Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

& DIENSTAG, 3. AUGUST 2004 
VOLKS I BLATT I 
INLAND 
«UNANDERS DANKT» ZUM GEDENKEN 
8 ZUM GEDENKEN Sophie Hasler-Maraer, Eschen t Überraschend für alle verschied unsere liebe Mitbürgerin Sophie Hasler am 5. Juni im 80. Lebensjahr in ih­ rem trauten Heim auf Rofenberg. Eine gros­ se Trauergemeinde geleitete ihre sterbli­ che Hülle zur letzten irdischen Ruhestätte auf dem Eschner Friedhof. Sophie erblickte das Licht der Welt am 23. Dezember 1924 im Krummenacker in Mau­ ren als Tochter von Sophie und Johann Mar- xer-Malin. Mit ihrer Zwillingsschwester Frieda, den älteren Schwestern Paula und Balbina und ihrem jüngeren Bruder Hans verbrachte sie eine einfache, aber frohe Kin­ der- und Jugendzeit. Nach dem Schulaustritt fand Sophie einen Arbeitsplatz in der Zahn­ fabrik in Schaan. Täglich legte sie den Weg von Mauren nach Schaan mit dem Fahrrad zurück, was vor allem bei schlechten Wet­ terbedingungen nicht einfach war. In Einsiedeln trat sie im Oktober 1943 mit Alois Hasler aus Eschen vor den Traualtar. Das jungvermählte Paar nahm seinen Wohn­ sitz im Elternhaus des Gatten auf Rofen­ berg. Für Sophie begann nun ein langjähri­ ger, arbeitsintensiver Alltag. Ihre ganze Auf­ merksamkeit galt fortan ihrer Familie. Lie­ bevoll umsorgte sie ihre vier Mädchen Ros­ marie, Gerlinde, Hedwig und Cornelia und ihren Sohn Erich. Daneben warteten viele Aufgaben in Feld und Stall, denn das Paar führte einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb. Während ihr Gatte Alois seiner Berufsarbeit nachging und viele Jahre Schichtarbeit in der Prcsta leistete, packte Sophie daheim tüchtig zu und sorgte dafür, dass in Haus und Stall alles erledigt wird. Nachdem ihre Kinder eigene Familien ge­ gründet hatten, folgten auch für sie ruhigere Tage. Mit dem Eintritt ins Pensionsalter be­ schlossen Sophie und ihr Gatte, den Land­ wirtschaftsbetrieb aufzugeben. Dies bedeu­ tete aber nicht, dass sie sich zur Ruhe setz­ ten. Weiterhin bepflanzten sie einen grossen Garten und freuten sich an den eigenen Pro­ dukten. Auch die zahlreichen Obstbäume verlangten viel Pflege. Während der Ernte­ zeit war Sophie regelmässig bei der Erntear­ beit anzutreffen. Ihre Lieben mit Früchten aller Art zu beschenken, war für sie selbst­ verständlich. Die freie Zeit benützte sie oft, um zu wandern, denn sie liebte den Aufent­ halt in der Natur. Regelmässig besuchte sie ihre Geschwister oder ihre Schulfreundin Hedwig, denn sie schätzte das Zusammen­ sein in geselliger Runde. Die goldene Hochzeit im Oktober 1993 und die diamantene Hochzeit im letzten Jah­ re im Kreise ihrer Familien und Verwandten waren besondere Höhepunkte in Sophies Leben. Auch der Besuch der acht Enkelkin­ der und der fünf Urenkel bereiteten ihr stets grosse Freude. Sophie hatte kaum gesundheitliche Prob­ leme, musste sich aber vor zwei Jahren ei­ ner Knieoperation unterziehen. Wenn sich auch die eine oder andere Altersbeschwerde meldete, bestand kein Anlass zur Sorge. Un- fassbar für alle war deshalb die Nachricht, dass sie am 5. Juni ganz unerwartet ent­ schlafen ist. Ruhig und bescheiden, wie sie ihr Leben gelebt hat, hat sie auch von dieser Welt Abschied genommen. Zeit ihres Le : bens hat sie sich in den Gottesdiensten und im persönlichen.Gebet auf diesen Tag vor­ bereitet. Im Jenseits darf sie dafür nun im Lichte des Herrn den ewigen Lohn empfan­ gen. Ihrem Gatten, den Kindern mit ihren Fa­ milien und den Geschwistern sprechen wir unser aufrichtiges Beileid aus. Sophie ruhe im Frieden des Herrn. 
