Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 25. JUNI 2004 
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l T?I SPLITTER Eingaben abgelehnt WASHINGTON - Der Oberste Gerichtshof der USA hat am Donnerstag die Eingaben von mehr als 100 Häftlingen abgelehnt, die ihre Todesurteile für rechtswidrig erklärt ha­ ben. Die Antragsteller beriefen sich auf ein Urteil des Süpreme Court aus dem Jahr 2002, wonach Todesstrafen nur von Ge­ schworenen, nicht allein nur von Richtern verhängt werden dürfen. Die Obersten Rich­ ter entschieden nun aber mit fünf gegen vier Stimmen, dass sich daraus kein rückwirken­ der Anspruch* ableiten lasse. (sda) Royals kosten 61 Pence LONDON - Die Familie von Königin Eli­ zabeth II. kostet jeden Briten im Durch­ schnitt 61 Pence (0,92 Euro). Wie der Buk- kingham-Palast am Donnerstag mitteilte, be­ trug der königliche Etat im abgelaufenen Ge­ schäftsjahr 36,8 Millionen Pfund. Inflations- bereinigt war dies ein Rückgang um ein Pro­ zent. Grösste Haushaltsposten waren der Unterhalt von Gebäuden, Verbrauchskosten und Telefongebühren. Im Budget enthalten sind auch Ausgaben für offizielle Anlässe wie der Empfang von Staatsgüsten und Aus­ landsreisen. (sda) Spuren führen in die Schweiz BERN - Die Spuren der El Kaida führen auch in die Schweiz. In drei Fällen hat sich der Verdacht auf Finanzierung oder logisti­ sche Unterstützung des Terrorhetzwerks er­ härtet. Die Bundesanwaltschaft leitet die Verfahren nun zur Vorabklärung weiter. Den­ noch habe die Schweiz bei den Taten der El Kaida keine zentrale Rolle gespielt. Die Bundesanwaltschaft hat am Donnerstag vor den Medien Bilanz über die Terrorermittlun- gen gezogen. Die Schweiz sei nach den 
An­ schlägen in den USA vom-11. September 2001 international sofort unter den Verdacht geraten, ein. Hort terrorismusverdächtiger Gelder zu sein, sagte Bundesanwalt Valentin Roschacher. (sda) Hass als Erziehungsziel DÜSSELDORF - An der umstrittenen Kö- nig-Fahd-Akademie in Bonn wird den Kin­ dern laut einem Gutachten «Hass auf die Un­ gläubigen als ein selbstverständliches Erzie­ hungsziel» gelehrt: Das Töten steht demnach nicht unter Tabu. Das sind Ergebnisse eines von der nord- rhein-westfalischen Landesregierung ange­ forderten Gutachtens über die an der saudi­ arabischen Schule verwendeten Bücher. Das Schulministerium in Düsseldorf erklärte am Donnerstag, eine Schliessung der Schule sei allerdings nur wegen strafrechtlicher Ver­ stösse möglich, nicht auf der Grundlage der Schulbuchtexte. (sda) 
Anschläge vor NATO-Gipfel Bombe in Istanbuler Bus - Paketbombe vor Bush-Hotel in Ankara ISTANBUL/ANKARA- Vier Tage vor Beginn des NATO-Gipfels sind bei zwei Anschlägen in Istanbul und Ankara drei Men­ schen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Im Istanbuler Viertel Fatih, wo am Montag der NATO-Gipfel begin­ nen soll, explodierte, am Donners­ tag in einem Bus des öffentlichen Nahverkehrs eine Bombe, die drei Menschen tötete und mindestens 13 weitere verletzte, wie die Polizei mitteilte. Nach Angaben von Au­ genzeugen war der Bus voll be­ setzt. Zum Anschlag im euroäi- schen Stadtteil bekannte sich zu­ nächst niemand. In der Hauptstadt Ankara detonierte eine Paketbombe vor dem Hotel, wo US-Präsident George W. Bush am Wochenende wohnen sollte. Dabei wurden zwei Polizisten und ein Passant verletzt, wie Polizeichef Ercüment Yilmaz dem Nachrichtensendcr CNN-Türk sagte.-Auch zu diesem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Mehr als 10 000 Polizisten sollen den Besuch Bushs in Ankara absi­ chern. Der US-Präsident will sich vor Beginn des NATO-Gipfels mit Vertretern der türkischen Regie 
1 rung treffen und dann am Sonntag­ nachmittag nach Istanbul reisen. Zum Gipfel in Istanbul werden zahlreiche weitere Staats- und Re­ gierungschefs erwartet. Für Polizei, 
Vor dem NATO-Gipfel sind zwei Anschläge in Istanbul und Ankara verübt worden. Geheimdienste und Armee gilt be­ reits seit Wochen erhöhte Alarmbe­ reitschaft. . Sicherheit für NATO-Gipfel Presseberichten zufolge wurden in den vergangenen drei Wochen mehr als 300 Menschen festgenom­ men: Islamisten, Mitglieder links­extremer 
