Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

AUSSTELLUNG Mit welcher Ausstel­ lung der Kunstraum Englanderbau im Som- ijmer-das Publikum er­ freuen will. 10 VOLKS BLATT 
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1» * Religion und Kultur im Dialog "VADUZ - Auf die Initiative von Andre Rit­ ter. evangelischer Pfarrer der Gemeinde Va­ duz. wird in Vaduz bald ein neues Institut seinen Sitz haben: Der baldigen Gründung des «Europäischen Instituts für interkulturel­ le und interreligiöse Forschung» steht nichts mehr im Weg. Das Ziel dieses Instituts ist der «seriöse Austausch, die Vernetzung und der Dialog zwischen Religion und Kultur», so Ritter. Das Institut soll europaweit wirken. Ritter betont, dass «nicht nur die EU. sondern ganz Europa miteinbezogen» werden soll. Hinige Projekte sind bereits in Planung. Projektbe- zogene Arbeit mit Wissenschaftlern wird ein wichtiger Bestandteil des Instituts. Vierköpfiges Direktorium Das Direktorium soll aus vier Personen be­ stehen. Es bildet sich aus Direktor Andre Rit­ ter. stellvertretender Direktor Pfarrer Martin Robra vom Weltkirchenrat in Genf, Doris Pesehke von der Konferenz Europäischer Kirchen als Schriftführerin und eine Mitar­ beiterin der Evangelischen Kirche Vaduz als Kassiererin. Das Institut wird auf Initiative des Direktors seinen Sitz in Vaduz, haben. Ei­ nige international anerkannte Wissenschaft­ ler konnten bereits zur Mitarbeit im Gre­ mium gewonnen werden. Offizieller Auftakt Als Budget wird eine Summe von 50 000 bis 100 000 Franken angestrJbt. Ritter ver­ steht darunter ein «kurzfristiges Anfangsbud­ get. Später werden grössere Summen in teu­ rere Projekte investiert werden», erklärt der evangelische Pfarrer. Die Sekretariatsarbei­ ten und -kosten trägt laut Ritter die Evange­ lische Kirche. Am 19. Oktober wird der offizielle Auftakt zur Institutsgründung im Vaduzer Rathaus­ saal mit anschliessendem Regierungsemp­ fang erfolgen. Die Gründungsversammlung des Trägervereins im «Treffpunkt» der Evan­ gelischen Kirche ist fiir.den Nachmittag ge­ plant. (Nadine Kranz) Dirigent Carlos Kleiber gestorben MÜNCHEN - Der österreichische , Diri­ gent Garlos Kleiber ist nach Angaben der slo­ wenischen' Nachrichte-- nagentur STA tot. Der 74-Jährige starb am vergangenen Dienstag und wurde am Samstag in der ostslowenischen Stadt Konjsica beer­ digt, wie die Nachrichtenagentur am Montag berichtete. Kleibers Mutter stammte den An­ gaben zufolge aus Slowenien. Der Tod des 74-Jährigen war zuvor bereits von der Baye­ rischen Staatsoper in München gemeldet worden. Später zog eine Sprecherin die Be­ stätigung zurück. Der in Berlin geborene Di­ rigent hatte seine Karriere 1954 als Kapell­ meister in Potsdam begonnen. Rasch eta­ blierte er sich an den angesehensten deut­ schen Opernhäusern. Von 1968 bis 1973 band er sich fest an die Bayerische Staatso­ per. Danach feierte er in Wien, London oder in Mailand internationale Erfolge. 
«ARBEITSTIER» Wie sich das «Arbeits­ tier» Taurus-Lokomoti- ve bei den Österreichi­ schen Bundesbahnen bewährt. -j 
KREBSSTUDIE Menschen, die anfällig für Depressionen und Angst sind, sind ge­ fährdeter, an Krebs zu erkranken. 18 
ABGESETZT Warum Wladimir Putin am Montag den Gene­ ralstabschef Anatoli Kwaschnin abgesetzt hat. 20 «We're Döing Our Thing» «Jazz Time 2» im Triesner Saal TRIESEN - Nun sind die 34. Internationalen Meisterkurse definitiv vorbei. Den Abschluss der Sommerkonzerte im Rah­ men der Meisterkurse machte «Jazz Time 2»: Die Teilnehmer des Jazz-Workshop zeigten in verschiedenen Combos ihr Kön­ nen. Anschliessend wurde ge­ feiert. • Arno lötfle r •i Auf diesen Abend hatten sich die Jazzfreunde im Land lange gefreut, allen voran der von Klaus Beck als «alter Jazzfuchs» begriisste Bryan Jeeves von der Jeeves Group, die den Abend mit Getränken und Eleischkäse sponserte. Experimen­ telle Klänge waren im Triesner Saal am Sonntag weniger gefragt. Die Formationen aus Studenten von unterschiedlichstem Ausbil- dungsstand aus verschiedenen Kursen boten vielmehr klassi­ schen, melodischen Jazz. Es gab aber nicht nur sauber gespielte Standards zu hören, sondern auch neue Arrangements von Dozenten und teilweise auch von Schülern - eine Ohrenweise für Jazzfreun­ de. Die Kursteilnehmerin (Ge­ sang) Stefanie von Grünigen mo­ derierte. Den Anfang machte eine Forma­ tion um ein Trompetenquartett, das Ingolf Burkhardt betreut hatte. Nach dem «Warm-Up-Blues» ge­ sellten sich eine Posaune und die Vokalistin Judith Hukema zu «How Insensitive» hinzu. «Consolation» 