«unanders» dankt Dank an die Int. Lotterie in Liechtenstein für die grosszügige Unterstützung B RIEFFRE UND SCHAFT Figat Zijatdinov aus Russland möchte auf dem Weg der Brieffreundschaft mehr über Liechtenstein erfahren. Er ist sehr an der Geschichte der europäischen Länder inter­ essiert. Seine Adresse: Figat Zijatdinov, UL. Prawo-poberegie 12, 457311 Brcdy-L, Chc- Iyabinsky oblast, Russia. 
SCHAAN - Gerade die Förderung der «unanders» Kinder, ist in unserer Selbsthilfegruppe ein immer währendes Hauptanlie­ gen, welches auch den Alltag der Mitgliederfamilien ent­ scheidend prägt. Die Tatsache, dass auch überzeu­ gende Therapien und Hilfsmittel angeboten werden, welche ganz oder teilweise von den Familien selbst getragen werden, können grosse finanzielle und seelische Be­ lastungen darstellen. Einzig die Unterstützungen von privater Hand ermöglichen es, diese Spannungen zu lösen, diese Belastungen zu ver­ mindern und unseren Kindern ein kleines Stück ihres Weges zu eb­ nen. Die äusserst grosszügige fi­ nanzielle Unterstützung der Int. Lotterie in Liechtenstein Founda­ tion ermöglicht es, vier Kindern mit Behinderung, an einer solchen 
Die Kinder der Selbsthilfegruppe «unanders» bedanken sich herzlich für den tollen Tag. Fördertherapie teilzunehmen, und unsere Selbsthilfegruppe finanziell zu stärken. Daher gilt heute unser allerherz-lichster 
Dank, auch im Namen un­ serer Kinder, der Int. Lotterie in Liechtenstein Foundation, dass Sie sich Gedanken über uns und für uns 
machten - diesen Gedanken For­ men gaben, und so Wünsche zum Wohle unserer Kinder wahr werden lassen. («unanders») ZUM GEDENKEN Eugen Gassner, Triesenberg t Ein grosser Trauerzug geleitete Eu­ gen Gassner (dr Müli Eu­ gen) am I. Mai 2004 zu seiner letzten Ruhestätte auf dem Friedhof in Triesenberg. Nach kürzer Krankheit hörte sein Herz am 28. April 2004 plötzlich auf zu schlagen. Durch seinen Tod hinterlässt er bei seiner Familie, Freunden und Bekannten eine gros­ se Lücke, doch in ihren Herzen wird Eugen immer weiterleben. Der Verstorbene kam am 25. April 1932 als ältestes Kind des Jo­ sef und der Kreszenz Gassner-Sele in Triesenberg zur Welt. In der Mühle erlebte er gemeinsam mit seinen vier Geschwistern Maria, Max, Kreszenz und Hedi seine Kin­ der- und Jugendzeit. Dabei galt es, wie zu dieser Zeit üblich, schon in frühen Jahren im elterlichen Land­ wirtschaftsbetrieb Hand anzulegen: Er half seinem Vater beim Milch- fuhrwerk, brachte mit den Ochsen die Milch von der Sücka nach Trie­ senberg und war als Kühcr auf ver­ schiedenen Alpen tätig. Seine Kindheit war auch geprägt vom frü­ hen Tode seiner Mutter, die 1938 verstarb. Sein Vater schied 1973 aus diesem Leben und von seiner Stief­ mutter Philomena musste er 1990 Abschied nehmen. Den Bund der Ehe schloss Eugen am 29. April 1954 mit Irmgard Beck, Rotenboden 98. Seine Frau schenkte ihm drei Söhne, Hans, Jo­ sef und Rainer. Stolz war Eugen, als er 1960 mit seiner Familie in sein eigenes Heim, im Täscherloch 366, übersiedeln konnte. Mit der Geburt seiner beiden Töchter, Car­ men und Maria-Theres, war das Fa- milienglück für Eugen komplett. 1960 begann der Verstorbene auch mit dem Aufbau eines land­ wirtschaftlichen Betriebes* der in seinem neuen Heim integriert war. Parallel dazu arbeitete Eugen wäh­ rend vielen Jahren im Baugeschäft der Gebrüder Frick in Schaan. In den 60cr-Jahren wechselte er zur Gipsergemeinschaft Beck in Trie­ senberg, wo er bis zu seiner Pensio­ nierung 1996 tätig war. Bei der Feuerwehr zählte Eugen von 1949 an zu den aktiven Mit­gliedern 
