Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 20. JULI 2004 X5SI INTERNATIONAL 
SiS 
MTIts 20 SPLITTER im — i" i i »• iii r-, Zweiter Mord SYDNEY - Nach rund 150 Jahren praktisch ohne Kriminalität, wird die winzige Norfolk- Insel im Siidpazilik vom zweiten Mord in zwei Jahren erschüttert. Der stellvertretende Chefminister 
des sich selbstverwaltenden Ei­ lands 
zwischen Australien und Neuseeland sei in seinem Büro erschossen worden. Der mutmassliche Täter sei festgenommen wor­ den. Im März 2002 hatte der Mord an einer 29-Jährigen die mnd 1800 Einwohner der gerade einmal 20 Quadratkilometer grossen Insel geschockt. Die Tat wurde nie aufge­ klärt. Seit 1855 der letzte Häftling die frühe­ re britische Strafkolonie verliess. hatte es dort keinen Mord oder nennenswerte Verbre­ chen gegeben. (sda) Dämon mag keine Serien FRANKFURT - Der amerikanische Schau­ spieler Matt Dämon mag nach eigenen An­ gaben keine Filmfortsetzungen. «Als ich für <Die Bournc Identität' auf Werbetour war, haben mich alle gefragt, ob ich auch im zweiten Teil derTrilogie die Hauptrolle spie­ len würde. Ich sagte damals, es würde keinen zweiten Teil geben», meinte der Schauspie­ ler. Nach dem grossen Erfolg des Films hat es sich der 33-Jährige offenbar anders über­ legt. In der Fortsetzung «The ßourne Supre- maey», die im September in Deutschland in die Kinos kommen wird, spielt Dämon wie­ der den CIA-Agenten Jason Bourne, der nach einem Gedächtnisverlust um seine Identität kämpfen muss. (sda) Schwanenzählung LONDON - In einer altertümlichen Zere­ monie hat der königliche Schwanenhüter von London am Montag damit begonnen, die Sehwanenpopulation auf der Themse zu zählen. Eine Flottille von altmodischen Ru­ derbooten mit dem Schwanenmarkierer und seinen in scharlachrote Uniformen gehüllten Beamten an Bord stach in See, um die in die­ sem Jahr geschlüpften Jungschwäne zu zäh­ len. Der Brauch nahm seinen Anfang im zwölften Jahrhundert, als Schwäne noch ei­ nen wichtigen Bestandteil des königlichen Speiseplans ausmachten. (sda) Promis tischen auf MÜNCHEN - Herbert Knaup balanciert ein Tablett an einer Gruppe leicht bekleideter Partyschönheiten vorbei. «Die Kalbsbackerl sind einfach wunderbar», preist der Schau­ spieler die Kreation von Starkoch Hans Haas an und zwängt sich an einem Bistrotisch vor­ bei. Er serviert, zusammen mit Dutzenden anderer Prominenter, Gerichte von Spitzen­ köchen. Der Erlös der Benefizveranstaltung fliesst dem UNICEF-Projekt «Kampf gegen Aids in 
Südafrika» zu. (sda) Asziur.t; 
Tödliche Blutvergiftung Gurtenfestival-Besucherin gestorben BERN - Eine 17-jährige Frau aus der Ostschweiz, die am Wochenende das Berner Gur­ tenfestival besuchte, ist am Sonntagabend im Inselspital an einer Meningokokken-Infektion gestorben. Rund 20 Kontaktper­ sonen der Frau wurden vorbeu­ gend behandelt. Die Frau habe sich bereits am Samstagnachmittag mit grippeähn­ lichen Symptomen im Sanitätszelt des Festivals gemeldet. Dort habe sie die Nacht verbracht und sei me­ dizinisch überwacht worden, sagte der stellvertretende Berner Kan­ tonsarzt Peter Frey auf Anfrage. Bis am Sonntaginorgen habe sich ihr Zustand verschlechtert, worauf sie mit Verdacht auf eine Blutver­ giftung durch Meningokokken ins Inselspital eingeliefert worden sei. Im Spital sei die Frau sofort mit Antibiotika behandelt worden. Trotzdem habe nicht verhindert werden können, dass die Blutver­ giftung zum Versagen der lebens­ wichtigen Organe geführt habe. Am späten Sonntagabend sei die Frau gestorben. Zu spät reagiert? Die definitiven bakteriologischen Hinweise sollen am Mittwoch vor­ liegen. Die Frage, ob die Frau bei einer Einlieferung ins Spital am Samstag 
Für eine 17-jährige Frau aus der Ostschweiz endete der Besuch des Gurtenfestival in Bern tödlich. hätte gerettet werden werden kön­ nen, könne er nicht beantworten, sagte Frey. Der schwere und rasche Verlauf der Krankheit bezeichnete er als aussergewöhnlieh. Die Form einer Meningokokken-Erkrankung mit Blutvergiftung sei relativ selten. Rund 20 Kontaktpersonen der Frau wurden laut Frey vorbeugend mit Antibiotika behandelt. Die Masse der Festivalbesucher habe 
