Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 2. JULI 2004 VOLKSI 
CDADT SILVANA GÄMPERLI IM BLAfTTl OrUn I VOLKSBLATT-INTERVIEW 
21 LESERMEINUNG Klarstellung! Im gestrigen Leserbrief betreffend Olympia- teilnahitie Maik Schüdler ist für mich die Position von Horst Schüdler als ehemaliger LBV-Präsidenf sehr laienhaft! Wie kann er nur so Fragen stellen, mit denen er jahrelang konfrontiert gewesen ist und die Judoszene eigentlich kennen sölltp. Es wäre gut, wenn man die Unterlagen zuerst'studieren würde. , Punkt 3 und 4 ist zudem eine Unterstel­ lung und Enttäuschung für alle Judo- Olympiateilnehmer, die aufgrund ihres Er-> reichens der nationalen/internationalen' L£ mite für die Olympischen Spiele vom LOSV " nominiert wurden. Für Atlanta 1996 konnte bisher der beste Leistungsnachweis in der Judogeschichte erzielt werden! A-Turnier- Silbermedaille, Internationale Kairipfsie- ge/Rangierungen und Rang "6 in der Euro­ parangliste! Somit ist auch nachvollziehbar, dass der LOSV richtig gehandelt hat. Es ist schon traurig, dass dir das als. ehemaliger -Präsident entgangen ist, und du solche Fra­ gen in die Öffentlichkeit bringst! Von wo auch immer deine .Informationen oder Fragen herstammen, an deiner Stelle hät­ te ich nicht den Kopf für so einen Leserbrief hingehalten, das wäre mir peinlich gewesen! Biggi Beck-Blum, Sütigerwis 669, 9497 Tricsenberg SPORT IN KÜRZE Inline Speedskating: Landesmeisterschaft in Ruggell INLINE SPEEDSKATING - Seit der ers­ ten Landesmeisterschaft im Jahr 2002 ist es das 
Ziel des Verbandes die .Titelvergabe in Liechtenstein durchzuführen. Morgen Samstag fallt in 'Ruggell'beim Caf6 öhri Punkt 12.30 Uhr der Startschuss. Dank dem Entgegenkommen des Velo Club Ruggell kann der Liechtensteiner Eishockey- und In­ line Verband am Radkriterium Ruggell die Infrastruktur benützen. Für den Inline- Spccdskating-Sport eine einmalige Gele­ genheit, diesen attraktiven Sport in Liech­ tenstein zu zeigen. Für die Skater stellt sich die Frage wer schneller den Einkilometer- Ründkurs zurücklegt, die Radfahrer oder die Skatcr? Die Titelverteidiger Andrö Wille und Silvana Gämperli sind auch in diesem Jahr die Favoriten. Um den Tagessieg wird mit Pascal Sieber aus Marbach einer der be­ sten Schweizer Sprinter mitkämpfen. Ge­ spannt darf man auch auf das Abschneiden der Teamfahrer des Jnline-Team Liechten­ stein sein, sie werden versuchen gegen das Team Saab-Salomon zu bestehen. (PD) WM 2006 wird definitiv in Lettland durchgeführt EISHOCKEY - Die WM 2006 findet defi­ nitiv in der lettischen Hauptstadt Riga statt. Dies gab der Internationale Eishockey-Ver­ band (UHF) am Donnerstag in Zürich be­ kannt. Bisher hatten finanzielle Schwierig-, keiten zu Besorgnis Anlass gegeben. Nach Angaben der IIHF ist die Finanzierung der 12 000 Zuschauer fassenden Arena gesi­ chert. Die Halle soll bis Februar nächsten Jahres fertig gestellt sein. Schweden und Finnland hatten sich als Ersarzvcranstalter zur Verfügung gestellt. (si) Lindros auf Suche nach neuem Arbeitgeber EISHOCKEY-Die New York Rangers lösen die Option .von 10,25 Mio Dollar für die 
Ver­ tragsverlängerung mit Eric Lindros (31) nicht ein. Der kanadische Star ist damit frei, sich ei­ nem neuen Verein anzuschliessen. In der ver­ gangenen Saison hatte Lindros wegen einer Schulterverletzung lediglich 39 Spiele für die Rangers bestreiten können. Dabei erzielte der Center zehn Tore und 22 Assists. (si) Härtetests für Bucher und Co. LEICHTATHLETIK - Die drei Schweizer SpHzenathlcten Andrd Bücher (800 m), Chris­ tian Beiz (5000 m) und Anjta Brägger (800 m) stehen heute Freitagabend bei der Golden Gala im Olympiastadion von Rom vor Här­ tetests im Kampf mit der Weltelite. (si) 
