Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 10. JULI 2004 VOLKS I BLATT 
I 
INTERNATIONAL 
TOPNEWS DES TAGES 
32 BLATT 
I SPLITTER Mit Baby Leni in Hamburg HAMBURG - Das deutsche Supermodel Heidi Kluin ist mit ihrem Baby Leni zu ei­ nem Blitzbesuch in Hamburg eingetroffen. Sie begleitet ihren Freund Seal, der für den Abend ein Konzert im Hamburger Stadtpark geplant hatte. Auf ihrem Programm steht unter anderem ein Besuch der Talkshow «Beckmann» am Montag. «Heidi Klum hat­ te mir schon vor längerer Zeit versprochen, dass sie ihr erstes grosses Interview nach der Geburt von Tochter Leni in meiner Sendung geben wird», erklärte Reinhold Beckmann. Neben Soul-Sänger Seal werde Heidi Klum in Hamburg auch ihre Eltern Günter und Er­ na wiedersehen, die ebenfalls am Wochenen­ de die Hansestadt besuchen wollten, (sda) Ehrendoktorin EDINBURGH - Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling hat die Ehrendoktorwürde erhallen: Mit ihren Romanen über den Zauberschiller habe sie erreicht, dass junge Leute Lesen «cool» fänden, hiess es in der Laudatio der Universität Edinburgh. Selbst widerwillige Leser hätten sich für die Welt von Harry Pot­ ter begeistert, sagte Professorin Pamela Munn. Auch im Rahmen der Auszeichnung wollte die britische Schriftstellerin am Don­ nerstag weiterhin nichts über die Handlung des geplanten sechsten Bandes verraten. Ei­ nen Teil der erfolgreichen Zaubergeschich­ ten schrieb Rowling, als sie als allein erzie­ hende Mutter in Edinburgh wohnte. (sda) Kaffee-Einlauf gegen Krebs LONDON - Weil sich der britische Thron­ folger Prinz Charles für tägliche Kaffee-Ein- läufe als wirkungsvolles Mittel gegen Krebs ausgesprochen hat, sind ihm von einem füh­ renden Krebsspczialisten die Leviten gelesen worden. Professor Michael Baum von der Universität London bezichtigte den Prinzen in einem offenen Brief im «British Medical Journal» des Machtmissbrauchs und sprach ihn) jeden medizinischen Sachverstand ab. «Meine Autorität beruht auf 40 Jahren beruf­ licher Erfahrung. Ihre stützt sich auf den Zu­ fall Ihrer Geburt», hiess es in dem Brief des Mediziners. (sda) Gottschalk besucht Eichel BERLIN - Thomas Gottschalk hat den Bundesfinanzminister Hans Eichel zu einem «Versöhnungsgipfel» in seinem Amtssitz be­ sucht. «Der Mann hält sich nicht mit Small­ talk auf. Es war eines dieser seltenen Treffen, wo ich fast nicht zu Wort gekommen bin», sagte Gottschalk. Durch das Treffen sei er et­ was schlauer geworden. Gottschalk hätte bei «Wetten, dass....?» mit Humorist Mike Krüger ein Spottlied («Eichel, wo ist unser Geld?») auf den SPD-Politiker gesungen. (AP) •itiVt-V ÜU..VV« ANZülCil: 
\ • Sperranlage ist illegal Israel weist UIMO-Gerichtsgutachten zurück DEN HAAG - Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat am Freitag die israelische Sperranlage im Westjordanland als völkerrechtswidrig bezeich­ net. In einem nicht bindenden Gutachten forderte der IGH den Abriss der Anlage. In dein Gutachten für die UNO- Vollversammlung plädierten die Richter der obersten Rechtsinstanz der Vereinten Nationen ausserdem für eine Entschädigung der Palästi­ nenser. Israel und die USA kriti­ sierten den Entscheid, die Palästi­ nenser ihrerseits feierten ihn. Keine Notwendigkeit Die Sperranlage enge die Bewe­ gungsfreiheit der Einwohner in den besetzten Gebieten ein. Zudem würden das Recht auf Arbeit, Ge­ sundheit, Bildung und auf einen an­ gemessenen Lebensstil beeinträch­ tigt, hiess es indem Gutachten. Das Gericht sei nicht überzeugt, dass der von Israel gewählte Verlauf der Sperranlage erforderlich sei, um seine Sicherheit zu garantieren. Is­ rael könne sich nicht aufsein Recht zur Selbstverteidigung oder auf ei­ ne Notwendigkeit berufen, um die Sperranlage zu bauen. Situation nicht anerkennen Das Gericht rief die internationa­ le Gemeinschaft auf, die durch den 
Die Sperranlage enge die Bewegungsfreiheit der Einwohner in den besetzten Gebieten ein. Bau der Anlage entstandene Situa­ tion nicht anzuerkennen. Es müsse darauf geachtet werden, dass Israel seinen Verpflichtungen aus der Genfer Konvention zum Schutz der internationalen Menschenrechte nachkomme. Die Richter forderten die UNO-Vollversammlung und den Sicherheitsrat auf, Massnah­men 
