Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

BLATT 
WIRTSCHAFT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTA G, 13. JULI 2004 ^«IV7 • • f " 
SEITENS ÖLPREIS Warum der Preis für Rohöl der OPEC in der vergangenen 
Woche wieder deutlich ange­ stiegen ist. 0 VOLKS BLATT 
NEWS Preis deutlich gestiegen WIEN - Der Preis für Rohöl der Organisa­ tion Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist in der vergangenen Wochc deutlich gestie­ gen. Nach Angaben des OPEC-Sekretariats vom Montag lag er mit 35,35 Dollar fiir ein Barrel (159 Liter) der sieben wichtigsten OPEC-Sorten um mehr als zwei US Dollar über dem Preis der Vorwoche (33,26 Dollar). Der Durchschnittspreis für die ersten sechs Monate des Jahres lag nach OPEC-Berech- nungen bei 32,69 Dollar. Trotz der beschlos­ senen Erhöhung der Förderquoten um zwei Millionen Barrel pro Tag auf 25,5 Millionen Barrel seien die weltweilen Rohöl-Lagervor- räte «nur unbedeutend» gestiegen. Zum 1. August soll die Förderung um weitere 0,5 Millionen aufgestockt werden. Die Ölminis- ter der OPEC treffen sich am 21. Juli in Wien. Dabei geht es nach den Worten des saudischen Ölministers Ali el Naimi nicht um eine Revision der Fördererhöhung. Diese Entscheidung «stellt in Wien nicht zur Debatte», sagte el Naimi dem Fachblatt «Middle East Economic Survey». Ani Frei­ tag war der Tages-Korbpreis für ein Barrel erstmals seit mehreren Wochen wieder über die Marke von 36 Dollar (36,05 Dollar) ge­ stiegen. Dazu habe unter anderem die wach­ sende Sorge der Händler über die unsichere Lage im Irak beigetragen. (sda) DPD übernimmt WHP ZÜRICH - Der schweizerische Paketpost­ dienstleister .DPD hat per I. Juli 2004 das Berner Kurier- und Paketpostunternehmen WHP übernommen. Bei dieser «sanften Übernahme» werden alle 70 WHP-Mitarbei- tenden weiterbeschäftigt, wie DPD am Mon­ tag mitteilte. Zurzeit werde ein Gesamtar­ beitsvertrag (GAV) mit den Gewerkschaften ausgehandelt, sagte Peter Koppel, Kommuni­ kationsbeauftragter von DPD auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Der GAV gehört zu den Bedingungen für eine Postkon/.es- sion, die private Postunternehmen ab 2005 vorweisen müssen. Über den Kaufpreis wur­ de Stillschweigen 
vereinbart. WHP (Wir ha­ ben Power) sei in einem guten Zustand: «Der Umsatz lag 2003 in einem siebenstelligen Bereich», sagte Koppel. DPD und WHP wür­ den insbesondere beim Paket- und Paletten- Versand zusammenarbeiten. (sda) Debitel-Chef geht sofort STUTTGART - Gut zwei Monate nach dem Verkauf an die Investorengruppe Permi­ ra bekommt der Stuttgarter Mobilfunk- Dienstleister Debitel auch einen neuen Vor­ standschef. Der Siemens-Manager Paul Stodden trete den Posten als Debitel-Vor­ standschef mit sofortiger Wirkung an, teilte das Unternehmen nach einer Aufsichtsrats- sitzung am Montag mit. Der bisherige Vor- standschef Peter Wagner verlässt das Unter­ nehmen nach vier Jahren im Amt. «Wir sind überzeugt, dass wir mit Herrn Stodden einen Nachfolger gefunden haben, der Debitel nach dem Wechsel des Hauptaktionärs neue Impulse geben wird», erklärte der neue Auf- sichtsratschef Hellmut Albrecht. Der Wech­ sel an der Debitel-Spitze war schon vor vier Wochen bekannt geworden, nachdem Stod­ den als Chef von Siemens Business Systems (SBS) zum 1. Juli gekündigt hatte. Nur der Zeitpunkt war noch unklar. (sda) 
RÜCKKEHR Wieso AB B-Chef Dor- mann eine Rückkehr ins Turbinen-Geschäft nicht mehr fiir unmög­ lich hält. IQ 
DEMENTI Warum der deutsche Automobilhersteller Volkswagen 
nicht von einer Krise sprechen will. -|Q 
BÖRSE Aktien, Obligationen und Devisen. Wie die Börse in Zürich in die neue Woche gestartet ist.  12 Weniger ist mehr Weniger, aber besser ausgelastete Swiss-Flüge ZÜRICH - Immer weniger Leute fliegen Swiss. Weil die Airline ihr Angebot im ersten Halbjahr 2004 aber noch stärker zu­ sammengestrichen hat, waren die Flugzeuge besser ausgelas­ tet. Der so genannte Sitzladefaktor stieg im ersten Semester 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 4.7 Punkte auf 73,4 Prozent, wie die Airline am Montag bekannt gab. Gleichzeitig reduzierte sie ihr An­ gebot (angebotene Sitzkilometer) um 20,1 Prozent. Die Nachfrage (verkaufte Sitzkilometer) fiel um 14.6 Prozent. Insgesamt zählte die Swiss von Januar bis Juni 4,6 Mio. Passagiere. