Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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1* - * KONKURRENZ Warum die Verlagshäu- scr NZZ, Ringier und Tamedia bald billiger als die Post sein sol­ len. 11 VOLKS BLATT 
NEWS Flugverkehr auf Erholungskurs GENF-.Die internationale Luftfahrt ist auf dem besten Weg, ihrer jahrelangen Krise da­ vonzufliegen. Die Zahl der Flugpassagiere im ersten Halbjahr 2004 stieg weltweit um 20,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeit- raum, wie der Weltflugverbrand IATA am Mittwoch in Genf mitteilte. Der Frachtver­ kehr legte um 13 Prozent zu. Im vergangenen Jahr hatten der Golf-Krieg, die Konjunktur­ flaute und die Lungenseudie Sars zu einem empfindlichen Rückgang der Fluggastzahlen geführt. «Die Verkehrsbilanz der Flugindust­ rie in den letzten Monaten ist beeindru­ ckend», sagte lATA-Chef Giovanni Bisigna- ni. Setze der Trend sich fort, könne es bis zum Jahresende ein zweistelliges Wachstuni geben. Im. März lag die !ATA-Prognose noch bei 7,5 Prozent. Dem Verband gehören 270 Fluggesellschaften an. die 95 Prozent des weltweiten Flugverkehrs abwickeln. Den stärksten Zuwachs verzeichnete laut IATA der Flugverkehr im Nahen Osten (44 Prozent), in Asien (35 Prozent) und Nord­ amerika (20 Prozent); Ruropa hinkt mit ei­ nem Plus von knapp 13 Prozent diesen Wer­ ten etwas hinterher. Verglichen mit den Zah­ len des Jahres 2000, dem letzten «normalen Jahr» für die Branche, verliert die jüngste Bi­ lanz zwar etwas an Glanz. Doch immerhin wuchs der Passagierverkehr im ersten Halb­ jahr 2004 verglichen mit dem gleichen Zeit­ raum 2000 noch um 8.4 Prozent, der Fracht­ verkehr legte um 16,2 Prozent zu. Die An­ schläge vom 11. September 2001, Sorgen um die Sicherheit bei Flugreisen, die brisante Lage im Nahen Osten und die abkühlende Weltkonjunktur, hatten der Luftfahrtindustrie von 2001 an hart zugesetzt. (AP) UBS weist Vorwürfe zurück BERN - Die UBS wird in Frankreich von Gewerkschaftern der Geldtransportfirma Va­ liance kritisiert: Die Schweizer Grossbank, die 80 Prozent an Valiance halt, soll eine Re- kapitalisierung zur Rettung der französi­ schen Firma ausgeschlagen haben. Es sei in­ akzeptabel, dass die UBS ihrem Baby nicht unter die Arme greife, sagte Gewerkschafter Patrick Masson gegenüber dem französi­ schen Blatt «Liböration». Die Grossbank verweigere zudem die Unterstützung eines Sozialplans für die 3000 Angestellten. Die UBS weist diese Vorwürfe nun zurück. Die Übernahme von Valiance im Jahr 1999 habe zum Ziel gehabt, die Firma zu entwickeln, bevor sie einige Jahre später mit. Gewinn weiterverkauft werden sollte, sagte Gael Be- augendre, Mediensprecher von UBS Private Equity in Frankreich. Nachdem aber Valian­ ce ihre Bilanz deponiert habe, gelte dieses Investment als verloren. Am Dienstag hatte ein Pariser Gericht die Nachlassstundung über die angeschlagene Firma verhängt. Die UBS Private Equity habe bei Valiance nie ei­ ne operative Rolle übernommen und sei le­ diglich als Aktionärin aufgetreten, führte Be- augendre aus. «Deshalb sind wir Valiance nichts schuldig und möchten aussteigen.» Damit geben sich die Gewerkschafter aber nicht zufrieden. Für Donnerstag ist ein Tref­ fen zwischen Arbeitnelimervertretern und der UBS Private Equity vorgesehen. Inzwi­ schen haben bereits einige Unternehmen Interesse an einer möglichen Übernahme der Valiance angemeldet. (sda) 
URTEIL Wann der Geschäfts­ mann Jiirg Stiiubli sein Urteil erwartet und wie hoch die Strafe sein könnte. 11 
OLFÖRDERUNG Warum der russische Jukos-Konzern vor ei­ nem drohenden Stopp seiner Ölförderung warnt. 
