Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 3. AUGUST 2004 blmtI international es 
24 BLAT?I 
SPLITTER Milliarden «Fresser» PEKING 
- Milliarden Heuschrecken sind in der Inneren Mongolei über riesige Flächen Weideland hergefallen. Ein Gebiet von 10,3 Mio. Hektar werde von den Heuschreckensch- wiirmen mit durchschnittlich 550 Insekten pro Quadratmeter heimgesucht. Dies berichtete das Amt für Weidemanagement der nordchi­ nesischen Ptovinz. Die direkten ökonomi­ schen Verluste lur Hirten und Fanner würden auf 900 Mio. Yen (90 Mio. Euro) geschützt. Als Ursachen für die wiederholte Heuschre­ ckenplage nannte das Amt eine schwere Dürre, Umweltschäden und einen Mangel na­ türlicher Heuschrecken-Feinde. (sda) Comedy-Show für Clinton? NEW YORK 
- Der frühere US- Präsident Bill Clinton könnte sich den Ameri­ kanern dem­ nächst als Gast­ geber der Come- dy-Show «Satur- day Night Live» präsentieren. Der «TV Guide Online» berich­ tete, der Fernsehsender NBC hoffe zumindest auf einen solchen Auftritt Clintons. Er habe ein entsprechendes Angebot unterbreitet be­ kommen. Mit einer Entscheidung werde in den kommenden Tagen gerechnet. (AP) Franzose verteidigt WM-Titel im Strandschnecken-Spucken MOGUTIRIEC 
- Der 43-jährige Franzose Alain Jourden hat seinen Weltmeistertitel im Weitspucken von Strandschnecken vertei­ digt. Allerdings ist er unter seinem eigenen Rekord von 10,40 Metern geblieben. Jour­ den reichten am Sonntag 9,38 Meter beim Spucken aus, um sich auch diesmal gegen seine 109 Konkurrenten aus 14 Ländern durchzusetzen, berichteten die Organisato­ ren dieses ungewöhnlichen Wettbewerbs im bretonischen Moguöriec. (sda) Genitalien-Papayas sorgen für Auflauf in Jakarta JAKARTA 
- Nicht etwa für ein Einkaufs­ schnäppchen sind in Jakarta mehrere tausend Menschen zu einem Supermarkt geeilt, son­ dern für eine Papaya-Ausstellung. Das Beson­ dere daran: Die missgebildeten Früchte haben die Form menschlicher Genitalien. Seit Tagen bilden sich vor ihnen Trauben von lachenden und glucksenden Indonesiern, die sonst allge­ mein eher prüde sind. Mehr als 2300 Men­ schen hätten bereits Eintritt gezahlt. Das Geld solle den Opfern eines Feuers zugute kom­ men, das unlängst in der Stadt wütete, (sda) ANZEIGE , p ^atfonrtieren! .©•*' 43 'Monate für CHF 209.- (FL) CHF299.- (CH) inkl. bestellen 237 5t »41 Profitieren Sie als V' < > 1 I-' - hl A'i 'I -Abonnent von Vorzugspreisen nnyi 
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Feuerinferno in Paraguay Dreitägige Staatstrauer - Ermittlungen zu möglicher Gasexplosion als Brandursache ASUNCION/BERLIN - Nach dem Flammeninferno in einem Ein­ kaufszentrum in Paraguay ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 340 gestiegen. Un­ ter den Toten, die aus dem Ein­ kaufszentrum in der Hauptstadt Asunciön geborgen wurden, waren auch zwei Deutsche. Die Regierung von Paraguay rief eine dreitägige Staatstrauer aus. Präsident Nicamo Duarte forderte eine gründliche Untersuchung der Brandkatastrophe. Die Polizei ging Hinweisen auf eine Gaskanister- Explosion als Auslöser des Brandes nach. Augenzeugen hätten berich­ tet, ein in der Lebensmittelabtei­ lung detonierter Kanister könnte den Ausbruch des Feuers am Sonn­ tag verursacht haben, erklärte ein , Polizeisprecher. Die Behörden sprachen von der schlimmsten Tra­ gödie in der Geschichte Paraguays seit mehr als einem halben Jahr­ hundert. Türen waren verschlossen Zwei Inhaber des Supermarktes wurden in Gewahrsam genommen und verhört. Überlebende hatten in den Medien berichtet, dass einige Türen verschlossen waren. Von aussen hätten Anwohner mit Brech­ stangen versucht, die Eingeschlos­ senen zu befreien. Die Geschäfts­ führung wies alle Vorwürfe zurück, sie habe Türen schliessen lassen, um Plünderungen zu verhindern. 
In Paraguay wurde nach der Brandkatastrophe, welche 340 Opfer forderte, Staatstrauer ausgerufen. Staatsanwalt Oscar Latorre rief alle Überlebenden auf, über den Hergang der Katastrophe zu berich­ ten. Vordem ausgebrannten Super­ markt wurde ein Stand fiir Befra­ gungen eingerichtet. Viele der Uber 270 Verletzten erlitten schwere Ver­ brennungen, 
70 befanden sich am Montag nach Angaben des Gesund- heitsministeriums noch auf der In­ tensivstation. Als das Feuer in dem mehrgeschossigen Supermarkt 
Ycua Bolanos ausbrach, war das Geschäft voller Kunden. 
