Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 13. JULI 2004 BLATT 
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10 KOMPAKTi Swissair mit magerer Liquidationsdividende KÜSSNACHT - Auf die Gläubiger des zu­ sammengebrochenen Swissair-Konzerns warten magere Nachlassüividendcn. Für Drittklass-Gläubiger der Tochter Flightlease beträgt sie 0,3 bis 5.4 Prozent, wie Liquida­ tor Karl Wüthrich mitteilte. Für Swissair und SAirGroup werden 0.4 bis 7,3 bezie­ hungsweise 2,5 bis 15,7 Prozent erwartet. Mit den Gläubigem der Flightlease Holding (Guernsey) Ltd., deren Tochtergesellschaf­ ten und der Flightlease (Ircland) Ltd. wur­ den gemäss Mitteilung nach sehr kompli­ zierten Verhandlungen die Liquidation der Gesellschaften ohne Konkurseröffnung ver­ einbart. Schwierig ist gemäss früheren Mit­ teilungen auch die Verwertung der Swissair-' und SAirGroup-Liegensehalten im Ausland, weil die Eigentumsverhältnisse bei der Um­ strukturierung der Swissair-Gruppe 1997 unklar sind. Die Auszahlung von rund 5000 privilegierten Forderungen gegen die Swiss­ air ist praktisch abgeschlossen: insgesamt dürften nicht mehr als 116 Millionen Fran­ ken ausbezahlt werden. Die Kollokations­ pläne für die drei Gesellschaften werden dieses oder nächstes Jahr aufgelegt. (sda) Rückkehr ins Turbinengeschäft ZÜRICH - ABB-Sanierer Jürgen Dormann hegt Pläne zur Rückkehr in das in den Jah­ ren 1999 und 2000 an die französische Ais­ tom verkaufte Turbinengeschäft. ABB sei interessiert am Turbinengeschäft von Als- tom und am Bereich Schaltanlagen, der mittlerweile von Alslom an den französi­ schen Nuklearkonzern Areva verkauft wur­ de, sagte Dormann in einem am Montag veröffentlichten Interview der «Financial Times». Übernahmen schloss der Deutsche, der die operative Leitung von ABB Anfang nächstes Jahr an Fred Kindle abgeben wird, allerdings aus. Vielmehr gehe es um Part­ nerschaften in den Bereichen, in denen hohe Affinitäten zum Stromübertragungs- und Verteilungsgeschäft 
von ABB bestünden. Die EU-Kommission hatte letzte Woche den Milliarden schweren Rettungsplan für Ais­ tom unter Auflagen gebilligt. Der kriselnde Induslriekonzern wurde dazu verpflichtet, einzelne Geschäftsfelder zu verkaufen und binnen vier Jahren in seinen Kernkompeten­ zen Verkehrstechnik und Energie industriel­ le Partnerschaften mit Konkurrenten einzu­ gehen. (sda) Credit Suisse hält an Wachstumsprognose fest ZÜRICH - Die Credit Suisse bestätigt die Prognose für die Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz im laufenden Jahr. Die Ökono­ men der Grossbank gehen für das Jahr 2004 weiterhin von einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent aus. Die Schweizer Wirtschaft erho­ le sich, wenn auch vorerst nur gemächlich. Aufgrund des ungebrochenen Wachstums der Weltwirtschaft stunden die Zeichen aber gut, dass in der Schweiz auch im zweiten Quartal 2004 der eingeschlagene Wachs­ tumskurs fortgesetzt werde. (sda) Weniger Stellenabbau FRANKFURT - Der Leverkusener Bayer- Konzern baut in diesem und im nächsten Jahr in Deutschland zusammen rund 3000 Stellen ab. Das sind 1000 weniger als ur­ sprünglich geplant. Grund für den reduzier­ ten Abbau ist eine Vereinbarung zwischen der Unternehmensleitung und dem Gesamt­ betriebsrat. Darin wird auch ein Verzicht auf betriebs­ bedingte Kündigungen bis Ende 2007 fest­ geschrieben, wie Bayer am Montag mitteil­ te. Beschäftigungslose Mitarbeiter sollen wqiter bezahlt und im Konzern projektweise eingesetzt werden. An den Kosten sollen sich die Bayer-Beschäftigten beteiligen. Die Vereinbarung umfasst die Eckpunkte, auf die sich Vorstand und Arbeitnchmervertreter im 
Aufsichtsrat im Zuge der Neuaufstcllung des Bayer-Konzerns bereits irn vergangenen November geeinigt hatten. Der Beschüfti- gungspakt umfasst alle Gesellschaften der Bayer AG. (sda) 
Keine Krise bei VW Volkswagen weist Berichte über Krise zurück WOLFSBURG - Oer Autobauer Volkswagen hat alle Berichte über eine Krise zurückgewie­ sen: «Eine Krise gibt es definitiv nicht», sagte Firmensprecher Thomas Mickeleit am Montag. Allerdings ist VW unzufrieden mit der Absatzentwicklung im ersten Halbjahr 2003 in Deutschland. «Es befriedigt nicht, in einem schrumpfenden Markt Marktanteile zu gewinnen», 