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BÖRSE Aktien, Devisen und Obligationen. Wie sich die Börse in Zürich zur Wochenmitte entwick­ elte. 14 Schliessung bestätigt EBK bei Vorgehen gegen ausländische Banken zurückgepfiffen LAUSANNE/BERN - Das Bundes­ gericht hat die von der Eidge­ nössischen Bankenkommission (EBK) verfügte Liquidation zweier Tessiner Finanzgesell­ schaften bestätigt. Beim Vorge­ hen gegen die hinter den Fir­ men stehenden ausländischen Banken wurde die Bankenkom­ mission aber zurückgepfiffen. Die beiden Finanzgesellschaften UIB Servizi SA und UIB Gestioni Patrimoniali SA mit Sitz in Lugano waren von der EBK mit Verfügung vom vergangenen 28. Januar wegen unbewilligter Banken-, bezie­ hungsweise IZffektenhändlertätig- keit aufgelöst und in Liquidation versetzt worden. Die Bankenkom- mission war nach der Einsetzung eines Beobachters zum Schluss ge­ kommen, dass die beiden Firmen als faktische Zweitniederlassungen für eine auf dem südpazifischen In­ selstaat Vanuatu eingetragene Strohbank und für eine mit dieser verbundenen Offshore-Gesellschaft auf der portugiesischen Atlantikin­ sel Madeira tätig waren. Die EBK ordnete deshalb gleichzeitig an, dass im Handelsregister Zweignie­ derlassungen dieser Strohfirmen eingetragen werden müssen und 
Im Kanton Tessin werden zwei Finanzgesellschaften liquidiert. diese ebenfalls sofort zu liquidieren sind. Die Liquidation aller vier Fir­ men, die zu einer im Handels-, Ver­ kehrs- und Finanzbereich tätigen Gruppe in San Marino gehören, be­ zog sich jeweils auf alle vollstre­ckungsrechtlich 
der Schweiz zuzu­ rechnenden Aktiven im In- und Ausland. In Beurteilung einer Beschwerde der Firmen gegen die EBK schütz­ te das Bundesgericht laut dem am 
Mittwoch veröffentlichten Urteil die Verfügung der EBK im Falle der beiden UIB-Gcsellschaftcn. hob den Entscheid bezüglich der beiden ausländischen,Institute aber auf. Selbst wenn die Argumenta­ tion der Beschwerdeführer zutreffe, dass die operativen Anweisungen für die UIB-Firmen ausschliesslich von San Marino ausgegangen seien, seien die in Lugano ausgeüb­ ten Baekoffice-Tätigkeiten in der Schweiz bewi I ligungspH ichtig. heisst es im Urteil. Zum Schutz des Rufs des Finanzplatzes dürfe die EBK solche Tätigkeiten untersa­ gen, wenn sie für eine ausländische Bank erfolgten, bei der kein Nach­ weis über eine hinreichend konsoli­ dierte Aufsicht bestehe. Dies gelte auch, wenn nicht unmittelbar schweizerische Anlegerinteressen betroffen seien. Als zu weit gehend hat das Bundesgericht aber die zwangs­ weise Eintragung und die umge­ hende Liquidation der Zweignie­ derlassungen der beiden ausländi­ schen Institute eingestuft. EBK- Sprecherin Tanja Kocher sagte auf Anfrage, die Liquidation im Falle der beiden UIB-Gesell- schaften werde nun umgehend vollzogen. (AP) Hoffen auf Sonne Schwieriger Markt für Roller - Gesättigter Markt bei kleinen Maschinen BERN - Die Aussicht auf ein Stück mediterranes Lebensge­ fühl und die Lösung von Park­ platzproblemen müsste die Ver­ käufe von Rollern in diesem Sommer auch hierzulande an­ kurbeln. Doch noch ist das Ge­ schäft mit