Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 4. AUGUST 2004 • I IA/1Q Q F IM 
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SELTENER KAFFEE fcfc RATGEBER Beatrice Marty Dipl. Astrologin AFB U>we, der Souveräne Die Zeitqualität Der Sommer ist auf seinem Höhepunkt. Die heisseste Zeit des Jahres ist erreicht und die Sonne strahlt mit ihrer stärksten Kraft. Das Wachstum der meisten Früchte wird in die­ ser Zeit vollendet. Auch in der Entwicklung des Menschen beschreibt der Sommer die Phase der körperlichen Reife und höchsten Leistungsfähigkeit. Es ist die Jugend, die ih­ re Stärke 
in Sport, Spiel und Liebe beweisen will. Die Sonne wird dem Löwen als Plane­ ten zugeordnet. Schöpferische Kreativität In jedem von uns steckt die Energie des Löwen, die aus uns auch noch im Erwach­ senenalter spielende Kinder machen kann. Alles was wir erschaffen, ordnen wir gerne unserer Kreativität zu. Aber woher stammt unsere Kreativität? Wir verwechseln die Kreativität, die wir durch viel Übung er­ werben, mit der schöpferischen Kreativität, die frei ist von dem Wissen, das wir erwor­ ben haben/Bevor wir etwas kreieren, stel­ len wir es uns bildlich vor. Es ist ein Denk­ vorgang. Die Gedanken sind aber Ergebnisse der Vergangenheit. So wird unsere Kreation auch nur eine Variation der Vergangenheit, nichts Neues! Wären wir wie die Kinder spielerisch, absichtslos und gedankenlos, könnte uns aus dem Nichts eine Idee einfal­ len, die nichts mit der gewohnten Denk­ weise zu tun hat. Herzrhythmusstörungen Im Körper sind dem Löwen der Kreislauf und das Herz zugeordnet. Das Herz steht symbolisch für Stärke, Mut, Kreativität, Selbstbestimmung. Es verkörpert das We­ senhafte im Menschen, das zentrale Anlie­ gen, 
den Bereich und die Art seiner gröss- ten Persönlichkeitsentfaltung. Das Herz schlägt jede Sekunde, ohne dass wir daran denken müssen. Wir vergessen, dass unser Herz speziell für mich schlägt, für meine Bestimmung, für meine Anlie­ gen, meine Bedürfnisse usw. Wenn ich nicht mehr auf mein Herz höre, dann begin­ nen Herzrhythmusstörungen. Krankheit als Chance Krankheit bringt den Menschen ganz automatisch in eine Haltung des Ausgelie­ fertseins. Die horizontale Körperhaltung rückt wieder einiges zurecht, das vorher offenbar leicht verrückt war. Wir verges­ sen, dass nicht das Leben uns zu Füssen liegt, sondern wir dem Leben. Insofern macht jede Form von Krankheit ehrlich und zeigt uns, was wir bisher nicht wahr­ haben wollten. Krankheit erlaubt, für viele «endlich» Urlaub zu nehmen. Wenn wir vorher auf unser Herz hören würden, wäre manche Krankheit überflüssig. Nicht nur der Löwe hat ein Herz, wir alle sollten sorgsamer und achtsamer mit unseren Her­ zen umgehen. www.free-live.ch 
Hirn macht müde Athleten: Nicht die Muskeln streiken, sondern das Hirn KAPSTADT - Müdigkeit entsteht im Hirn, nicht in den Muskeln. Zu diesem Schiuss kommt ein südafrikanisches Forscherteam der University of Cape Town. Ein Molekül namens Interleukin-6 (IL-6) spielt dabei eine entschei­ dende Rolle, denn dieses sorgt da­ für, dem Hirn zu sagen, nachzulas­ sen, um eventuelle Muskelschäden zu vermeiden, berichtet das Wis­ senschaftsmagazin New Scientist. Plötzlich müde Nach Ansicht der Wissenschaft­ ler Paula Robson-Ansley könnte die Erkenntnis auch dazu dienen, das chronische Fatigue-Syndrom zu bekämpfen. Die Forscherin hat entdeckt, dass der IL-Spiegel nach sportlicher Betätigung 60 bis 100 Mal höher ist, als normal. Weitere Hinweise ergaben sich bei Probanden, denen IL-6 injiziert wurde: Bei ihnen tauchte ein plötz­ liches Müdigkeitsgefühl auf. Die Wissenschaftlerin testete daraufhin auch bei Athleten, die einen Zehn­ kilometer-Lauf vor sich hatten, wie IL-6 auf den Körper wirkt. Eine Gruppe bekam ein Placebo, die an­ dere IL-6. 
