Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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SEITE 13 REGATTA Was nvan alles tun muss, um in einem «Ei­ mer» an der «Chübel- regatta» teilnehmen zu können. -j ~J IN EWS Im Zeichen von Rock und Pop SCHAAN - Der «Schaaner Sommer» steht am Freitagabend ab 20 Uhr im Zeichen von Rock und Pop. Mit «Shakeadeiic» kommt eine noch junge Hand zum Zuge. Die Plun- derliüü.sler Schaan sorgen für die Bewir­ tung. Die Veranstaltung findet auf dem überdachten Rathausplatz statt, der Eintritt ist wie immer frei. Die «Shakeadelic»- Bandgründung erfolgte im Juni 2000. Wa­ ren es damals noch drei Mitglieder, die man mit dem Namen «Shakeadeiic» in Verbin­ dung brachte, sind es heute bereits sechs. Seit Oktober 2001 besteht die Uatul nun in der aktuellen Zusammensetzung. Es folg­ ten einige Auftritte in der Schweiz, in Österreich und hauptsächlich in Liechten­ stein. Im Mai 2002 wurde, dann auch die er­ ste 'Demo-CD «better day» fertiggestellt. Momentan arbeiten sie an ihrem ersten Al­ bum und hoffen, es in naher Zukunft fertig­ zustellen. (Eing.) Paleo in Nyon eröffnet NYON - Mit angelsächsischem Rock von Starsailor. Texas und The Charlatans ist am Dienstagabend das 29. Paleo-Festival gestar­ tet. Zur Eröffnung soll die herbe Rockpoetin Patti Smith die Absage des herzkranken Da­ vid Bowie vergessen machen. Patti Smith ist kurzfristig für Bowie eingesprungen, obwohl sie am späten Dienstagabend auch in Zürich ein Konzert gibt - ein vom Paleo gecharter­ ter Privatjet macht's möglich. Auch die wei­ teren 16 Konzerte auf den vier Bühnen zeig­ ten bereits am ersten Abend, dass das Paleo mehr ist als ein weiteres Schweizer Mega- Openair mit den üblichen Ueadlinern. So dürften etwa die A S. Dragon mit ihrem «verpunkten Soul», gemischt mit sphäri­ schen Klängen, manchem Deutschschweizer zeigen, dass im frankophonen Raum zahlrei­ che Bands einen eigenständigen, düsteren Rock bieten, den es östlich der .Saune zu ent­ decken gilt. (sda) Streit um die Rechte am Werk Salvador Dalis beigelegt BARCELONA - Der langjährige Rechts­ streit um die Tantiemen aus den Werken des spanischen Surrealisten Salvador Dali (1904-1989) ist beigelegt worden. Die nach dem Künstler benannte Stiftung und dessen Ex-Sekretär Robert Descharnes erzielten ei­ ne gütliche Einigung, wie die spanische Presse am Dienstag berichtete. Danach übernimmt die Dalf-Stiftung die von dem Franzosen gegründete Rechteverwertungs­ gesellschaft und kann somit ihren Anspruch als Alleinerbin des millionenschweren Wer­ kes des Malers wahrnehmen. «Jetzt kehrt endlich Ruhe auf dein Kunstmarkt ein», teilte die Stiftung mit. Der Streit hatte jahre­ lang die Gerichte 
mehrerer Länder beschäf­ tigt. Nach der Darstellung Descharnes' hat­ te Dalf ihm bis 2004 die Verwaltung der Autorenrechte an seinem Werk übertragen. Nach Angaben spanischer Medien ging es dabei um eine Summe von bis zu 50 Millio­ nen Euro. Der spanische Staat hatte dage­ gen die Echtheit der Unterschrift des da­ mals schon schwer kranken Künstlers in dem Vertrag mit Descharnes angezweifelt und darauf bestanden, die Dalf-Stiftung sei der alleinige Erbe. (s<-k0 
ERZIEHUNG Wie eine liebevolle Er­ ziehung die Wirkungs­ kraft des Aggressions- Gens bei Kindern auf­ heben kann. 
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TV-ABEND Was die Fernsehma­ cherinnen und -macher für einen gelungenen Fernsehabend zu bieten haben. -| 
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PRÄSIDENT Wie ein Pakt von Lin­ ken und Konservativen die Wahl des neuen EU- Kommissionsprä­ sidenten ebnete. 
