Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 24. JULI 2004 VOLKS| !A#IDTCF*LI A CT VW AUF SPARKURS BLATTI WIN I OV/NML I LAFV-GASTBEITRAG 
14 PAKT 
\ q Fiat plant 1251 Stellen TURIN - Der Turiner Fiat-Konzern will in den kommenden drei Jahren last 1300 neue Arbeitsplätze schaffen. Dies sei Teil des Fi­ at-Sanierungsplans. teilte das italienische Industrieministerium am Freitag mit. Die j Regierung will 151,8 Mio. Euro beitragen, j Insgesamt sollen 1,25 Mrd. Euro investiert j werden. Der Staatsanteil entspreche der EU- | Höchstgrenze für staatliche Hilfen im Auto- | mobiisektor, hiess es. Die Gelder würden in i drei Autowerke in der Nähe der süditalieni- j sehen Stadt Neapel investiert. In den drei ] Werken sollen 1251 neue Stellen entstehen. | Nach dem im vergangenen 
Jahrausgearbei- i teten Sanierungsplan würde der seit Jahren i Verluste schreibende Fiat-Konzern bis ein- j 
schliesslich 2006 in neue Produkte insge- ' samt 9,1 Mrd. Euro investieren. Weitere 7,9 [ Mrd. Euro sollten für Forschung und Ent- i 
wicklung ausgegeben werden. Das neue Fi- J at-Management will seinen Plan in der 
kom- j menden Woche mit den Gewerkschaften er- ! örtern. Gewerkschaftsvertreter hatten be- | reits mit Streik gedroht, sollte man ihnen | neue Unzumutbarkeiten präsentieren, (sda) ; Binnennachfrage weiter flau | BERLIN - Die deutsche Konjunktur lebt | weiter vom Export. Während die Ausfuhr I auch im Mai dynamisch zulegte, blieb die ! Binnennachfrage Hau. Der Aufschwung in ; 
Deutschland soll aber in den nächsten Mo­ naten an Breite gewinnen. Davon geht das . • deutsche Bundeswirtschaftsministerium in Übereinstimmung mit nationalen und inter- : nationalen Prognosen aus, wie dem jüngsten ; Konjunkturbericht des Ministeriums vom Freitag zu entnehmen ist. Demnach hat sich • die Industrieproduktion im Mai um 1,2 Pro- ; zent. im Zweimonatsvergleich um 2,0 Pro­ zent erhöht. Das Vorjahresniveau werde in­ zwischen «deutlich übertroffen». Die «ent- ; scheidenden Impulse» kämen vor allem aus : dem Ausland. Saisonbereinigt stiegen die ' Exportwerte um 3.9 (April: 3,8) Prozent, das Auftragsvolumen von jenseits der Gren­ zen um 4.1 Prozent. Darin kommt nach Ein­ schätzung des Ministeriums «die Wettbe- I werbsstärke der deutschen Industrie» zum Ausdruck.' (sda) Revision gegen Freisprüche : DÜSSELDORF - Die Staatsanwaltschaft ; 
legt Revision gegen die Freisprüche im ; Mannesmann-Prozess ein. Das teilte Spre- : cherin Simone Kämpfer ani Freitag in Düs­ seldorf mit. Sobald das schriftliche Urteil ; eingegangen sei, beginne eine einmonatige : Frist, innerhalb derer die Revision zum i Bundesgerichtshof in Karlsruhe begründet i werden müsse, erklärte Kämpfer. Das Land- : gericht Düsseldorf hatte am Donnerstag alle j 
sechs Angeklagten in Deutschlands spekta- j kulärstem Wirtschaftsprozess l'reigespro- ; chen. Nach sechsmonatiger Verhandlung I' sah das Gericht keine Beweise für eine ; Käuflichkeit von Mannesmann-Chef Klaus ' Esser und Deutsche-Bank-Chef Josef ; Ackermann oder für Untreue bei den andc- ! ren Angeklagten. (sda) | 0MV wird Branchenprimus j WIEN - Der österreichische Öl-, Gas- und ! Chemiekonzern OMV hat die Mehrheit am > rumänischen Ölkonzern Petrom übernom- ; men. Für rund 1,4 bis 1,5 Mrd. Euro erhält J die OMV einen Anteil von 51 Prozent an j Petrom. Rumäniens Staatspriisident Adrian | Nastase und OMV-Generaldirektor Wolf- : gang Ruttenstorfer haben dazu am Freitag i einen Vertrag zur Privatisierung des staat­ lichen Ölkonzerns Petrom unterzeichnet. Laut Ruttenstorfer wird sein Konzern damit «klare Nummer eins in Mittel- und Osteuro­ pa». Konkret kauft die OMV dem rumänischen Staat 33,34 Prozent Petrom-Anleile ab und zahlt dafür 669 Mio. Euro. Gleichzeitig wird die Beteiligung durch eine Kapitalaufsto­ ckung auf 51 Prozent angehoben werden. Dafür rechnet die OMV mit einem Preis von 723 bis 855 Mio. Euro - der endgültige Preis hänge unter anderem davon ab, ob die Osteuropabank EBRD einen Kredit in eine 2,1-Prozent-Beteiligung umwandelt, (sda) 