und erhielt für seine lang­ jährige Treue die Auszeichnung als Ehrenmitglied. Eugen war ein stiller Mensch, der optimistisch durchs Leben ging. Dieser Optimismus wirkte anste­ ckend und davon profitierte auch die Familie. Besonders seine acht Enkelkinder und sein Urenkel. Ih­ nen hat sich Eugen in seinem letz­ ten Lebensabschnitt besonders ger­ ne gewidmet. Es wurde viel ge­ meinsam unternommen und der Eni galt bei den Kindern als grosses Vorbild. Zeitlebens aktiv und von robuster Gesundheit stellten sich Anfang dieses Jahres jedoch gesundheitli­ che Probleme ein, welche einen Spitalaufenthalt nötig machten. Kurz vor seinem Tod konnte er noch im Kreise seiner Familie den 72. Geburtstag feiern, und gerne noch hätte Eugen mit seiner Frau Irmgard am 29. April das Fest der goldenen Hochzeit gefeiert, doch trotz seines starken Willens war die Krankheit stärker und so schloss Eugen, am 28. April 2004, seine Augen für immer und kehrte zu sei­ nem Schöpfer heim. Eugen ruhe in Frieden. Rita Risch, geb. Kobler, Schellenberg t «Der Mensch, den wir lieben, ist nicht mehr da, wo er war - aber überall dort, wo wir sind und wo wir seiner gedenken.» Am 2. Juni kündeten die Glocken der Pfarrkirche Schellen­ berg die traurige Kunde vom Heimgang von Rita Risch, geb. Kobler. In Rüthi/SG wurde Rita am 13. Februar 1936 den Eltern Johann und Emma Kobler, geb. Schneider, als ältestes von vier Kindern in die Wiege gelegt. Im «Hirschcnprung» in der benach­ barten Rhcintaler Gemeinde Rüthi wuchs 
Rita mit ihren Geschwis­ tern Ernst, Frieda und Silvia in bescheidenen Verhältnissen auf. Die Lebensumstände der Dreissi­ gerjahre waren einfach und be­ scheiden. Eltern und Geschwister, die Rita liebten, und eine Gross­ mutter, von der sie verwöhnt wur­ de, führten zu einer glücklichen Kinder- und Jugendzeit. Rita war ein lebhaftes fröhliches Mädchen und sie verstand es, den Buben in ihrem Alter gleichzutun. Sie klet­ terte auf Bäume, mancher Scha­ bernack wurde umgesetzt und so 
hat sie heimlich auch dem «Nicla- rauchen» gefrönt. Nach der obligatorischen Schul­ zeit hiess es mitverdienen. Noch so gerne hätte sie den Beruf als Damenschneiderin erlernt; denn das Talent dazu hatte sie unver­ kennbar. So arbeitete sie notge­ drungen als Näherin bei der Firma Furrer in Rüthi und steuerte schon sehr früh zum Lebensunterhalt der sechsköpfigen Familie bei. An Wochenenden verdiente sich Rita ihr Taschengeld mit Servieren. In ihrer karg gemessenen Freizeit unternahm sie Vclotouren mit ihrer Cousine Rosemarie, Bergwandern, Lesen und Tanzen waren weitere Lieblingsbeschäftigungen der unternehmensfreudigen jungen Frau. Im Jahre 1955 lernte sie ihren späteren Gatten Quido anlässlich einer Dorfkilbi in Montlingcn ken­ nen. Am 12. August 1957 gaben sie sich in der Duxkapcllc in Schaan das Ja-Wort. Im Zeitraum von 1958- 1974 schenkte sie vier Mädchen und zwei Knaben das Leben. Einen Bauern zu heiraten, hiess im Voraus viel Arbeit im Haus, Hof und Garten. Während 16 Jahren sechs Kinder zu gebä­ ren, sie grosszuzichen, sie zu be­ gleiten