keinen Grund zur Besorgnis. Bei Symptomen einer Meningokokken- infektion, wie heftigen Kopf­ schmerzen im Nackenbereich, Fie­ ber und Bewusstseinsstörungen müsse aber in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. . Jährlich rund ein Dutzend Tote Seit 1990 wurden dem Bundes­ amt für Gesundheit (BAG) pro Jahr zwischen 100 und 180 Meningo-kokken-Erkrankungen 
gemeldet. Zwischen 1 und 10 Prozent der Fal­ le verlaufen jedes Jahr tödlich, wie BAG-Sprecher Jean-Louis Zürcher auf 
Anfrage sagte. Meningokokken können in engen räumlichen Verhältnissen durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen werden. Be­ sonders anfällig sind Kinder unter 5 Jahren und Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren. (sda) Kwaschnin muss seinen Sessel räumen Putin entlässt Generalstabschef nach Überfall auf Inguschetien MOSKAU - Der russische Präsi­ dent Wladimir Putin hat am Montag den Generalstabschef Anatoli Kwaschnin abgesetzt. Die Absetzung erfolgte nach dem Rebellenüberfall auf die Teilrepublik Inguschetien mit mehr als 90 Toten. Zuvor war bereits der Befehlshaber der lnnenniinisteriums-Truppen entlassen worden. Der Präsident versetzte auch die für den Nordkau­ kasus zuständigen Befehlshaber der Armee, des Innenministeriums sowie des Inlandsgeheinidienstes FSB. Der in der russischen Armee äusserst umstrittene Kwaschnin hatte 1999 gemeinsam mit dem da­ maligen Geheimdienstchef Putin 
Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montag den General­ stabschef Anatoli Kwaschnin abgesetzt. 
den zweiten Tschetschenienkrieg vorbereitet. Bis heute ist es der auf 80 000 Mann geschätzten russi­ schen Streitmacht nicht gelungen, den Widerstand militanter Banden zu brechen. Seit 1999 starben nach Angaben von Menschenrechtsorga­ nisationen etwa 13 000 russische Soldaten in Tschetschenien. Olfen- bar misstraue selbst Putin mittler­ weile den Beteuerungen der Mili­ tärs, wonach man im Nordkaukasus alles im Griff habe, kommentierten westliche Experten die Entschei­ dungen Putins. Ende Juni hatten Rebellen das an Tschetschenien grenzende Inguschetien überfallen und zielgerichtet ranghohe Polizis­ ten, Justizbeamte und Politiker erschossen. (sda) Bossi tritt aus Regierungskrise in Italien ROM - Der italienische Refor­ menminister und Chef der rechtspopulistischen Lega Nord, Umberto Bossi, tritt aus der Regierung von Silvio Berlu­ sconi aus. Dies wurde am Mon­ tag von der Lega-Spitze be­ kannt gegeben, die in Mailand tagte. 
sucht, den Lega-Chef von seinen politischen Plänen abzubringen und in der Regierung zu halten. Am II. März hatte Bossi eine Herzattacke erlitten. Zurzeit wird er in einem Spital in Lugano be­ handelt. (sda) Der 62-jährige Bossi trat auch als Deputierter in der römischen Ab­ geordnetenkammer zurück. Der Lega-Chef übernimmt dafür den Sitz im Strassburger Parlament, den er als Spitzenkandidat der Le­ ga Nord bei den EU-Wahlen im Ju­ ni erobert hatte, teilte die Lega-, Spitze mit. Noch am Wochenende hatte Berlusconi in Lugano 
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+ + + + Zu guter Letzt... + + + + + Freispruch SOLOTHURN - Ein aufsässiger Velofahrer hat vom Solothurner Obergericht Recht erhalten. Nachdem sich der Mann vor ei­ nen Bus gelegt und diesen so an der Weiterfahrt gehindert hatte, sprach das Gericht den Velofah­ rer vom Vorwurf der versuchten Nötigung frei. Der Velofahrer war im Herbst 2001 in Solothurn von einem Linienbus 
1 Überholt und dabei, seiner Meinung nach, gefährdet worden. Per Velo ver­ folgte er den Bus, um den Chauf­ feur zur Rede zu stellen. Weil er jedoch zu langsam war, radelte er nach Hause, wechselte auf sein Motorrad. Der Chauffeur wollte 
sich auf keine Diskussionen ein­ lassen und weiterfahren. Der Ve­ lofahrer wusste dies zu verhin­ dern, indem er sich mehrmals vor den Bus legte und wieder auf­ stand. Schliesslich fuhr der Chauffeur rückwärts und hatte danach freie Fahrt. (sda) Profitieren Sie als 1/ 
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