Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 17. JULI 2004 
VOLKS I BLATT I 
INLAND 
PERSONLICH KRIMI MRersonlich Herzliche Glückwünsche unserer Jubilarin Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum Geburtstag und wünscht weiterhin alles Gu­ te und Gottes Segen. Heute Samstag Maria SCHÄDLER, Landstrasse 317, Trie- sen, zum 89. Geburtstag Promotion Daniel.GSTÖHL (Dipl. Ingenieur Maschi­ nenbau der ETH Zürich), Sohn des Hugo und der Christi Gstöhl-Jehle aus Eschen, hat» dieser Tage an der ETH in Lausanne sein Doktoratsstudium in Technik mit der Pro­ motion zum «docteur d£s sciences» mit sehr gutem Erfolg abgeschlossen. Mit der Dis­ sertation «Heat Transfer and Flow Visuali- zation of Falling Film Condensation on Tu­ be Arrays with Piain and Enhanced Surfa- ces» hat er sich jetzt in die kleine Reihe der technischen Doktores im FL eingereiht. Wir gratulieren zu diesem besonderen Erfolg und wünschen ihm für die berufliche und private Zukunft alles Gute. ÄH^RZO|EglM||DlE 
K-'X,.* X" ,'„V NST^. Notfalldienst 8-8 Uhr Samstag Dr. Marco Ospelt, Triesen 392 38 33 l Sonntag Dr. Jolanta Budissek, Vaduz L -233 
39 29 ! Sämmlertrefreiu Briefmarkensammler-Treffen BENDERN - Heute Samstag, den 17. Ju­ li treffen sich die Briefmarkensammler ab 19.30 Uhr im Hotel Deutscher Rhein in Bendern zur monatlichen Zusammenkunft mit Kauf, Verkauf und Tausch. Alle Fra­ gen um Briefmarken werden kompetent beantwortet. Die Mitglieder des LPHV und alle Interessenten sind herzlich einge­ laden. Liechtensteiner Philatelisten-Verband '•«i: J » • Ich bin dankbar, eine Arbeit zu haben, die mir Freude bereitet und mich immer wieder herausfordert. Es muss unglaublich belas­ tend sein, tagtäglich mit Widerwillen zur Arbeit gehen zumüssen, weil «Arbeitslosig­ keit» ein noch schlimmeres Los ist. • Ich bin dankbar, im «reichsten Land der Welt» wohnen zu dürfen, ohne jedoch zu vergessen, dass Wohlstand und Reichtum ungleich verteilt sind und «Sozialer Friede» auch bei uns keine Selbstverständlichkeit mehr ist. • Ich bin dankbar, dass ich mit meiner Gat­ tin die kostbare Freizeit in einem gesunden und abwechslungsreichen Umfeld verbrin­ gen kann - wo Werte wie Lebensqualität nicht mit Streben nach Reichtum und Macht verwechselt werden. • Ich bin dankbar, dass «ältere Jahrgänge» am Arbeitsplatz wieder gefragt sind und Er­ fahrung, Soziaikompetenz und Loyalität in der Werteskala steigen. Albert Jehle 
Uniformen werden neu angepasst VADUZ - Die Liechtensteinische Landespolizei erhielt 1997 eine vollkommen neue Uniform. Ziel war es, die «alte» grüne Uniform des Sicherheitskorps durch eine zeitgemässe Bekleidung zu erset­ zen, welche die ästhetischen und funktionalen Bedürfnisse befrie­ digt. Nach siebenjähriger Erfah­ rung wurden nun Neuanpassungen durchgeführt. Erstmals in der Ge­ schichte der Landespolizei wurde 1997 eine Neuuniforniierung durchgeführt. Die neue dunkel­blaue 
