Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 24. JUNI 2004 VOLKSI 
QDHDT FUSSBALL-EURO 2004 BLATTI Ol WR I HEUTE ENGLAND - PORTUGAL 
24 EURO 2004 Spiel uon heute Viertelfinale Portugal - England _ 20.45 Uhr Estadio daLu/,Lissabon*.-SR Meier (Sz). Portugal: I Ricardo;.13 Miguel, 16 Carvalho, 4 Andrade, 14 Nuno Valente; 6 Costinha; 7 Figo. 20 Dcco, 18 Maniche; 17 ' Ronaldo, 21 Nuno Gomcs. England: I James;'2 Gary Ncvillc, 5 Terry, 6 Campbell, 3 Co- le; 7 Beckham, 4 Gcrranl. 1 Lampard. 8 Scholes; 10 Owen, 9 Rooney. Bemerkungen: Portugal ohne Paulcta (gesperrt). Modus: Sollte in den Viertcirinals nach 90 Minuten kein Sie­ ger feststehen, so kommt erstmals die Silvcr-Goal-Rcgcl zur Anwendung. Demnach wird die Partie zuerst um 15 Minuten verlangen. Wenn eine Mannschaft in dieser Zeit nfchr Tore als die andere er/ielt. hat sie gewonnen. Ansonsten werden weite­ re IS Minuten gespielt. Ist nach Ablauf von 120 Minuten im­ mer noch kein Sieger ermittelt, kommt es zum Penaltyschies- sen. An diesem dürfen nur Spieler teilnehmen, die beim Abpfiff auf dem Platz, standen. SPORT IN KÜRZE Ferreira von Porto zu Chelsea FUSSBALL - Der 25-jährige Verteidiger Paulo Ferreira wechselt für 20 Millionen Euro vom Champions-League-Sieger FC Porto zum FC Chelsea. (si) Bank rettete AS Roma FUSSBALL - Capitalia hat die AS Roma vor der Insolvenz und dem Lizenzentzug ge­ rettet. Italiens viertgrüsste Bank übernahm eine 49-prozentige Beteiligung an Italpetroli, der Erdöl-Gesellschaft des Roma-Präsiden­ ten Franco Sensi. Capitalia wandelte ausste­ hende Kredite über 35 Millionen Euro in Ital- petroli-Aktien um und hält nun 61,9 Prozent der Anteile an der Holding Roma 2000. (si) Marschall wird Teammanager FUSSBALL - Olaf Marschall wird Tejim- manager des Bundesligisten Kaiserslautern. Der 38-jährige, aus der ehemaligen DDR stammende Ex-Internationale erhält einen Vertrag bis Juni 2006. Bis dahin war er bei den Pfälzern als Assistent von Präsident Re- nd C. Jiiggi tätig. (si) Malcantone holt Dario Rota FUSSBALL - Mittelfeldspieler Dario Rota (33) hat beim Challenge-League-Klub Mal­ cantone Agno einen Zweijahresvertrag unterschrieben. (si) SUU verliert am grünen Tisch FUSSBALL - Auf Grund eines Formalfeh­ lers hat der österreichische Bundesligist Ca- sino SW Bregenz das UI-Cup-Hinspiel ge­ gen FK Kazar Uni Baku am grünen Tisch 0:3 verloren. Die Vorarlberger, die die Partie der Aüftaktründe auf dem Rasen 4:0 gewan­ nen, hatten gegen die Gäste aus Aserbaid-. schan drei nicht bei der UEFA gemeldete UI7-SpieIer im Kader. Die UEFA hat die Partie nun mit 3:0 für das Team aus Aser­ baidschan strafverifiziert. (gek) Teilerfolg für Sauber FORMEL 1 - Das Sauber-Team liess sich am ersten Testtag auf dem Circuit de Catalu- nya die Bestzeit notieren. Giancarlo Fisi- 'chella (It) testete in Barcelona erfolgreich modifizierte Front- und Heckflügel, die nun bereits beim nächsten WM-Rennen in Mag- ny-Cours (Fr) eingesetzt werden. (si) Harctlona. Formtl-I-Twtfahrtt n  ' I.Tag: I. GiancarloFisichella (Ii), Sauber, 1:16,901 (103 Run­ den). 2. Fernando Alonso (Sp). Renault, 0,078 zurück (100). 3. Luca Badoer (Ii), Ferrari, 0,107 (119). 4. Marc Webber (Au), Jaguar. 0,117 (135). 5. Franck Montagny (Fr), Renault, 0,772 (108). 6. Björn Wirdheim (Sd), Jaguar, 0,984 (100). 
