Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 30. JULI 2004 
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SPLITTER Erneut fast Touristen- Katastrophe in Luzern LUZERN Sechs Tage nach dem Hiflyer-Un- glück im Ver­ kehrshaus ist Lu­ zern am Donners­ tag knapp einer weiteren Touris­ ten-Katastrophe entgangen. Eine mehrere Meter lange Holz­ latte fiel von einer Baustelle auf den City- Train und durchschlug dessen Dach. Verletzt wurde niemand, 22 Erwachsene und fünf Kinder waren am Donnerstag im City-Train, einem Sightseeing-Gefährt für Touristen in Luzern. unterwegs. Als er auf der Stadtrund­ fahrt um 11.45 Uhr das Bourbaki-Panorama passierte, lösten sich bei der dortigen Bau­ stelle drei Holzlatten. Eine zerriss das Si­ cherheitsnetz und durchschlug das Polyes­ ter-Dach des City-Trains. (sda) Feuerwalze rollt weiter MADRID/LISSABON - Die Waldbrände auf der Iberischen Halbinsel nehmen kein Ende. Das Grossfeuer in der südspanischen Provinz Huclva vernichtete bereits mehr als 14 (XX) Hektar Korkeichen, Eukalyptus-Bäume und Buschland. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, mussten mehrere Dörfer evakuiert werden, Hunderte Menschen verbrachten die zweite Nacht in Folge in Notquartieren. Zwei Brandherde konntei\ zwar eingedämmt wer­ den, das Feuer war aber an drei Fronten weiter ausser Kontrolle und erreichte inzwischen die benachbarte Provinz Sevilla. (sda) St. Galler Polizei stört leidenschaftliches Liebespaar ST. GALLEN - Eine Frau schreie, weil sie geschlagen werde: Wegen dieser Alarmie­ rung ist die St. Galler Stadtpolizei in der Nacht auf Donnerstag ausgerückt. Bei ihrer Intervention stellte die Polizei laut Mitteilung fest: Ein Liebespärchen vergnügte sich, (sda) Rotes Stirnband für menstruierende Kassiererinnen PRAG - Eine tschechische Supermarktkette hat die Kassiererinnen, die gerade ihre Perio­ de haben, zum Tragen eines roten Stirnbandes verpflichten wollen. Die Firma habe behaup­ tet, mit dieser Vorschrift nur das Beste für ih­ re Angestellten erreichen zu wollen, erzählte der amtliche Arbeitsinspektor Michael Ronin der Zeitung «Dnes» vom Donnerstag. «Die Frauen mit der Periode hatten nämlich ver­ langt, öfter aufs Klo gehen zu dürfen. Glück­ licherweise haben wir verhindern können, dass die Vorschrift auch in Kraft tritt.» (sda) ANZIK.I: 
Kerry rüstet zum Kampf US-Wahlen - Demokraten nominieren John Kerry zum Bush BOSTON - US-Senator John Ker­ ry ist vom demokratischen Par­ teitag in Boston offiziell zum Präsidentschaftskandidaten no­ miniert worden. Nach den kla­ ren Vorwahlergebnissen war seine Nominierung nur noch ei­ ne Formsache. Die 4300 Delegierten stimmten fast einstimmig für den 60-jährigen Se­ nator aus Massachusetts. Am Don­ nerstagabend (Ortszeit) will Kerry die Nominicrung annehmen und mit einer mit Spannung erwarteten Rede die Weichen für einen Wahl­ sieg am 2. November über Präsi­ dent George W. Bush stellen. Es wird erwartet, dass sich Kerry in allen wichtigen politischen The­ men als Alternative zu Präsident George W. Bush präsentieren wird. Die Demokraten hoffen, der vielen Wählenden noch unbekannte Kerry könne so seinen leichten Vorsprung in den Meinungsumfragen gegenü­ ber Bush ausbauen. Die Ansprache Kerrys gilt als zentraler Moment des Wahlkamp­ fes. Vorgänger hatten mit ihrer An­ sprache in den Meinungsumfragen teils zweistellige Zuwächse errun­ gen. Die Rede wird landesweit zur besten Sendezeit übertragen. Bis zur Fernsehdebatte mit Bush im September wird Kerry nicht mehr zu so einem grossen Publi­ kum sprechen. Am Freitag soll er mit seinem designierten Vize zu 
ei-Die 
Ansprache, die Präsidentschaftskandidat John Kerry in der Nacht auf heute hielt, gilt als zentraler Moment im Wahlkampf. 