Uniform sollte sich klar vom Vorgängermodell abheben und das Land Liechtenstein mit einbezie­ hen. Dies geschah durch das Inte­ grieren der Landesfarben. Goldene und rote Applikationen versehen seither die Uniformteile der Beam­ tinnen und Beamten. Um das Selbstverständnis der Landespoli­ zei als «eine Polizei der Bürgerin­ nen und Bürger» zu verwirklichen, verzichtete man bewusst auf eine stärkere militärische Ausrichtung der Uniform. Sieben Jahre Erfahrung zeigen, dass die Uniformteile sorgfaltig ausgewählt wurden und das Kon­zept 
auch weiterhin Bestand hat. Es zeigte sich aber auch, dass im praktischen Arbeitsalltag der Be­ amtinnen und Beamten gewisse Mängel auftreten. Mit der Anschaf­ fung einer neuen Diensthose, neuen leichten Kopfbeklcidungen und eines Lumbers wurden diese Lücken nun geschlossen. Farblich und konzeptionell wur­ den die neuen Uniformteile nahtlos in das Gesamtkonzept integriert. Mit den gewählten Neuadaptionen wurden kostengünstige Kleidungs­ stücke ausgewählt, die preiswerter als die Vorläufermodelle sind. (lpt1) Herzlichen Glückwunsch Olga Hoch feiert 90. Wiegenfest TRIESEN - Im Betreuungszen­ trum St. Mamertus feiert Olga Hoch-Schädler heute den 90. Geburtstag. Das Volksblatt gra­ tuliert der Jubilarin herzlich zu diesem besonderen Anlass, wünscht ihr ein schönes Fest sowie weiterhin alles Gute, Ge­ sundheit und Lebensfreude. « Ursula Schlege l  • Kaum ein regelmässiger Besucher des Betreuungszentrums St. Ma­ mertus, der die sympathische Frau mit dem Knoten im Haar nicht ken­ nen würde. Sie ist meist in der Run­ de der Triesenbergerinnen im Kor­ ridor anzutreffen. Etwas im Hinter­ grund zwar und doch mitten im pulsierenden Geschehen der Triesner Altersresidenz nimmt sie regen Anteil am eifrigen Kommen und Gehen der verschiedensten Menschen. Langweilig wird es ihr hier nicht. Morgens freut sie sich auf die Tageszeitungen. Früher, so A.P.I.O. - ein Krimi In meinem Dorf sind genau vier Scooter, eine Handtasche, zwei Fahrräder und ein Rosinenpäck­ chen gestohlen worden. Die Leute sind verstört. Dauernd gibt es neue Vermisstenanzeigen in der Zeitung. Ja, sogar das Radio hat schon von den seltsamen Ereignissen berieh- . tet. Ich weiss nicht mehr, was ich tun soll. Man hat dauernd Angst um seine Wertsachen. Genau diese Angst hat sich bei mir in Wut verwandelt. In einer finsteren Nacht, in der ich nicht schlafen konnte, beschloss ich also, eine Bande zu gründen. Doch wen ausser mich selbst sollte ich in mei­ ne Bande aufnehmen? Fragen über Fragen! Das machte mich so fertig, dass ich einschlief. Am nächsten Morgen kam mir die Idee, wen ich nehmen würde. Ich dachte, dass ich Ilse, die Super- schlaue, Patrick, den besten Lügen­ erzähler, und Andreas, den Sport­ lichsten aus unserer Klasse, aussu­ chen sollte. In der Schule fragte ich gleich alle drei. Ilse und Andreas stimmten mir zu, dass sie auch wis­ sen wollten, wo die gestohlenen Sachen geblieben seien. Patrick zö­ gerte erst, ob er mitmachen sollte. Aber schliesslich entschloss er sich doch mitzumachen, weil Andreas ja auch mitmachte. Wir beschlos­ sen, dass wir gleich nach der Schu­ le anfangen würden, uns einen Na­ men für unsere Bande auszuden­ ken. Zehn Minuten, nachdem die Schule angefangen hatte, wünschte ich mir schon, dass sie wieder zu Ende sei. Um halb zwölf klingelte es endlich und ich rannte aus der Schule hinaus. Drausscn warteten Ilse, Patrick und Andreas schon auf mich. 
