Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 7. AUGUST 2004 T̂s: 
INTERNATIONAL D°estage 
s S 32 bŜI SPLITTER Erneut Gräber geschändet STRASSBURG - Erneut sind Gräber muslimischer Gefal­ lener auf dem elsäs- sischen Soldaten- friedhof Cronen- bourg bei Strassburg geschändet worden. 15 Grabsteine wur­ den laut Pariser Innenministerium in der Nacht zuin Freitag mit Hakenkreuzen und SS-Zeichen be- schmiert. An die Friedhofsmauer schrieben die Tater «HVE junior» (Heimattreue Verei­ nigung Elsass), die Bezeichnung für eine 1993 aufgelöste elsüssische Gruppe mit Ver­ bindungen zur europäischen und dabei vor allem zur deutschen Neonazi-Szene. (AP) Hiroshimas Kritik R rwi .v'rn 
HIROSHIMA - Zum Jahrestag des ersten Abwurfs ei­ ner Atombombe hat der Bürgermeister der japanischen Stadt Hiroshima schwere Vorwürfe gegen die USA er­ hoben, weil sie die Entwicklung neuer Nuklearwaffen vorantrei­ ben. Die Politik der Regierung von Präsident George W. Bush sei «egozentrisch, kritisier­ te Tadatoshi Akiba am Freitag während der zentralen Gedenkfeier für die Opfer vom 6. August 1945. Er forderte ein Verbot aller Atomwaffen, das spätestens 2020 umgesetzt sein sollte. Die Regierung Bush ignoriere die Vereinten Nationen und das Völkerrecht, wenn sie die Forschungen zur Entwicklung kleinerer und gewissermassen «benutzer- freundlichercr» Atomwaffen wieder aufneh­ me, erklärte Akiba.Der US-Senat hatte im Juni entsprechende Forschungsarbeiten ge­ billigt, nicht aber für die Herstellung solcher Waffen. 
Dabei geht es um so genannte «Bunkerbrecher» oder «Mini-Atombom­ ben». (AP) Üble Kreuzfahrt ATHEN - Mehr als 150 Passagiere des un­ ter der Fahne der Marschall-Inseln fahrenden italienischen Kreuzfahrtsschiffes «R-6» sind an einer Magen- und Darm-Infektion er­ krankt. Wie das griechische staatliche Radio am Freitag weiter berichtete, seien 785 Men­ schen an Bord. Die Touristen stammen aus Grossbritannien und Spanien. Die griechi­ schen Gesundheitsbehörden haben sich mit den Ärzten des Schiffes in Verbindung ge­ setzt. Ihnen sei mitgeteilt worden, die Situa­ tion sei unter Kontrolle. (sda) 
Zu gefährlich Die UNO will noch keine Einsätze im Irak wagen NEW YORK - Die Lage im Irak ist nach Einschätzung von UNO-Ge- neralsekretär Kofi Annan weiterhin zu gefährlich lür ei­ nen grösseren Hilfseinsatz der Vereinten Nationen. Er werde darum einen solchen Ein­ satz von UNO-Mitarbeitern nicht genehmigen, teilte der Generalsek­ retär dem Sicherheitsrat in seinem neuen Bericht über die Arbeit der UNO-Unterstützungsmission für Irak mit. Das erklärte Annans Spre­ cher Fred Eckhard am Freitag in New York. Die Risiken im Irak müssten nach Einschätzung der UNO- Sicherheitsexperten weiter­ hin als «hoch bis kritisch» einge­ schätzt werden. Deshalb müssten alle Aktivitäten der UNO-Mission sowie der verschiedenen UNO- Hilfsorganisationen im Irak auf ein Mindestmass beschränkt bleiben. Der Sicherheitsrat setzte für den kommenden Mittwoch Konsulta­ tionen über den Annan-Bericht zur Lage im Irak an. Niemand will UNO beschützen Bereits zu Wochenbeginn hatte der UNO-Generalsekretär beklagt, dass kaum ein Mitgliedsland der 191 Staaten umfassenden Weltor­ ganisation bereit sei, Truppen für den Schutz der UNO-Mission im Irak zu entsenden. Inzwischen räumte auch der UNO-Botschafter 
Nach Einschätzung von UNO-Sicherheitsexperten sind die Risiken im Irak «hoch bis 
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• . . kritisch». der USA, John Danforth, erhebli­ che Schwierigkeiten bei der Auf­ stellung einer solchen Schutztruppe ein. Die USA und Grossbritannien bemühten sich nach Kräften, Staa­ ten zur Bereitstellung von Soldaten für den UNO- Schutz zu bewegen. Die Verhandlungen drehten sich aber im Kreis, sagte Danforth. 
Nach Angaben von UNO-Diploma- ten haben lediglich Aserbaidschan, Georgien, Nepal, Pakistan und die Ukraine «ein gewisses Interesse» an der Entsendung von Soldaten zum Schutz der UNO-Mission be­ kundet. Sie würden aber verlangen, dass die UNO oder die USA sämt­ liche Kosten dafür tragen. 
