Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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WIRTSCHAFT DIE WBRTSC HAFTS NACH RICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN MllH:WaeHBI14SyULII2004 (i*.t 
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 1 ' i*' WETTER Wie sich das regneri­ sche Wetter in der Klei­ derbranche bemerkbar macht und wie die Rei­ sebüros profitieren, g VOLKS BLATT 
NEWS Konjunktur im Aufwind ZÜRICH - Der Konjunkturhimmel in der Schwei/, hellt sich weiter auf. Wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Dienstag mitteilte, hat sich die Stimmung und die Geschäftslage der Unternehmen im zweiten Quartal 2004 weiter verbessert. Die Konjunkturerholung habe an Breite gewonnen und erfasse allmählich auch die auf dem Binnenmarkt tätigen Branchen, heisst es im Bericht zur Konjunkturlage aus der Sicht der Delegierten für regionale Wirt­ schaftskontake. Die wichtigsten Inipulse gin­ gen allerdings weiterhin von den Exporten aus. Eine Reihe von Anzeichen deuten ge­ mäss dem Bericht darauf hin, dass die Inves­ titionsbereitschaft tendenziell zunehme. Auch bauten einige Unternehmen den Perso­ nalbestand inzwischen aus oder stellten eine Erhöhung in Aussicht. Viele Branchen hätten die starke Verteuerung der Rohstoffpreise zu spüren bekommen. Sie hätten jedoch meis­ tens keine Möglichkeit gesehen, die höheren Kosten zu tiberwülzen. heisst es. (sda) Mehr Sozialhilfeempfänger in der Schweiz BERN - In Schweizer Städten leben zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen in Ar­ mut. Dies geht aus der Erhebung der Städte- initiative Sozialpolitik hervor. Die Gesamt­ zahl der Sozialhilfefalle ist 2003 um rund zehn Prozent angestiegen. Die Städte fordern mehr Personal zur Betreuung und Wiederein­ gliederung der Betroffenen. Der seit fünf Jahren erhobene Kennzahlen­ vergleich der Städteinitiative Sozialpolitik weist für 2003 laut dem Leiter des Stadtber- ner Sozialamts, Michael Mohn, den stärksten je verzeichneten Anstieg an Sozialliilfefallen auf. «Die höchsten Sozialliilfequoten weisen Kinder und Stigendliche unter 18 Jahren auf», sagte Hohn am Dienstag vor den Me­ dien in Bern. Im Durchschnitt leben 87 von 1000 Kindern mit ihren Eltern in Armut, in Zürich sind es gar 109 und in Basel 125 von 1000 Kindern. «Durch diese Entwicklung geraten gesellschaftspolitische Anliegen wie Chancengleichheit,, soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit arg in Bedrängnis», dia­ gnostizierte Hohn. Die Sozialhilfequote bei Kindern und Jugendlichen ist rund doppelt so hoch wie bei den Erwachsenen. Weil Kin­ der in engen finanziellen Verhältnissen häu­ fig kaum Zugang zu einer guten Ausbildung hätten, steige das Risiko zusätzlich, auch als Erwachsener ein Fall für die Sozialhilfe zu werden. (AP) Stadt-Zürcher Gipsermeister ermöglichen Frühpensionierung ZÜRICH - In den Konflikt um die Frühpen­ sionierung von Malern und Gipsern kommt Bewegung. Nach der Westschweiz und den Kantonen Basel-Stadt und Zürich haben nun auch die Gipsermeister der Stadt Zürich der Frührente ab 62 zugestimmt. Der verabschiedete Separat-Gesamtar- beitsvertrag (GAV) für die Stadt Zürich orientiere sich an jenem GAV, den die Ge­ werkschaft Bau und Industrie (GBl) bereits im Mai mit dem Schweizerischen Maler- und Gipserunternehmerverband (smgv) abge­ schlossen hatte; den aber die snigv-Delegier- ten dann wieder verworfen haben. (sda) 
GEFASST Nach wie vielen Jahren der deutsche Ex­ Staatssekretär Holger Pfahls endlich gefasst werden konnte. g Övöääj y 
GEWINN Wie der Genfer Prüf­ konzern SGS den Halbjahresgewinn zum sechsten Mal in Folge steigerte. 