400 Millionen eingespart VW rettet sich mit Sparprogramm vor roten Zahlen VUOLFSBURG - Der Volkswagen­ konzern kann trotz eines ge­ waltigen Sparprogramms sein Ergebnisziel nicht halten und hat eine Gewinnwarnung abge­ geben. Der Autobauer rechnet angesichts scharfer Konkurrenz und schwacher Wechselkurse nur noch mit einem operativen Gewinn vor Sondereinflüssen von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2004. Bisher hatte Konzernchef Bernd Pi­ schetsrieder 2,5 Milliarden Euro in . Aussicht gestellt. In den ersten sechs Monaten wurden 979 Millio­ nen 
Euro erreicht, ein Minus von knapp 20 Prozent. Der Nettoge­ winn fiel sogar um fast 36 Prozent auf 383 Millionen Euro. Dabei hat das Sparprogramm unter dem Na­ men ForMötion den Autobauer vor dem Abrutschen in die roten Zahlen bewahrt: 400 Millionen Euro wur­ den bisher eingespart, wie der Kon­ zern mitteilte. Bis Jahresende soll die Summe auf über l Milliarde Euro steigen. Jährlich 3 Milliarden Besonders kräftig werden die In­ vestitionen zusammengestrichen, im Autobereich um 15 Prozent. Im nächsten Jähr sollen die Einsparun­ gen auf mindestens 3 Milliarden Euro steigen. So sollen nach Anga­ ben aus VW-Kreisen wenig nach­ gefragte Motoren aus dem Pro­ gramm fliegen. Im ersten Halbjahr 2004 hat der VW-Konzern 2,5 Millionen Autos ausgeliefert, das sind 1,7 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2003. Der Umsatz stieg um 7,3. Prozent auf 45,9 Milliarden Euro. Damit lag der VW-Konzern im zweiten Halbjahr wie angekün­ digt besser als im desaströsen ers­ ten Quartal, als der Konzern nur 
Der Volkswagenkonzern kann trotz eines gewaltigen Sparprogramms sein Ergebnisziel nicht halten. um ein Haar am Verlust vorbeige­ schrammt war. Schon 2003 hatte VW einen Gewinneinbruch von 4K Prozent auf 2.5 Milliarden Euro vor Sondereinflüssen ausgewiesen. Der grosse Gewinnbringer wieder war die Markengruppe Audi (Audi. Se­ at, Lamborghini), die 550 Millio­ nen Euro zum operativen'Gewinn beisteuerte. 10 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2003. Die 
Gruppe Volkswagen (VW. Skoda. Bentley) machte nach einem ersten Quartal in der Verlustzone wieder knapp Gewinn und erzielte 33 Millionen Euro, rund 90 Prozent weniger als im Vergleichszeilraum. Die Nutz- fahrzeuge rutschen trotz des neuen Transporters tiefer ins Minus mit 134 Millionen Euro Verlust. Die Fi- nanzdienstleistungen lieferten mit 510 Millionen einen stabilen Ge­ winn. Bei den Regionen tut sich für Volkswagen ein neues Problem auf: 
Auf dem wichtigen chinesischen Markt fielen zum ersten Mal die Auslieferungen: minus 4,2 Prozent auf 311000 Autos. Als Grund nannte VW »massiv ansteigende Kaufanreize anderer Hersteller». VW baut zur Zeit in China die Ka­ pazität stark aus. Allerdings machte Asien noch rund 200 Millionen Eu­ ro Gewinn. In Nordamerika dagegen verlor VW im ersten Halbjahr 500 Millio­ nen Euro. Als Grund wurde der ge­ sunkene Absatz und der schwäche­ re Dollarkurs genannt. Besser lief Europa, wo VW Marktführer bleibt und mit einem ̂operativen Gewinn von 1.3 Milliarden Euro noch zu­ legte. VW rechnet nach eigenen Angaben nicht damit, dass sich die Autoniärkte 2004 noch deutlich be­ leben werden. Auch die scharfe Konkurrenz in USA, Europa und China werde nicht nachlassen, hiess es. Der harte Wettbewerb 
zwingt VW zu Rabatten, die den Gewinn schmälern. Seit März hatte Volkswagen 