den Scootem nicht ins Rollen gekommen. Die Wirtschaftslage bessert sich, und die Bereitschaft der Schweize­ rinnen und Schweizer für grössere Anschaffungen steigt. Davon profi­ tieren auch die Motorradhündler - wenn auch nicht alle Modelle gleich begehrt sind. Die grossen und auch teuren Motorräder erfreu­ en sich hoher Beliebtheit. Von Ja­ nuar bis Juni kletterten die Verkäu­ fe gegenüber der Vorjahresperiode um 12,6 Prozent auf 16 600 Ma­ schinen in die Höhe. Sattes Minus Anders bei den Rollern. Noch im Mai mussten die Händler ein sattes Minus von 14,6 Prozent verkraften. Der Rückgang von Januar bis Juni betrug noch 3,6 Prozent auf 12 800. Harzig läuft das Geschäft vor allem mit den kleinsten Rollern. Der Markt für Scooter mit einem Hu­ braum von 50 Kubikzentimetern scheint gesättigt. In dieser Katego­ rie sei der Boom vorbei, sagt Gian 
Der verregnete Sommer machte sich auf dem Rollermarkt bemerkbar. Marco Badrutt, Marketingleiter beim Yamaha-Importeur Hostettler. Zudem hat die neue Führerschein- Regelung, die seit gut einem Jahr gilt, die Hürde für Einsteiger er­ höht. In der Branche spricht man von rund 1000 Franken für Admini­ stratives, Schulung und Prüfungen, bevor sich Neulinge überhaupt ei­ nen Roller zulegen können, wie Thomas Frey, Geschäftsführer von Piaggio-Importeur Ofrag, sagt. Die auf Autostandard verschärfte Theo­ rieprüfung hat die Durchfallquote stark ansteigen lassen. Zudem steht 
der Roller gerade bei der klassi­ schen, jungen Zielgruppc in Kon­ kurrenz zu anderen Freizeitangebo­ ten wie Handy oder Ferienreisen. Warten auf Hitzetage Die Verkäufe der nächstgrösseren Kategorie, der Roller mit 125 Ku­ bikzentimetern Hubraum, harzen ebenfalls - trotz, gesunkener Preise. Einsteiger können eine Maschine bereits für rund 3000 Franken er­ werben. Und obschon die neue Führerschein-Regelung den Ein­ stieg in dieser Kategorie verein­facht, 
bleibt ein Boom aus. Abgese­ hen davon, dass dieser Markt eben­ falls Tendenzen zur Sättigung aus­ weist, spielt hier das Wetter eine entscheidende Rolle. In dieser Hin­ sicht sei das vergangene Jahr ein ausgezeichnetes Jahr gewesen, sagt der Berner Motorrad-Händler Da­ niel Schor. Bereits im Febmar habe es gutes Wetter gegeben. Die Zeit für eine Aufholjagd, nach einem bisher ernüchternden Sommer, wird knapp. «Die Hauptverkaufs­ zeit sind die Sommermonate», sagt Roland Fuchs von der Fachslelle für Zweiradfragen. Hitzetage gel­ ten als wichtiger Auslöser für einen Rollerkauf. Bei grossen Motorrä­ dern sind «Spontankäufe» dagegen selten. Dazu kommt, dass neu Per­ sonen über 25 Jahre den Führer­ schein Kategorie A für hubraum- starke Motorräder und Roller direkt erwerben können - Einsteiger kön­ nen also die 125er-Kategorie über­ springen. Die nächste Kategorie, die Roller mit über 125 Kubikzen­ timetern Hubraum, weist tatsäch­ lich steigende Verkäufe aus, wenn auch bei deutlich kleineren Stük- kzahlen. Auch wenn der Boom der 90er- Jahre vorbei ist, glaubt Fuchs dar­ an, dass Roller immer noch im Trend liegen. «Wer einen Roller hat, behält ihn lange.» (sda) v-'.. 
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