Gruppierungen, Mitarbei­ ter kurdischer Kulturvereine und Journalisten. Zum Schutz des Gip­ fels sind mehr als 26 000 Polizis­ ten, Eliteeinheiten der Armee und Experten für Massenvernichtungs­ waffen im Einsatz. Für die Staats­ und Regierungschef stellen die Be­ hörden gepanzerte Fahrzeuge zur 
Verfügung. Das Überfliegen der Zehn-Millionen-Einwohnerstadt ist während des Gipfels verboten/Der Bosporus, die Meerenge zwischen dem europäischen und dem asiati­ schen Teil der Stadt, wird für Öl­ tanker und Schiffe mit Gefahrengut. ebenso gesperrt wie für Autofahren und Fischerboote. (sda) 89 Tote bei Angriffen von Aufständischen Irak: Anschläge im ganzen Land BAGDAD - Wenige Tage vor der geplanten Machtübergabe im Irak eskaliert der Aufstand der antiamerikanischen Rebellen. Mindestens 89 Menschen ka­ men am Donnerstag bei koordi­ nierten Angriffen im ganzen Land ums Leben, mehr als 270 wurden verletzt. Einer Serie von Bombenanschlägen fielen allein in der nordirakischen Stadt Mossul etwa 44 Menschen zum Opfer. Die Aufständischen zielten vor allem auf Polizei- und Behördengebäude. In Mossul ex­ plodierten innerhalb einer Stunde vjer Autobomben vor'der Polizei­ akademie, zwei Polizeiwachen und einem Krankenhaus. Unter den 
To-Wenige 
Tage vor der geplanten Machtübergabe an lyad Allawl, eskaliert der Aufstand der antlamerikanlschen Rebellen. 
ten war mindestens ein US-Soldat. Mehr als 200 Menschen würden verletzt. Vorübergehend besetzten die Aufständischen eine Polizeista- tion, die die amerikanischen Trup­ pen später aber zurückeroberten. Zu den heftigsten Gefechten kam es in Bakuba, 60 Kilometer nord­ östlich von Bagdad. Ein US-Flugzeug warf drei Bom­ ben auf eine mutmassliche Stellung der Aufständischen'in der Nähe des Fussballstadions ab, wie ein Mili- tiirsprecher sagte. Rebellen durch­ streiften die Stadt, bewaffnet mit Raketenwerfern und automatischen Waffen. Zwei Polizeiwachen wur­ den besetzt, das Haus des Polizei­ chefs der Provinz Dijala wurde zer­ stört. (sda) ANZEIGE VÖtKSSMÄHT MIETE MICH FORJSJMNKEN 
Juppe-IMachfolge Chirac stellt seinem PARIS - Im Machtkampf um den Vorsitz der französischen Regierungspartei UMP hat Staatspräsident Jacques Chirac seinem Rivalen Nicolas Sarkozy eine Bedingung gestellt. Der populäre Wirtschafts- und Fi­ nanzminister müsse seine Regie­ rungsämter niederlegen, wenn er Nachfolger des scheidenden Alain Juppö wird. Das verlautete am Donnerstag aus dem Pariser Präsi­ dialamt. Sarkozy macht aus seinen Ambitionen' auf die Nachfolge Chiracs bei der nächsten Prüsident- schaftswahl 2007 kein Hehl. Der bisherige UMP-Vorsitzende Alain Juppö will als Konsequenz aus ei­ ner Verurteilung in einem Parteifi-, 
Rivalen Bedingungen nanzierungsskandal zurücktreten, sein Nachfolger soll im November gewählt werden. Der UMP-Vorsitz gilt als ideales Sprungbrett für eine Präsidentschaftskandidatur Sarko- zys. Bislang hat sich Chirac be­ müht, Sarkozy von der Spitze der Partei fern zu halten, in der vor zwei.Jahren die einst von ihm ge­ gründete RPR und Teile der bür­ gerlichen UDF verschmolzen. Zu­ letzt wurde Premierminister Jean- Pierre Raffarin als Nachfolger Jup- pös gehandelt. In der UMP wurde der Ruf nach Sarkozy nach den Niederlagen bei der Regional- und der Europawahl dagegen immer lauter. Im Elysde-Palast hiess es weiter/Chirac und Sarkozy hätten sich getroffen. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Bob Dylan erhält Ehrendoktor LONDON- Ohne sichtbare Emotionen hat US-Muslklegende Bob Dylan die Ehrendoktorwür­ de für sein musikalisches Le­ benswerk an der renommierten St.-Andrews-Universität in Schottland entgegengenommen. Der Professor und bekennende Dylan-Fan Neil Corcoran lobte in seiner 
Laudatio am Mittwoch­ abend, die Musik des Stars habe «tiefe Spuren im menschlichen Bewusstsein» hinterlassen. Der in eine dunkelrote Robe gekleide­ te Sänger schien derweil grösste Miihe zu haben, bei der Zeremo­ nie nicht einzuschlafen. Nach­dem 
Kanzler Kenneth Dover dem 63-jährigen Sänger seine Doktor­ urkunde Uberreicht hatte, ver­ schwand Dylan durch einen Sei­ tenausgang. (sda) Weitere Infos | www .  .I i Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen
	        

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