Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 9. AUGUST 2004 VOLKS I BLATT I 
INTERNATIONAL TOPNEWS DES TAGES 
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SPLITTER Akuter Braut-Mangel ANCHORAGE - Der Alaska-Mann ist ge­ meinhin stark, rau und liebt die Wildnis. Grenzenlose Freiheit, weite Tundra, Fischen und Jagen - daraus sind die Träume der Männer gestrickt, die im grössten US- Bundesstaat im äussersten Nordwesten des Landes leben. Dumm nur für die Männer, dass sich in der Wildnis Alaskas so wenig Frauen tummeln. Auf 114 Junggesellen kommen 100 ungebundene Frauen. Akuter Bräute-Mangel hat schon so manchen zur Verzweiflung gebracht. Hier kommt Susie Carter ins Spiel: Die 62-Jährige hat sich das eheliche Wohlergehen der Männer von Alas­ ka zum Lebensziel gemacht. Carter ist Grün­ derin der Zeitschrift «AlaskaMen». Auf 100 Hochglanzseiten und ihrer Webseite www.alaskamen.com können sich Fischer, Jäger, Ölarbeiter und Polizisten ins beste Licht rücken. (sda) Kussrekord in Belgien: 1643 Paare schmusten gleichzeitig BRÜSSEL - Einen neuen Weltrekord im Küssen haben Bewohner der westflämischen Gemeinde Lo-Reninge nach Angaben der Zeitung «Het Nieuwsblad op zondag» aufge­ stellt. 1643 Paare küssten sich am Samstag auf dem Marktplatz der Kleinstadt gleichzei­ tig eine Minute lang für die belgische Fern­ sehsendung «Fata Morgana». Ein Rettungs­ helikopter liess gleichzeitig Rosenblätter auf die Szene regnen. «Es war ein sehr schönes Bild», hiess es in dem Blatt; (sda/dpa) Pflanzenpartikel unter Grönlands Eis gefunden KOPENHAGEN - Wissenschaftler haben bei einer Bohrung drei Kilometer unter dem Inlandeis auf Grönland Pflanzcnpartikel entdeckt, die wahrscheinlich mehrere Millio­ nen Jahre alt sind und auf eine schnelle Ver­ eisung der Polarinsel schliessen lassen. .Wie der Gletscherexperte J0rgen Peder Steffen- sen vom Kopenhagener Niels-Bohr-Institut mitteilte, wurden bei der Bohrung im nörd­ lichen Teil Grönlands aus 3091 Meter Tiefe mehrere Zentimeter Fragmente einer organi­ schen Substanz zu Tage gebracht, die Fich­ tennadeln oder Holzrinde ähnele. Es müsse nun als wahrscheinlich angesehen werden, dass die einst von Wäldern bedeckte Polarin­ sel relativ schnell vereist sei. «Bei einer langsamen Vereisung wären diese Pflanzen- teile nach und nach verschwunden», sagte der dänische Geologe. Mit dem internationa­ len Bohrprojekt NGR1P im grönländischen Eis soll die Klimageschichte der grössten In­ sel der Welt neu erforscht werden. Im letzten Sommer waren die Forscher aus neun Län­ dern in über 3000 Meter Tiefe auf Wasser ge- stossen, das über mehrere Millionen Jahre hermetisch von jedem Kontakt mit der Um­ welt abgeschlossen war. (sda/dpa) ANZEIGE 
Das Fest der Schrillen Eine Million Raver an der 13. Street Parade in Zürich am Samstag ZÜRICH - Rund eine Million Techno-Fans haben an der 13. Zürcher Street Parade am Samstag getanzt und gefeiert. Im Hauptbahnhof starb in der Nacht ein junger Mann. Die Street Parade selbst verlief oh­ ne gravierende Zwischenfälle. Die Street Parade erwies sich ein­ mal mehr als bunte Party der Schrillen und Schönen. Hämmern­ de Techno-Bässe gaben den Takt vor, die Raver präsentierten sich in bester Laune. Die einen beein­ druckten durch aufwändige Outfits, andere durch viel nackte Haut. 31 Love-Mobiles bewegten sich durch die Menschenmassen, der Umzug dauerte rund sieben Stunden. Auf den 
1 Love-Mobiles und den grossen Bühnen entlang der Route am Zür­ cher Seebecken tanzten über 500 Raver diverser Gruppen aus dem In- und Ausland. Über 200 DJs leg­ ten Platten auf. darunter Stars der Techno- und House-Szene. Zum zweiten Mal eine Million Mit Temperaturen um die 27 Grad und vorwiegend Sonnen­ schein, herrschten perfekte Wetter- verhältnisse für die Street Parade. Auch deshalb lockte sie zum zwei­ ten Mal nach 2001 eine Million Menschen nach Zürich. Ein weite­ rer Grund für die grosse Zahl von 'Techno-Fans dürfte die Absage der diesjährigen Love Parade in Berlin 
Rund eine Million Techno-Fans haben an der 13. Zürcher Street Parade am Samstag getanzt und gefeiert. sein. Deutlich mehr deutsche Raver als sonst kamen in diesem Jahr nach Zürich. Nach dem Umzug be­ gann die lange Nacht auf Sonntag. 'In Zürich und Umgebung gingen über 100 Parties über die Bühne. Sic reichten von kleinen Under­ ground-Events bis zu Grossveran- staltungen wie die «Energy» in Zü-rich-Ocrlikon. 