Mit der Resolution des Sicher­ heitsrates über die Nachkriegsord­ nung im Irak vom 8. Juni wurde der Einsatz einer Schutztruppe für die UNO-Mission neben der von den USA geführten multinationalen Truppe autorisiert. UNO-Experten schätzen, dass dafür bis zu 5000 Soldaten erforderlich wären, (sda) Zurück zu den alten Regeln Mangelnde Akzeptanz der neuen Rechtschreibung ist Grund für Umdenken HAMBURG - Die deutsche Rechtschreibung scheint end­ gültig ins Chaos zu stürzen: Die Grossverlage Axel Springer AG und Spiegel kündigten am Frei­ tag überraschend die Rückkehr zu den alten Regeln an. Damit werden sämtliche Titel der beiden Verlage, die rund 60 Prozent der Bevölkerung Deutschlands er­ reichen, „ wieder in der alten Schreibweise erscheinen. Die «Süddeutsche Zeitung» will sich dem Schritt anschliessen, der auf ein geteiltes Echo stiess. Springer und Spiegel appellierten an die an­ deren Medien, ebenfalls dem Bei­ spiel der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» zu folgen, die die Umstel­ lung bereits nach kurzer Zeit 
wic-Vermischungen von alter und neuer Rechtschreibung kommen ott vor. 
der rückgängig gemacht halle. Der Hamburger Bauer-Verlag begrüsste die Entscheidung. Man wolle dem Beispiel aber erst folgen, wenn eine breite Front von Verlagen wieder zu den alten Regeln zurückkehre. Ähnlich äusserte sich der Jahres­ zeiten-Verlag. Die Umstellung sol­ le «schnellstmöglich» erfolgen, er­ klärten die beiden Grossverlage. Als Grund für ihren Schritt nannten sie mangelnde Akzeptanz der neu­ en Regeln und zunehmende Verun­ sicherung. Nach fünf 
Jahren prakti­ scher Erprobung in den Druckme­ dien und sechs Jahren in den Schu­ len habe die Reform weder für pro­ fessionell Schreibende noch für Schüler Erleichterung oder Verein­ fachung gebracht. (AP) ANZH1GE i illiMSriü::^ 0 :i! 11" S Ml Gl IT Politik t 
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Nahost-Konflikt Israel öffnet Grenzübergang Räfah RAFAH - Nach knapp dreiwö­ chiger Blockade hat Israel den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und_Ägypten wieder geöffnet. Der Übergang solle künftig wieder «an sieben Tagen in der Woche» passier­ bar sein, teilten die israeli­ schen Behörden am Freitag mit. Rund 3400 Palästinenser hatten zum Teil wochenlang auf der ägyp­ tischen Seite des Übergangs fest­ gesessen. Israel hatte den Posten Mitte Juli mit der Begründung ge­ sperrt, es habe Anschiagsdrohun- gen gegeben. Die ersten erschöpft aussehenden Palästinenser über­ querten am Freitag gruppenweise im Bus den Grenzübergang Rafah, um in ihre Wohnorte zurückzukeh­ren. 
Nicht nur die Palästinenser- führung, auch ausländische Regie­ rungen und internationale Men­ schenrechtsgruppen hatten die Blockade kritisiert. Sie stiessen sich insbesondere an den schlech­ ten hygienischen Bedingungen, de­ nen die Wartenden ausgesetzt wa­ ren. In den vergangenen Tagen hat­ ten drei schwangere Frauen Fehl­ geburten erlitten. Die israelische Verwaltung hatte den Festsitzen­ den vorgeschlagen, über Nitsanti südöstlich von Rafah nach Israel einzureisen, um von dort in den Gazastreifen zu kommen. Die Pa­ lästinenser hatten den Vorschlag abgelehnt, der auch nur für eine kleinere Artzahl von Reisenden umsetzbar gewesen wäre. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt...+ + + + + Operation Haarentfernung PEKING - Der haarigste Mann der Welt, der chinesische Rock­ sänger Yu Zhenhuan, hat sich am Freitag 
in Schanghai Haare aus den Ohren operieren lassen, um wieder besser zu hören. Der 26- Jährige habe über permanente Ohrenschmerzen sowie Übelkeit geklagt und bereits ein Drittel seines Hörvermögens verloren, sagten seine Ärzte nach Angaben der chinesischen Nachrichten­ agentur Xinhua. Im Jahr 2002 hatte der Slinger es als haarigster Mensch der Welt zu einem Ein­ trag ins Guinness Buch der Re­ korde gebracht. Auf seinem Kör­per 
wachsen im Schnitt 41 Haare pro Quadratzentimeter - ausge­ nommen Handflächen und Fuss­ sohlen. Bereits als sechsjähriger Junge hatte er mit einer Rolle in einem Film über «die Abenteuer eines behaarten Kindes» seine Karriere in der Unterhaltungs­ branche begönnen. (sda)
	        

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