Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 14. JULI 2004 BLATT I 
INLAND 50 JAHRE BERGRETTUNG Firngleiter Die Firngleiter sind oder waren mindestens jahrzehntelang ein Marken- und Gütezei­ chen der Bergrettungs-Gruppe, oft aber auch ein Gerät für den Plausch, man brauch­ te diese für ausgesprochene Firngleitertou­ ren oder Figelrennen. Aber wie wurde die­ ses Markenzeichen geboren? Wir zwei Bergkameraden, Kuno Matt und ich, haben auf einer Bergtour um I955 mit einem langen Abstieg durch Schneecouloir und Schneehänge diskutiert, wie man auch ohne Skis bequemer absteigen oder abfah­ ren könnte. Man sollte auf einfache Art die Schuhfläche vergrössern können. Mit einer Skizze wurde der Firngleiter geboren. Ein aufgebogenes Buchenholzbrett in der Grös­ se von 55 cm Länge, 12 cm Breite und ca. 1 cm Dicke, davon wurden 2 Paar in der Schreinerei Gebr. Meier in Mauren angefer­ tigt. Damit eine gute Schneeführung erreicht werden konnte, wurden die Gleitflächen mit Rillen versehen und auf den Seiten vorste­ hende Flacheisen montiert. Die Schuhhalte- rung wurde aus alten Langlaufskibindungen und Chromlederbändeln gebaut. Wir waren natürlich gespannt, wie unsere Konstruktion in der Praxis funktionieren würde. Das Abfahren hatten wir schnell im 200 Griff und haben die Firngleiter auf einigen Touren mitgetragen und auch benützt. Wir haben aber auch festgestellt, dass die Firn­ gleiter nur auf ausgesprochenen Firngleiter- touren einen Reiz hatten. Durch die Bildung einer Bergrettungsgruppe im Jahre 1954 und den späteren Einsatz von Franz Bachmann als Instruktor für Rettungseinsätze wurden die Firngleiter in die Bergrettungsgruppe aufgenommen. In den 60er-Jahren hat sich Franz Bachmann mit der Weiterentwicklung dieses Sportgerätes befasst. Wir haben dann in der Presta AG das erste Paar Firngleiter aus Aluminium hergestellt, indem wir ein Rechteckrohr in der Länge getrennt haben und damit ein U-Profil erhielten, welches dann aufgebogen wurde. Franz Bachmann hat dann die Entwicklung in den folgenden Jahren weitergetrieben. Mit der Bindung hatte er eine ideale Lösung gefunden, damit konnten die Firngleiter an alle Schuharten und Grössen ohne Verstellmanipulation an­ gelegt werden. Das Firngleiterprofil wurde aus einem Alu-Profil fabriziert und eloxiert. Damit der Einsatz dieses Sportgerätes neue Interessenten finden sollte, hatte Franz Bachmann mit Herbert Mäder, einem be­ kannten Bergsteiger und Fotograf und zwei Testfahrer im Säntisgebiet 1965 spektakulä­ re Aufnahmen gemacht. Die Aufnahmen wurden in einer Grossreportage in der Zeit­ schrift 
«Die Woche» veröffentlicht. Ein Grosserfolg hat sich für dieses Sportgerät nicht ergeben. Aber wie schon erwähnt, ist der Firngleiter für ausgesprochene Firnglei­ tertouren oder ein Figel-Plauschrennen ein spassiges Sportgerät. Ich glaube, die Berg­ rettungsmitglieder hatten über Jahre viel Spass damit gehabt. Ernst Geissmann 
«Die Zukunft ist aubergine» Reaktionen auf die Marke Liechtenstein und wie die Marke umgesetzt wird Autoscheibe eingeschlagen SCHAAN - In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli beschädigte eine unbekannte Täter­ schaft einen bei der K-Mobil AG in Schaan befindlichen Personenwagen der Marke Re­ nault. Mit einem unbekannten Gegenstand schlug der Täter auf die vordere rechte Fahr­ zeugscheibe und verursachte einen Sachscha­ den in der Höhe von ca. 800 Franken, (lpfl) 
