Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 28. JULI 2004 
ESSI INTERNATIONAL DES TAGES 
24 VOLKS BLATT 
SPLITTER Eine Woche Multi-Millionär ZÜRICH - Der Kanton Zürich hat einen 29- jährigen Mann für kur/.e Zeit zu einem mehr­ fachen Millionär gemacht. Mehr als 5,9 Millionen Franken waren plötzlich auf sei­ nem Konto, weil Zahlungen der kantonalen Finan/.direktion fehlgeleitet wurden. Der vorübergehende Geldsegen ist auf einen Computerfehler in der kantonalen Blichhal­ tung zurückzuführen, wie Rudolf Meier, Chef der Zürcher Finanzverwaltung, einen entsprechenden Bericht des «Blick» vom Dienstag bestätigte. Der Mann, der unver­ hofft zum mehrfachen Millionär geworden war, meldete die irrtümlichen Zahlungen so­ fort bei der Finanzdirektion des Kantons Zü­ rich. Dort glaubte man ihm zunächst nicht. Inzwischen hat die Finanzverwaltung das Geld wieder zurückgeholt. (sda) Mary-Kate Olsen isst wieder normal FRANKFURT/MAIN - Mary-Kate Olsen, die brünette der aus der US- Fernsehseric «Füll Hou- se» bekannten Olsen- Schwestern, hat Medien­ berichten zufolge eine wegen ihrer Essstörun- gen aufgesuchte Klinik wieder verlassen. «Es geht ihr gut und sie freut sich auf das Wiedersehen mit ihrer Familie und ihren Freunden», zitierte der Onlinedienst «Eonli­ ne» Olsens Sprecher Michael Pagnotta. Die 18-Jährige freue sich auf ihr erstes Studien­ jahr an der New York University. (AP) Computerwurm lähmt Suchmaschinen NEW YORK - Die jüngste Variante des Computerwurms MyDoom hat sich auf vier grosse Internet-Suchniaschinen gestürzt und deren Betrieb vorübergehend verlangsamt. Tausende mit dem Virus MyDoom-O befalle­ ne Rechner starteten gleichzeitig automatische Anfragen nach E-Mail-Adressen, an die der Wurm verschickt werden solle. Der Virus trat am selben Tag auf, an dem die Betreiber von Google die Preisspanne für die Ausgabe der 24,6 Millionen Aktien bekannt gaben. My- Doom-O richtete sich gegen Google, Yahoo, AltaVista und Lycos. Die Betreiber griffen zwar bald zu Gegenniassnahmcn, die Anfra­ gen normaler Nutzer wurden aber zumindest kurzzeitig langsamer bearbeitet. MyDoom-O ist eine Variante des Wunns, der schon Ende Januar Millionen Rechner infizierte. Das Schadprogramm stock! jetzt in einem Dateian- hang einer seriös wirkenden E-Mail, die vor­ gibt, entweder vom persönlichen Intemet-Ser- vice-Anbieter oder vom Support-Team des jeweiligen Unternehmens zu sein (AP) 
Clinton bläst den Marsch Parteitag in Boston - Ex-Präsidenten Clinton und Carter kritisieren Bush BOSTON - Mit heftigen Angrif­ fen auf US-Präsident George W. Bush haben die oppositionellen Demokraten auf Ihrem Partei­ tag in Boston den Wahlkampf in den USA angeheizt. Unbestritte­ ner Star war am ersten Abend Ex-Präsident Bill Clinton. Erhielt seinem Nachfolger in einer von nicht enden wollendem Jubel begleiteten Rede am Montagabend (Ortszeit) vor, die Spaltung der US-Gesellschaft zu betreiben. Nach den Anschlägen des 11. Sep­ tember 2001 habe Bush die Chan­ ce versäumt, alle Bürger hinter sich zu vereinen, sagte Clinton. Zudem habe Bush die Chance verpasst, die Welt im Kampf gegen den. Terro­ rismus zu einen. Stattdessen habe Bush «sieh für Unilateralismus ent­ schieden», sagte Clinton. Ein Präsi­ dent Kerry werde auf globale Zu­ sammenarbeit setzen, damit die USA nur «allein handeln, wenn es denn unbedingt sein muss», sagte Clinton. Der Ex-Präsident kritisierte auch, dass Bush durch seine Steuersen­ kungsprogramme die Reichen ent- las-tet habe, während Mittel etwa für die Schulen, die Fortbildung und die Kinderbelreuung gekürzt worden seien. Clinton lobte Kerry als einen Kandidaten, der die «Er­ fahrung. den Charakter, die Ideen und die Werte» habe, um ein «gros­ sartiger Präsident» zu werden. 
