Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 7. JULI 2004 VOLKSI LAF|OTC/*LI A CT 
  
50-STUNDEN WOCHE BLATTI VVIn I dvrlMr I 
WIEDER WIRTSCHAFTSWACHSTUM 
13 KOMPAKT Arbeitslosenzahl leicht zurückgegangen NÜRNBERG - Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni in Deutschland leicht gesunken. Bundesweit gab es 4,233 Millionen Arbeits­ lose, 59 700 weniger als im Mai und 25 300 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundes­ anstalt für Arbeit am Dienstag in Nürnberg erklärte. Die Arbeitslosenquote lag bei 10,2 Prozent nach 10,3 Prozent im Mai. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) führte den leichten Rückgang vor allem auf die Früh- jahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt zurück; «Noch ist die konjunkturelle Belebung nicht stark genug, damit die Betriebe in der Sum­ me wieder mehr Personal einstellen. Der Einsatz der Arbeitsmarktpolitik wirkt einem Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegen», er­ klärte BA-Chef Frank Weise. In West­ deutschland verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen im Juni um 40 800 auf 2,669 Millionen. Die Quote lag dort nun bei 8,1 Prozent. In Ostdeutschland wurden 1,565 Millionen Arbeitslose und damit 19 000 we­ niger gezählt. Die Quote beträgt dort 18.1 Prozent. (AP) Siemens hat noch keine • Lösung für Combino-Tram MÜNCIIKN - Siemens.hat nach den Wor­ ten von Vorstandschef Heinrich von PiiJrcr noch keine endgültige Lösung für seine de­ fekten Combino-Strassenbahnen. Den Kun­ den seien lediglich Reparaturkonzepte vor­ gestellt worden, sagte Piererain Dienstag in München. In den Alu-Karosserien der Niederflur-Trams, von denen Siemens be­ reits 400 Stück verkauft hat, waren Risse zwischen Dach und Wänden entdeckt wor­ den; Hin Siemens-Sprecher erklärte, für eine Einheitslösung seien die Strassenbahnen in den ein/einen Städten zu verschieden. Bei einem Kundentreffen vor einer Woche in Bern sei über ein/eine Ansätze gesprochen worden. Aber «wir haben noch kein Lö­ sungskonzept». Die Ansätze würden nun mit Gutachtern besprochen, später werde getestet. «Wir arbeiten dran», sagte der Sprecher, «aber wir brauchen noch Zeit.» Mehrere Verkehrsbetriebe erwägen, Scha­ denersatz zu fordern. (AP) Siemens ist an Aistom interessiert BRÜSSEL - Die EU-Kommission wird am Mittwoch aller 
Voraussicht nach den Milli­ arden schweren staatlichen Rettungsplan für den angeschlagenen französischen Indu­ striekonzern Aistom billigen. Die Entschei­ dung der Brüsseler Behörde orientiere sich an der Vorgabe, auf die sich EU-Wettbe­ werbskommissar Mario Monti Ende Mai mit dem französischen Wirtschaltsminister Nicolas Sarkozy verständigt habe, hiess es am Dienstag aus mit dem Fall vertrauten Kreisen. Danach muss Aistom Geschäftsan­ teile 
im Volumen von zehn Prozent seines Umsatzes veniussern und darf in den nächs­ ten vier Jahren keine Unternehmen über­ nehmen, die im Verkehrs-Maschinenbau tä­ tig sind. In der gleichen Zeitspanne inuss der Konzern Industriepartnerschaften mit anderen Unternehmen eingehen. Was dies genau heisse. werde die EU-Kommission in ihrer Entscheidung ain 
Mittwoch 
mitteilen, hiess es. Als ein Interessent an Aistom gilt der deutsche Siemens-Konzern. 