«Freude gibt mir Kraft» Silvana Gäinperli über hohe Tempi, schnelle Kurven und Kinderfragen SCHAAN — Möchten Sie wieder einmal eine Wette gewinnen? Dann setzen Sie an den morgigen Inline^Landesmeisterschaften auf Silvana Gämperli, Und verfol­ gen ab 12.30 Uhr in Buggell die schnellen Frauen und Männer, die auf fünf Rollen 30 bzw. 40 Ki­ lometer pro Stunde zunicklegen und In den Kurven den Körper kontakt nicht scheuen. • Cornelia Hofer .Volksblatt: Setzt man an den heu­ tigen Inline-Landesmeisterschaf- ten auf Silvana Gämperli, hat man den Wcttsicg auf sicher... Silvana Gärnperlii (Lacht). Es ist klar, dass ich als Favoritin ins Ren­ nen gehe, bin ich doch noch immer die einzige Liechtensteinerin, die einem Team angehört und sich der. internationalen Konkurrenz stellt. Trotzdem, jedes. Rennen muss zuerst gefahren werden und ich freue mich riesig darüber, dass wir erstmals die Landesmeisterschaften im eigenen Land fahren können und hoffe, dass wir einem grossen Publikum zeigen können, was der Iniincsport eigentlich ist. - Was ist er denn, der Iniinesport? Der tnlinesport ist eine, sehr schnelle Sportart und viele Leute sind sich kaum bewusst, dass die. Herren in ihren Rennen ein durch­ schnittliches Tempo von 40 km/h und die Frauen 30 km/h fahren. Da­ neben ist es die-Taktik," die nicht zu unterschützen ist und als jnlineska- tcrin darf ich keine Angst vor dem körperlichen Kontakt mit den Geg­ nerinnen haben, denn in einer Kur­ ve kann es durchaus sein, dass 20 bis 30 Fahrcrinnen um die beste Position kämpfen. Wird aus der ruhigen- Silvana Gümperli aus dem Alltag auf den Inlinc-Skates die wilde Silvana Gämperli? (Lacht). Es ist einfach wichtig, dass: man sich bewusst ist, dass der Körperkontakt zu diesem Sport ge­ hört. Ich kann mich noch gut an meine eigenen Anfänge erinnern, da traute ich mich kaum, eine andere Fahrerin zu berühren. Zwischen­ zeitlich stehe ich aber viel selbstbe- wusstcr am Start und gehe mit. viel mehr Selbstvertrauen in die Kurven.- Zwischcnzeitlich gehören Sic auch dem Salomon-Tcam an und haben 
die Farben Liechtensteins bereits an Europa- und Welt­ meisterschaften vertreten. Ja, das waren natürlich ganz spe­ zielle Momente für mich, die ich mir anfangs meiner Inline-rZeit nie er­ träumt hätte. Es ist aber auch, nicht so, dass es bisher immer nur steil aufwärts gegangen ist. Letzte Saison beispielsweise lief 
es mir , überhaupt nicht nach Wunsch und im Herbst erfuhr ich, dass ich meinen Platz im Team Rollerblade verloren hatte. Dann kamen lange Monate des Sü­ thens eines heuen Teams... ... bevor Sie von Salomon erlöst wurden. , Ja, das war wirklich ein wunder­ schöner Moment, als ich einen An­ ruf vom Team Salomon erhielt und mir der Teamchef sagte, eine Fahre­ rin falle die gesamte Saison aus und ich könne deren Platz übernehmen, Des einen Leid, des andern Freud. Das kann man wohl so sagen, ja. Ich hab mir das auch schon einige Male Uberlegt und es ist auch klar, 
Seit dieser Saison gehört FL-Aushängeschlld Silvana Gämperli wie auch Andrä Wille dem Team «Salomon» an. dass sich am Ende 
dieser Saison das gleiche Problem wieder stellen könnte, denn, wenn die Athletin wieder gesund ist. und ich nicht durch starke Resultate aufgefallen bin, weiss ich nicht, ob ich meinen Platz wirklich halten kann. Doch das ist Zukunftsmusik und noch ha­ be ich mehr als eine Saisonhülfte, um mich beweisen zu können. Wie auffällig waren Ihre bisheri­ gen Saisonresultate? Sicher noch nicht so, wie ich mir das als Ziel gestelltTiabc. Ich wollte in der Spitzengruppe mithalten kön­ nen und Ränge in den Top-20 errei­ chen. Das gelang mir bisher noch nicht und ich musste neidlos aner­ kennen, dass dieses