Reif für den Coup Viertelfinale Portugal - England: Ein Duell mit ähnlicher Vorgeschichte LISSABON - Die Affiche für den heutigen ersten EM-VIertelfinal ist WMnderbar: Der seit dem Tri­ umph gegen Spanien euphori­ sierte Gastgeber Portugal emp­ fängt England, die Mannschaft der grenzenlosen Zuversicht und mit dem Titelanspruch. »Sven Sdioch, Ussabo n  • Ausgerechnet jene zwei Teams, die vor knapp zwei Wochen mit schwer verdaulichen Niederlagen ins Tür­ mer gestartet waren, begegnen sich in alter Stärke im «Stadion des Lichts» in Lissa­ bon. Portugal liess sich beim 
Auftakt von den Griechen überra­ schen, derweil England der Erfolg .gegen die Franzosen im ersten Spiel buchstäblich in letzter Minute entglitten war. Der Weg in die Run­ de der.letzten acht entwickelte sich für beide Kontrahenten zu einem einzigen Steigerungslauf. Innerhalb von vier Tagen bietet sich den Portugiesen zum zweiten Mal die Chance, Sportgeschichte zu schreiben und Vergangenheitsbe­ wältigung zu betreiben. Auf einen Sieg gegen Spanien hatten die Lusi- taner 23 Jahre lang warten müssen. Der Halbfinal-Vorstoss auf EM- Ebene liegt weniger weit zurück. 2000 scheiterten die Portugiesen erst am nachmaligen Europameister Frankreich. Von der dramatischen Art des Ausscheidens (ein Hands­ penalty entschied die Partie) erhol­ ten sie sich kaum mehr richtig. Von der WM in Asien kehrten die Portu­ giesen gar frühzeitig zurück. Nun kann die vor zwei Jahren schwer kritisierte Auswahl Ver- passtes nachholen. Talent zum Coup ist genügend vorhanden. Das defensive Gerüst bilden die Champions-League-Sieger aus Porto. Im Mittelfeld steht seit dem missglück- ten EM-Einstand der ge­ niale Deco am Schalt- \ hebel. Vorne greift mit- Cristiano Ronaldo, dem neben Wayne Rooney auffälligsten Stürmer des Turniers, lind dein «Rückkehrer» Nuno Gomes, der den wirkungslo­ sen und zudem gesperr­ ten Pauleta ersetzt, ein Duo von ausseror- de n 1 i c he r Qualität Heute steigt auch das Duell zwischen 
Und an der Linie steht Luiz Felipe Scolari - der Weltmeister aus Bra­ silien. Zwei Wahrheiten «Ein Team, ein Land, ein Sieg!»' titelte «A Bola». Die wichtigste Sportzeitung des Landes verpackte in der Schlagzeile mindestens zwei Wahrheiten. Die Diskussionen um taktische Finessen sind innerhalb der Equipe vom Tisch. Den Eng­ ländern wird eine Einheit gegen­ über stehen. Im Rücken wird Sco­ laris Team zehn Millionen Portu­ giesen wissen. Für Südeüropäer würde ein Sieg gegen England mehr als nur die mögliche dritte Halbfina|-Tcilnahme bedeuten. In einem Land, das mit schweren Wirtschaftsproblemen zu kämpfen hat, verschafft der Fussball eine Atempause. Wo endet Rooneys Geschichte? Englands Fussballer kümmert die Optik der Gastgeber wenig. Sie fühlen sich bereit. Sie denken, die Zeit sei endgültig reif, 38 Jahre nach dem WM-Finalsieg im eige­ nen Land den Bann zu brechen. Wer die Engländer beim 4:2 gegen Kroatien sah, widerspricht ihrem Anspruch gewiss nicht. Die offen­ bar von den Spielern selber ange­ regte Umstellung auf ein «flaches» 4-4-2 hat sich bewährt. Frank Lam­ pard und Steven Geirard spielen im  s Zentrum der Mittel- feldachse einen star­ ken Part. In der Defensive um 
 N den Muskelmann Sol Campbell sind die Englän­ der mehrheitlich perfekt grup­ piert. Ein Fragezeichen ist indes wieder einmal hinter dem Torhüter David James zu platzieren. Dem Keeper von Manchester Englands Superstürmer Wayne Rooney ... City ist nicht blind 
...und Portugals Angreifer Cristiano Ronaldo. 