von anziehenden Ver­ käufen beim wichtigsten Modell Golf berichtet. Allerdings unter­ stützt der Konzern den Golf-Absatz, mit einer kostenlosen Klimaanlage und über 900 Euro Zuschüssen bei der Inzahlungnahme eines Altau­ tos. (sda) 'AN/i.ua-. Heizöl Öko-Heizöl Fragen Sie nach Superpunkten! Tagespreis-Telefon gratis 0800802080 www.coop-heizoel.ch coop minoralool Hwrauffis Schweiz Von Gunnar Wirth, LLB Investment Partners AG Der Aktienmarkt bewegte sich in den letzten Wochen nur noch in «südlicher» Richtung. Nach deutlichen Kursgewinnen bis Anfang Mai bewegt sich der Swiss Market Index (SMI) der­ zeit gar leicht unter Jahresend­ stand. Insbesondere die schwergewichtigen Pharma- und Finanzwerte sind im Mo­ ment unter Druck. Dagegen konnten sich die mittleren und kleineren Unternehmen kurs- mässig doch deutlich besser schla­ gen und verbuchen noch immer ein Kursplus von rund 7 % gemessen am SPI Small und Mid Cap Index. Der Börsenhandel scheint aber mit Sommerbeginn in Lethargie verfal­ len zu sein. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen an der Schweizer Börse von rund CHF 2 Mia. belegt dies. Der Grossteil der Transaktionen findet im professio­ nellen Handel statt, die privaten Anleger scheinen der Börse im Mo­ ment fern zu bleiben. Dies könnte . sich jedoch in absehbarer Zeit än­ dern. Mitte Juli beginn! die Be­ richtssaison für das 2. Quartal 2004 auch in der Schweiz. Am 20. Juli legt als erstes SMI-Unternehmen Novartis die Semesterzahlen vor. Verschiedene Small und Mid Caps haben ihre Berichte bereits vorge­ legt. So zum Beispiel Micronas, ein Unternehmen aus dem Halbleiter- Sektor. Das Unternehmen konnte 
Bewertungsmodell Schweiz 1.60 1.40 1.20 • 1.00 0.80 O.CO 0.40 
Überbewertet Unterbewertet LLB / Dalastroam 82 83 04 85 80 87 80 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 die hohen Erwartungen der Analy­ sten klar erfüllen. Der Umsatz wur­ de im ersten Halbjahr um 39 
 r/r ge : steigert. Die Bruttonlarge verharrt auf einem hohen Niveau von 45 % und der Reingewinn konnte trotz einer höheren Steuerrate auf CHF 73,2 Mio. (Nettomarge von 15 %) gesteigert werden. Einige Anleger hatten wohl noch mehr erwartet und waren vom Ausblick des Unternehmens zunächst enttäuscht. Zudem sorgte ein vorsichtiger Aus­ blick des weltgriissten Chip-Her- stellers Intel und einige Abstufun­gen 
von Investmentbanken für den Halbleitersektor für eine schlechte Stimmung. Unseres Erachtens bie­ tet sich auf dem reduzierten Kurs­ niveau damit wieder eine günstige Einstiegsgclegenheit. Unter Druck standen in den letz­ ten Tagen vor allem die Bank- und Versicherungswerte. 
Die Quartals- zahlen von Merrill Lynch sowie die erneut auf Prozessrückstellungen beruhenden negativen Sondereffek­ te 
bei Citigroup vermochten die Anleger nicht zu begeistern. Für die Schweizer Werte in diesem Sektor 
sind wir weiter positiv. Geht man von den aktuellen Schätzungen der Analysten aus. scheint uns der Sek­ tor unterbewertet. Offensichtlich werden hier von den Investoren mehr Risiken als Chancen geortet, was dem aktiven Investor auf mitt­ lere Frist erhebliche Kurschancen eröffnet. Unmittelbar zu Ende der Ferienzeit werden Credit Suisse Group (4. August) und UBS (10. August) ihre Halbjahreszahlen rap­ portieren. Die Situation für den Anleger ist wie so oft von Unsicherheit ge­ prägt. Die vorgetragenen Szenarien wechseln 
sich munter ab. Einmal ist es zu wenig Wachstum verbun­ den mit Deflation; dann wieder In­ flation und «Bubblebuildi.ng» und die Angst vor emporsehiessenden Zinssätzen. In dieser Situation zei­ gen unsere Bewertungsmodelle (siehe Chart) weiterhin eine deutli­ che Unterbewertung des Schweizer Aktienmarktes verglichen mit Obli­ gationen. Das Kurs- / Gewinnver­ hältnis für den SMI ist mit 14,4 x für das laufende Jahr bzw. mit 12,7 x für das nächste Jahr sehr attraktiv bewertet. Verfasser: Gunnar.Wirth, LLB In­ vestment Partners AG > •Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.