Die Liechtensteiner Vokalistin Stefanie von Grünigen sang mit dem erweiterten Attila Buri Trio «September Song». hatte die Pianistin Anneliese Berei­ ter geschrieben. Um allen der ins­ gesamt neun Vokalistinnen die Möglichkeit zu einem Einzelauf- tritt zu geben, hatten die Organisa­ toren das Attila Buri Trio (Attila Buri, Klavier; Rolf Aberer, E-Bass; Christoph Eberle, Schlagzeug) als Begleitband angeheuert, verstärkt durch Michael Jörger, Gitarre. Von Griinigen etwa sang mit dem Quar­ tett «September Song». Weiter ging es mit der Combo von Bänz Oester und Hans Dekker und «Gigi», «Moondance» und 
«Norwegian Wood», Letzteres als Duett gesungen. Kurz vor der Pau­ se beeindruckte die Sängerin Alice Zulkarnain, begleitet von dem er­ weiterten Attila Buri Trio, mit «That Old Feeling». In der zweiten Konzerthälfte be­ trat die Gesangsdozentin Sylvi La- ne mit ihren neun Studentinnen die Bühne zum Closed-Harmony- Stiick «Malice Toward You». Nach der Combo von Peter Ei­ genmann und Jasper Bloni mit Bloms Arrangement von «Listen Here» und einem weiteren Attila-Buri-Block 
kam die Combo von Rob van Bavel undTlja Reijngoud an die Reihe, u. a. mit einem von dem Pianisten arrangierten und ei­ nem von Reijngoud geschriebenen Stück. Zum Finale sangen die Vokali­ stinnen gemeinsam und a capella «We're Döing Our Thing». Unter den 33 Kursteilnehmern, die sich über ein Diplom freuen konnten, befanden sich mit von Griinigen. dem Pianisten Stefan Frommelt und dem Gitarristen Jim Gulli auch drei Liechtensteiner. «Mer losse de Dom in Kölle» Vlado Franjevic mit Webisten aktiv in Köln J. 
KÖLN/TRIESEN - Nachdem die Künstlergruppe der «Webisten», zu der auch der Triesner Vlado franjevic gehört, im Juni den Schlosstunnel in Budapest als Forum für ihre Kunst genutzt hatte, machte sie In Köln nun erneut von sich reden. Eine «Kunst- und Kultur-Hebe-Ma- schine» hielt Einzug in der Stadt mit dem Dom, und mit ihr die Digital-Kunst. •Arno Lötfler Mit erheblichem Aufwand und viel Spass geleiteten Künstler kürzlich einen 20-Tonnen-Kran von Hilden nach Köln. Ihr Wortführer Odo Rumpf möchte das urtümliche Ge­ fährt der Stadt Köln zur Anhebung von Kunst und Kultur zur Verfü­ gung stellen und entwickelte mit Aloys Cremers • die Idee für die Überführungsaktion «Art-Kolon­ ne». Es dauerte nicht lange, bis sich eine ansehnliche Gruppe von 
«Dom» von Vlado Franjevic; der Triesner Ist fest entschlossen, den Köl­ ner Dom zu retten. Künstlern zur Gestaltung der Ak-, tion gefunden hatte. Der Kölner Digital-Künstler Erich Fritz ge­ staltete ein Objekt aus 2000 CDs, den «Cyber Dome Cologne». Während der Realisierung des 2,50 m hohen und 4,50 m breiten Kunstwerks hatte Fritz die Idee, das Gebilde auch noch mit digita­len 
Bildern auszustatten und star­ tete eine E-Mail-Anfrage. Bereits wenige Stunden später trafen die druckreifen Bilder der «Webisten» in Köln ein. Dieser sechzigköpfi­ gen, internationalen «Webism Art Movement», die seit 1999 besteht, gehört auch der Triesner Vlado Franjevic an. Das primäre Medium 
der Gruppe ist das Internet. Die Werke von Franjevic, Ingrid Ka­ merbeek aus Sonthofen in Bayern - die schon in Liechtenstein aus­ gestellt hat - sowie des Gründers des Webismus, Rodney Chang-Py- goya aus Honolulu, wurden in den «Cyber Dome» integriert. Am nächsten Morgen stand das digita­ le Gesamtkunstwerk am Ufer des Rheins in Hitdorf bereit, um die «Art-Kolonne» vor dem Überset­ zen mit der Fähre nach Köln zu be- grüssen. Wie geplant setzte der al­ te Kran dann gemeinsam mit den CD-Türmen Uber und die Digital- Kunst hielt buchstäblich Einzug in Köln. Als eine der nächsten Aktionen wollen sich die «Webisten» mit ei­ ner Ausstellung zum Thema «Cy­ ber Dome Cologne» für den Kölner Dom stark machen; der wurde nämlich wegen eines geplanten Hochhausprojekts am anderen Rheinufer von der Unesco auf die «rote Liste des bedrohten Weltkul­ turerbes» gesetzt.
	        

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