zu vertrauen. Ganz anders als auf der hintersten Position präsentiert sich die Situation an vorderster Stelle: Wayne Rooney hat sich mit vier Toren in den Mittelpunkt ge­ schossen. Vom Wirkungskreis des 18-jährigen Everton-Stürmer hängt enorm viel ab. Sven-Göran Eriksson hat Rooney mit dem jungen Peld verglichen. Das Lob ist nicht mehr zu überbie­ ten. Ob der Schwede seinem fabel­ haften Jüngling mit dem Vergleich einen Gefallen tat, bleibt abzuwar­ ten. Eriksson selber wird am meis­ ten hoffen, dass Mr. «Waynderful» die eigene sagenhafte E r f ol gs g e- schichte um mindestens ei­ nen Eintrag verlängert. Vor. zwei Jahren, in Südkorea, ende­ te nämlich jene von Mr. «Svcno- menal» - im WM- Viertelfinal; auf Bank Brasilians Spuren im Sand FL-Damen bei Beach-Tour in Lettland 
PORTRAIT WAYNE ROONEY JURMALA - Von morgen Freitag bis Sonntag bestreiten Liech­ tensteins Handbali-Damen im Rahmen der European Beach- Tour ein Turnier im lettischen Jurmala. Ob die FL-Auswahl da­ bei in den Erfolgsspuren der Herren wandeln kann? Das Team aus Liechtenstein gilt in Jurmala als krasser Aussenseiter. Zwar stehen in den Reihen der Hand­ ballerinnen aus dem Fürstentum drei Spielerinnen, die auf Erstliga- Erfahrung zurückgreifen können, die Vorbereitung für das Turnier war aufgrund der schlechten Wetterver- hältniSse aber sehr beschränkt. Harter Brocken aus Litauen Nur schwer einzuschätzen sind die fünf lettischen Mannschaften. Einzig die Teilnahme an der Chal- lenge-Trophy im März diesen Jah­ res in Italien lassen einige Rück­ schlüsse auf die Qualität der Spie­ lerinnen zu. Einige starke National­ spielerinnen russischer Handball­ schule dürften auf die lettischen Teams aufgeteilt sein. Hinzu kommt' natürlich die grosse Erfah­ rung der lettischen Vereine, wird das Beach-Turnier in Jurmala (ca. 25 km von Riga entfernt) doch be­ reits zum achten Mal durchgeführt. 
Ein harter Brocken wird be­ stimmt das Team aus Litauen. Im EHF-Cup 2003 konnte sich Pasva- lio Svalia in der 1. Runde gegen den SSV Dornbim Schoren recht gut aus der Affäre ziehen. Natürlich gelten auf Sand andere Gesetze, aber ausgezeichnete handballeri­ sche Fähigkeiten sind ein Grund 
: stein für den Erfolg. Interessant ist der Spielmödus. In den Gruppenspielen spielt jeder ge­ gen jeden. Danach erfolgt eine K.- o.-System-Runde mit Paarungen gemäss Platzierungen aus der Vor­ runde. Einzig der Vorrundensieger erhält.' ein Freilos für die erste Hauptrunde. Dies bedeutet, dass z.B. der Letztplatzierte der Vorrun­ de immer noch eine Chance auf den Turniersieg bekommt. Somit können die Liechtensteinerinnen in der Vorrunde getrost noch an den taktischen Varianten feilen. (PD) European neach-Tour In 
Jurmala (1-rtt) Freitag, 25. Juni. 
