Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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MITTWOCH, 30. JUNI 2004 VOLKS| IIVILAND 
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8 LESERMEINUNG Abzockerei wird weitergehen Kürzlich hat der Bundesrat eine Gesetzes­ vorlage zur Offenlegung der Verwaltungs­ rats- und Geschaftsleitungslöhne verab­ schiedet. Dies, obwohl die Schweizer Börse in ihrer im November überarbeiteten Corpo- rate-Governance-Richtlinie das bereits ver­ langt. Seit Jahren kennen wir mehr oder we­ niger die Millionengehälter unserer Top Shots: jedes Mitglied der Geschäftsleitung und des', Verwaltungrats der UBS hat letztes Jahr im Durchschnitt 21 Prozent mehr ver­ dient als im 2002; Herr Ospel gar 30 Prozent und Herr J. Dormann der ABB gar 62 Pro- ' zent (obwohl das Unternehmen seit Jahren "Verlust ausweist und der Aktienkurs seit 2000 über 80 Prozent tiefer liegt). Eigentlich dürfte man davon ausgehen, dass diese • Millionengehälter in Relation zum individuellen Können, Know-how und zur Leistung dieser Top-Manager stehen. Warum erieilen denn diese unersetzlichen «Talente», wie Wuffli sie kürzlich beschrie­ ben hat, Aufträge in Millionenhöhe ah exter­ ne Berater? So z. B. 19,6 Millionen bei der UBS und 16 Millionen bei der CS. Glauben wir ja nicht, dass Hepr Wuffli im 2004 weni­ ger verdienen wird, obwohl die UBS wegen illegalen Devisengeschäften in den USA für 100 Millionen ÜSD gebüsst wurde. Die Ursachen und Probleme der allgemei­ nen Abzockerei werden mittels Offenlegung der Toplöhne nicht beseitigt. Der Gesetzes­ entwurf erlaubt weiterhin horrende Ab­ gangsentschädigungen, mehrjährige Ar­ beitsverträge (z. B. DostS), Prämien für Fir­ meneinkäufe und Verkäufe, Vorabkasse bei Neuanstellungen (z. B. Corti), Bonuszah­ lungen trotz ausgewiesenem Verlust ctc. Auf übertriebene Gehälter von politisch gewählten Personen, Rentenzahlungen und Abgangsentschädigungen an Bundesräte, Regierungsräte und Chefbeamte wird nicht eingegangen. Und auch der Politfilz kann weiter gedeihen, so z.B. die Anhäufung der Verwaltungsratsmandate (der VR der Swiss, P. Jetzer, hat 26 Mandate). Die Doppefbeset- zung VR/CEO (z.B. Vasella) sollte ebenfalls abgeschafft werden. In den USA hat die Of­ fenlegung zu keiner Mässigung geführt, Die erlassene Vorlage kommt nicht nur zeitlich wie die alte Fasnacht daher, sie löst die wirtschafts-, sozial-, gesellschafts- und volkswirtschaftspolitischen Probleme unse­ res Landes nicht. Thomas Minder, Rheinstrasse, Ncuhauscn 
Schliff für Diamanten Liechtensteiner Unterland Tourismus lud zur Generalversammlung RUGGELL - Neben dem Rück­ blick auf das Jahr 2003 und ei­ nigen Ausblicken auf das Jahr 2004 wurde an der Generalver­ sammlung des Liechtensteiner Unterland Tourismus im Restau­ rant Rössle ein neuer Präsident gewählt Claudio Boss löst Myr- tha Ritter, welche dem Vorstand als Beisitzerin erhalten bleibt, ab. «Beto Öhr i • • Mit Claudio Boss stellt sich neu ei­ ne in Marketingfragen bewanderte Person für das Präsidentenamt zur Verfügung. Als gebürtiger Vaduzer zog er vor 10 Jahren ins Unterland, welches er aufgrund seines vielfäl­ tigen Angebotes für einen Men­ schen schätzt, der gerne durch die Landschaft streift und die Umwelt geniesst. Er möchte'das Unterland mit klaren, greifbaren Produkten besser, positionieren. Mit Ramona Öhri als Beisitzerin wurde ein wei­ terejunge Kraft inden 
Vorstand ge­ wählt, die mit der Ausbildung an der Hotelfachschule Bludenz und als angehende Köchin gute Voraus­ setzungen 
