Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 19. JULI 2004 
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SPLITTER Offizier soll Neonazis trainiert haben BERN - Ein Schweizer Offizier soll eine Neonazi-Gruppe in Deutschland militärisch trainiert haben. Diesen Vorwurf erhob der Führer einer rechtsextremen Gruppe vor dem Landgericht in Köln, wie fedpol-Sprecher Guido Balmer einen Bericht der .«Sonntags- Zeitung» bestätigte. Das Bundesamt für Po­ lizei stehe mit der deutschen Justiz in Kon­ takt, man habe ein Informations-Ersuchen an sie gerichtet und warte nun auf weitere An­ gaben. Über den Wahrheitsgehalt der Aussa­ ge des Angeklagten vor dem Gericht konnte Balmer nichts sagen, er wisse nur, dass er diese in Untersuchungshaft noch nicht ge­ macht habe. (sda) Kopfgeld ausgesetzt DUBAI - Anhänger des mutmasslichen radikalislamischen Terroristen Abu Mussab el Sarkawi haben im Internet ein Kopfgeld von 285 000 Dollar auf den irakischen Über­ gangsregierungschef Ijad Allawi ausgesetzt. «Wir setzen uns vor Gott dafür ein, dich zu töten, dein Kopf wird von Abu Mussab el Sarkawi gefordert», hiess es am Sonntag auf der Website der Gruppe. Der Aufruf ist vom militärischen Arm von Sarkawis Gruppe Tau­ hill wal Dschihad unterzeichnet. Weiter heisst es darin, die Serie von Autobombenanschlä- gen im Irak werde niemals abreissen. Diese erschüttern das Land seit dem Stur/, des frü­ heren Präsidenten Saddam Hussein im April 2003. Sarkawi hatte bereits, zu vor angekün­ digt, Allawi töten zu wollen. (sda/afp) Scheidung bei Kahns HAMBURG - Die 34-jährige Ehefrau von Nationaltorhiiter Oliver Kahn hat überra­ schend die Scheidung eingereicht. «Ich will jetzt endlich ein neues Leben anfangen», er­ klärte Simone Kahn der «Bild am Sonntag». Erst am Donnerstag war das Ehepaar von ei­ nem Familtenurlaub mit seinen beiden klei­ nen Kindern aus Sardinien zurückgekehrt. Laut dem Blatt wollten sie dabei ihre Ehe retten. Am Freitag habe Simone Kahn dann aber doch die Scheidung eingereicht. (AP) Sondermarke für Arnold WIEN - Arnold Schwarzenegger erhält ein besonderes Geburtstagsgeschenk von seinem Heimatland Österreich. Am 30. Juli, Schwar­ zeneggers 57. Geburtstag, svird eine Brief-, marke mit seinem Porträt herausgegeben, wie die Post auf ihrer Internet-Seite mitteilte. Das Sammlerstück zeigt «Arnie» in Gross­ aufnahme vor der österreichischen und der US-Flagge. Die Auflage der lOO-Cent-Mar- ke betrage 600 000 Stück, der Entwurf des Stückes aus der Serie «Auslandsösterrei­ cher» stamme von Hannes Margreiter. (AP) AN/.lilGU GUMüTIOiiHH GEHT'S (SUCHT Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur bei uns ist alles im Preis inbegriffen Jetzt das VOLKSBLATT abonnieren! 13 Monate für CHF 209.- (FL) CHF 299.- (CH) inkl. !®(>LKSCARD Anrufen und bestellen 237 51 41 Profitieren Sie als 70 !../• !i -Abonnent von Vorzugspreisen ssv vui.: ; i 
Kinder im Stich gelassen Schulbrand in Indien - Eigene Sicherheit ging offenbar vor NEU DELHI - Ganz Indien ist ent­ setzt und fassungslos: Bei dem verheerenden Schulbrand im Süden des Landes haben ver­ antwortungslose Lehrer nach ersten Erkenntnissen die Kinder der Flammenhölle 
überlassen - und sich selber in Sicherheit gebracht. l) Zudem stellte sich heraus, dass die Lord-Krishna-Schule keine Not­ ausgänge hatte. Die Zahl der getö­ teten Kinderstieg auf 90, am Sonn­ tag kämpften noch 21 mit schweren Verbrennungen gegen den Tod. Die Polizei sucht nach 24 Lehrern, die geflohen sind. Fünf Menschen wur-. den wegen krimineller Fahrlässig­ keit festgenommen, darunter der Schulleiter und zwei Lehrer. «Als ich das Feuer sah, rief ich nach den Lehrern, aber sie waren nicht da», sagte ein weinender Ftinftklässler mit Verbrennungen an den Beinen der Zeitung «lndian Express». 