Stimmung aggressiver - wegen Alkohol? Wegen Auseinandersetzungen und Schlägereien musste die Poli­ zei mehrere Male ausrücken. Die Polizei stellte fest, dass die allge­ meine Stimmung im Gegensatz zu 
den Vorjahren gereizter und aggres­ siver war. Ein Mitarbeiter der' Ein­ satz/zentrale der Stadtpolizei erklär­ te gegenüber der Nachrichtenagen­ tur sda, dass die Zahl betrunkener Personen markant zugenommen habe. Er führte dies auf den erstma­ ligen Alkoholausschank durch die Parade-Veranstalter zurück, (sda) Diplomat offenbar entführt Irak: Keine Forderungen der Geiselnehmer -Todesstrafe wieder eingeführt BAGDAD - Extremisten haben im Irak offenbar einen irani­ schen Diplomaten entführt. Der Fernsehsender AI Arabija strahlte am Sonntag ein ent­ sprechendes Video aus. Die ira­ kische Übergangsregierung führte unterdessen wieder die Todesstrafe ein. AI Arabija strahlte am Sonntag ein Video aus, auf dem Extremisten die Entführung eines iranischen Diplo­ maten bekannt gaben. Die Aufnah­ men zeigen einen Mann, bei dem es sich laut Ausweisdokumenten um Dschihani handelt, den Konsul des Irans, in der südirakischen Stadt Kerbela. Die Entführer bezeichne­ ten sich als Islamische Armee im Irak. Sie warnten AI Arabija 
zu­Extremisten 
haben offenbar den iranischen Diplomaten Dschihani, den Konsul des Irans, in der südirakischen Stadt Kerbela, entführt. 
folge die Regierung in Teheran da­ vor, sich in irakische. Angelegen­ heiten einzumischen. Konkrete Forderungen stellten die Geiselneh­ mer nicht. Sollte sich die Entfüh­ rung bestätigen, wäre Dschihani der zweite ranghohe Diplomat, der im Irak in die Hände von Extremis­ ten fiel. Todesstrafe wieder eingesetzt Wie die Übergangsregierung in Bagdad mitteilte, kann die Todes­ strafe bei Mord, Gefährdung der nationalen Sicherheit und Drogen­ handel verhängt werden. Erst am Samstag hatte Ministerpräsident Allawi ein Amnestiegesetz unter­ zeichnet, das Straffreiheit bei ge­ ringfügigen Delikten vorsieht.(AP) Bush-Beraterin lobt Fahndungserfolge NEW YORK - Die US-Regierung hat Anschlagsplänen des Ter­ rornetzwerks AI Kaida nach ei­ gener Einschätzung mit den Jüngsten Fahndungserfolgen ei­ nen 
Rückschlag versetzt. Die Planung von Anschlägen auf die USA sei zum Erliegen gekom­ men, sagte die Beraterin für innere Sicherheit von US-Präsident Geor­ ge W. Bush, Frances FragosTown- send, 
am Sonntag im Fernsehsen­ der Fox. Die Frage sei, ob dies für die gesamte Planung oder nur ei­ nen Teil davon gelte. Townsend be­ zog sich auf die Festnahme von Terrorverdächtigen in Pakistan und Grossbritannien und die Beschlag­ nahme von Material in Pakistan, 
das auf Anschlagspläne gegen amerikanische Finanzinstitutionen in Washington, New York und Ne- wark hindeutet. Die Aktionen er­ folgten in Zusammenarbeit mit US-Geheimdiensten. Eine dem Netzwerk El Kaida na­ he stehende Terrorgruppe drohte Italien am Samstag im Internet mit Anschlägen. Sollte die Regierung ihre Truppen nicht bis zum 15. Au­ gust aus dem Irak zurückziehen, würden «unsere Zellen in Rom und anderen italienischen Städten ihre Missionen ausführen» und den Menschen in Italien die Hölle be­ reiten, hiess es in der im Namen der Abu-Hafs-al-Masri-Brigaden unterzeichneten Erklärung auf ei­ ner islamistischen Webseite. (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + «Berühmtester Feuer­ wehrmann» ist tot HOUSTON - Der «Höllen­ kämpfer» Red Adair, der berühm­ teste Feuerwehrmann der Welt, ist tot. Der Mann, der es mit bren­ nenden Ölquellen und Bohrinseln aufnahm, starb laut Angaben sei­ ner 
Familie mit 89 Jahren. Der Brandbekämpfer mit den feuerro­ ten Haaren war durch das Ein­ dämmen katastrophaler Gross­ feuer auf der ganzen Welt be­ rühmt geworden. Adair löschte im Laufe seiner 35-jährigen Kar­ riere tnehr als 2000 Brände. Er bekämpfte sie mit einer von-ihm entwickelten Technik - dabei ka­ men Sprengstoff und schwere 
Geräte zum Einsatz. Zu Adairs spektakulärsten Missionen zählte sein 
Einsatz während des Golf­ krieges 1991. Im Alter von 76 Jahren war er in Kuwait beim Lö­ schen der Ölquellen beteiligt, die Saddam Hussein in Brand steck­ en liess. (sda/dpa/afp) Weitere Infos ^ www. .Ii Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen
	        

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