sagte Mickeleit. Der Inlandsmarkt sei im ersten Halb­ jahr um 1,3 Prozent zurückgegan­ gen. VW stehe mit einem Mintis von 1,1 Prozent besser da. Unter­ dessen besuchte eine hochrangige Delegation aus Abu Dhabi am Montag das VW-Werk in Wolfs­ burg. Nach einem Bericht des «Spiegels» steht dem Konzern eine •Gewinnwarnung bevor. Das Ham­ burger Nachrichtenmagazin schrieb am Montag, für Konzernchef Bernd Pischetsrieder sei «sein Ziel. 2004 wie. im vergangenen Jahr ein opera­ tives Ergebnis vor Sondereinflüs­ sen von.2,5 Milliarden Euro zu er­ reichen» wohl nicht mehr zu reali­ sieren. VW-Sprecher Mickeleit kommentierte dies nicht und ver­ wies auf die Veröffentlichung der Zwischenbilanz am 23. Juli. Im ers­ ten Quartal 2004 war VW nur um ein Haar am Verlust vorbeige­ schrammt: Das Nettoergebnis sank um 87 Prozent auf nur noch 26 Millionen Euro. Die Marke Volks­ wagen und die Nutzfahrzeuge' schrieben, rote Zahlen, nur das brummende Geschäft bei Audi und der VW-Bank drehten das Ergebnis ins Positive. In/.wiseheh kriselt es auch bei Audi. Besuch aus Abu Dhabi Der Inlandsabsatz laut, amtlichen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes 
Eine Krise gäbe es definitiv nicht. Allerdings ist VW unzufrieden mit der Absatzentwicklung. um 7,1 Prozent im ersten Halbjahr. Personalvorstand Peter Hartz hatte die Belegschaft in Wolfsburg auf einer Betriebsversammlung am 7. Juli daraufhingewiesen, wie ernst die Lage sei. Der erhoffte Auf­ schwung der Automärkte sei nicht eingetreten. «Dieser Realität müs­ sen wir ins Auge schauen», sagte er vergangene Woche. Laut «Spie­ gel» soll das Werk Wolfsburg nur noch zu 70 Prozent ausgelastet sein. Ab Spätsommer wird der Haustarifvertrag für die westdeut­ schen VW-Beschäftigten neu ver­ handelt. Der Konzern wird dabei voraussichtlich kräftige Änderun­ gen in den Strukturen verlangen. Personalvorstand Hartz, hatte jüngst in einem «Spicgel»-Inter- view einschneidende Massnahmen 
gefordert - unter anderem sollen die Arbeitskosten des Konzerns bis 2011 um 30 Prozent sinken. Er schlug unter anderem vor. Über­ stunden erst ah der 40. Stunde zu bezahlen, ein Drittel der Löhne an das Betriebsergebnis zu koppeln und die Arbeitnehmer an den Kos­ ten der Fortbildung zu beteiligen. Sein Plan sehe auch die Einfüh­ rung einer demographischen Ar­ beitszeit vor. die es Jüngeren erlau­ ben wurde, künftig deutlich mehr als die bei VW üblichen rund 30 Wochenstunden zu arbeiten. Bran­ chenkenner schliessen nicht aus. dass die deutlichen Hinweise auf die schlechte Marktlage vom VW- Konzern genutzt werden, um sich fiir 
die Tari (Verhandlungen zum Haustarifvertrag ab dein Spätsom­mer 
in einen günstige Position zu bringen. VW habe im Vergleich zu den deutschen Konkurrenten einen deutlichen Nachteil bei den Perso­ nalkosten. (sda) AS/I Kl! PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 12. Juli 2004 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 46.60 Rücknahmepreis: € 45.69 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 44.80 Rücknahmepreis: € 43.84 Zahlstelle in Liechtenstein: Sw/ssfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61. Postfach. FL-9490 Vaduz mmmmm Hedge-Funds auch für Privatanleger Gastbeitrag von Michael Zemp, First Zürich Private Bank Bei keiner anderen Anlagekatego­ rie ist das Interesse in den letzten Jahren so.stark gewachsen wie bei den Uedge-Funds. Kein Wunder, denn das in Hedge-Funds investier­ te Vermögen nahm stetig zu. unter­ stützt durch die traumhaften Rendi­ ten von mehr als 18 Prozent pro Jahr, welche sich in den letzten 10 Jahren erwirtschaften Hessen.. Zu­ dem wurde die rege Nachfrage nach Hedge-Funds durch die schlechten Börscnjahre zwischen 2000 und 2003 nochmals verstärkt, als viele Investoren auf Aktienanla­ gen substantielle Verluste erlitten. Der Wunsch vieler Investoren nach einer Anlageforni, die sich weitge­ hend unabhängig von Aktienrendi­ ten entwickelt, kein Marktrisjko beinhaltet und damit stabile Erträge erwirtschaftet, 