Die Probanden, die das Pla'ccbo erhielten, liefen fast eine Minute schneller als die der ande­ ren Gruppe. Persönlich betroffen Die Wissenschaftlerin, die über ihre Erkenntnisse im Fachmagazin Canadian Journal of Applied Physiology berichten wird, hat auch persönliches Interesse an dem Thema, da ihre 
Karriere als Sport­ lerin vor den olympischen Spielen 1996 jäh beendet wurde. Sie litt un­ ter einem so genannten «Underper- formance Syndrom». Dass mit den jüngsten Erkennt­ nissen auch anderen Menschen 
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i V'.;: Wenn das Hirn Muskelschäden befürchtet, werden die Beine schwer. geholfen werden kann, wünscht sich die Wissenschaftlerin jeden­ falls. Eine Möglichkeit wäre die IL-6 Rezeptoren im Hirn mit Anti­ körpern zu blockieren. Dass dies für manche Sportler gefährlich sein könnte, wissen die Experten. Eine Blockade der Rezeptoren könnte aber auch verschiedene 
ungewollte Nebenwirkungen ver­ ursachen. IL-6 spielt auch eine grosse Rol­ le bei verschiedenen Erkrankun­ gen: So werden erhöhte IL-6-Wer­ te bei bei Autoimmunerkrankun- gen, schweren Infektionen, AIDS und Tumorerkrankungen erhöht gefunden. (pte) Durch Verdauung «veredelt» Forscher lüften Geheimnis um teuersten Kaffee GUELPH - Es klingt fast wie ein Paradoxon: Lebensmittelforscher haben das Geheimnis des teuers­ ten Kaffees der Welt, dem indo­ nesischen Kopi Luwak (zu Deutsch «Zibet-Kaffee»), gelüftet Die asiatische Palmzibetkatze frisst die Kaffebohncn und scheidet sie dann aus. Das Ergebnis ist eine Sorte, die pro Kilogramm 1000 Dollar kostet, berichtet das Wissen­ schaftsmagazin Nature. Ein kanadi­ scher Forscher ist nun auf die Spur gekommen, was mit den Bohnen passiert, che sie für teures Geld den Eigentümer wechseln. Nur 230 Kilogramm pro Jahr Jährlich werden von der edlen Kaffeesorte, deren ausgeschiedene Bohnen geröstet werden, nur etwa 230 Kilogramm produziert. Massi- mo Morcone, Forscher an der Uni­ versity of Guelph in der kanadi­ schen Provinz Ontario, will nun herausfinden, ob es möglich ist, die Effekte, die während der Verdau­ ung in der Zibetkatze passieren, auch einfacher und vor allem kos­ tengünstiger an herkömmlichen Kaffeebohnen nachzuvollziehen. Morcone wurde in Äthiopien, dem eigentlichen Herkunftsland der Kaf­ feepflanze fündig. Im Fachmagazin «Food Research International» be­ schreibt der Forscher, wie er aus dem Kot der afrikanischen Zibetkatze Kaffebohnen entnahm und sie mit denen von Kopi Luwak verglich. Demnach passiert im 
Verdauungs-Die 
Bohnen für den Indonesischen Kopi Luwak-Kaffee werden von Zibet­ katzen (kleines Bild) verspeist, «veredelt» und ausgeschieden. trakt der Tiere einiges mit den Kaf­ feebohnen: Die Verdauung verändert Proteine zu kleineren Molekülen. Auch einige der Bitterstoffe ver­ schwinden fast gänzlich. Im Unter­ schied zu den afrikanischen Zibet­ katzen, leisten die indonesischen Artverwandten allerdings ganze Verdauungsarbeit an den Kaffee­ bohnen. Der Forscher hat entdeckt, dass die langsame Verdauungspas­ sage durch Bakterien und Enzyme in den Därmen der Zibetkatze einer Fermentiermethode des Kaffees,- dem so genannten «wet process» entspricht. Dabei werden auch die 
