Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 27. JUNI 2004 SEITE 13 WELTKÖNZERN Abermillionnen von Personenwagen sind mit Teilen der Thyssen- Krupp Presta-Gruppe ausgerüstet. ig BLATT 
I NEWS Liechtensteiner Banken im Vergleich VADUZ - Im letzten Jahr wurde erstmals ei­ ne Benchmarkingstudie über Liechtensteiner Banken des St. Gallcr Bankberatungsunter­ nehmen FOKUS Management AG an der Fachhochschule Liechtenstein vorgestellt. Am kommenden Donnerstag, 1. Juli, präsen­ tiert FOKUS die Ergebnisse einer neuen Stu­ die, in der die Liechtensteiner Banken wer­ den hinsichtlich ihrer Grösse und Struktur sowie ihrer Profitabilitiit und Produktivität miteinander verglichen werden. Basis für die Studie bilden die Jahresabschlüsse 2003 und öffentlich verfügbare Jahresberichte. In der Studie werden neben den Liechtensteini­ schen Banken auch weitere europäische Ins­ titute mit Schwerpunkt Private Banking be­ rücksichtigt und Vergleiche mit den wichtigs­ ten europäischen Mitbewerbern und den möglichen strategischen Erfordernissen bzw. Handlungsfelder der Liechtensteiner Banken aus der Sicht von FOKUS dargestellt. Der öffentlich und frei zugängliche Vortrag findet im Auditorium der Fachhochschule statt (Be­ ginn 18 Uhr). Weitere Informationen und Anmeldung erbeten unter www.fh-liechten- stein.li. (PD) Rückgang der Arbeitszeit NEUENBÜRG - Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden nimmt weiter ab. Die wö­ chentliche Arbeitszeit sank in den letzten zelin Jahren um 13 Minuten. Am stärksten war die Abnahme im Baugewerbe, während sie in der öffentlichen Verwaltung nur gering war. Insgesamt nahm die wöchentliche Ar­ beitszeit zwischen 1993 und 2003 von 41,9 auf 41,7 Stunden ab, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag bekannt gab. Die Ursachen ortet das BFS bei den kürzeren Jahresarbeitszeiten, den geringeren Über­ stunden sowie der längeren Absenzen. Allein in den Jahren 2001 und 2002 sind die Absen­ zen um 6,2 Prozent auf 291 Millionen Stün­ den gestiegen. Dabei machten die.'krank­ heitsbedingten Ausfälle mit 75 Prozent des Jahresvolumens den grössten Anteil aus. Da­ nach folgen. Militärdienst (13,3 Prozent), persönliche Gründe (4,7 Prozent) und Ab­ senzen auf Grund von Mutterschaftsurlaub (3,7 Prozent). . (sda) EM bringt keinen Wirtschaftsschub LISSABON - Die Fussball-EM in Portugal wird dem Land auf der iberischen Halbinsel wirtschaftlich keinen grossen Schub verlei­ hen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des portugiesischen Finanzministeriums. Sie wurde am Donnerstag in Lissabon veröffent­ licht. Der seit dem 12. Juni laufende Wettbe­ werb werde zwar zu einem Anstieg der Tou­ rismuseinnahmen im laufenden Jahr um 2,5 Prozent beitragen. Im gesamten Bruttoin- landprodukt (BIP) dürfte sich das aber nur mit einem Plus von 0,08 Prozentpunkten niederschlagen. Insgesamt rechnet die Re­ gierung durch die EM mit 211 000 zusätz­ lichen Besuchern aus dem Ausland bei dem nach TV- Zuschauern drittgrössten Sporter- cignis der Welt. Sie würden dem Land zu­ sätzliche 112 Mio. Euro an Einnahmen brin­ gen. Im Schnitt blieben die Fans vier Tage im Land. (sda) 
ARBEITSMARKT Welche Arbeitsuchen­ de auf dem Arbeits­ markt gefördert, und für wen der Spielraum immer enger wird. -| 0 
STREIKENDE Wer den Streik der Ar­ beiter auf den Öl-Bohr­ inseln im norwegir sehen Meer beendet ha 