14.05 Uhr: LS PA — Liechten­ stein. 
16.25 llhr: Liechtenstein - Olaincs SIN. 18.45 Uhr: Salaspils SIC - Liechtenstein. Samstag, 26. Juni. 
10.00 Uhr: Liechtenstein - Ogres SC. 
13-3(1 Uhr: - Liechtenstein - Svalia. 15.45 Uhr: BTU Lutl/a - Liechtenstein. 
Zwi­ schen 16.55 Uhr und 1730 Uhr: K.-o.-Systcm- Runde. Sonntag, 27. 
Juni: llalblinal- und Finalspiele. Team Liechtenstein :  . Rosy D'Amico, Mnddalena Dcpace, Manuela . GsUlhl, Simone Kind, Tamara Pirker, Eva Slav- ' kovsley, Uelinda Schreiber, Sandra Gschwenter, Christine Wolilwcnd. 
Ein Vergleich mit Pele LISSABON - Wayne Rooney sieht einem Boxer ähnlich. Dqr 18-Jährige tänzelt, springt, weicht keinem Zweikampf aus und trifft haargenau - nicht mit Fäusten, sondern mit sei­ nen Füssen und dem Kopf. » Sven SdiDdi. Lissabon Gerade in einer Zeit, in der die Coaches mehrheitlich.auf die Ab­ sicherung der eigenen Zone ach­ ten, wirket "typen wie Wayne Rooney mehr als nur erfrischend. Sie leben im verbarrikadierten Strafraum auf, sie entzücken mit unbeschwerten Auftritten, und sie tragen schon bald einmal die Hoffnungen der vereinten Fuss­ ballnation. Rooney soll den seit 1966 titellosen Engländern (end? lieh) den unermesslichen Wunsch nach Ruhm und Ehre erfüllen. . Wer die Produkte der engli­ schen Kommentatoren studiert, der glaubt gar, das Schicksal hän­ ge vollumfanglich von den Bewe­ gungen des unheimlich begabten Halbwüchsigen ab. Seit Rooney in Portugal Tore en. masse produ­ ziert, werden in den Sportartikel­ fabriken Sonderschichten geleis­ tet. Mitglieder der «Rooney-Ar- my» pflegen sich in der entspre­ chenden «Uniform» zu kleiden. 
Der Wunderknabe aus dem Li­ verpooler Quartier Croxteth hat im Moment mehr zu bieten als die' Starbesetzung Nike-Werbespots in corpore. Der vierfache. EM-Tor­ schütze stellt derzeit einen Luis Fi­ go, einen Thierry Henry oder Da­ vid Beckham in den Schatten. Seit Tagen steht Rooney im Bann der Öffentlichkeit und auf den Front­ seiten der britischen Massenblätter. Der frühreife Internationale . lässt sich von der Hysterie um sei­ ne Person jedoch nichts anmer­ ken. Der Tour-Doublette gegen die Schweiz liess der breitschulterige Junior mit dem Nacken und der , wilden Art eines Stiers gegen Kro­ atien zwei weitere Treffer folgen. Der Everton-Stürmer besitzt die Gabe, die Angriffe zu erahnen und ist dazu mit so viel Speed geseg­ net, dass ihn kaum ein Verteidiger zu stoppen vermag. Die schnurge­ raden Wege des wilden Angreifers darf .man nicht umleiten; das hat insbesondere Sven-Göran Eriks­ son schnell einmal erkannt. Selbst der englische Trainer streifte im Urteil über Rooney sei­ ne Zurückhaltung ab: «Ich kann mich nur an einen so jungen Spie­ ler erinnern, der an einem grossen Turnier derart grossartig ein­ schlug - an Pete an der WM 1958 in Schweden.» Dem Kompliment ist nichts beizufügen. fr _ • • . . „
	        

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