gleichen Wirkstoffe, nämlich Milchsäurebakterien, verwendet. Wüizig mit Karamelgeschmack Marcone glaubt, dass unter Ver­ wendung der gleichen Milchsäure- bakterienstämme 
der seltene Kaf­ fee sogar so hergestellt werden könnte, räumt aber ein, dass der Marketing effektive Titel «seltens­ ter und teuerster Kaffee der Welt» dadurch verloren ginge. Im Ge­ schmack wird der Kaffee übrigens als sehr würzig mit einem leichten Karamel- bis Schokogeschmack geschildert. (pte) 
KURZ-NEWS Australische Dingos kommen aus China STOCKHOLM - Schwedische Forscher haben die Spuren der australischen Dingos zurück­ verfolgt und sind zum Ergebnis gekommen, dass die Hunde als so genanntes «Single Chance Event» von Asien nach Austra­ lien gekommen sind. Das Ereig­ nis liegt etwa 5000 bis 6000 Jah­ re zurück. Die Forscher nehmen an, dass die Dingos mit austro­ nesisch sprechenden Siedlern über Südostasien auf den Fünf­ ten Kontinent gekommen sind, berichten die Forscher in der jüngsten Ausgabe des Wissen­ schaftsmagazins Proceedings of the National Academy of Scien­ ces PNAS. Beweise wollen die Forscher um Peter Savolainen vom Royal Institute of Techno­ logy in Stockholm in der mito­ chondrialen DNA der Dingos gefunden haben. Demnach sind die seefahrenden Siedler, deren Ursprung in Südchina lag, über Taiwan und die Philippinen nach Indonesien gewandert. Von dort aus haben sie auch den Boden Australiens betreten und Hunde mitgebracht. Fest steht, dass bei der Ankunft der europäischen Siedler Dingos bereits am ge­ samten Kontinent Australien weit verbreitet waren. Die meis­ ten lebten als wilde Tiere, einige svurden auch als Haustiere von Aboriginies gehalten. (pte) Staubbelastung nach WTC-Einsturz erforscht NEW YORK - Die beim Ein­ sturz des World Trade Center freigesetzten Karzinogene wer­ den die Krebsanfälligkeit der Anrainer nicht erhöhen. Zu die­ sem Ergebnis kommt die Studie von Stephen Rappaport von der University of North Carolina. In den Monaten nach dem 11. Sep­ tember 2001 entstiegen vom Ground Zero enorme Mengen an Staub, Russ und Abgasen, die Karzinogene enthielten. Grössere Partikel setzten sich schnell ab. Kleinere Partikel, die leicht ein­ geatmet werden und möglicher­ weise Karzinogene beherbergen, blieben in der Luft. Um die dar­ aus resultierenden Gesundheits- gefährdungen abzuschätzen, ha­ ben Rappaport und seine Kolle­ gen 200 Tage lang nach dem 11. September Luftproben aus der Umgebung des WTC gesam­ melt. Dann massen sie die Kon­ zentrationen von neun bekann­ ten karzinogenen Komponenten, den so genannten polyzykli­ schen aromatischen Hydrocar- bone (PAHs). Dabei erkannten sie, dass die Konzentrationen von PAHs kurz nach dem II. September relativ hoch waren, was auf die Emissionen aus Feu­ ern zurückzuführen ist. Weil die erhöhten PAH-Werte nur vor­ übergehend waren, sind die For­ scher überzeugt, dass kein er­ höhtes Krebsrisiko für jene Per­ sonen besteht, die diesen Emis­ sionen ausgesetzt waren, (pte)
	        

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