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BÖRSE Aktiefi, Obligationen und Devisen. Wie sich die Börse in Zürich zum Wocherischluss entwickelt, hat. £0 Welle im Trend Fachhochschule Liechtenstein fördert Entrepreneurship im Rheintal VADUZ - Wenn die Wirtschaft Schwächelt, kommen innovative Unternehmen in Mode. Mittler­ weile spricht man von einem Trend. Dem folgt das Institut für Entrepreneurship der Fachhoch­ schule Liechtenstein für Wirt­ schaftswissenschaften und Ar­ chitektur - auf eigene Art. «Komella Pfeiffer «Pennst» du noch oder kämpfst du schon? Vielleicht nicht ganz so dras­ tisch aber deutlich sagt Urs Baldeg- ger, Leiter des Instituts für Entre­ preneurship der Fachhochschule Liechtenstein, wie die Gesetze des globalen Wettbewerbs lauten. Am Schwung einer Welle orientiert sich dahci; der innovative Ansatz des In­ stituts: In Vaduz bezieht man sämt­ liche Phasen von Unternehmen Startup-, Wachstums- und Change- phasen - in Analyse und Coaching konkreter Projekte mit ein. Nicht die Unternehmensgründung steht im Mittelpunkt, sondern die Unter- nehmensentwicklung mit all ihren möglichen Krisen. Gründen, wachsen, wandeln Zudem geht es darum, innovative Gcschüftschancen zu finden und im regionalen oder internationalen Markt umzusetzen. Dieses Ziel hat das KMU Zentrum, das als An-In- stitut das Wissen sehr pragmatisch in die Unternehmen des Rhejntals trägt. Forschung und Lehre zum unternehmerischen Handeln leistet das 2004 gegründete Institut für Entrepreneurship als «akademische Kaderschmiede». Unter dem Leit­ satz «gründen, wachsen, wandeln» spielt ein neuer Master-Studien­ gang Entrepreneurship, der im Ok­ tober in Vaduz beginnt, die Vorrei­ terrolle in der Region Rheintal. Die Fachhochschule Liechten­ stein ist als erste Hochschule im Wirtschafts- und Bildungsraum Schweiz-Liechtenstein der Auffor­ derung der EU-Bildungsminister gefolgt und hat das Bachelor- und Master-System drei Jahre früher als die Schweiz eingeführt. Zielgruppe des neuen Master-Studiums Entre­ preneurship sind nicht nur poten­ zielle Unternehmensgründer, son­ dern auch Mitarbeiter . grosser Unternehmen, die in ihrem Wir­ kungsfeld quasi Unternehmer im Unternehmen sind oder Profitcen­ ter leiten. Ein spannendes Produkt Das neudeutsche Wort Entrepre­ neurship für Unternehmertum hat sich in Europa in letzter Zeit etab­ liert. In kurzer Zeit sind allein in den deutschsprachigen Ländern rund 100 Lehrstühle für Entrepre­ neurship und Unternehmensgrün-: düng entstanden. In der Schweiz startete das Eidgenössische Volks­ wirtschaftsdepartement in diesem 
Die Fachhochschule Liechtenstein will mit dem Institut für Entrepreneurship an die alte Tradition der Hiltis, Blums, Schmidhelnls anknüpfen. Jahr die Initiative Venture-Lab. «Plötzlich ist Entrepreneurship ein spannendes Produkt», sagt Urs Bal- degger, der zuerst auch mit Skepsis konfrontiert war: «Viele unter­ schätzen das Potenzial, das in jun­ gen, schnell wachsenden Unterneh­ men schlummert.» Liechtenstein ist seit rund 60 Jah­ ren ein Land des Unternehmertums und mit den Nachbarn in der Ost­ schweiz und dem österreichischen Bundesland Vorarlberg Teil eines «Entreprcneur Valley». Die Fach­ hochschule will mit dem Institut für Entrepreneurship an die alte Tradi­ tion der Hiltis, Blums, Schmidhei- nis anknüpfen. Sie sind heute inter­ nationale Hightech-Weltmarken, die mit Unternehmergeist nach dem Zweiten Weltkrieg das Unterneh­ mertal begründeten. Noch aber scheuen sich viele KMU im Rhein­ tal, den internationalen Markt zu betreten. Da Ängste aufzubrechen ist das KMU Zentrum angetreten. «Move» ist neuer Ansatz «Wenn es den KMU schlecht geht, geht es automatisch der Wirt­ schaft schlecht, weil der Konsum zurückgeht», stellt Christian Haüss- mann, Geschäftsführer des KMU Zentrums nüchtern fest. Denn auch wenn die grossen Leuchttürme der Industrie den 