für die Vorstandsarbeit mit sich bringt. Langjährige Präsidentin Myrtha Ritter wurde als Präsi­ dentin für ihre langjährige Tätigkeit von verschiedensten Seiten gelobt. Aktuar Albert Kind freute sich, dass der Vorstand noch weiterhin auf ihre Erfahrung zählen kann, die sie während 22 Jahren in verschie- •. densten Funktionen einbrachte. Im Jahr 2005 gab es auch laut Tätig­ keitsbericht der Präsidentin einiges 
Lifchtensteiner Tourismus .Neuer Vorstand (v.i.n.r.): Ramona Öhri, Karl-Heinz Öhri, Myrtha Ritter, Claudio Boss, Silvia Grubenmann, Albert Kind. zu tun: allgemeine Sitzungen, sechs Sitzungen mit den Unterländer Winzern, fünf mit dem «blühenden Unterland». Myrtha Ritter ist es weiterhin ein Anliegen mit der Ak­ tion blühendes Unterland Farbe in die Unterländer Gemeinden zu bringen.. " Nach dem Erfolg des Unterlän­ der Winzerfestes wird für das Jahr 2005 in Gamprin ejne weitere Auf­ lage geplant, was Arnold Hoop ge­ nauer, ausführte. Die Wahl der Weinkönigin Christina Goop lag ihr besonders am Herzen. Sic dank­ te auch Brigitte Büchel für ihre ge­ leistete Arbeit und lobte sie als „in­ novatives; und aktives Vorstands- nlitjlied"; Zufrieden zeigte sie sich auch über das im Oktober 2003 ein­geweihte 
Tourismusbüro in Schaanwald. Silvia Grubenmann berichtete als Kassierin, dass der Liechtenstein Unterland Tou­ rismus nicht zuletzt wegen Zuwen­ dungen der Gemeinden über kom­ fortable Reserven verfügt, weshalb sie für ihre Buchführung entlastet wurde. Konkurrenzfähigkeit Roland Büchel, Geschäftsführer Liechtenstein Tourismus, sprach in einem Referat das gegenwärtige Umfeld an, das sich durch Verunsi­ cherung kennzeichnet. Weniger Lo­ giernächte waren die Folge für das Jahr 
2003. Er rät den Unterneh­ mern, alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um sich auf dem 
Markt zu positionieren und die vor­ handenen Produkte nicht als rohe oder halbgeschliffene Diamanten zu belassen. . Die Zusammenarbeit mit überre­ gionalen Medien soll noch intensi­ viert werden, wobei die Bemühun­ gen für das Image eines Ferienlan- des Liechtenstein schon in ver­ schiedensten Magazinen wie «Schweizer Familie» oder «Wan­ derrevue» zu begutachten waren oder noch sind, wie am kommen­ den Donnerstag im Schweizer, Fernsehen in der Sendung «Schau­ fenster» um 21 Uhr. Eine Diashow zum blühenden Unterland liess den Abend 
blumig ausklingen, aber kahle Flächen nicht aus dem Be-, wusstsein verschwinden. Jugendarbeit wohin? VLJ lud zur jährlichen Plenumsveranstaltung IN KÜRZE Prix Caritas für Liechtenstei­ ner Projekt in Tadschikistan VADUZ - Im Rahmen der Osteuropahilfe unterstützt Liechtenstein ein Projekt für be­ nachteiligte ältere Menschen in Tadschikis­ tan mit 100 000 Franken. Die beiden Pro- jektleiteririnen, die Ärztinnen Rosiamo As- hürova und Saodat Kamalovtf wurden nun am Freitag in Luzern für ihre Tätigkeit im Rahmen dieses Projektes mit dem Prix Cari­ tas ausgezeichnet. Im Vorfeld der Preisver­ leihung kamen sie auch nach Liechtenstein, um über ihre Arbeit zu berichten. Unmittel­ bar nach dem Zusammenbruch der Sowjetu­ nion haben die beiden Ärztinnen in Du- schanbe das Sozialprojekt «Odamiyat» (Menschlichkeit) ins Leben gerufen. Ziel war es, alte Menscher! ohne Einkommen und ohne Familienangehörige zu unterstüt­ zen. Daraus ist mittlerweile ein Spitex- Dienst sowie ein Betagtenzentrum entstan­ den, das regelmässig von fast 2000 Men­ schen besucht wird. Die Preissumme von 10 000 Franken soll dem Sozialzentrum. «Odamiyat» zugute kommen. Die beiden Ärztinnen haben in einer Krisengcscllschaft ein herausragendes Zeichen der Mensch­ lichkeit gesetzt. Mit der Auszeichnung durch den Prix Caritas wird nicht nur ihr Einsatz für mittellose Betagte gewürdigt. Der Prix Caritas unterstützt auch das politi­ sche Engagement von Rosiamo Ashurova und Saodat Kamalova - im Besonderen ihr Eintreten für die Kinderschutzkonvention und ein soziales Gesundheitssystem. Der Prix Caritas wird alljährlich vergeben, (pafl) 