sagt sie, habe sie weit mehr gele­ sen. Und so hat sich natürlich vie­ les in ihrem Leben auch immer wieder verändert. «Sibylla zog uns auf» Es war eine verrückte Zeit, in die Olgi geboren wurde. Der erste ""»y Olga Hoch feiert heute in Triesen ihren 90. Geburtstag. Zu Mittag assen wir meistens in einer kleinen Pizzeria. Dort assen wir auch heute. Ilse begann gleich loszuplappern. «Ich will unbe­ dingt, dass unsere Bande <Die (lie­ genden Engel> heisst!», sagte sie. Patrick. Andreas und mich traf bei­ nahe der Schlag. Andreas konnte sich als Erster von dem Schock er­ holen. Aber mehr als ein Wort be­ kam er auch nicht heraus. Dieses Wort war Nein! Er sagte es so laut, dass die wenigen Leute in der Piz­ zeria ihn alle erschrocken anstarr­ ten. Von dem lauten Nein erwach­ ten Patrick und ich wieder aus un­ serer Trance. Jetzt machten wir al­ le auf einmal Ilse klar, dass unsere Bande auf keinen Fall «Die flie­ genden Engel» heissen konnte. Schnippisch antwortete Ilse: «Dann eben nicht, aber meint nicht, dass ich jetzt nicht beleidigt bin!» Nach fünf Minuten und 42 Se­ kunden kriegte sie sich wieder ein. Wir überlegten noch ziemlich lan­ ge, bis mir auf einmal der rettende Gedanke kam. Ich sagte: «Wir kön­ nen uns doch <A.P.I.D.> nennen. A wie Andreas, P wie Patrick, I wie Ilse und D wie Doro (so heisse ich).» «Genau», riefen Patrick und Andreas wie aus einem Munde. Il­ se schaute zwar ein bisschen ver­ dreht, aber schliesslich stimmte sie doch zu. Leider war es schon 13.15 Uhr und die Schule fing in einer Viertelstunde schon wieder an. Deswegen assen wir noch schnell die letzten Stücke Salamipizza auf und gingen dann langsam (wir konnten nicht schnell gehen, weil wir Magenweh von der Pizza hat­ ten) in die Schule. Am nächsten Tag gingen wir nach der Schule gleich zum Schrottplatz. Besser gesagt zum al­Weltkrieg 
war ausgebrochen, der Zweite Weltkrieg folgte und Liechtenstein entwickelte sich vom Agrar- zum Industriestaat. Das einstmals für die Bevölkerung ohnehin karge Leben traf die Walserfamilie Schüdler vom «Oord» oberhalb der Triesenber- ger Lavadina aber besonders hart. Ihr kleines, sonnenverbranntes Haus lag nicht nur weit abgelegen, die Familie hatte auch ein schwe­ res Schicksal zu tragen. «Ich war zweieinhalb Jahre alt, als meine Mutter starb», sagt Olga. Ihr Vater starb drei Jahre später. Sie und ih­ re Geschwister wurden schon früh zu Vollwaisen. «Sibylla, eine Schwester meines Vaters», so Ol­ gi, «zog uns auf.» Der Scholle verbunden Der Schule entlassen, fand die Triesenbergerin ihre erste Anstel­ lung in der Zahnfabrik in Schaan. Zu Fuss gingen die «Bärger» da­ mals täglich den beschwerlichen ten Schrottplatz, sie hatten einen neuen gebaut. Hier kam niemand mehr her. Deswegen war das ein idealer Platz, um sich in aller See­ lenruhe zu treffen, «Knacks!» «Was war das?», fragte Ilse erschrocken. «Keine Ah­ nung», antwortete ich. Leise schlichen wir in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. «Das ist ja der blanke Wahnsinn!», flüsterte Andreas. Vor unseren Au­ gen sahen wir die Jungen, die um die vier gestohlenen Scooter he­ rumstanden. «Wir haben die Diebe gefunden!», wisperte Patrick. «Wir müssen sie gleich hier überfüh­ ren». dachte ich mir. Leise berieten wir