Aistom ist unter anderem im Gasturbinen-Geschäft und der Vcrkehrstechnikspartc tätig und baut unter anderem den TGV-Schnellzug. Der Konzern beschäftigt 77 000 Mitarbeiter. Die französische Regierung will dm Kon­ zern mit rund 2,5 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Dies ist nach EU-Recht nur unter strengen Auflagen erlaubt. (AP) 
Flexible Arbeitszeiten Wirtschaftsexperten fordern die 50-Stnhden-Woche HAMBURG - Als Mittel gegen die Verlagerung von Arteits- plätzen ins Ausland fordern Wirtschaftsexperten nun die vorübergehende Einführung der 50-Stunden-Woche. «Um Jobs zu sichern, müssen auch mal 50 Stunden pro Woche gearbei­ tet werden», sagte der Präsident des Deutschen Instituts fürWirtschafts- forschung (DIW), Klaus Zimmer­ mann, der «Bild»-Zeitungl Auch der Chefvolkswirt der Commerz­ bank, Ulrich Ramm, hält die 50- Stunden-Woche für sinnvoll, wenn dadurch Arbeitsplätze erhalten werden. Dann könne, auch wieder weniger gearbeitet wprden, wird Ramm zitiert. Der Direktor des In­ stituts der deutschen Wirtschaft. (IW), Michael Hülher, forderte eine generelle Flexibilisierung der Ar­ beitszeiten. Firmen sollten in die­ sem Rahmen die Möglichkeit er­ halten, ihre Beschäftigten deutlich 'mehr als 40 Stunden pro Woche ar­ beiten zu lassen, zitiert die Zeitung Hiithcr. Wettbewerbsfähigkeit verbessern Gerhard Handke vom Bundes­ verband Deutscher Gross- und Aussenhandel erneuerte im ZDF- Morgenmagaz.in die Forderung nach einem Verzicht auf eine Wo­ che Urlaub pro Jahr. Es gehe um die bessere internationale Wettbe­ werbsfähigkeit der Arbeitsplätze in 
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- ••Cüf- .  r x •m- • m- • 'iKE)?"' Die Deutschen Arbeitnehmer sollen vorübergehend längere Arbeltszelten In Kauf nehmen - zur Sicherung der Arbeltsplätze. Eine generelle Flexibilisierung der Arbeitszelten ist in Wirtschattskrelsen erwünscht. Deutschland. Handke verwies auf Irland, wo es bei nur 20 Tagen Ur­ laub im Jahr derzeit das stärkste Wirtschaftswachstum gebe. Die meisten anderen Länder hätten 25 Tage Urlaub im Jahr, auf diesen Wert werde sich die Urlaubszeit wohl international einpendeln. Es sei nun die Frage, «inwieweit die Bevölkerung erkennt, dass wir nicht auf der Insel der Glückselig­keit 
leben». Man könne nicht gleichzeitig den Wohlstand sichefn und weniger arbeiten. Unterdessen warnte der Wirt­ schaftsweise Peter Bolinger vor de- llationären Tendenzen. Kostenlose Mehrarbeit sei zwar für einzelne Unternehmen eine gute Sachc. Für die Volkswirtschaft bestehe aber die Gefahr, dass die Kaufkraft zu­ rückgehe, und «wir (Jeflationäre 
Tendenzen bekommen und dass •man sich auf die Art und Weise den Ast absägt, auf dem man sitzt», sagte der Würzburger Professor dem ARD-Wirtschaftsmagazin «Plusminus» laut einer Vorabmit­ teilung. In Japan habe eine Politik der Lohnsenkung eine Deflation ausgelöst, aus der das I^and bis heute nicht wieder herausgekom­ men sei. (AP) Wirtschaft zieht an Konjunkturexperten blicken optimistisch in die Zukunft BERLIN/HAMBURG - Um die «deutsche Wirtschaft steht es offenbar doch besser als lange Zeit angenommen. Sowohl das Deutsche Institut für Wirt­ schaftsforschung (DIW) in Ber­ lin als auch der Internationale Währungsfonds (IWF) haben ih­ re Konjunkturprognosen für 2004 und 2005 am Mittwoch nach oben korrigiert. Dagegen blieben die Experten des Wirt­ schaftsinstitut HWWA in Ham­ burg bei ihrer alten Prognose. Bundeswirtschaftsministcr Wolf­ gang Clement erklärte, die interna­ tionale Konjunktur komme immer stärker «in Fahrt» und ziehe die deutsche Wirtschaft mit. Die Erho­ lung der Konjunktur, 