VADUZ - «Die Zukunft des frü­ her düsteren Steuerparadieses ist aubergine»: Mit diesen Wor­ ten brachte die britische Zei­ tung «The Guardian» die Marke Liechtenstein auf den Punkt, freut sich Berlinde Manz-Christ, Leiterin der Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlich­ keitsarbeit. Sie hat uns auch gesagt, wie die Marke konkret umgesetzt werden soll. • Martin Frömmelt ._ ; Volksblatt: Gerlinde Manz- Christ, wie waren die internatio­ nalen Reaktionen auf die vor zehn Tagen präsentierte Marke Liechtenstein? Gerlinde Manz-Christ: Die internationalen Reaktionen waren ausnahmslos positiv. Wir haben mit der Einführung ein wichtiges Ziel erreicht: wir haben die Menschen neugierig gemacht. Es bestellt nun grosses Interesse, sich Liechten­ stein näher anzusehen und es zu entdecken. Die grosse britische Ta­ geszeitung «The Guardian» hat ih­ ren Beitrag mit «The future is au­ bergine for l'ornier shady tax ha- ven» (dt.: Die Zukunft des früher düsteren Steuerparadieses ist Au­ bergine) betitelt und damit den po­ sitiven Wandel am.'Finanzplatz Liechtenstein zum Ausdruck ge­ bracht. Die italienische Finanz- und Wirtschaftszeitung «Finanza e Mercati» schreibt, dass 
- sich Liech­ tenstein der Welt in all seiner Viel­ falt präsentieren möchte. Was war diesen Berichten ge­ meinsam? Insgesamt waren die Beiträge von Objektivität und Neugierde ge­ prägt. 
Die Medien haben die neue Marke Liechtenstein zum Anlass genommen, über Liechtenstein zu recherchieren und ihre Leserschaft Uber allgemeine Fakten zu infor­ mieren. Dies ist lur alle, die sich mit der Marke Liechtenstein inten­ siv beschäftigen, erfreulich und zu- VADUZ - Die überparteiliche Stiftung «Image Liechtenstein» ist eine gemeinsame Initiative von Staat und Wirtschaft. Die Grundidee: Die Kräfte bündeln und gemeinsam nach aussen und innen auftreten. Als Vorsit­ zender der Stiftung amtiert Re­ gierungschef Otmar Hasler. Im November 2003 hat die Stiftung den Prozess zur Bil­ dung einer Dachmarke Liech­ tenstein in die Wege geleitet. Am 24. Juni 2004 konnte die Marke als nationale Marke eingetragen werden. Als Eigentümerin der Marke hält die Stiftung die dies­ bezüglichen Lizenzrechte. Zusammensetzung des Stiftungsrates: • Regierung • Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer • Gewerbe- und Wirtschafts­ kammer • Liechtensteinischer Banken­ verband t Liechtensteinische Treuhän­ dervereinigung • Amt für Auswärtige Angele­ genheiten • Amt für Volkswirtschaft • Stabsstelle für Kommunika­ tion und Öffentlichkeitsarbeit • Stabsstelle für Kulturfragen (MF) 
«Objektivität und Neugierde»: Berlinde Manz-Christ, Leiterin der Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlich­ keitsarbeit (im Bild zusammen mit Michael Gattenhof, Geschäftsführer der Stiftung Image Liechtenstein). gleich ein unniissverständlicher Auftrag die Versprechungen zu er­ füllen und die Marke zu pflegen und weiterzuentwickeln. Die Me­ dienreaktionen können übrigens auf dem Liechtenstein-Portal www.liechtenstcin.li unter der Ru­ brik «Die Marke Liechtenstein», nachgelesen werden. LIHK-Priisident Michael Hilti hat gegenüber dein Volksblatt betont, dass es die Marke des Landes sei: Wie wird der Umsetzungs- bzw. Einführungsprozess der Marke beim Staat vor sich gehen ? Die Regierung hat am 15. Juni beschlossen, die Marke Liechten­ stein Schritt für Schritt auch in der -LandesVerwaltung,, in ihr Erschei­ nungsbild und ihre Publikationen, einzuführen. Die Dachmarke Liechtenstein soll harmonisch ne­ ben dem offiziellen Auftritt der Landesverwaltung, der wie bisher bestehen bleibt, aufscheinen und so das Bekenntnis der Liechtensteini­ schen Landesverwaltung zur Dach- marke zeigen. Was heisst das konkret? Die Regierung hat dazu einen Zeitplan erarbeitet, der allen Amts­ leitern bereits zur Kenntnis ge­ bracht wurde. In einer ersten Phase wird die Marke für diverse Veran­staltungen 
