Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 17. JULI 2004 
VOLKSI I IV11 A IVin 
MEISTERKURSE AUSBLICK BLATTI IIMLMIMLF UND STIMMEN 
8 STIMMEN VADUZ - Ein Be­ standteil der Meis­ terkurse war ein Ge­ sangskurs bei Kurt VUidmer (Bild). Der angesehene Dozent und seine Art, die Studenten auf ihren eigenen Weg zu bringen, lässt begeis­ terte Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt anreisen. Josette Spirig, Diepoldsau: Ich habe gerade den Abschluss am Kon­ servatorium in Feldkirch gemacht. Über den Kurs bei Kurt Widmer kann ich nur Positi­ ves sagen. Ich war letztes Jahr das erste Mal dabei und bin überzeugt davon, dass Wid- 111er im Gegensatz zu vielen anderen Ge­ sangslehrern niemanden in «seine» Muster drückt. Im Gegenteil, er hilft jedem Einzel­ nen. seinen eigenen Weg zu finden. Ich hof­ fe, dass mir der Meisterkurs hilft, mein Ziel für die Zukunft zu verfolgen: Mein Traum ist die Bühne, ich möchte Konzerte singen. Christian Stübi, Bern: Früher hatte ich einen völlig anderen Be­ ruf. Nun mache ich eine zweite Ausbildung, nämlich Gesang, mein Berufsstudium an der SMPV ist jedoch noch nicht abgeschlossen, Von Widmers Unterricht kann ich sehr vie­ les mitnehmen. Er hat eine völlig andere Methode, seine Gesangstechnik unterschei­ det sich von allem, was mir sonst im Gesang bekannt ist. Seit diesem Kurs singe ich nicht mehr Bariton sondern Tenor. Diese Ent­ wicklung verbessert nieine Berufschancen enorm. Ich werde bestimmt bald in Opern­ häusern vorsingen. Ronan Günther, Hamburg: Ich bin hauptberuflicher Siinger. Kurt Widmer ist für. mich der Gesangslehrer schlechthin, aus diesem Grund nehme ich nun zum dritten Mal an den Meisterkursen teil. Ausserdem habe ich eine sehr nette Gastfamilie in Liechtenstein gefunden, die mich nun zum dritten Mal aufgenommen hat. Meiner Meinung nach ist Widmers Me­ thode der einzig richtige Weg, wirklich wei­ ter zu kommen. Er ist ein fantastischer Pä­ dagoge, konzentriert sich auf das Wesentli­ che und bringt jeden dazu, sich selbst inner­ halb von zehn Minuten extrem weiterzuent­ wickeln. Martina Böhler, Vorarlberg: Ich habe Schulmusik und Instrumentaler­ ziehung in Innsbruck studiert und in Gesang abgeschlossen. Danach war ich für ein Jahr in Wien. Vor zwei Jahren habe ich begon­ nen, Unterricht bei Kurt Widmer zu neh- ' men. Seit einem Jahr nehme ich Privatunter­ richt bei ihm. Für mich ist der Kurs einfach genial, darum bin ich auch schon zum drit­ ten Mal hier. Er schafft es, bei jedem etwas herauszuholen, egal auf welchem Niveau sich seine Studenten befinden. Widmer macht aus wenig viel. Marion Tschann, Vorarlberg: Den Kurs bei Widmer besuche ich zum ersten Mal. Ich unterrichte Musikerziehung am Gymnasium in Feldkirch und gebe Ge­ sangsstunden. Zur Teilnahme am Meister­ kurs habe ich mich entschieden, weil ich zwar sehr gerne singe, jedoch wenig Zeit zum Üben habe. Ausserdem versuche ich, mir auf diesem Weg neue Ideen für meine Schüler zu holen. Ich habe bereits viele Kur­ se besucht, Kurt Widmers Methode ist jer doch last nicht nachvollziehbar. Er erreicht auf spielerische Art sehr subtil viel Effi­ zienz. Risako Hiramatsu, Japan: Kurt Widmer ist sein zehn Jahren mein Lehrer. Vor drei Jahren habe ich in Öster­ reich studiert, jetzt bin ich Sängerin und unterrichte in Japan. Seit diesem Jahr nehme ich Privatunterricht bei Widmer, früher hat er mich in Wörgl unterrichtet. Mir gefällt an ihm besonders gut, dass jeder «seine» Stim­ me findet und er darauf achtet, dass die Stu­ denten keine Lehrer oder Vorbilder nachma­ chen. (NK) 
Zukunftsmusik mit Qualität Josef Frömmelt und seine Internationalen Meisterkurse in Liechtenstein TRIESEN - Josef Frömmelt hatte 1970 die Idee zu den Internatio­ nalen Meisterkursen in Liech­ tenstein. Mittlerweile gehören die. professionellen 
Konzerte zum jährlichen Programm der Musikschule und sind nicht nur für den engagierten Dirigenten ein fester Bestandteil der liech­ tensteinischen Musikszene. • Nadine Kranz «Als ich 1964 mein Hochschuldip­ lom in den Händen hielt, hatte ich beinahe «Startängste», da ich vom Beruf praktisch nichts wusste», er­ zählt Frommelt. Er wurde Lehrer an der Musikschule und sah, dass auch andere Musiker dasselbe Problem hatten: Nach einem Hoch-, schulabschluss fehlt die Praxiser­ fahrung. Diese Erkenntnis brachte den Musiker auf die Idee, jungen Berufsmusikern eine hoch dotierte Weiterbildung zu ermöglichen. Es stellte sich heraus, dass Orchester- kurse zu teuer waren. Josef From­ melt wollte jedoch nicht aufgeben überlegte sich 1970, Solokurse für diverse Instrumente anzubieten. Er bekam die Zustimmung, die Räum­ lichkeiten der Liechtensteinischen