III der sen­ genden Hitze brach die Decke eines Stockwerks ein und stürzte auf die darunter liegende Tiefgarage. Flammen in der Garage schlössen Autofahrer in ihren Wagen ein, wie die Polizei berichtete. Ein Überlebender, Francisco Barrios, sagte weinend: «Da waren Funken, als ob Feuerwerkskörper hochgingen. Der Laden fing 
schnell Feuer und füllte sich mit Rauch, und es brach eine völlige Verwirrung aus. Ich habe.meine Frau und Kinder verloren, als ich nach draussen lief. Jetzt suche ich verzweifelt nach ihnen.» Soldaten brachten Wagenladun­ gen von Särgen in die provisori­ schen Leichenhallen. Unter Tränen identifizierten Angehörige am Montagniorgen ihre töten Fami­ lienmitglieder. (AP) Bush kündigt Geheimdienstreform an Sicherheitsmassnahmen in US-Städten nach Terrorwarnungen verstärkt WASHINGTON - US-Präsident Ge­ orge W. Bush hat am Montag ei­ ne Reform der US-Geheimdienste angekündigt Dazu sollen die Er­ nennung eines obersten Geheim­ dienst-Direktors sowie die Schaf­ fung eines Zentrums für Terroris- musbekämpfung gehören. Das neue Anti-Terrorismus-Zent- rum soll nach den Worten von Bush vor allem als Datenbank für alle In­ formationen über Terroristen und den Kampf gegen den Terrorismus dienen sowie Analysen erstellen und die Anti-Terroraktivitäten der US- Behörden verfolgen und koordinie­ ren helfen. Bush folgt mit der Re­ form der Geheimdienste den Emp­ fehlungen der 
Untersuchungskom-Präsident 
Bush kündigte Reform der US-Geheimdienste an. 
mission zu den Anschlägen vom 11. September 2(X)I. Der künftige vom Präsidenten berufene Geheimdienst- Direktor, der keinen Kabinettsrang haben werde, soll «der erste Ge­ heimdienstberater lies Präsidenten sein und die in- und ausländischen Aktivitäten der Dienste überblicken und koordinieren.» Der Auslandsge- heimdienst CIA bleibe aber unter der Führung des CIA-Direktors. Festnahme von Schlüsselfiguren Die am Sonntag ausgesprochenen Terrorwarnungen für die Finanz- zentren in Washington, New York und Newark wurden auf Grund der jüngsten Festnahme von Schlüssel­ figuren der Terrororganisation El Kaida in Pakistan ausgelöst, (sda) Nicht ohne Friktionen Bundesrat Schmid weist Vorwürfe zurück BERN - Bundesrat Schmid weist über die Medien bekannt ge­ wordene interne Kritik an der Führung seines Departements zurück. Wenn so stark restruk­ turiert werde wie unter dem gegenwärtigen Spardruck, kön­ ne dies nicht ohne Friktionen ablaufen, sagte er. An einer am Montagabend einbe­ rufenen Medienkonferenz nahm Schmid die Gelegenheit wahr, «über kursierende Halbwahrheitcn und Vorwürfe zu sprechen», wie er sagte. Schmid verteidigte seine Führungsweise und betonte, er nehme die Kritik ernst. Er sei von- der Loyalität seiner direkten Unter­ gebenen ' überzeugt. Indessen räumte Schmid ein, dass in der Lei­tung 
des Departements für Vertei­ digung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) noch nicht alles auf dem gewünschten Stand sei. Reaktionen verständlich Anlass zu Schmids Replik war die aus dem VBS an die «Sonn- tagsZeitung» gelangte «Leistungs­ analyse Sicherheitspolitik». Schmid selbst hatte dieses Papier bei der Revisionsstelle seines De­ partements in Auftrag gegeben. Angesichts der Sparvorgaben sollte der interne Bericht Sparpotenziale und Doppelspurigkeiten aufde­ cken, wie Schmid ausführte. Gleich­ zeitig habe das Papier Abbauvorga- ben enthalten. Dass es Reaktionen auslöse, sei verständlich. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Londons Doppeldecker werden 50 Jahre alt LONDON 
- Er ist rot, hat zwei Etagen und keine Türen. Mittler­ weile ist der Doppeldeckerbus in London ausserdem etwas wackli auf 
den Rädern, klappert und rat­ tert. Aber nach einem halben Jahrhundert im Dienst ist das wohl entschuldbar. Der rote Bus, von Londonern und Touristen gleichermassen ge­ liebt, 
feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. «Die Busse sind grossartige alte Vehikel», sagt Peter Hendy, Bus-Chef der Londoner Transportgesellschaft. «Das Design hat definitiv Kult-' status. Auf den Strassen findet 
man sonst nichts mehr, das vor 50 Jahren entworfen wurde», erklär­ te Hendy weiter. (AP)
	        

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