Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 31. JULI 2004 BLATT I 
JUGENDREDAKTION MARXElTuBER mARXER™^ 
19 MARXER ÜBER MARXER Name: Benrio Marxer Wohnort: Mauren Beruf: Musiklehrer Alter 57 Jahre Wem würde Sie gerne einmal eine Torte ins Gesicht werfen? Sagen wir so: Ich wür­ de viele Torten brauchen! Was sind Ihre Stärken? Wenn ich eine Idee habe, ziehe ich sie auch durch. Was sind Ihre Schwächen? Eine meiner grössten Schwächen ist, dass ich zu allem viel zu schnell ja sage. Haben Sie eine bestimmte Lebensphiloso­ phie? Meine Lebensphilosophie lautet: Nie aufge­ ben! Diese Lebensphilosophie habe ich aus diesem Grund: Jeder wird in seinem Leben mit Problemen konfrontiert. Also musst du sie lösen. Was war Ihr Höhepunkt ihres bisherigen Lebens? Im Februar 2004 hatten wir mit der Big-Band-Liechtenstein einen faszinieren­ den Auftritt mit James Morrison, Ohne was/wen könnten Sie nicht leben? Musik brauche ich nicht zu erwähnen. Und ohne das hier! (Er zeigt auf sein Haus und seinen Garten.) Sind Sie vorbestraft? Kann mich nicht er­ innern. Persönliches Am liebsten isst er ein gut gebratenes -Steak mit den üblichen Beilagen. Dass Ben­ no Marxer, wenn er in den Ausgang geht, meistens schwarze Hosen anzieht, liegt an seiner Lieblingsfarbe schwarz. Seine Lieb­ lingszahl ist 544 (seine alte Hausnummer). Sein Haus steht genau 544 Meter über dem Meeresspiegel. Hobbys von Benno sind: Musik machen und reisen. Seine Ziele und Wünsche sind: Mehr Freizeit zu haben und dass er sich mehr auf das Schreiben von neuen Songs konzentrieren kann. Seine Plä­ ne für die Zukunft sehen folgendermassen aus: «Ich möchte meine Schüler so weit bringen, dass für sie das Musizieren das wichtigste und schönste Hobby wird. Das ist heute nicht einfach, denn die Jugend wird heute mit Freizeitangeboten überschwemmt, die bei weitem nicht so zeitaufwändig sind, wie das Üben auf einem Instrument. Ich möchte auch in 'Zukunft vermehrt selber Musik machen und nicht nur als Leader ei­ ne Band leiten. Aber eigentlich bin ich ganz zufrieden mit mir selbst. Auf keinen Fall kann ich einem Fest mit meinen Freunden widerstehen.» Wenn ein Frosch in Bennos Schlafzimmer sitzen würde und behauptet eine verwun­ schene Prinzessin zu sein, würden Sie sie küssen? «Ja, aber man kann sich auf diese Prinzessinnen nicht immer verlassen», be­ richtet er. Benno Marxer beschreibt sich mit diesen drei Worten: Entschlossen, spontan und zu unvorsichtig. Sie müssten für ein Jahr auf eine einsame Insel gehen, was würden Sie mitnehmen? «Also, ich würde Bier, mein Gewehr und auf gar keinen Fall ein Handy mitnehmen.» Unserer Meinung nach, ist Benno Mar­ xer ein lustiger, einfallsreicher, nicht so grosser, doch in der Musik sehr grosser Mann. Der gerne raucht, die moderne Mu­ sik aber 
gar nicht mag und sehr gastfreund­ lich ist. 
Die Leidenschaft der Musik Seit dem 6. Lebensjahr beschäftigt sich Benno Marxer intensiv mit Musik MAUREN - Die Musik interes­ sierte Benno Marxer schon seit seinem sechsten Lebensjahr. Dieses Jahr nahm er leider nicht mit seiner Big-Band am Jazzfes- tii/al in Montreux teil. Sarah Vogt und Daniela Mettle r Benno Marxer ist 1947 geboren. Er lacht und sagt: «Mein Alter habe ich fast vergessen.» Zwei Schwes­ tern und ein Bruder begleiteten ihn durch seine Kindheit. Benno inter­ essierte sich schon von Kindheit an für Musik, mit sechs Jahren lernte er das Gitarrenspiel bei Walter Kaufmann. Seine ersten grossen Vorbilder waren die Original Ober- krainer. Inspiriert von dieser Volks­ musik, brachte er sich das Trompe­ tenspielen selbst bei. Zusammen mit seinem grossen Bruder for­ mierten sie eine Volksmusikgruppe im Stile der «Oberkrainer». «Ich war fasziniert von dieser Musik.» Später ist er auf die Beatles gestos- se und wechselte wieder auf die Gi­ tarre. Gitarre mit Kabel. Als Ver­ stärker diente ein Rörenradio. Dann kamen Jimmy Hendrix und andere, auch der Dixiland hat ihn begeistert. «Danach absolvierte 
ich die Real­ schule und begann anschliessend eine Mechanikerlehre», berichtet er. Die erste richtige Band Seine erste «richtige» Band «The Autlaws» hatte er jedoch erst mit seinem sechzehnten Lebensjahr. Nach seiner Ausbildung verliess Benno für eineinhalb Jahre das Land, um den Soul in Afrika ken­ nen zu lernen. Nach Hause zurück­ gekehrt, formierte er eine neue Band, mit der er in der ganzen Schweiz, in Österreich und Deutschland in Dancings spielte. Da ihn die Musik immer mehr fas­ zinierte, studierte er Musik im Kon­ servatoriuni in Feldkirch. Während seines Studiums unter­ stützte ihn seine Ex-Frau in seinem Traum. Ein freudiges Ereignis für sein Herz: sein Sohn Brian kam auf die Welt. Fönf Jahre später erblik- kte auch sein zweiter Sohn, Kevin, das Licht der Welt. Schon' früh be- einflusste er seine Söhne mit seiner Leidenschaft zur Musik. So begann Brian mit neun Jahren Posaune zu lernen. Einen kleinen Anstoss ver- passte Benno seinem zweiten Sohn Kevin, den er mit zehn Jahren in den Klavierunterricht geschickt hat. Bis heute übt Kevin an seiner Faszination vom Klavierspielern Deshalb nimmt er noch immer Kla­ vierunterricht. 