Musikschule benutzen zu dürfen, die Kurse waren jedoch kein Be­ standteil der Musikschule. Die Geburtsstunde der Meisterkurse in Liechtenstein 1971 fanden endlich die ersten Kurse statt, welche dazumal jeweils drei Wochen dauerten und sehr in­ tensiv waren. «Ein Kurs von drei Wochen ist jedoch sehr teuer und zeitaufwendig. Um den Studenten entgegenzukommen, verkürzten wir die Kurse auf 6 bis 12 Tage», bemerkt Frommelt. Von da an lie­ fen die breiten Kursangebote sehr gut. «1995 führten wir Jazzkurse ein. was sehr grossen Anklang fand und eine spannende Erweiterung darstellte. Ausserdem versuchen wir nach wie vor. die klassischen Fächer abwechslungsreich zu ge­ stalten», fährt der engagierte Diri­ gent fort. 48 Nationen spielen in Liechtenstein Josef Frommelt ist stolz darauf, dass grossartige Dozenten auch für erschwingliche Gagen eine intensi­ ve Arbeit leisten und bereit sind, Konzerte zu spielen. So ist es mög­ lich, ein Programm von 10 bis 14 AN/.IUGI- Möhls einzigartiger Saft aus dem Eichenfass 
Josef Frömmelt wird nächstes Jahr sein 35-jähriges Jubiläum als Organisator der Meisterkurse feiern. Konzerten mit 110 bis 120 Studen­ ten, welche zum Teil aus der USA, Korea und Australien anreisen, auf die Beine zu stellen. «In der 34-jäh­ rigen Bestehungsgcschichte der Meisterkurse durften wir schät­ zungsweise 3000 Studentinnen und Studenten aus ungefähr 48 Natio­ nen begrüssen», freut sich der Mu­ siker. Besonders stolz ist Frommelt, wenn er einen ehemaligen Meister­ kurs-Studenten wieder erkennt, welcher nun einen hohen Hocli- scluil-Posten besetzt oder eine grosse Karriere gestartet hat. Internationale Dozenten , Wie sieht,die Zukunft der Inter­ nationalen Meisterkurse aus? Josef frömmelt hat auch dafür eine Ant­ wort: «Wir werden am bewährten Konzept festhalten. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht offen für neue Ideen sind», erklärt er. Wich­ tig sei, nicht jährlich die ganze Be­ legschaft auszuwechseln, sondern mit ein bis zwei neuen Profis fri­ schen Wind in das Projekt zu brin­ gen. Frommelt betont, dass Pro­ fessoren wie beispielsweise die 
vier > Dozenten des Amsterdam Loeki Stardust Quartet ein Glücks­ fall sind. Mit solchen Profis kann das Ziel, nämlich ein hohes Niveau als Hilfe für das Berufsle­ ben zu erarbeiten, erreicht wer­ den. «Wichtig ist. möglichst internationale Dozenten zu ge­ winnen: Würden nur regionale Musiker unterrichten, wäre das Interesse bei ausländischen Stu­ denten nicht so gross», bemerkt Pepi Frommelt. An den Kursen selbst nehmen grundsätzlich Mu­ sikhochschulstudenten teil, be­ sonders talentierte Amateure wer­ den jedoch auch gefördert. Private Unterkünfte und Stipendien Als schönen Aspekt nebenbei er­ wähnt der Gründer der Internatio­ nalen Meisterkurse die bestehen­ den Kontakte von Studenten zu den Gastfamilien. Die Musikerinnen und Musiker werden bei Familien untergebracht, um Logiekosten zu sparen. Aus diesen Gastaufenthalten entwickelten sich zum Teil jahre­ lange Freundschaften. Dieses Jahr standen den Gästen zusätzlich zu 
privaten Unterbringungsmöglich­ keiten einige Gemeinschaftszim­ mer im Flüchtlingsheim zur Verfü­ gung. «Private Hilfe ist sehr wich­ tig. Wir sind auf Stipendien und Unterkünfte angewiesen», meint Frömmelt. Die beschränkten Unter­ kunftsmöglichkeiten sind ein Grund, warum die Meisterkurse nicht grösser werden sollen. «Ich bin sehr zufrieden», bekräftigt Jo­ sef Frommelt. «Seit 2001 sind die Internationalen Meisterkurse laut Beschluss des Stiftungsrates der ' Musikschule und der Regierung ein Teil der Musikschule. Die Kurse gehören nun auch zum Aufgaben­ bereich von Musikschuldirektor Klaus Beck. Ich freue mich, dass auch er mittlerweile vom Meister­ kurs-Virus infiziert wurde», lacht Frommelt. Dann fahrt er fort: «Bis zum 35. Jubiläum der Meisterkurse nächstes Jahr werde ich noch dabei sein. Ab 2006 übernimmt Klaus Beck dann die gesamte Organisa­ tion. Ich bin überzeugt, dass diese Kurse weiterhin ein positives und kulturell hoch stehendes Bild über Liechtenstein in die Welt hinaustra­ gen.» ANZI.ua Als einzige grössere Mosterei imThurgau verwenden wir 
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Einsendeschluß ist der 17. Juli 2004 Wichtig: Bringe bereits eine konkrete Idee mit, über was du In dieser Woche gerne schreiben möchtest. Diese Ge-, schichte sollte wenn möglich aktuell sein, also gut in die Berichterstattung über den Sommer passen. Also lass deiner Fantasie freien Laufl PS.: Es wäre von Vorteil, wenn du ein Llechtensteln-Bus-Abo besitz!. 
DIE TAG ESZEITÜN G FÜR LIECHTENSTEIN Zollstrasse 13,9494 Schaan
	        

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