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 14,1 Prozent. Weniger Flüge Im Europa-Geschäft baute die Swiss stärker ab als bei den Inter- kontinental-Fliigen: Das Angebot nahm um 24,2 Prozent ab. Die Nachfrage ging um 16,5 Prozent zurück. Entsprechend stieg der Sitzladefaktor im Halbjahr um 5.6 Prozentpunkte auf 60,3 Prozent. Auf den Interkontinental-Strecken wurde das Angebot im ersten Halb­ jahr um 18,2 Prozent verringert. Die Nachfrage fiel um 14.0 Pro­ zent. Entsprechend nahm der Aus­ lastungsgrad weniger stark zu als im Europa-Verkehr: um 3,8 Punkte auf 79,1 Prozent. Auslastung im Juni enttäuscht Die von der Swiss am Montag publizierten Zahlen zeigen weiter, dass es im Monat Juni nicht gut ge­ laufen ist. Die Auslastung der Eu­ ropa-Flüge lag mit 65,4 Prozent um 0,6 Prozentpunkte unter dem Vor­ jahresergebnis. Das sei enttäu­ schend, sagte Patrik 
Sclnvendi-Die 
von der Swiss publizierten Zahlen zeigen, dass es im Monat Juni nicht gut gelaufen ist. mann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank. Die Swiss habe we­ niger als erhofft vom besseren Wirtschaftsumfeld profitieren kön­ nen. Bei den Europa-Verbindungen wird die Swiss vor allem von der ßiilig-Konkurrenz bedrängt. Das zeigt sich etwa bei den Flügen zwi­ schen der Schweiz und Frankreich, die im Juni noch zu 59.2 Prozent ausgelastet waren. Das sind 10,0 Punkte weniger als vor Jahresfrist. Nordamerika gut ausgelastet Im Interkontinental-Verkehr ver­ besserte die Swiss die Auslastung im Juni nur noch um 1,6 Punkte auf 
81,5 Prozent. Einen Rückschlag niusste sie bei den Flügen in den Mittleren Osten hinnehmen: Die Auslastung betrug 61,4 Prozent. Das ist ein Minus von 10,8 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Mit 91,7 Prozent waren die Verbindungen nach Nordamerika im Juni dagegen gut ausgelastet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht das ei­ nem Plus von 4,4 Punkten. Operativ auch 2004 mit Verlust Die insgesamt gestiegene Auslas­ tung im ersten Halbjahr sagt wenig über die Entwicklung des Ertrags aus. Vor drei Wochen hatte die 
Swiss denn auch einräumen müs­ sen, dass sie das Ziel eines operati­ ven Gewinns im laufenden Jahr verfehlen dürfte. Die Zahlen fiir den Monat Juni schreckten die Fi- nan/.vvelt nun erneut auf. Die ZKB stufte die Swiss-Aktien am Montag zurück auf «untergewichten» von «marktgewichten». Es handle sich um einen Titel mit weit überdurch­ schnittlichen Risiken. «Ein Total­ verlust für den Aktionär kann nicht ausgeschlossen 
werden», so die ZKB. An der Schweizer Börse SWX sank die - wenig liquide - Aktie bis um 15 Uhr um 4,8 Pro­ zent auf 9.20 Franken. (sda) Landis & Gyr wechselt Besitzer Australische Bayard Capital übernimmt Zuger Stromzählerhersteller ZUG - Der Zuger Stromzähler­ produzent Landis & Gyr wech­ selt erneut seinen Besitzer. Der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR), der Landis & Gyr vor zwei Jahren von Sie­ mens gekauft hat, veräussert das Unternehmen an Bayard Capital in Sidney. 
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 n  m * Eine Verkaufsvereinbarung sei unterzeichnet worden, teilte KKR am Montag mit. Die Transaktion solle bis zum 30. September 2004 (dem Ende des Geschäftsjahres) abgeschlossen sein. Die Zustim­ mung der Kartellbehörden steht noch aus. Bayard Capital wird der vierte Besitzer von Landis & Gyr seit 1996. 2002 kaufte KKR das 1896 gegründete Zuger Unternehmen 
Mit dem Verkauf an Bayard Capital würden die Türen fiir die Weiterent­ wicklung von Landis & Gyr geöffnet. 
von Siemens und brachte es in die Demag Holding in Luxemburg ein. Die KKR hält an der Demag 81 Prozent. KKR ist darauf speziali­ siert, Firmen mit Problemen aufzu­ kaufen, zu reorganisieren und mit Gewinn zu verkaufen. Landis & Gyr habe in den letzten drei Jahren seine Wettbewerbsfähigkeit deut­ lich gesteigert, heisst es in der Mit­ teilung der KKR. Landis & Gyr er­ zielte 2003 mit 3000 Beschäftigten in 26 Ländern einen Umsatz von 388,5 Mio. Euro. Über den Ertrag wurden keine Angaben gemacht. Mit dem Ver­ kauf an Bayard Capital würden die Türen für die Weiterentwicklung von Landis + Gyr geöffnet, schreibt KKR. Über den Verkaufspreis wur­ de in der Mitteilung keine Angaben gemacht. (sda)
	        

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