«Ich bin glücklich, dass sich meine Sühne für Musik interessieren.» Der Tagesablauf in Mauren «Aus <gesundheitlichen> Grün­ den stehe ich auf, wenn mein Kör­ per zu mir sagt, dass er nicht mehr müde ist», sagt er lachend. Eine Tasse Kaffee und ein gemütliches Zeitung lesen dürfen bei ihm am Morgen nicht fehlen. «Je nach dem", treffe ich einige Vorbereitungen für meinen Job als Musiklehrer. Ich ar­ beite meistens bis 22 Uhr. Zu Hau­ se angekommen, höre ich mir eine CD an. Die Stilrichtung ist abhän­ gig von meiner Stimmung.» Doch nie in seinem Leben würde er Hea- vy-Metall und Punkrock anhören. «Meinen Fernseher benutze ich nur dann, wenn ich einen bestimm­ ten 
Film oder Nachrichten an­ schauen möchte. Sonst nie! Dazwi­ schen übe ich, esse etwas, trinke mein Bicrchen und gehe auf die Toilette.» Laut Bennos Schilderung 
Die Musik interessiert ihn schon seit seinem sechsten Lebensjahr: Benno Marxer aus Mauren. ist das ein normaler Tag bei ihm. «1983 wurde die Big-Band Liech­ tenstein durch mich gegründet», sagte er Stolz. Sein Sohn Brian spielt in seiner Big-Band Basspo­ saune. «In den Jahren 1996/1997 nahmen wir am Montreux Jazzve- stival teil. Wir bekamen noch mehr Einladungen, jedoch wollte ich nicht mehr an dieser Veranstaltung teilnehmen. Für mich ist es nicht mehr ein richtiges Jazzfestival», er­ klärt er. Mit seiner Band war er schon in vielen Ländern, wie z.B. in Holland, Deutschland,Öster­ reich, Tschechien, Ungarn wo sie die Menschen mit ihrer Musik fas­ zinierten. Das letzte Jahr feierte die Big-Band ihr zwanzigjähriges Jubi­ läum. Die Liebesbeziehung mit der Posaune Durch die Anfrage seines Sohnes Kevin, übernahm er eine weitere Leitung einer Workshopband, die sich «The Royal Funk Force» nennt. Ein ganz spezieller Punkt in dieser Band 'ist, dass nur eigene Kompositionen (die meisten von 
Benno) zum Besten gegeben wer­ den. Seit 25 Jahren unterrichtet er schon Blechblasinstrumente an der liechtensteinischen Musikschule. Benno Marxer selbst spielt im Mo­ ment nur seine «heiss»-geliebte Po­ saune. Ab und zu Gitarre bei «The Royal Funk Force». Die Klimaanlagen in Kuba Im Jahre 2001 zog es ihn nach Kuba, um auch dort Musik zu stu­ dieren. Neue Kulturen, neue Men­ schen, Eindrücke, Panorama und nicht zu vergessen neue Musikein­ drücke lernte er kennen. Nach sei­ nen Schilderungen nahm er auch am berühmten Karneval in Kuba teil. «Mit unserer Fasnacht ist das kei­ neswegs zu vergleichen. Die haben nur ein Thema, riesen Karossen, voll mit tanzenden Frauen.» Durch seine Musiklehre am «Instituto Superior de Arte» konnte er mit der Salsaband «Los Van Van» beim Grossanlass «Fiesta Caliente» mit­ spielen. Wenn er in Kuba ist, ver- misst er vor allem: fliessendes Was­ ser und den Strom für die Klimaan­lage, 
die dauernd ausfallt. Wenn er mit seinen Gedanken in Kuba ist, vermisst er hier: Lockerheit und wie dort Musik und Sport prakti­ ziert wird. Vor allem vermisst er aber das hohe Niveau der Musik in' Kuba und dies trotz, miserablen In­ strumenten und miserablen Infra­ strukturen in den Universitäten. Der Onkel in Weiss «Ich bin ein Fan von Oldtimern. Auf den Strassen und Parkplätzen in Kuba sieht man nur Oldtimer. Je­ der ist stolz <carro> , den die meis­ ten Leute von ihren Opas oder Pa­ pas geerbt haben. Meine Leiden­ schaft zu Oldtimern entdeckte ich schon in frühen Kinderjahren. Da­ mals kam der <0nkel aus Ameri- ka>mit einem langen Amerikaner­ schlitten in Weiss. Mein Onkel war von Köpf bis Fuss weiss eingeklei­ det und hatte eine dicke Zigarre in der Hand. Dieser Wunsch, ein Auto zu haben, wie der <Onkel aus Ame- rika>, hat mich nicht mehr losgelas­ sen. Mittlerweile habe ich mir die­ sen Wunsch schon ein paar mal er­ füllt...
	        

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