In einer flammenden Rede beschuldigte Bill Clinton den amtierenden Präsidenten Bush, er spalte die Nation und unterstütze die Reichen. «Stärke und Weisheit sind keine konkurrierenden Werte - sie gehen Hand in Hand. John Kerry hat bei­ des.» Zuvor hatte bereits der ehemali-Aussenpolitik 
der Bush-Regierung kritisiert. Der Friedensnobelpreis­ träger beklagte, dass die USA in der Welt «zunehmend isoliert und verletzbar» seien. Mit Blick auf ge Präsident Carter besonders die den Irak-Krieg warf er der Bush-Regierung 
«Extremismus» vor. Der internationale Rückhalt, den die USA nach den Ansehlägen des 11. September 2001 genossen hät­ ten. sei so innerhalb von kurzer Zeit verschwunden. Kerry könne die Führungsrolle der USA wieder­ herstellen, sagte Carter. Unbekannter Kerry Der Senator soll am Donnerstag offiziell zum Herausforderer Bushs nominiert werden. Eine Umfrage der Zeitung «Washington Post» und des Fernsehsenders ABC machte allerdings einen Nachhol­ bedarf bei Kerrys Öffentlichkeits­ arbeit deutlich. 54 Prozent der befragten US- Bilrger sagten, sie -wüssten nicht, für welche Positionen Kerry stehe. Dies sagten sogar 46 Prozent der Demokraten-Anhänger. In Fragen der nationalen Sicher­ heit, der Situation im Irak und der internationalen Bekämpfung des Terrorismus büsste Kerry ebenso ei­ nige Prozentpunkte gegenüber Bush ein wie bei steuerlichen und . wirtschaftlichen Angelegenheiten. Am Dienstag sollte der Parteitag mit Reden, unter anderem von Ker­ rys Ehefrau, der Ketchup-Erbin Te­ resa Heinz Kerry, von Senator Ted Kennedy, dem demokratischen Ex­ Bewerber Howard Dean und dem Kongressabgeordneten Richard Gephardt fortgesetzt werden, (sda) Diplomatischer Schlagabtausch um Sudan Sudan droht UN-Resolution -Toni Blair schliesst militärische Lösung nicht aus WASHINGTON - Die Lage in der sudanesischen Region Darfur führt zu einem heftigen Schlag­ abtausch auf dem diplomati­ schen Parkett. Während der Su­ dan den USA Umsturz-Absichten vorwirft, machen die USA bei der UNO Druck für Sanktionen. Die USA wollen möglichst noch diese Woche eine Abstimmung in der UNO über ihre Resolution errei­ chen, in welcher dem Sudan mit Sanktionen gedroht wird. Die EU- Staaten hatten sich am Montag dar­ auf verständigt, Sanktionen gegen den Sudan zu verhängen! sollte das Land die Zusagen für die Krisenre­ gion Darfur nicht rasch erfüllen. Der US-Entwurf für die UNO-Reso- lution sieht ein sofortiges 
WalTenem-Während 
auf politischer Ebene ein heftiger Schlagabtausch stattfindet, leidet die Bevölkerung im Sudan weiter. 
bargo gegen Milizen und Rebellen in der Unruheprovinz vor. Zudem wer­ den dem Sudan Sanktionen ange­ droht, sollte er nicht binnen 30 Tagen gegen die Milizen einschreiten. Die Milizen werden für die Menschen­ rechtsverletzungen in Darfur verant­ wortlich gemacht. Zum jetzigen Zeit­ punkt spricht sich Washington aller­ dings gegen eine internationale Frie- denstnippe aus. Der britische Pre­ mier Tony Blair schloss eine militäri­ sche Lösung nicht mehr aus. Der Botschafter Sudans bei der Afrikani­ schen Union (AU), Ousman Alsaid. warnte, ein militärisches Eingreifen würde die Region destabilisieren. In dem Konflikt in Darfur sind nach Schätzungen der UNO bis zu 50 (XX) Menschen getötet worden. (sda) ANzncii: Korei bleibt im Amt Rücktrittserklärung zurückgezogen RAMALLAH - Nach einem zehntägigen internen Machtkampf hat der palästinensische Regie­ rungschef Ahmed Korei (Bild) am Dienstag seine Rücktrittscrklä- rung zurückgezogen. Das gab Ko­ rei bei einer gemeinsamen Presse­ konferenz mit Präsident Jassir Arafat bekannt. Er werde sein Amt weiter ausüben, sagte Korei in Ramallah. Korei hatte sein Amt am 17. Juli abgeben wollen, nach­ dem es im Gazastreifen zu einer Serie von Entführungen gekommen war. Er beklagte die schlechte Si­ cherheitslage. Zuvor hatte es mehrfach Spannun­ gen über den Stillstand bei verspro­ chenen Reformen der Palästinensi­ schen Autonomicbehördc gegeben. 
Arafat hatte den Rücktritt Koreis je­ doch mehrfach abgelehnt. Unklar bleibt, wie die Streitpunkte im De­ tail gelöst werden sollen. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt;.. + + + + + Gottschalk macht . Reality-Show HAMBURG - TV-Moderator Thomas Gottschalk findet seine Reality-TV-Show «Gottschalk zieht ein!» absolut reizvoll. «Ich halte meinen Alltag für so unter­ haltend, dass ich denke, man könnte alles senden, was bei mir zu Hause passiert», sagte Gott­ schalk der Programmzeitschrift «TV Spielfilm». Dass er mit der Sendung, bei der sich der Entertai­ ner eine Woche lang als Ersatz­ mann in einer fremden Familie einquartiert, nachhaltig beein- flusst, glaubt er aber nicht: «Die Leute sind durch dieses ganze Re- ality-TV medientauglicher gewor­den», 
sagte der 54-Jährige. «Aber wenn ich in eine Familie komme, wo die Kinder nur Gummibärchen fressen, haue ich denen die Tüten um die Ohren » 
(AP) Profitieren Sie als VOLK.^üi.A f f-Abonnent von Vorzugspreisen
	        

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