zu ergreifen, um die rechts­ widrige Situation zu beenden. Alle 15 Richter waren der Ansicht, dass der Gerichtshof zu einem Gutach­ ten befugt sei. Nur der US-Richter war jedoch dagegen, dieses Recht auch auszuüben. Er lehnte auch al­ le einzelnen Erklärungen im Gut­ achten ab. In der Frage einer Ent­schädigung 
für die ' Palästinenser schloss sich ihm auch der nieder­ ländische Richter an. Israel werde dem Gutachten nicht Folge leisten, sagte der israelische Justizminister Josef Lapid. Das israelische Aussenministerium erklärte, «ohne Terror miisste es auch keinen Sperrzaun geben». (sda) Regierung verabschiedet Sparpaket Ausgabenkürzungen in der Höhe von 5,5 Milliarden Euro ROM - Der italienische Minis­ terrat hat am Freitag sein Spar­ paket verabschiedet. Es sieht Ausgabenkürzungen in der Hö­ he uon 5,5 Milliarden Euro (8,4 Mrd. Franken) vor. Ministerprä­ sident Silvio Berlusconi hatte sich gegenüber der EU dazu verpflichtet. Am Montag hatte er sich beim Eco- fin-Rat in Brüssel verpflichtet, das Massnahmenpaket über die Bühne zu bringen, um das Defizit bis En­ de 2004 unter die Drei-Prozent- Schwelle des Bruttoinlandspro­ dukts zu drücken. Ohne Einschnitte würde Italien eine Neuverschul­ dung von zumindest 3,2 Prozent drohen. 2005 sogar von vier 
Pro­Berlusconi 
hat den «blauen Brief» aus Brüssel wegen Verstosses des Eu­ ro-Stabilitätspakts noch einmal abgewendet. 
zent. Mit seinem Versprechen hatte Berlusconi den «blauen Brief» aus Brüssel wegen Verstosses des Euro- Stabilitätspakts noch einmal abge­ wendet. Vor allem die öffentliche Verwaltung lind die Ministerien werden auf Sparkurs gesetzt. Die Ausgaben werden um 15 Prozent gegenüber den Jahren 2001 bis 2002 gekürzt. Die Ausgaben der Regionen, Provinzen und Gemein­ den mit über 5000 Einwohnern müssen um zehn Prozent gegenü­ ber den Jahren 2001 bis 2003 sin­ ken. Diese Sparmassnahmen wer­ den den Staatskassen 2,6 Milliar­ den Euro bringen. Geplant sind auch Ausgabenkürzungen für die wirtschaftlich benachteiligten Ge­ biete in Süditalien. (sda) Sommer-Klausur Schröder will Kurs halten NEUHARDENBERG - Der deut­ sche Bundeskanzler Gerhard Schröder will an seiner Reform­ politik ohne Abstriche festhal­ ten: «Unser Kurs ist richtig.» «Wir wackeln nicht», sagte er ani Freitag zum Auftakt der Sonuner- Kabinettsklausur bei Berlin. Die Reformen müssten gelingen. Sonst habe niemand mehr den Mut, den notwendigen Aufbruch zu wa­ gen, sagte Schröder gemäss Re- demanuskript. Die Reformpolitik dürfe «keine «Verlierer»» produ­ zieren. Das sei das Anliegen der Regierung. Der Kurswechsel ist nach Schröders Worten «eher zu spät als zu früh» begonnen worden. «Zu lange hat der berechtigte 
Wunsch, Gutes oder vermeintlich Gutes zu bewahren, die Verantwor­ tung überlagert, Gutes für unser Land und die Zukunft unserer Kin­ der zu tun.» Schröder kritisierte in­ direkt die Gewerkschaften, vor al­ lem aber «die Konservativen von rechts», die den Veränderungspro- zess «nach Kräften blockieren». Schröder wie auch andere Spitzen­ politiker der Koalition betonten, in Neuhardenberg würden keine Überraschungen beschlossen wer­ den. Im Zentrum stehe die Umset­ zung beschlossener Massnahmen. An der zweitägigen Tagung des Bundeskabinetts im Schloss Neu­ hardenberg nehmen auch die Frak- tions- und Parteispitzen von SPD und Grünen teil. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Schmerzhafte Strafen BERN - Schmerzhafte Strafen sind nach Auffassung von Exper­ ten das einzig wirksame Mittel gegen das Rasen auf den Stras­ sen. Für die Strassenopfer-Verei­ nigung ist es legitim und effi­ zient, Fahrausweisentzüge via Zeitung bekannt zu machen. «Ei­ ne solche Publikation würde als Schmach empfunden», sagte Ue- li Vogel-Etienne, Anwalt der Strassenopfer-Vereinigung. Nur nicht mehr fahren zu dürfen, tue Rasern wirklich weh. Die Verei­ nigung fordere seit Jahren, Autos einzuziehen. Leihe sich ein Raser danach von einem Freund einen fahrbaren Untersatz aus, müsse 
auch dieser Freund bestraft wer­ den, verlangte Vogel. Genauso werde schliesslich auch mit ei­ nem Wirt verfahren, wenn er ei­ nem Autofahrer zu viel Alkohol ausschenke. (sda) Profitieren Sie als JCi 
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