Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

^.•jßas&uUt -• t '. . -1- U-,,. •.: .... -. ,.... .... -, i ^ . Wann's passiert www.volksblattli DBE SPORTIMEWS FÜR LIECHTENSTEIN <M O N TAG?|9ffAU G U ST!2004 VORHABEN DES TAGES Südafrika will den For- mel-l-Tross in die Kap-Republik zurück­ holen. 
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I M EWS Spekulatiqnen um Häkkinen-Comeback beendet FORMEL 1 - BAR-Teamchef David Ri­ chards hat die Spekulationen um,eine Ver­ pflichtung des früheren Formel-1-Weltmeis­ ters Mika Häkkinen beendet. «Ich habe nicht mit ihm gesprochen und habe auch nicht die Absicht, mit ihm zu sprechen», sag­ te er der Welt am Sonntag. Häkkinen war als Nachfolger des Engländers Jenson Button im Gespräch, der von BAR zu BMW-Williams wechseln will. Noch am Freitag hatte Häkki­ nen in seiner Heimat Finnland dem Fernseh­ sender YLE Kontakte zu BAR bestätigt. Da­ vid Richards pocht allerdings auf einen sei­ ner Meinung nach per Option verlängerten Vertrag mit Button, der zu einer Aussprache mit dem Team bereit ist. (si) Manipulation durch Ayhan LEICHTATHLETIK - Die türkische 1500- m-Europamcistcrin Siireyya Ayhan nimmt wegen eines durch sie manipulierten Do­ pingtests nicht an den Olympischen Spielen in Athen teil. Dies bestätigte der türkische Sportfunktionär Mehmet Atalay. (si) Formel-1-Strecke in Südafrika? FORMEL 1 - Südafrika will die Formel I in die Kap-Republik zurückholen. Ein Investo­ ren-Konsortium plant den Bau einer neuen Rennstrecke in der Nähe von Kapstadt, auf der die Königsklasse ab 2007 wieder um WM-Punkte fahren soll. Der bislang letzte von insgesamt 23 Grossen Preisen in Süd­ afrika fand am 14. März 1993 in Kyalami statt. (si) Karembeu zu Servette FUSSBALL - Servette meldet einen weite­ ren prominenten Zuzug: Für drei Jahre hat der 34-jährige Franzose Christian Karembeu bei den Genfern unterschrieben. Der Welt­ meister 1998 und Europameister 2000 spiel­ te in den letzten drei Saisons in Griechenland bei Olympiakos Piräus. Karembeu ist der 19. Zuzug der Genfer und nebst Viorel Moldo- van der hochkarätigste. (si) VOLKS BLATT 
REKORD SWKP^T-V'- 3,9 MILLIARDEN AM TV OLYMPIA - Die Olympi­ schen Spiele schreiben ein weiteres Ka­ pitel Fernseh- Geschichte. Nach 
Schät­ zungen des Internationa­ len Olympischen Komitees werden welt­ weit 3,9 Milliarden Menschen die Übertra­ gungen aus Athen verfolgen. Damit wären die 28. Sommerspiele die meistgesehene Sportveranstaltung aller Zeiten. Während Sydney 2000 hatten 3,7 Milliarden vordem TV-Bildschirm gesessen! (si) 
' • •* -..Vir EHRE DES TAGES Roger Federer wird an der Olympia-Eröff­ nungsfeier die Schwei­ zer Fahne tragen. •] Q 
RÜCKBLICK DES TAGES Franz Oehri, Remo Se- le und Theo Schurti er­ innern sich an ihre Olympia-Einsätze. "| Q 
SEITE 9 PREMIERE DES TAGES Liechtenstein nimmt erstmals an der Junio­ ren-WM der Minigol­ fer teil.' 14 «Clavis» Weltrekordfahrt Andrea Clavadetscher pulverisiert den 24-Stunden-Strassen-Weltrekord SCHÜTZ - Was Andrea Clava­ detscher vor sechs Tagen auf der offenen Rennbahn von Zü­ rich Oerlikon versagt blieb, hol­ te er im luzernischen Schütz nach: Er fuhr in 24 Stunden mit 813,636 Kilometers einen sen­ sationellen neuen Weltrekord. * Ren6 E. Schaerer. Schob Der Wahlvaduzer Andrea Clavadet­ scher hat in seiner erfolgreichen Radsport-Karriere ein weiteres grosses Ziel erreicht: Nach seinem im Jahre 2001 erzielten Sieg im Langdistanz-Radrennen des Race Across Amerika von der Ost- an die Westküste der Vereinigten Staaten, verbesserte der Extremsportler die­ ses Wochenende den seit 1991 vom Amerikaner Darall Bowles gehalte­ nen 24 Stunden Strassen-Wellre- kord um sagenhafte 56,922 auf un­ glaubliche 813,636 Kilometer. Die­ se Leistung entspricht einem gefah­ renen Srundenmittel von 33,902 km/h bei teilweise heftigen Regen­ güssen während der Nacht von Freitag auf Samstag und dann wie­ der brütender Hitze am Samstag bis 14 Uhr. «Glücklicherweise dauer­ ten die mehrfachen Niederschläge jeweils nur etwa 30 Minuten, so dass Andrea Clavadetschers Kurz- arm-Trikot stets schnell trocknen konnte und während der ganzen Rekordfahrt nie ausgewechselt werden musste», erklärte mit Rein­ hard Schiider der offizielle