mit allen ihren Freuden und Sorgen - im Verbund ihres bäuer­ lichen Engagements - muss als ei­ ne enorme Leistung bezeichnet werden. Zusätzlich lebten bis zu fünf landwirtschaftliche Angestell­ te unter demselben Dach, die auch verpflegt und deren Wäsche auch gewaschen und geflickt sein woll­ ten. Selbstverständlich wurde das Gemüse selbst gezogen und für den Winter vorbereitet. Als junge Mut­ ter fand sie trotzdem immer wieder Zeit fürs Schneidern und Nähen, für das sie eine überaus geschickte Hand hatte und es gerne tat. Was es heisst, Schmerzen zu er­ tragen, erlebte sie schon als junge Frau. Nach einem unglücklichen Sturz, verbunden mit einem zu­ sätzlichen Rückenleiden, beein­ trächtigten sie solche bis zu ihrem letzten Tag. Im Jahre 1968 freute sie sich riesig, dass das alte Haus umgebaut werden konnte und ihr das Leben etwas erleichterte und angenehmer machte. 1989 über­ nahm ihr Sohn Hansjörg den Bau­ ernhof. Die Kinder sind nach und nach von Zuhause ausgezogen. Nach einem nochmaligen Umbau des Hauses 1992 zogen Rita und 
ihr Mann Quido in eine kleinere Wohnung. Doch den grossen Gar­ ten behielt sie bei und versorgte ih­ re jungen Familien mit frischem Gemüse. Ein besonderes Geschick hatte sie für die Blumen, vorab mit Orchideen. Mehr Zeit für sich zu haben, weckte in Rita die Leiden­ schaft fürs Reisen. Ferien zu ma­ chen, war mit dem Bauernhof und dem Erziehen der Kinder praktisch unmöglich. Endlich durfte sie ihr Fernweh stillen. Reisedestinatio­ nen waren u.a. Portugal, Türkei, Israel, Kuba, Amerika und Kana­ da. Viele Reisen unternahm sie ge­ meinsam mit ihrer Schwägerin In­ ge. Noch im September vergange­ nen Jahres verbrachte Rita ihre Fe­ rien in Zypern und bereits an ih­ rem Urlaubsort stellten sich erste Anzeichen zu einer Krankheit ein. Eine simple Appetitlosigkeit und einen ekelhaften Juckreiz am gan­ zen Körper - wer denkt da schon an eine böse Krankheit? Anfang Dezember 2003 war es nunmehr Gewissheit. Ein bösartiger Krebs breitete sich in ihrem Körper aus. Sofort nahm sie die Therapie ohne Zögern in Angriff und glaubte mit aller Kraft daran, bald wieder ge­ sund zu werdeil. Anfang Mai wur­ de Rita von ihrem Arzt mitgeteilt, dass sie völlig geheilt sei. Nach ei­ ner dreiwöchigen Aufbaukur sollte das Leben wieder einen neuen An­ fang nehmen. Leider - es blieb ihr keine Zeit dazu - nach etwa drei Wochen musste festgestellt wer­ den, dass die unheilbare Krankheit wieder zugeschlagen hatte; dies­ mal jedoch mit aller Kraft. Ihre Fa­ milie durfte noch zwei wertvolle Tage mit ihr erleben, bevor sie die letzte und lange Reise machen musste. Am 5. Juni wohnte nicht nur eine weitverzweigte Familie, sondern zugleich auch eine'grosse Trauergemeinde am Auferste­ hungsgottesdienst und der an­ schliessenden Verabschiedung in Schellenberg bei. Die Urnenbei­ setzung erfolgte nach Tagen im engsten Familienkreise. Eine gute und treue Mutter hat ihr Leben ausgehaucht, sich von ihren Lie­ ben verabschiedet und sich in die Hände des Schöpfers begeben. Der Herrgott lohne ihre guten Taten auf dieser Welt. Rita ruhe in Gottes ewigem Frieden. Unsere innige Anteilnahme gilt ihren Angehöri­ gen, vorab ihrem Gatten Quido und allen die, die um eine liebe Mama und Nana trauern.
	        

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