Jahr auch in den Frauenrehnen höhere Tempi gefah­ ren werden. Ich weiss aber, dass ich gut trainiert habe und es jetzt wich­ tig ist, die Geduld und das Selbst­ vertrauen nicht zu verlieren. Es hat in dieser Zeit auch Momente gegeben, in denen ich ans Aufhören gedacht habe Haben Sie Geduld und Selbstvcr-' trauen während der Teamsuchc ab und zu verloren? Absolut, ja. Es hat in dieser Zeit auch Momente gegeben, in denen ich ans Aufhören gedacht habe und mich fragte, weshalb ich denn ei­ gentlich noch weiter machen sollte. Ich zweifelte an meinem Tun und dachte, so hätte es keinen Sinn mehr. Wer oder was gab Silvana Gäm­ perli den Sinn als Iniinc-Sknterin zurück? Einerseits war es meine Familie, die mich stützte und mir immer wieder sägte, dass ich ein neues Team finden würde und jetzt erst recht beweisen könnte, wozu ich ftihig sei. Viel Mut und Kraft gaben mir auch Athlctinnen und Athleten aus anderen'Lündern, 
die: ab und zu nachfragten, ob ich schon ein Team gefunden hätte und sagten, ich sol­ le auf keinen Fall aufgeben. Das hat mich sehr überrascht und gleichzei­ tig natürlich doppelt gefreut, denn normalerweise bist du als Sportle­ rin in solchen Zeiten eher allein. 
Stichwort Allein-sein: Ist Inline^ Skating ein Einzel- oder ein Teamsport? ' Das ist eine Sehr gute Frage, denn eigentlich ist es ein Einzelsport, doch weil ein Team aus vier Fahre­ rinnen besteht, ist die Mannschafts­ taktik sehr wichtig. Das ist es denn auch, was mich sehr fasziniert, die­ se Mischung aus Einzel- und Mann- schaftssport. Natürlich kämpfe ich einerseits für mein eigenes gutes Resultat, gleichzeitig stelle ich mich aber auch in den Dienst der Mannschaft, wenn ich merke, dass eine Teamkollegin einen besseren Tag hat als ich. Ich weiss auch, dass die anderen drei Fahrerinnen das gleiche für mich machen. Ist der Iniincsport somit fast ein wenig mit dem Radsport zu ver­ gleichen? Ja, ich denke schon, dass sich die beiden Sportarten im Teamverhal- . ten sehr ähnlich sind. Für mich ist die Mannschaft auch deshalb so. wichtig, weil ich viel von meinen Tcamkolleginnen lernen kann. Ich bin sicherlich die Schwächste unse­ res Teams und bin dankbar, dass ich immer wieder Tipps und Tricks er­ fahre, um mich zu verbessern. An­ dererseits kann ich sicherlich ande­ re Dinge ins Team einbringen, so, dass wir alle voneinander profitie­ ren können. * Sie geben Tipps und TVicks auch wöchentlich an Kinder weiter. Ja, ich engagiere mich als Kids- Trainerin und diese Aufgabe macht mir grossen Spass. Die 
Freude und Begeisterung der Kinder zu spüren, gibt mir selber auch sehr viel Kraft; Ich finde es sehr wichtig, dass Kin­ der die Möglichkeit haben, diesen Sport von Grund auf zu lernen und so, wie sich an­ dere 
einsetzen, so möchte ich mit dieser Aufgabe auch meinerseits etwas zurück- und weitergeben können. Sind Sie sich Ihrer Vorbild- bzw. Vorreiterrolle als Inlineskaterin in Liechtenstein bewusst? Es motiviert mich sicher, die ers­ te Frau zu sein, die Liechtenstein international vertreten darf. Das ist eine spezielle' Ehre für .mich und daraus versuche ich immer wieder, das Beste zu machen. Natürlich ist es auch schön, wenn dich Kinder fragen: «Bist du das auf diesem Poster? Wau, so ein Dress möchte ich auch einmal haben und so schnell fahren können.» Ich mache mir aber auch Gedanken darüber, welche Konsequenzen dies für mich hat 
und es liegt mir viel düran, mich vorbildhaft zu verhalten. Dazu werden Sie heute ab 12.30 Uhr in Ruggell die Möglichkeit erhalten. Darauf freue ich mich sehr und ich wünsche mir, dank einer star­ ken Leistung und vollem Einsatz ein gutes Vor­ bild zu sein!
	        

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