Renn­ kontrolleur der Ultra Marathon Cy- cling Association (UACM) gegenü­ ber dem Volksblatt. Nach den star­ ken Regenschauern während der Nacht wurde es im luzernischen Schütz am Samstag gegen elf Uhr jedoch wieder derart heiss, dass na­ mentlich im Zielbereich der geteer­ te Strassenbelag klebrig wurde und zu schmelzen begann. Volksblatt mit Spezialauftrag Angetrieben von vielen hundert begeisterten Zuschauern pedalte der Vaduzer desto ungeachtet nach seinem Start vom Freitag um 14 Uhr bis zur Zjcldurchfahrt am Samstag zur gleichen Zeit während der gesamten Renndauer von 24 Stunden pausenlos um den Schüt­ zer Rundkurs, wobei er am Samstag exakt um. 12.18 Uhr den bislang 13 Jahren alten Weltrekord von 756,714 Kilometern brechen konnte. Während den ihm danach noch 102 verbleibenden Minuten konnte Andrea Clavadetscher noch weitere 56,922 Kilometer zurückle­ gen, was zum Schluss des strapazi­ ösen Ultra-Zeitfahrens noch einem Durchschnittstempo von über 40 km/h entspricht. Das sekundenge­ nau nach 24 Stunden auf die Stras­ se geworfene Ei markierte zuhan­ den der UMCA die exakte Fahrdis­ tanz, deren Nachmessung 82 Run­ den und 285 Meter ergab. Dabei 
Mit vollem Einsatz zum sensationellen neuen Weltrekord: Andrea Clavadetscher. war vor allem mehr als nur erstaun­ lich, dass Andrea Clavadetscher in Schütz seine letzte Rennrunde mit einem regelrechten Schlussspurt in der besten Zeit der vergangenen acht Stunden zurücklegte. Auf An­ frage des Extremsport-Weltverban­ des kam dem Volksblatt, schliess­ lich die Ehre zu, Andrea Clavadet­ scher auf der letzten Rennrunde mit einem Polizeiauto zu begleiten, um den Eiwurf zur offiziellen Markie­ rung der Renndistanz als Beweis­ mittel fotografisch festzuhalten. Erinnerung an Roger Federer Am Ziel war der Wahlliechten- steiner natürlich mehr als nur ge­ zeichnet. Er musste von zwei Hel­ fern von seinem Rennrad gehoben und auf dem Boden auch beidseitig gehalten werden, doch seine Du­ sche mit Champagner tat ihm sicht­ lich gut. Doch nur wenige Minuten nach seiner stark umjubelten Ziel­ ankunft liess Andrea Clavadetscher seinen Emotionen auch während mehreren Fernseh- und Radio- Interviews wieder ihren freien Lauf. Andrea Clavadetscher er­innerte 
männiglich an Roger Fede­ rer nach dessen erstem Sieg in Wimbledon. Ganze Familie am Ziel Dabei war er jedoch bei weitem nicht alleine. Auch seiner Frau Ger­ da liefen Freudentrlinen über die Wangen, wobei sie auf Anfrage nur noch «grandios, einfach grandios» zu stammeln vermochte. Clavadet­ schers Mutter Margrit aus dem Prä- tigau zeigte sich ebenfalls «glück­ lich, dass er es geschafft hat» und auch seine Schwester Lea Kündi aus Chur schwärmte über den Er­ folg: «Es ist einfach toll, dass sein Traum heute in Erfüllung gegangen ist. Mein Bruder hat lange und sehr hart daran gearbeitet». Nicht ohne Zwischenfälle Andrea Clavadetschers Rekord­ fahrt verlief zwar ohne Raddefekte, doch nicht ganz ohne Zwischenfalle. In den frühen Morgenstunden konn­ te er am Samstag nur mit einem brüsken Bremsmanöver den Zu- samnienstoss mit einem Reh im allerletzten Moment noch verhin­dern 
und gleich mehrfach musste er auch Füchsen ausweichen. Exakt um 04.37 Uhr war schliesslich auch ein kurzes, aber Rhythmus brechendes Anhalten notwendig, weil nach den nächtlichen Regengüssen ein Ölen der Radkette erforderlich wurde. Dass Andrea Clavadetscher seine Parforceleistungen im Übrigen nie ohne freiwillig verlangte Doping­ kontrollen erbringt, weiss man von ihm schon lange. Es war daher auch nicht verwunderlich, dass er am Ziel und nach der ersten Verschnaufpause von Roland Hunziker als offiziellem Dopingkontrolleur von Swiss Olym- pic zur Urinabgabe geführt wurde. Interesse geweckt Der Extremsportler aus Vaduz hat dieses Wochenende mit seinem Weltrekord grossartigen Spitzen­ sport gezeigt, doch war von Rein­ hard Schröder auch zu erfahren, dass sich bei der UMCA bereits mehrere Amerikaner angemeldet hätten, um Andrea Clavadetschers Rekord anzugreifen. Dies dürfte für alle Extremsportler mit Bestimmt­ heit sehr schwierig werden. Wichtig: Die Flüssigkeitszunahme. Im Ziel: Andrea Clavadetscher mit Frau und Sohn.
	        

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