die nach den heutigen Erwartungen immer mehr in einen Aufschwung übergehe, mache auch «eine Kehrtwende am Arbeitsmarkt möglich». Dies zeige auch die Tatsache, 
dass Institutio­ nen und Institute erstmals seit Jah­ ren 
ihre Wachstumsprognoscn für Deutschland wieder nach oben kor­ rigierten. Der IWF sagte nach Angaben der Bundesregierung für 2004 nun ein Wirtschaftswachstum 
von 1,8 Pro­ zent voraus, 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im April. Für 2005 rechne der IWF mit einem Wachstum von 2,0 Prozent gegenü­ ber der Frühjahrsprognose von 1,9 Prozent, bestätigte das Finanzmini­ sterium einen entsprechenden Be­ richt des «Handelsblatts». Der IWF rechnet damit, dass der Auf­ schwung vom Export auf die In­ landsnachfrage übergreifen wird. Aussenwirtschaftliche Risiken durch höhere ölpreise und eine weitere Euro-Aufwertung seien handhabbar. Ausserdem habe der IWF die Bundesregierung ermutigt, die Reformen konsequent in die 
Die Wirtschaft erholt sich: Die Zahl der Arbeitslosen sinkt nicht meiklich, aber ein Aufschwung ist spürbar. Praxis umzusetzen. Die DlW-Wis- scnschaftler cchen von 1,8 statt bis­ her 1.4 Prozent Wachstum für die­ ses Jahr aus. Ihre Schätzung für 2005 erhöhten sie sogar von 1,4 auf 2,1 Prozent. Einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit er­ warten die Forscher allerdings noch nicht. «Deutschland steht am Be­ ginn einer konjunkturellen Auf­ wärtsentwicklung», lautet das Fazit des 
DIW-Berichts. Verantwortlich für den Aufschwung ist danach die weltwirtschaftliche Erholung und die damit zusammenhängende Ex­ portdynamik, die zum «Motor der Belebung» in Deutschland gewor­ den sei. Für 2004 rechnet das DIW mit einem Exportzuwachs von 8,7 Prozent, für das nächste Jahr erwar-, tet das Institut ein Plus von 6,7 Pro­ zent. Die «grosse Schwäche der deutschen Konjunktur» bleibt den Forscheni zufolge dagegen der pri- urn vate Konsum. Die grösste Gefahr 
für die Konjunktur sieht DIW-Kon- junkturexpertc Gustav Adolf Horn in der europäischen Geldpolitik. Er appellierte an die EZB, die Kon­ junkturbelebung nicht durch Zins­ erhöhungen zu bremsen. «Wachstum ohne Mehibeschäftigung» Das Wirlschaftsipstitut HWWA er­ wartet für 2004 ein Wirtschafts­ wachstum in Deutschland von 1,5 Prozent. Damit bestätigten die Ex­ perten ihre Prognose vom Jahresbe­ ginn. Allerdings bleibe das Wachstum ohne Auswirkung auf den Arbeitsmarkt, teilte das Institut am Dienstag 
in Hamburg mit. Für 2005 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent prognostiziert, das vor allem vom Export getragen werde. Die Binncnnachfrage in Deutschland bleibe weiter schwach, prognostizierten die Experten. «Wir' erleben ein Wachstum ohne Mehr-beschäftigung», 
erklärte HWWA- Präsident Thomas Straubhaar. (AP) ANZlilOH BANK ijfOFMANN ' i ' Bank Hofmann,  www.hofmann.ch Tel. 01 217 53 23. Fax 01 217 58 86 Aktienfonds BH Swiss Stocks CHF 94.77 BH Swiss SmaH Stocks CHF 93.18 BH Euro Stocks EUR 88.48 BH US Stocks USD 94.65 BH Asia Stocks USD 156.31 Obllgationenfonds BH Swissrcnt CHF 106.72 BH Eurorcnt EUR 56.78 BH European High Rent EUR 64.75 BHDoUarrcnt USD 111.54 Andere Fonds BH Altornativo Stmtogkis CHF 92.74 Mppon 21st Century Fund USD 139.45 Zahlstolle in Liechtenstein: Liechtensteinische Landesbank AG Städtle 44,9490 Vaduz
	        

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