ner zweiwöchigen Bustour durch die USA aufbrechen. Edwards wirbt für Kerry Vor der Nominalion Kerrys hatte Vizepräsidentschaftskandidat John Edwards in einer leidenschaft­ lichen Rede für Kerry geworben. Er präsentierte Kerry als kampfer­ probten und starken Führer. Die USA würden unter einer de­ mokratischen Präsidentschaft den Krieg im Irak siegreich beenden und für den Befriedungsprozess die NATO stärker einbinden, erklärte Edwards vor dem Parteitag. Der Senator aus North Carolina kündigte eine Verstärkung der US- Truppen und die Modernisierung der Wal'fcnsysteme an. Er ver­ sprach den Delegierten einen ver­ schärften Kampf gegen den Terro­ rismus. gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und besseren Schutz der USA vor An­ schlägen. An die Terrororganisation El Kaida richtete Edwards die Bot­ schaft: «Ihr könnt nicht entkom­ men. Ihr könnt euch nicht verste­ cken. Und wir werden euch zerstö­ ren.» Edwards reagierte mit seiner Rede, die sich besonders Fragen der nationalen Sicherheit und Ter- rorisniusbekänipfiing widmete, auf Umfrageergebnisse, gemäss denen eine Mehrheit der Amerikaner auf diesen Feldern Präsident Bush mehr Vertrauen schenkt. (AP) Kompromiss-Resolution verabschiedet Sudan: UNO fordert Entwaffnung der Milizen - kein «Völkermord»-Vorwurf New York - Nach einem wo­ chenlangen diplomatischen Rin­ gen hat sich der UNO-Sicher­ heitsrat auf eine Sudan-Resolu­ tion verständigt. Darin wird die Entwaffnung der Milizen im Westen Sudans innerhalb von 30 Tagen gefordert. Den USA. Deutschland und weite­ ren westlichen Ländern gelang es jedoch nicht, den formellen Vor­ wurf eines vor sich gehenden «Völ­ kermords» in der Region Darfur durchzusetzen. Dem Sudan werden mit der Resolution, deren Annahme an diesem Freitag als sicher galt, statt konkreten Sanktionen unbe­ stimmte «Massnahmen» angedroht, über die noch zu beraten wäre. Angesichts des beharrlichen 
Ob der Resolutionsentwurf der notleidenden Bevölkerung im Sudan hel­ fen wird, ist abzuwarten. 
Widerslandes von 6 der 15 Mitglieds­ taaten des Sicherheitsrates hatten die USA ihren Resolutionsentwurf in der Nacht zum Donnerstag ein drittes Mal abgeschwächt. «Erst da­ durch wurde ein Komproiniss mit Unterstiitzern der sudanesischen Regierung im Rat möglich», sagte ein westlicher UNO-Diplomat. Am stärksten habe sich Pakistan «in islamischer Solidarität» gegen den Vorwurf des Völkermords an der schwarzafrikanischen Bevölke­ rung Darfurs gewehrt. Russland und China waren ausserdem gegen die Androhung konkreter Sanktio­ nen für den Fall, dass die sudanesi­ sche Regierung die Dschandscha- wid-Milizen nicht innerhalb von 30 Tagen entwaffnet. (sda) El Kaida erklärt DUBAI - Das internationale Ter­ rornetzwerk El Kaida hat den europäischen Ländern mit Sol­ daten im Irak den Krieg erklärt. Als erstes Ziel nannte die Terror Organisation den italienischen Regierungschef Silvio Berlusco­ ni. «Heute erklären wir euch einen blutigen Krieg. Wir werden unsere Angriffe nicht stoppen, bis ihr zur Vernunft zurückgekehrt seid», hicss es in einer am Donnerstag auf einer islamistischen Internetseite veröffentlichten Erklärung, die mit «Abu-Hafs-el-Masri-Brigaden - El Kaida» unterzeichnet war. «Wir werden die Städte Europas angreifen und wir fangen mit dir an, Berlusconi», drohten die 
Ver-Europa 
den Krieg fasser der Mitteilung, deren Echt­ heit zunächst nicht bestätigt wer­ den konnte. In ihrer Erklärung fordern die Is­ lamisten die Staaten Europas, die an der US-geführten multinationa­ len Tröppe im Irak beteiligt sind, zum Rückzug auf. Der Text stellt fünf Länder, die mittlerweile ihre Soldaten aus dem Irak abgezogen haben, als Vorbild heraus: Spanien, Honduras, die Dominikanische Republik, Nicara­ gua und die Philippinen. Falls Europa US-Präsident George W. Bush weiter unterstütze, drohe ein Blutbad. Berlusconi warfen die Verfasser der Erklärung «beschä­ mende und widerliche Einstellun­ gen» vor. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Halle Berry hat genug von Männern HAMBURG - Oscar-Preisträge- rin Halle Barry haben die Drehar­ beiten zu «Catwoman» auch als eine Art Therapie nach der Tren­ nung von Eric Benet gedient. «All diese Männer im Film ver­ prügeln zu können, war fast eine Seelenmassage nach dem priva­ ten Frust der vergangenen Mona­ te», sagte Berry der Zeitschrift «Max» zufolge. Sie habe inzwi­ schen auch eine geänderte Ein­ stellungen zu Männern. Nach ih­ rer ersten Ehe habe sie sich noch die alleinige Schuld gegeben: «Ich wurde depressiv und dachte, ich sei eine Versagerin. Heute 
weiss ich: Es gibt wichtigere Din­ ge in meinem Leben als Männer. Ich habe zwei gescheiterte Ehen hinter mir und habe zahlreiche weitere negative Erfahrungen mit Männern gemacht. Das reicht erst mal.» (AP) Halle Berry ist derzeit im Hafen von Hamburg riesengross auf ei­ nem Plakat zu bestaunen. 
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