«Sie waren geflohen und hatten uns zurückgelassen.» Kein Lehrer wurde bei der Katastrophe auch nur verletzt. Schwere Vorwürfe Vor ihrer Flucht, so die Zeitung «The Hindu», hätten die Lehrer den Kindern sogar noch gesagt, sie soll­ ten in den Klassenräumen sitzen bleiben. «Ich sah keinen einzigen der Lehrer an der Schule, als wir 
Trauer, Entsetzen und Fassungslosigkeit nach verheerendem Schulbrand im Süden Indiens. kamen», sagte ein Feuerwehrmann. «Hätten sie den Kindern geholfen, hätte es viel weniger Opfer gege­ ben.» Auch von Brandschutz kann an der privaten Schule in der Tem­ pelstadt Kumbakonam keine Rede gewesen sein. Das vorgeschriebene Feuerschutz-Zertifikat hatte die in­ zwischen geschlossene Schule nicht. Notausgänge fehlten, das Ge­ bäude konnte nur durch ein enges eisernes Tor verlassen werden. Aus 
dem Geschoss, dessen strohge­ deckte Dächer Feuer gefangen hat­ ten, 
führte nur eine steile Treppe nach unten - eine tödliche Falle für die allein gelassenen hilflosen Kin­ der, von denen viele erstickten. Ein Gefängnis «Die Schule ist wie ein Gefäng­ nis», sagte eine Schülerin der Zei- tting «Asi'an Age». «Ich hatte Glück, dass ich herauskam.» Et Ii-; 
che ihrer Schulkameraden hatten weniger Glück - darunter auch die Kinder einer 30-jährigen Mut­ ter. Ihr Sohn und ihre Tochter seien am Freitag zu spät zur Schule ge­ kommen, sagte sie der «Hindustan Times» - sie habe den Wachmann überzeugt, die beiden dennoch in ihre Klassen zu lassen. Wenige Stunden später waren ihre Kinder toi. (sda/dpa) Deutsche Musik begeisterte Schweizer Erfolgreiches Gurtenfestival - Festivalbesucherin schwer erkrankt BERN - Das erstmals vier Tage dauernde 21. Gurtenfestival hat insgesamt 62 000 Zuschauer angezogen. Die Organisatoren zeigten sich rundum zufrieden. Überschattet wurde das Open- air dadurch, dass eine Festival­ besucherin mit Meningitis-Ver­ dacht ins Inselspital gebracht werden musste und in kriti­ schem Zustand war. . Mediensprecher Mathias Kuratli sprach an der Pressekonferenz am Sonntagnachmittag von einem Grosserfolg. Ein Jahr nach dem Jahrhundertsommer und dem aus­ verkauften 20. Jubiläum wurde der Berner Hausberg erstmals bereits am Donnerstag für die 
Festivalgän-Vier 
Tage lang war der Gurten in Bern in der Hand von Musikbegeister­ ten. 62 000 Besucher verzeichnete das Gurtenfestival in diesem Jahr. 
ger geöffnet. Das unternehmerische Risiko mit dem vierten Tag habe sich gelohnt. Das Festival sei da­ durch viel ruhiger und geordneter angelaufen. Die Festivalmacher wollen auch nächstes Jahr wieder ein viertägiges Programm durch­ ziehen. Das Wetter halten die Organisa­ toren richtiggehend gepachtet. Wie auf Bestellung trocknete noch vor Festivalstart das Gelände. War die Sonne am Donnerstag noch ange­ nehm, wurden an den übrigen Ta­ gen Schattenplätze heiss begehrt. Die intensive Gewitterfront von Samstagabend streifte den Gurten nur. Die Sanität verzeichnete insge­ samt weniger Fälle als bei der letz­ ten, dreitägigen Ausgabe. ( AP) Prozess endet im Eklat Anwälte verlassen den Saal TEHERAN - Der Prozess um den gewaltsamen Tod der kanadi­ schen Journalistin Zahra Kaze- mi in iranischer Haft ist mit ei­ nem Eklat beendet worden. Nur einen/fag nach der Eröffnung brach das Gericht gestern das Ver­ fahren gegen einen Geheimdienst­ beamten ab. Das vierköpfige An­ waltsteam der Mutter Kazcmis, das von der Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi angeführt wird, ver- liess daraufhin aus Protest den Ge- richtssaal. Zunächst war nicht klar, wann offiziell ein Urteil verkündet werden soll. «Dieses Gericht ist in­ akzeptabel», sagte Ebadi vor dem Gebäude zu Journalisten. Nachdem ausländische Beobachter am Sams­tag 
noch den Prozess verfolgen durften, fanden sie sich am Sonntag vor 
verschlossenen Türen wieder. Der kanadische Botschafter Philip Mackinnon zeigte sich sichtlich ver­ ärgert, nach eineinhalb Stunden des Wartens verliess er schliesslich das Gebäude. Unter den Prozessbeob­ achtern war auch der niederländi­ sche Botschafter Hein de Vries als Vertreter der Europäischen Union. Der Angeklagte Mohammed Resa Aghdam Ahmadi hatte sich gleich .zu Beginn der öffentlichen Verhand­ lung für nicht schuldig erklärt. Auch die Anwälte der Mutter der Getöte­ ten wiesen die Darstellung der An­ klage zurück, Ahmadi sei für den Tod der Fotojournalistin verant­ wortlich. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Ramses und Lisa GOSSAU - Nachwuchs im Wal- ter-Zoo Gossau SG: Die Löwin Lisa hat vergangene Woche nach einerTragzeit von 110 Tagen drei. Junge zur Welt gebracht. Laut Marketiiigchef Anderegg sind sie wohlauf. Das Publikum kann die 
Löwenbabies erst in sechs Wo­ chen bestaunen. Der Walter-Zoo hatte einige Jahre keine jungen Löwen mehr, weil das Männchen Ramses mit einem älteren 
Weib­ chen zusammenlebte. Im Früh­ jahr kam Lisa, die sich gut mit dem gleichaltrigen Ramses ver­ stand, wie Anderegg sagte, (sda)
	        

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