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Was für einen besonde­ ren Weg die Internct- suchmaschine Google für ihren Börsengang gewählt hat. 
g Tagesausflüge im Trend Tourismus in Liechtenstein und der Schweiz muss Rückgänge verbüssen 3 SCHAAN - Der Schweizer Frem- f denverkehr hat seit dem Jahr i 2000 drei magere Jahre hinter | sich. Auch 2003 haben auslän- 1 dische Gäste in der Schweiz er- \ neut weniger Geld ausgegeben. | In Liechtenstein sind zum Teil j ebenfalls rückgängige Bu- | chungsstände bemerkbar % • i • 
Nadtne Kranz Da Ankünfte und Logiernächte für diesen Sommer statistisch noch nicht erfasst sind, beziehen sich die Auskünfte von Roland Büchel, Ge­ schäftsführer des Liechtenstein Tourismus, auf Angaben einiger Hotelbetriebe. «Die Grundtendenz zeigt gleich bleibende, teils auch rückläufige Buchungsstände auf», antwortet Büchel auf Volksblatt- Anfrage. . i, Seiner Meinung nach hängen die Stornierungen vor allem damit zu­ stimmen. dass Schweizer Gäste kurzfristig buchen und die Ausflü­ ge vom Wetter abhängig machen. Büchel ist überzeugt davon, dass das Wetter die Wahl des Reiseziels stark beeinllusst. «In Bezug auf die Anküdfte von Reisebussen, das liejsst Tagestourisnius, war der Juni im Vergleich zum Vorjahr sehr gut», freut sich der Geschäftsfüh­ rer. Erlebnis-Pass bietet Mehrwert Die Verkaufszalilen der Erlebnis- Pässe werden erst am Ende der Sai­ son feststehen. Doch bereits jetzt ist laut Büchel eine steigende Ten­ denz von Erlebnispass-Nutzern be­ merkbar: «Einzelne Leistungsträ­ ger stellen fest, dass auch Einhei­ mische das Angebot vermehrt wahrnehmen.» Der Geschäftsführer von Liech­ tenstein Tourismus kann sich gut vorstellen, dass Gäste auf Grund des Erlebnis-Passes einige Ange­ bote in Liechtenstein kennen 
ler-Trend 
zu Tagesausflügen: Immer weniger Gäste bleiben über Nacht in Liechtenstein. nen und nutzen möchten und da­ rum ihren Aufenthalt verlängern. «Der Erlebnispass trägt wie auch andere Angebote zur Steigerung der Erlebnisqualität während des Aufenthalts der Gäste bei», erklärt Büchel. Ein statistisch messbarer Zusammenhang zwischen dem Er­ lebnis-Pass und der Statistik für Ankünfte und Logiernächte ist je­ doch nicht gegeben. Ohne Zweifel bietet der Pass den Gästen jedoch einen wichtigen Mehrwert, da er laut Roland Büchel Packages mit Übernachtungen wie beispiels­ weise «Familienhit Malbun» bein­ haltet. Dritter Rückgang in Folge für die Schweiz Das schweizerische Bundesamt für Statistik teilte mit, dass im ver­ gangenen Jahr ausländische Gäste 1,5 Prozent weniger ausgegeben 
hätten als im Jahr davor. Dies ist bereits das dritte Minus in Folge. Bereits 2001 und 2002 betrugen die Rückgänge jeweils 3,5 Prozent. Pa­ rallel senkten sich die Ausgaben der Schweizer Touristen im Aus­ land ebenfalls um 2,4 Prozent. Auch 2001 und 2002 beliefen sich die Rückgänge jeweils um 1,5 Prozent. Der Aktivsaldo der Frem- denverkehrsbilanz. erhöhte sich im Jahr 2003 jedoch um 3,1 Prozent auf 60 Millionen Franken. Der Rückgang der Ausgaben ist laut Angaben der BFS hauptsäch­ lich auf eine Abnahme der Anzahl ausserhalb der Landesgrenzen ver­ brachten Logiernächte zurückzu­ führen. Reisende aus der Schweiz gaben im Jahr 2003 8,6 Milliarden Franken für den Reiseverkehr mit Übernachtungen aus. Dies bedeutet eine Verminderung von 3,1 Prozent. Im Gegensatz dazu stiegen die Aus­gaben 
