Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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WUNSCH DES TAGES Lazio Rom will Goalie- legende Dino Zoff als neuen Trainer unter Vertrag nehmen. *j y VOLKS BLATT 
NEWS C*3SK«J Lazio will Zoff als Trainer FUSSBALI. - Lazio Rom will Dino Zoff als neuen Trainer unter Verlrag nehmen. Der ehemalige italienische Teamtorhiiter, der be­ reits zwei Mal auf der Trainerbank Lazios gesessen hatte, soll Roberto Mancini (Inter Mailand) ersetzen. Zoff wurde ein einjähri­ ger Vertrag angeboten. Im Rahmen eines sirengen Sparprogramms soll er vom finan­ ziell. angeschlagenen römischen Klub aber «nur» 700 000 Furo kassieren. Zoff will sich noch einige Tage Zeit nehmen, um das An­ gebot zu überdenken. Der Weltmeister von 19X2 lind ehemalige italienische Teamchef hatte Lazio zuletzt im Jahr. 2001 trainiert, nachdem Meistermacher Sven-Göran Eriks­ son nach England gewechselt war. (id) Edwards-Fall geht an IAAF LlüCHl ATHLKTIK - Die 27-jährige US- Sprinterin Torri Edwards' hat im Kampf ge­ gen die Doping-Beschuldigungen einen Teil­ erlbig errungen. Das dreiköpfige Schiedsge­ richt des amerikanischen Sports (AAA) gab ihren Fall an den Leichtathletik-Weltverband (IAAF) weiter. Gemäss Edwards' Anwalt könnten «besondere Umstände» zu ihrer po­ sitiven Dopingprobe gefühlt haben. Edwards hatte erklärt, sie habe Glukose-Tabletten von ihrem Physiotherapeuten erhalten. Dieser ha­ be nicht gewusst. dass die Tabletten eine Sti­ mulans enthielten. Die Sprinterin hatte sich bei den US-Trials in Sacramento über 100, 200 und 4x100 m für die Olympischen Spie­ le in Athen qualifiziert. Trotz des Dopingver­ dachts gehört Edwards aber noch zum 531 Athleten zählenden US-Team. (si) HC Davos engagiert weiteren NHL-Stürmer KISHOCKEY - Davos spekuliert mehr und mehr mit einem Streik in der NHL und hat den Finnen Niklas Hagman von den Florida Fanthers engagiert. Der 24-jährige Flügel- sliirmer wird nur im Falle eines «Lock-outs» für den HCD spielen. Der Internationale aus Helsinki stürmt seit 2001 für Florida, wo er in 233 Partien neben 46 Assists 28 Tore erzielte. Vor dem Nordländer hatte der HCD Bostons Captain Joe Thomton verpflichtet. (si) VOLKS BLATT 
REKORD ROT-WEISS-ROTER REKORD RAD - Richard Virenque hat sei­ ne Mission vor­ zeitig erfüllt: Die Eroberung «sei­ nes» heiss und in­ nig geliebten rot- weiss-gepunkte- ten Shirts. Dem Tour-Zweiten von 1997 ist seit der 17. Etappe am Donnerstag rechnerisch der Erfolg in der Bergwertung nicht mehr zu nehmen. Der Clou: Virenque hat den ersehnten alleinigen Rekord. Als erster Rad-Profi wird der 
Kletterspezialist am Sonntag zum siebten Mal als Gewinner der Bergwertung gekürt. (id) 
ANSCHULDIGUNG DES TAGES C.J. Hunter beschuldigt Ex-Ehefrau Marion Jo­ nes des Doping-Miss­ brauchs. . 18 
BESTZEIT DES TAGES Michael Schumacher markierte am Hocken- heimring Trainings­ bestzeit. 