der Landesverwaltung oder Veranstaltungen, an denen die Landesverwaltung massgeblich be­ teiligt ist. eingeführt und konkret angewendet. So zum Beispiel an der LIHGA 2004, an der die Landes­ verwaltung gemeinsam mit der Stif­ tung Image Liechtenstein auftritt, um den Bürgerinnen und Bürgern das digitale Liechtenstein mit ihren beiden Internet-Portalen  www.llv.li   und  www.liechtenstein.li näher zu bringen. Das Liechtenstein-Portal zeigt sich ja bereits im neuen Er­ scheinungsbild. Das eGovernment- Portal wird ab September mit der Marke Liechtenstein auftreten. Der «Liechtenstein Dialog» im Oktober dieses Jahres wird ebenfalls mit der Marke Liechtenstein auftreten. Wann wird das neue Design innerhalb der Landesverwaltung umgesetzt? Informationsmaterial der Regie­ rung und einzelner Amtsstcllen werden ab Herbst schrittweise im neuen Design gestaltet. Es ist wich­ tig 
zu betonen, dass die Marke Liechtenstein hier zusätzlich, neben dem Staatswappen und damit dem hoheitlichen Auftritt, aufscheint. In weiterer Folge ist die Erarbei­ tung neuer Gestaltungsrichtlinien in der Landesverwaltung vorgesehen. Diese werden schrittweise für neu zu 
druckendes Material angewendet, sodass keine Zusatzkostcn entstehen. Was ist der Schlüssel zum Erfolg der neuen Marke? Das Ziel des Branding-Prozesses kann nachhaltig nur erreicht wer­ den, wenn die Marke Liechtenstein innerhalb des Landes von möglichst vielen Institutionen und Organisa­ tionen getragen und tatsächlich um­ gesetzt wird. Diese Aufgabe richtet sich sowohl an staatliche wie an pri­ vatwirtschaftliche Organisationen. Nur wenn sich die wichtigsten Ent­ scheidungsträger des Landes, be­ ginnend mit der Regierung, bis hin zu den führenden Wirtschaftsver­ bänden klar erkennbar mit der Mar­ ke identifizieren, kann die Marke eine flächendeckcnde Akzeptanz erzielen. Dies in der Absicht, auch die Bevölkerung in die durch den Branding-Prozess ausgelöste Stand­ ortdynamik und Standortanbindung einzubeziehen und zu einer aktiven Mitwirkung zu motivieren. Die Landesverwaltung spielt in diesem Zusammenhang eine zentra­ le Rolle. Sie stellt fiir die Werte des Landes, sie vertritt einen gewichti­ gen Teil der Bevölkerung und sie tritt sehr sichtbar sowohl nach innen als auch nach aussen auf. Ihr kommt eine bedeutende Vorreiterrolle als zentraler Botschafter des Landes Liechtenstein zu. ANZI:I(JI: lltafplBäärÄM • Ja, ich möchte eine Woche lang (26. bis 30. Juli) beim Liechtensteiner Volksblatt Redaktionsluft schnuppern ; Vor-und Nachname: o t r9 s s 6................... »•.»..4.. 
<>.ä................. | PLZ/Ort: ;.. . I elefon ... Alter. ,•..*...«•>«• .«*•«.«........... | Einsendeschluss Ist der 17. Juli 2004 | Wichtig: Bringe bereits eine konkrete Idee mit, Ober was - | du in dieser Woche gerne schreiben möchtest. Diese Ge- , j schichte sollte wenn möglich aktuell sein, also gut in die ! Berichterstattung Ober den Sommer passen. Also lass j deiner Fantasie freien Lauf! [ P.S.: Es wäre von Vorteil, wenn du ein Liechtenstein-Bus-Abo besitzt. 
Talon senden an: IVOLKSBLATT DIETAGESZEITUNQ FÜR LIECHTENSTEIN Zollstrasse 13, 9494 Schaan
	        

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