20 «Zu dumm zum Sterben» Die Ausstellung «Planet B» im Palais Thum & Taxis BREGENZ - Rechtzeitig zu den Festspielen, die wieder Tausen­ de internationale Gäste an den Bodensee locken werden, wur­ de im Palais Thum & Taxis die Sommerausstellung von Maga­ zin 4 Vorarlberger Kunstverein und des Bregenzer Kunstvereins eröffnet. «Planet B» widmet sich der Ästhetik des B-Movie in der zeitgenössischen Kunst. • Arno Löftie r Der Begriff «Trash» ist keine Diffa­ mierung mehr. Er hat in den ver­ gangenen Jahren eine ähnliche Um- bzw. Aufwertung erfahren wie zu­ vor «Kitsch». Ironisierung und Le­ gitimierung des schlechten Ge­ schmacks gehen Hand in Hand. Zum allgemeinen Trend, alles Scheussliche «so richtig schön tra- shig» zu finden, passt das Interesse der zeitgenössischen Kunst an der Ästhetik der B-Movies. Das waren ursprünglich, in den Zwanziger- bis Vierzigerjahren, jene billig produ­ zierten Filme, die in den amerikani­ schen Kinos nach den aufwändig hergestellten Hauptfilmen, den A- Movies,-liefen, am «back-end» ei­ nes double feature. In der Autoki­ nowelle der Fünfziger und Sechzi­ ger gab es erneut Bedarf für billige, reisserische Massenproduktionen, und seit Tausende von Fernsehsen­ dern weltweit 24 Stunden am Tag ausfüllen müssen, tauchen die 
Blick tn die Peter-Land-Ecke von «Planet B». schlechten Filme von damals im­ mer wieder auf dem Bildschirm auf. Heute ist die Grenze zwischen A und B fliessend, klassische B- Regisseure wie Ed Wood. Jack Ar­ nold oder Russ Meyer haben längst Eingang in die bürgerliche Kunst- rezeption gefunden. Munter wird zitiert, parodiert und imitiert, nicht nur im Ausgangsmedium Kino. «Planet B» zeigt bis 5. Septem­ ber Kunstwerke, von Photos über Videos und Installationen bis zu Ölgemälden, die sich mit den klas­sischen 
B-Genres Horror, Sciehce- Fiction und Sex befassen. Die ab­ gedroschenen Dialoge der Filme werden ebenso verarbeitet wie de­ ren visuelle Ästhetik und Inhalte. Neben Harmlosigkeiten wie einer Photoserie des Sex- und Autofil- mers Russ Meyer mit sinnlich-run­ den Hausfrauen in Schwarz-Weiss sind Dinge zu sehen wie «Killing Friends», ein verstörendes Video von Julian Hoeber, in dem sich ein • Pärchen wechselweise immer wie­ der auf verschiedene Art umbringt. 
Peter Land hat extra für die Aus­ stellung eine Serie von drei grellen Landschaften mit Monstern und UFOs in Öl geschaffen. Wer sich richtig gruseln will, muss im Keller durch ein mit einer Axt in eine Ri- gips-Wand geschlagenes Loch, die «Hello Darkness» benamste Gruft von Olaf Breunings' betreten, die mit unheimlicher Musik. Trocke­ neisnebel, künstlichem Feuer, ab­ surden Horrordialogen und einer nackten Frauenleiche im Sarg, den Besucher das Fürchten lehrt.. «Bääbele ond Gädele» im Museum Das Appenzeller Brauchtumsmuseum in Urnäsch zeigt alte Spielsachen URNÄSCH - Seit seiner Grün­ dung 1976 hat das Umäscher Museum allmählich einen gros­ sen Fundus von alten Spielsa­ chen aufgebaut. Seit dem 1. April ist eine reichhaltige Aus­ stellung aus der hauseigenen Sammlung zum Thema zu se­ hen. Das Appenzeller Brauchtumsmu- , seum besitzt eine grosse Sammlung alter Spielsachen, die es als Ge­ schenk bekommen oder nach der Auflösung von Haushalten erwor­ ben hat. Diese zum Teil recht selte­ nen Kostbarkeiten sind nun in einer thematischen Ausstellung zu sehen. Der Titel der Ausstellung «Bääbele und Gädele» stammt noch von Ruedi Alder, dem Museumskurator, der vor seinem völlig unerwarteten Tod Ende des letzten Jahres die Idee zur Ausstellung hatte. Im ersten Stock sind bäuerliches Spielzeug und Puppenstuben aus­ gestellt. Die hölzernen Kühe, Scha­ fe, Geissen, Pferde, Hühner und Sauen haben auch heute nichts von ihrer Faszination für Kinder verlo­ ren, ebenso die dazu gehörigen «Gädeli». Das ist ein einheimisches 
Das Brauchtumsmuseum in Urnäsch zeigt in einer hauseigenen Ausstel­ lung alte Spielsachen. Wort für einen kleinen Stall. «Gä­ dele» war früher einer der Aus­ drücke, mit denen in unserer Ge­ gend die Beschäftigung mit dem Spielzeugstall und den dazugehöri­ gen Tieren bezeichnet wurde. Die Beinkühe, «Beechüe», ge­ hörten zu den einfachsten und be­ kanntesten Spielsachen im Appen- zellerland. Beinkühe schnitzte der Vater an Winterabenden am Kü­ chentisch aus dem Rest eines Tänn-chens, 
auch aus dem abgeräumten Christbaum. Puppenhäuser Der Ausdruck «Bääbele», das Spielen mit Puppen, ist ein im Schweizerdeutschen Sprachraum weit verbreiteter Begriff. In der Ur­ näscher Ausstellung befindet sich dieser eher den Mädchen gewidme­ te Teil direkt neben einer Samm­ lung von Puppenstuben, den Ver­käuferladen 
und dem Kochherd. Die «Baabestobe» wie auch die «Chäuferliläde» sind kleine Wun­ derwerke handwerklicher Kunst. Einige davon sind, wie auch die meisten «Gädeli», von Vätern, Grossvätern oder vom Götti herge­ stellt worden. Die reichhaltigsten Miniaturstuben waren oft Erb­ stücke aus dem Familienbesitz. Sie geben einen Einblick in das Leben, Wohnen und Arbeiten früherer Ge­ nerationen, a)s noch im Kolonial­ warengeschäft eingekauft und- Zucker und Reis von Hand abge­ wogen wurde. Militärisches Spiel­ zeug ist mit einem einzigen Bei­ spiel vertreten. Im zweiten Stock sind Würfel-, Brett- und Geschick- lichkeitsspiele aller Art zu sehen. Ganz besonders beachtenswert sind verschiedene Baukästen, mit Klöt­ zen und Bauelementen aus Holz und echten Steinen, meistens noch mit den ursprünglichen Bauanlei­ tungen. Im ersten wie im zweiten Stock ist eine Ecke eingerichtet, wo sich Kinder und Erwachsene in ei- , nem Spiel üben können. Das Mu­ seum ist täglich von 13.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (PD)
	        

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