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AUSSTIEG DES TAGES Das japanische Rallye- Team Mitsubishi bricht die WM-Saison vorzei­ tig ab. ig Spanischer Aussenseiter-Sieg Der grösste Erfolg von Juan Miguel Mercado - Lance Armstrong weiter in Gelb LONS-LE-SAUNIER - Zur grossen Enttäuschung seines Lands­ mannes Vicente Garcia Acosta hat der Spanier Juan Miguel Mercado die 18. Etappe der Tour de France in Lons-Ie-Sau- nier im Spurt gewonnen. Vor dem heutigen Zeitfahren gab es an der Spitze der Gesamtwer­ tung keine Änderung. Es schien, als sei der routiniertere Garcia Acosta gedanklich abwe­ send. Als im Zielbereich Mercado von seinem Hinterrad weg den Spurt lancierte, zögerte der Fahrer von (lies Balears - die spanische Sportgruppe ist noch ohne Etappen­ sieg - unverständlich lange, bis er reagierte. Nachdem er um wenige Zentimeter geschlagen worden war,. schlug Garcia Acosta aus Enttäu­ schung auf den Lenker seines Renn­ velos ein. «Das ist ein ganz, grosser Erfolg für mich. Was will ich mehr, als eine Etappe der Tour zu gewin­ nen», freute sich Mercado. Der Spurterfolg kam ein wenig überra­ schend, denn der 26 Jahre alte An- dalusier gilt als guier Bergfahrer. Ausgehverbot für Simeoni Das Sextett von Ausse'nseitern er­ reichte Lons-le-Saunier mit über elf Minuten Vorsprung. Doch bevor die Ausreisser endgültig freie Bahn erhielten, halte es ein Intermezzo mit Lance Armstrong gegeben. Fi- lippo Simeoni hatte nämlich ge­ wagt, bei Beginn der Flucht den Ausreissern hinterherzujagen. Dies gelang ihm auch mit dem Maillot jaune am Hinterrad. Nach einem Wortwechsel zwischen dem unglei­ chen Paar und dem Hinweis, seine Präsenz, behindere das Fluchtunter­ nehmen, Messen sich zuerst Simeo­ ni und dann auch Armstrong ins Feld zurückfallen. 
Freude und Frust nebeneinander: Der Spanier Miguel Mercado (links) reckt die Arme zum Jubel in die Höhe, während sein geschlagener Landsmann Vicente Garcia Acosta seiner Enttäuschung Luft verschafft. Den Hintergrund dieses Intermez­ zos bildet der Umstand, dass Simeo­ ni vor genau einem Jahr in Paris ei­ ne Klage wegen Verleumdung ge­ gen Armstrong eingereicht hat. Der Amerikaner hatte den Italiener in ei­ nem Interview in der französischen Zeitung «Le Monde» als «absoluten Lügner» bezeichnet. Dies deshalb, weil Simeoni im Februar 2002 ge­ gen den Sportarzt Dr. Michele Fer­ rari ausgesagt und ihn des Doping­ handels beschuldigt hatte. Dabei wies Simeoni auch darauf hin, dass Armstrong seit 1995 mit dem italie­ nischen Arzt zusammenarbeite. Vor der Triumphfahrt am Sonntag haben die Fahrer heute Samstag den letzten grossen Test in Form eines 
Einzelzeitfahrens in Besanîon über 55 km zu bestehen. Die Strecke in den Jura-Ausläufern ist höchst an­ spruchsvoll. Beim Kampf gegen die Uhr durch das Tal der Loue geht es über ein sehr welliges Terrain. Nur 5 km der Strecke sind flach. Kampf um Podiumsplätze Dem bisherigen Tour-Verlauf entsprechend miisste der Sieger in Besangon Lance Armstrong heis- sen. Grössere Spannung verspricht die Auseinandersetzung um die Plätze.2 und 3 des Gesamtklassc- mentes. Ivan Basso, der Gesamt- zweite, weist eine Reserve von 1:02 Minuten auf Andreas Klöden und von 3:59 Minuten auf Jan Ullrich 