Kleinen oft die Schau stehlen, bleiben die KMU das Rückgrat der Volkswirtschaft. Sie machen in Liechtenstein 98 Pro­ zent 
aller Unternehmen aus. Die Unternehmensdichte 
liegt höher als anderswo in Europa und im Entre- preneur Valley Rheintal ist unter­ nehmerisches Denken und Handeln die Existenzgrundlage. Der neue Ansatz soll heissen: «Move, geh in 
die internationalen Märkte wie Deutschland, Österreich, Italien und Osteuropa » In guten wie in flauen Zeiten kre­ ativ zu kämpfen statt zu «pennen», dafür will das KMU Zentrum hel­ fen Strategien und Lösungsansätze zu entwickeln. Zugleich gibt es Im­ pulse in zwei Richtungen. Als Part­ ner der Praxis trägt es Wissen ins Wirtschaftsleben, holt aber auch das Wissen aus der Wirtschaftswelt in die Hochschule. Technologie- und Wissenstransfer, Forschung und klassische Lehre bedingen sich' 
: auf dem Hochschulcampus in Va­ duz gegenseitig. Was auch für die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen gilt - besonders für die Weiterbildung. Hier sieht sich das Institut für Entrepreneurship als Provider von globalem Wissen. international Rosinen picken «Cherry picking» für innovative Antworten nennt Studienleiter Hans Rüdiger Kaufmann die Mis­ sion des Nachdiplomstudiums «International Management». Es ist Teil des MBA-Studiums der Uni- versity of Gloucestershire Business School in Cheltenham (England) und beinhaltet Studien in Kanada und China. Wenn ein Unternehmer den Markteintritt beispielsweise in China plane, könne er über diese Weiterbildung vor Ort Kontakte und Netzwerke knüpfen und das internationale Wissen dazu erwer­ ben. Das funktioniert anhand von als Rosinen herausgepickten inter­ nationalen Fallstudien: vom loka­ len Kleinbetrieb über ein nationales Unternehmen bis hin zum interna­ tionalen Joint Venture. «Das Pro­ gramm entstand aus einem Bedürf­nis 
der Industrie heraus», so Kauf­ mann, «mit der Unterstützung des Global Players Hilti.» «Die Zu­ kunft gehört dem, der eine starke Marke global umsetzen und lokal den besten Service bieten kann. «Think global act local», so fasst Michael Hilti, Verwaltungsrats-Prä- sident 
der Hilti AG, zusammen, was unternehmerisches Handeln bedeutet. Hilti ist Pate von *<START Liechtenstein», einer Stu­ dentenorganisation, die in Europa den Unternehmergeist fördern will. «START global» existiert seit 1996 und will Absolventen von Univer­ sitäten und Hochschulen in der schwierigen Start up Phase einer Unternehmensgründung unterstüt­ zen. Damit können Studenten der Fachhochschule Liechtenstein schon während des Studiums als Jungunternehmer internationale Netzwerke nutzen. Statt zu «pen­ nen», engagiert für eine Fahrkarte in die Zukunft zu kämpfen - die Aufgabe muss im Wettbewerb der Hochschulen Europas auch die Fachhochschule Liechtenstein täg­ lich lösen. ANZEIGE PanAlpina Sicav Alplna V Preise vom 25. Juni 2004 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 47.20 Rücknahmepreis: € 46.25 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 45.30 Rücknahmepreis: € 44.38 . Zahlstelle In Liechtenstein: Swlssfirst Bank (Liechtenstein) AG ' Austrasse 61, Postlach, FL-9490 Vaduz 
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