SCHAAN - Vernetzung, Partizi­ pation, Sozialraum usw. sind ei­ nige Stichworte aus den The­ sen, die der Plenumsveranstal­ tung des Vereins Liechtenstei­ ner Jugendorganisationen (VU) zugrunde lagen. Am vergangenen Donnerstag be- fassten sich Jugendarbeitende mit möglichen und notwendigen Mass­ nahmen 
für die Zukunft der Ju­ gendarbeit. Liechtensteins. Auf­ grund vorbereiteter Thesen zum Thema «Jugendarbeit in Liechten­ stein», basierend auf der Frage, • welche mittel- bis längerfristigen Ziele die Jugendarbeitenden anstre­ ben wol|en, begann die halbtägige Plcnumsveranstaltung. Im Panora­ maraum des Amtes für Soziale Dienste trafen sich rund 20 Jugend- arbeitende Liechtensteins und dis­ kutierten darüber, welche Forde­ rungen sie aufgrund ihrer Ausbil­ dung und der Erfahrung mit Ju­ gendlichen selbst an sich stellten und welche aufgrund ihres Arbeits­ verhältnisses an sie gestellt werden. Einig war man sich dabei, dass sich Jugendarbeit nicht 
ausschlicss-Am 
letzten Donnerstag befassten sich Jugendarbeitende mit möglichen und notwendigen Massnahmen für die Zukunft der Jugendarbelt Liechtensteins. lieh auf den eigenen Jugendtreff beschränkt und auch nicht aus­ schliesslich auf die Gemeindegren- ze einschränken lässt. Aufsuchende Jugendarbeit und Vernetzung sind hierzu die Stichworte, welche wiederum eine wichtige Basis für die Zusammenarbeit zwischen Ju- gendarbeiteriden und Eltern, Ju­ gendkommissionen, Lehrpersonen, Veranstaltern von Jugendevents etc. bedeutet. Eine offene (aufsuchen­ de) Jugendarbeit kann sich auch den Anliegen möglichst vieler Ju­ gendlicher besser stellen. Partizipation? Jugendliche in ihrem Lebensum- feld partizipieren zu lassen, sollte eigentlich selbstverständlich sein. Doch damit Jugendbeteiligung 
nicht zur Alibiübung verkommt, ist es wichtig, Partizipation nicht als «Weihnachtsaktion» - nach dem Motto «die eine Seite wünscht, die andere hat zu erfüllen» zu verste­ hen, sondern den Begriff in Bezug zur eigenen Werthaltung und den Bedürfnissen der Jugendlichen zu setzen. Kompetenzzentrum? Den schätzungsweise 3000 Ju­ gendlichen Liechtensteins stehen - rechnet man die Stellenprozente der liechtensteinischen Jugendar­ beitenden um - einem Jugendarbei­ tenden 200 Jugendlichen gegenü­ ber. Dieser Vergleich ist kein Plä­ doyer dafür, dass Liechtenstein mehr Jugendarbeitende braucht, vielmehr ist es ein Argument für I 
die oben erwähnte Zusammenar­ beit, aber vor allem auch für eine gute Vernetzung der Jugendarbei­ tenden. Durch diese Vernetzung können Ressourcen gemeinsam ge­ nutzt werden. Der Verein Liechten­ steiner Jugendorganisationen be­ währt sich vor allem im Austausch von Erfahrungen und die Nutzung solcher Ressourcen. Nichtsdesto- trotz könnte die Zusammenarbeit noch intensiviert und verbessert werden. Darin sind sich die Mitglieder des VLJ einig und wollen sich in nächster Zeit der Frage widmen, wie eine optimierte Vernetzung der Jugendarbeit Liechtensteins 
ausse­ hen könnte und welche Massnah­ men und : Grundlagen dafür ge­ schaffen werden müssten. (PD) :i : 'l
	        

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