab dem 30. Lebensjahr sollte der Blutdruck regelmässig, das heisst mindestens einmal pro Jahr gemes­ sen werden. Dies kann beim Ar/.t, in der Apotheke oder mit einem zu­ verlässigen Messgerät auch zu Hause gemacht werden. Es gibt Personen, die bei der Messung durch den Arzt oder Apotheker ner­ vös 
werdem Diese Anspannung kann den Blutdruck künstlich in die Höhe (reiben (so genannte Weiss­ kittel-Hypertonie), während er bei einer Eigenmessung zu Hause nor­ mal oder sogar niedrig ist. Hier bie­ tet sich die Eigenmessung speziell an. Den Blutdruck selbst zu messen macht Sinn und wird immer belieb­ ter. Dies liegt einerseits am zuneh­ menden Gesundheilsbewusstsein der Bevölkerung, andererseits kön­ nen Blutdruck-Patienten so die Selbstkontrolle gezielt wahrneh­ men. Die zu Hause in Ruhe gemes­ senen Werte liefern dem Ar/.t wich­ tige Informationen für die Behand­ lung. Die heute auf dem Markt in Apotheken oder Fachgeschäften er­ hältlichen Blutdruck-Messgeräte sind zuverlässig, einfach zu bedie­ nen und können sich als Anschaf­ fung für die regelmässige Selbst­ messung insbesondere für Blut­ hochdruck-Patienten lohnen. Tipps für den Gerätekauf • Besprechen Sie sich vor dem Kauf mit Ihrem Hausarzt. Er kann Tipps geben, wird den Gebrauch des Gerätes gerne erklären und ge­ meinsam mit Ihnen eine Messung durchführen. So sind Sie sicher, dass Sie das Gerät richtig-anwen­ den. • Es gibt zwei Gerätetypen: Oberarm- und Handgelenkmessge- rätc. Oberarmgerätc sind nach Mei­ nung von Experten den Handge- lenkgerätcn vorzuziehen. • Oberarmgeräte messen den Blutdruck sehr zuverlässig und den tatsächlichen Blutdruck-Verhältnis­ sen entsprechend. • Handgelenkgeräte sollten Sie nur verwenden, wenn Sie zuvor beim Arzt geprüft haben, ob die am Handgelenk gemessenen Werte mit denen am Oberarm übereinstim­ men. 0 Das Gerät soll durch aner­ kannte Institutionen klinisch vali­ diert (klinisch geprüft) sein. • Wichtig ist, mit dem Gerät gut zurechtzukommen. Es empfiehlt 
sich, verschiedene Gerätetypen de­ monstrieren zu lassen und auch selbst auszuprobieren. Je nach Armumfang stehen kleine, normale oder grosse Manschetten zur Verfii- gMng. So messen Sie richtig • Am besten wird der Blutdruck immer morgens gleich nach dem Aufstehen gemessen. Essen, trin­ ken oder rauchen Sie vor der Mes­ sung nicht und nehmen Sie keine Medikamente ein, dies könnte die Werte beeinflussen. • Setzen Sie sich hin und ent­ spannen Sie sich vor der Messung mindestens fünf Minuten. • Legen Sie die Manschette ge­ mäss Anleitung Ihres Gerätes satt am Oberarm an. (Die erste Mes­ sung sollte an beiden Armen durch­ geführt werden. Anschliessend im­ mer an dem Arm messen, bei dem sich die höheren Werte gezeigt ha­ ben.) 9 Führen Sie die Messung durch (passiert vollautomatisch). • Sprechen Sie während der Messung nicht. • Bewegen Sie sich und das Ge­ rät während der Messung nicht. • Nach Abschluss der Messung erscheinen die Werte auf der Anzei­ ge des Gerätes. Bei erhöhten Wer­ ten (siehe Tabelle) warten Sie zwei bis drei Minuten und messen dann noch einmal. 9 Sind Ihre Werte bei mehrmali­ gem Messen erhöht, sollten Sie Ih­ ren Arzt konsultieren. Ideale und erhöhte Blutdruckwerte Der obere oder systolische Wert ist der maximale Druck in der Arte­ rie, der durch den Herzschlag zu­ stande kommt. Der untere oder dias­ tolische Wert entspricht dem tiefsten Druck 
in den Arterien zwischen zwei Herzschlägen. Für die korrekte Erfassung des Blutdrucks sind beide Werte wichtig. (Swissheart) BLUTDRUCK 
w IRRE«! Die Schweizerische Herzstif­ tung bietet ein Info-Paket zum Bluthochdruck mit Broschüre, Merkblatt und Anleitung für die korrekte Selbstmessung sowie Blutdriickpass zum Eintragen der eigenen Messwerte an. Es kann gratis bestellt werden bei: Schweizerische Herzstif­ tung, Schwarztorstrasse 18, 3000 Bern 14, E-Mail docu@ swissheart.ch, Internet www. swissheart.ch. 
Kurt Hungerbühler Heilpraktiker aus Nendeln Entgiften Die Ferien neigen sich bei den meisten Menschen wiederum dem Ende zu. Schöne oder auch weniger gute Erinnerungen wer­ den in uns wach. Der Körper, die Seele und der Geist sind erholt. Der Mensch kann sich wieder der Arbeit widmen. Die Frage stellt sich nun, ist unser Körper wirk­ lich richtig erholt, habe ich dem Körper eine Ruhephase gegeben, hat er sich während des Urlaubes wirklich richtig erholt? Nun, die­ se 
Frage dürfte für die meisten mit nein zu beantworten sein. Damit aber der Körper wieder richtig funktionieren kann, soll­ ten wir ihm die Möglichkeit bie­ ten, sich von schädlichen Gift­ stoffen zu lösen. Vor allem die Leber als Schwerarbeiter muss in Betracht gezogen werden. Hier eine altbewährte Methode. Mor­ gens: Chelidonium (Schöllkraut) 10 Tropfen, mittags Taraxacum (Löwenzahn) 10 Tropfen, abends Carduus marianus (Mariendistel) 10 Tropfen. Dosierung: Soweit nicht anders verordnet, werden diese spagyrischen Mittel in et­ was Wasser schluckweise einge­ nommen. Diese Entgiftung soll­ ten am besten bei abnehmendein Mond begonnen werden, da die Entgiftungsbereitschaft des Kör­ pers während dieser Zeit am höchsten ist. www.heilpraktiker.li «Salutogenese» EVERN/D - «Menschen dabei zu helfen, mehr Eigenverant­ wortlichkeit zu entwickeln und ihre bisherige Opferrolle aufzu­ geben, ist mir in den letzten Jah­ ren immer wichtiger 
geworden», erklärt der Autor Dr. med. Karl Braun-von Gladiss. So wächst eigene Autonomie, auch die Fä­ higkeit zu eigenen Entscheidun­ gen des Patienten im Laufe der Behandlung, im Alltag und in- seinen eigenen Normen und Werten. Persönliche Autonomie ist eine wichtige Voraussetzung für Salutogenese, das heisst, für Gesundwerden und Gesundblei­ ben. Vertag Institut für ganzhettllche Medizin und Gesundhettsförde- rung: «Salutogenese - Die Lehre vom Gesundwerden und Gesund­ bleiben», Dr. Med. Karl Braun von Gladiss, zirka 21 Euro.
	        

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