ging mit'.Aufkom­ men der alternativen Anlageforni in Erfüllung. . ' Funds of Hedge-Funds im Vormarsch Bis vor wenigen Jahren konnten nur sehr wohlhabende private und institutionelle Investoren in Hedge- Funds investieren. Privatanlegern mit geringen Ersparnissen war der Zugang/zu Investitionen in Hedge- Funds durch Beschränkungen bei der Anzahl der Investoren und ho­ hen Minimalbetrligcn verwehrt ge­ blieben. Hinzu kam, dass diese Pro­ dukte fiir den normalen Privatanle­ger 
zu wenig transparent. waren. Dies hat sich aber geändert. In den letzten drei Jahren kam es zu einem markanten Anstieg des Investi­ tionsvolumens im Bereich Funds of Hedge Funds (FoHF). Das Volu­ men erhöhte sich von 100 Milliar­ den USD auf mehr als 200 Milliar­ den 
USD. Heutzutage können auch Privatanleger mit kleineren Beträ­ gen schon am Anlageerfolg von FoFH partizipieren, während eine Investition in Single-Hedge-Funds bis anhin nicht.in Frage kam. Nutzen der Dachfonds FoHF (Dachfonds) oder auch Multimanager-Funds genannt, sind Investmentfonds, welche in eine Anzahl von einzelnen Hedge- Funds investieren. Normalerweise liegt die Zahl der einzelnen Hedge- Funds 
in einem FoHF zwischen 5 und 50. Die Hauptnutzen von Mul­ timanager-Funds sind die Folgen­ den: . - Selektion der besten Hedge-Funds - Aktives Stilmanagement - Diversifikation des Managerrisikos - Vereinfachung der Verwaltung Durch die richtige Auswahl der besten Hedge-Funds versucht der FoHF-Manager einen Mehrwert für den Investor zu generieren. Mit dem Einsatz von quantitativen und qualitativen Auswahlkriterien ver­ sucht er, jene Hedge-Funds zu identifizieren, welche das beste 
Rendite-Potenzial aufweisen. Die Selektion der besten Hedge-Funds gehört neben der Stilallokation zum wichtigsten Teil des Anlage- prozesses. Bei der aktiven Stilallokation geht es darum, dass die strategische Allokation auf verschiedene Stil- riclitungen der Hedge-Funds vorge­ nommen wird. Dabei wird die lang­ fristige Stilallokation nur ange- passt, wenn sich etwas am Invest- mentziel oder bei den Anlagere­ striktionen ändert. Der FoHF-Ma­ nager legt im Rahmen der takti­ schen Stilallokation Investments­ chwerpunkte im Portfolio fest, je nach der Attraktivität der verschie­ denen Stilrichtungen in ihrem Marktumfeld. Er wird sich in dieje­ nigen Marktsegmente positionie­ ren, in denen er die höchsten Ren­ diten erwartet. Ein weiterer Nutzen, welche die Dachfonds bieten, ist dass das managerspezifische Risiko zu ei­ nem grossen Teil diverifizier! wer­ den kann. Durch die Kombination von verschiedenen Single-Hedge- Furids ist es möglich, das Absturz­ risiko eines einzelnen Fund aufzu­ fangen und somit eine stabilere Rendite des FoHF zu präsentieren. Und zu guter Letzt ist die Verwal­ tung eines FoHF-Portfolios viel weniger aufwändig als einzelne Direktinvestitionen in mehrere Sin- gle-Hedge-Funds. Bei den meisten 
FoHF gibt es einen unabhängigen Administrator, welcher alle wichti­ gen 
Berechnungen und Verwal­ tungsarbeiten übernimmt. Für die Anlageentscheidungen kann auch ein Investment Manager beigezo­ gen werden. Diese zusätzlichen Leistungen müssen natürlich be­ zahlt werden, was sich in höheren Gebühren für FoHF-Portfolios niederschlägt. Klare Vorteile für den Investor Die Vorteile für den Investor sind offensichtlich. Funds of Funds bie­ ten schon bei kleineren Mindestbe­ trägen ein diversifiziertes und aktiv verwaltetes 
Porftolio von Hedge- Funds an. Dabei lassen sich die Hedge-Funds-Anlagen leicht in das bestehende Portfolio integrie­ ren und der damit verbundenen Verwaltungsaufwand deutlich re­ duzieren. Der Nachteil der FoHF- Produkte liegt in den vergleichs­ weise höheren Gebühren. Dennoch bieten sich Funds of Funds als her­ vorragende Einstiegsprodukte in die an Bedeutung und Interesse ge­ winnende alternative Anlagekate­ gorie an. Verfasser: Michael Zemp, First' Zü­ rich Private Bank Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

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