der Schweizer für Ausland­ reisen ohne Übernachtung um 2,1 Prozent auf 1,5 Milliarden Franken. Obwohl weniger Touristen in der Schweiz übernachteten, stammen immer noch rund zwei Drittel der Gesamteinnahmen des Schweizer Tourismus aus dem Reiseverkehr mit Übernachtungen. Die Einnah­ men aus dem Tages- und Transit­ verkehr stiegen um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Trend zu vermehrten Tagesausflügen in die Schweiz setzt sich weiter fort, dies bedeutet gleichzeitig ein höhe­ res Transitaufkommen. Der übrige Fremdenverkehr erhöht sich um 19 Prozent auf Einnahmen von 108 Millionen Franken. Ausländische Grenzgänger tätig­ ten mit insgesamt 1,1 Milliarden Franken 4,9 Prozent mehr Konsum- ausgaben in der Schweiz als im Vor- jahr. Deutschland drohen Sanktionen Defizitverfahren gegen Frankreich und 
Deutschland muss fortgesetzt werden LUXEMBURG - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat eine Aussetzung des Defizitverfah­ rens gegen Deutschland und Frankreich aufgehoben. Nun drohen beiden Ländern mögli­ cherweise doch noch Sanktio­ nen wegen Verstoss gegen den Stabilitätspakt. Die Entscheidung des EU-Mi­ nisterrats vom November 2003, die Defizit-Strafverfahren gegen Frankreich und Deutschland auszu­ setzen, sei nicht mit EU-Recht ver­ einbar, urteilte das Gericht am Dienstag in Luxemburg., Der Finanzministerrat durfte sich nicht von den Vorschriften des Eu-ro-Stabilitätspaktes 
lösen, hiess es zur Begründung. Die Europäische Kommission hatte gegen Deutschland und Frankreich ein so genanntes Defi- . zitverfahren eingeleitet, nachdem beide Staaten mehrfach die im Sta­ bilitätspakt für die öffentlichen Haushalte vorgesehene Defizit­ grenze überschritten hatten. Mit der Entscheidung der Fi­ nanzminister waren Sanktionen für die Defizitsünder Deutschland und Frankreich in weite Ferne gerückt. Damals hatten sich die Regierun­ gen in Berlin und Paris verpflichtet, nach Jahren der Überschreitung die erlaubte Defizit-Grenze 2005 wie­ der einzuhalten. Sie liegt bei drei 
Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Neuer Beschluss gefragt Nach dem Urteil sind die Minister nun gezwungen, einen neuen Be­ schluss zu Deutschland und Frank­ reich zu fällen. Wann dies sein wird, ist derzeit völlig offen. Zentrale Fi­ gur ist dabei der derzeitige Vorsit­ zende des Finanzministerrats, der niederländische Ressortschef Gerrit Zahn. Wie nun der EuGH entschied, muss der Ministerrat zwar nicht den von der Kommission vorgeschlage­ nen Sanktionen folgen. Er darf den Ländern demnach beispielsweise längere Fristen einräumen, um das Defizit abzubauen. Nicht zulässig 
sei es aber, das Defizitverfahren völ­ lig auszusetzen, urteilten die Rich­ ter. (sda) ANZEIGE PanAlpina Sicav Alpina V • ' •:-> . Preise vom 13. Juli 2004 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 46.50 Rücknahmepreis: € 45.57 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis. 
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