uns, was wir tun sollten. Ilse sagte: «Ich kann sie doch hypnoti­ sieren!» Ilse hatte vor vielen Jahren ein Buch über Hypnose zum Ge­ burtstag geschenkt bekommen und hatte Seite für Seite auswendig in ihrem Kopf gespeichert. «Genau das ist es», konterte ich. Die Jungs fanden das auch eine Superidee. Wir machten einen Plan: Ilse sollte sich zu den Jungen schleichen und sie hypnotisieren und wir riefen die Polizei an. Langsam ging Ilse zu den drei grossen Jungs hinüber. Als sie ge­ nau vor ihnen stand, schauten sie sie alle ganz verblüfft an. Aber nicht lange! Bald hatten alle drei gläserne Augen. Sie hockten da und schauten auf den Boden. Ilse sagte mit beruhigender Stimme: «Ihr seid jetzt ganz starr. Wenn die Polizei kommt, werdet ihr mit Ver­ gnügen ins Gefängnis gehen. Dort erkennt ihr, dass ihr etwas sehr Schlimmes getan habt.» Alle drei nickten. Im nächsten Augenblick hörte man die Sirene des Polizeiwagens. Als die Polizei ausstieg, fand sie alle gestohlenen 
Weg zwischen Triesenberg und Schaan. Später hatte Olgi verschie­ dene Haushaltstellen in Triesen. Hier lernte sie auch Rafael Hoch, mit dem sie sich 1943 verheiratete, kennen. Während ihr Ehemann in der Elastin arbeitete, führte Olga fortan zusammen mit ihrem Schwiegervater den Bauernbetrieb. Der Scholle blieb die Walserin bis ins hohe Alter verbunden. Mit Leib und Seele pflegte sie ihren Garten im Feld und mit grosser Freude verfolgte sie das Wachsen und Ge­ deihen ihrer Rosen vor dem Haus. Einstmals selbst von einer Tante aufgezogen, gehört ihre besondere Liebe ihrem Neffen Oswald, der bei ihr und ihrem Mann aufwuchs und zu dem sie bis heute einen be­ sonders engen Kontakt hat. 1993, kurze Zeit, nachdem ihr Ehemann Rafael verstarb, übersiedelte Olga Hoch ins «St. Mamertus». Sie fühlt sich wohl hier und nimmt gerne die Hilfe an, auf die sie heute angewie- . sen ist. Sachen und drei ganz starre Räu­ ber. Der Polizist sagte: «Wie habt ihr das nur gemacht? Ihr alle be­ kommt einen Lohn von 150 Euro.» Wir jubelten, was das Zeug hielt. Am nächsten Tag war ein grosses Bild von uns vieren in der Zeitung. Darunter stand: «Die vier mutigen Helden, die die Räuber gefangen haben.» Gleich in der Schule machten wir ab, dass A.P.I.D. be­ stehen bleiben sollte. Ich, Andreas und Patrick versprachen uns heim­ lich, dass wir auch hypnotisieren lernen würden. Dann begaben wir uns in den Jubel der Fanschar, der aus der ganzen Schule kam. Anna Hirschlehner, 5. Klasse Primarschule Planken Warum Krimis? Im Frühling dieses Jahres betei­ ligten sich mehrere Schulklas­ sen unseres Landes beim Pro­ jekt «Krimifieber». Das Liechtensteinische Gym­ nasium organisierte für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe gar einen Krimiwett­ bewerb. Einige der eingereich­ ten Texte wurden bereits im Rahmen der Liechtensteiner Li­ teraturtage 2004 gelesen, Zurzeit sind Krimibeispiele bzw. Detektivgeschichten von der dritten Klasse Primarschule bis hin zur Oberstufe des Gym­ nasiums in der Liechtensteini­ schen Landesbibliothek einseh­ bar. Das Liechtensteiner Volks­ blatt publiziert die nächsten Wo­ chen jeweils am Mittwoch und Samstag einen Krimi bzw. eine Detektivgeschichte. •: .V;V'
	        

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