auf. Die beiden Deutschen sind in Zeitfahren aber wesentlich stärker als der Italiener. (si) Kad: Tmir de France« 18. Etappe - Resultate Tour de France. 18. Etappe, Annemassc - l^ms- le-Saunk-r (166,5 km): I. Juan Miguel Mercado (Sp) 4:04:03 (40,934 km/h), 20 Sekunden Boniii­ kation. 2. Vicente (iarcia Acosta (Sp;. gleiche Zeil. 12 Sek. Hon. 3. Dimiiri Fofonow (Kas)0:11, KSek. Bon. 4. Sebastien Joly (Fr). 5. Marc f.ot/ (Ho). 6. Juan Antonio Flccha (Sp), alle gleiche Zeit. 7. Tluir Ilushovd (No) 11:20. 8. Robbie McEwen (Au). 9. Danilo llondo (De). 10. Stuart O'Grady (Am. 11. Carlos Da Cni/ (Frl. 12. Krik Zabel (IX-). 13. Ser­ gej Iwanow (Russ). 14. Karsten Kr<x»n (Hol. 15. Laurenl Brochard (Fr). 16. Carlos Saslre (Sp). 17. Frarick Rcnier(Fr). IH. Oscar Fereiro(Sp). 19. San­ dy Casar (Fr).'20. MatteoTosatlo (In. (icsumtklussement: 1. Armstrong 7K:20:2X. 2. Basso .4:09. 3. Kl.klen 5:11. 4. Ullrich S;0X. 5. Jo­ se A/evedo (l'or) 10:41. 6. Francisco Mancebo (Sp) 11:45. 7. Tot.schnig 12:56. X. Sastrc 15:14.9. Levi Ix'ipheimer (USA) 16:25. 10. Pietro Cauc- chioli({(] 16:33. II. Pereiro 17:52. 12. Christophe Moreau (Fr) 19:57. 13. Michael Rasmussen (Da) 20:20. J4. Gilbcrto Simoni <Ii) 20:41. !5.Voeckle 21:12. 16. Richard Virenque (Fr) 21:53. «Armstrong kommt nicht zurück» Tour-Triumphator Lance Armstrong plant scheinbar Karrierenende PARIS - Sechster Sieg - und Schluss? Je näher Lance Arm­ strong seinem historischen Tri­ umph bei der Tour entgegen fährt, desto lauter werden die Stimmen, die vom baldigen Kar- rierenende des US-Stars reden. «Armstrong wird nicht zurückkom­ men», soll nun ein hochrangiger Offizieller der Frankreich-Rund­ fahrt der «New York Times» verra­ ten haben. Armstrong hätte die Tour-Organisatoren bereits von sei­ nen Plänen unterrichtet, berichtet der Informant, der nicht genannt werden wollte. «Wir haben noch nicht einmal über dieses Thema ge­ redet», wiegelt Armstrongs Agent und langjähriger Begleiter Bill Sta- pleton, Chef der Tearti-Betreiberfir- ma 
«Tai 1 wind Sports», ab. 
Ist der «Kannibale» min satt? Ins­ gesamt fünf Etappensiege hat Armstrong bei der Tour 2004 eingefahren: Nach dem Erfolg im Mannschaftszeitfahren tri­ umphierte er auf der zweiten Pyrenäen-Etappe nach und de­ mütigte seine Verfolger mit ei­ nem Sieg-Hattrick in den Alpen. Drei Siege in den Alpen hatte z.u- lelzl vor ihm der grosse Gino Barta­ li im Jahr 1948 geschafft. «Ich bin kein Kanniba­ le», erklärte Armstrong, «aber als ich auf dem /•" Podium stand, dachte ; ich: Perfekt!» Ber­ nard Hinaull, wie Armstrong fünfma­ liger Tour-Sieger und immer noch Frankreichs Rad- 
Lance Armstrong plant 
sport-Idol Nummer eins, habe zu ihm gesagt: «Pas de cadeaux» - «keine Geschen­ ke». Dies habe er sich zu Herzen 3 genommen. ? «Die Tour de France ist das y' schwerste Rad- Ii 
rennen der Welt, und ich habe hier scheinbar seinen Rücktritt. 
oft genug Geschenke verteilt.» Das klingt für viele Fans und Experten nach einem Abgang mit Pauken und Trompetön. Mit einem Sieg beim Einzelzeitfahren heute Samstag könnte er das halbe Dut­ zend an Etappensiegen vollmachen und sich anschliessend als absolu­ ter Dominator verabschieden. Nach Hause zu den Kindern Armstrong hat zuletzt immer wieder betont, mehr Zeit mit seinen nach der Scheidung von seiner Ehefrau getrennt von ihm lebenden Kindern verbringen zu wollen. «Ich steige nach der Tour sofort ins Flugzeug und fliege nach Hause zu meinen Kindern», hatte Arm­ strong schon zum Tour-Auftakt er­ klärt., Es könnte ein Abschied für immer sein. (id)
	        

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