Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 21. JUNI 2004 
VOLKS I IIV11 A IVI n 
JAHRESKONZERT BLATT 
I IIML.MIML/ AUSSTELLUNG 
7 NACHRICHTEN «Babij iar - Das vergessene Verbrechen» im TaKino SCHAAN - In einer einmaligen Vorstellung ist am kommenden Mittwoch um 20 Uhr der Film «Babij Jar - Das vergessene Verbre­ chen» im TaKino zu sehen. Der amerikani­ sche Regisseur Jeff Kanew erzählt in der deutsch-bielorussischen Produktion Babij Jar die Geschichte zweier Familien, die dem Holocaust zu entkommen versuchen. 1941 ermordeten SS-Truppen beim Massaker von Babij Jar am Stadtrand von Kiew mehr als 33 000 Menschen. Ein vergessenes Massaker Das vergessene Massaker an der jüdi­ schen Bevölkerung von Kiew im September 1941 empfindet dieses schwarzweisse, halb- dokumentarische Holocaust-Drama anhand des ergreifenden Schicksals zweier befreun­ deter Familien nach. Im Zusammenbruch al­ ler Werte werden einer jüdischen Familie ih­ re ukrainischen Nachbarn, die gespalten sind zwischen aufopferungsvoller Hilfe und . einer mit Antisemitismus gepaarten Hab­ gier, zum Verhängnis. Parallel dazu zeigt der Film mit der 
Figur eines karrieristischen Bü­ rokraten das Funktionieren der Vernich­ tungsmaschinerie der Nazis. Zwöl f Opfer stammten aus Artur Brauners Familie. Um ihrer zu gedenken, «quälte» sich Produzent Artur Brauner mehr als ein halbes Jahrhundert, erst das 13. Buch ent­ sprach seinen Vorstellungen. Jahrzehntelan­ ge Recherchen bei Verwandten der Opfer, hei Augenzeugen und Hinterbliebenen der Täter haben zu den historischen Fakten glaubwürdige Charaktere gefügt. Der Film will weniger lehrbuchhafte Ge- schiehtsstunde sein als der Versuch, die inti­ men niitmenschlichen Umstände, die Atmos­ phäre von Angst und Demütigung und der Fassungslosigkeit, die den Massakern vor­ ausgingen, erlebbar zu machen. Also keine abstrakte, von Zahlen durchsetzte Schilde­ rung - denn die schiere Höhe der Opferzahl ist ohnehin nicht vorstellbar sondern ein intimes Angedenken an den Untergang der jüdischen Bevölkerung von Kiew. Produzent Arthur Brauner im TaKino Artur Brauner ist wurde 1918 in Lodz / Polen geboren und hat seit I946 über 250 Filme.produziert, darunter Filme wie «Das indische Grabmahl» von Fritz Lang, «Via Mala». «Hitlerjunge Salonion» oder «Die weisse Rose». «Babij Jar» bezeichnet er als die Krönung seines Lebenswerks. «Damit habe ich mein Gewissen, meine Verpflich­ tung, meinen Lebenstraum verwirklicht.» Mit seiner mehr als einem halben Jahrhun­ dert dauernden Arbeit versucht der heute 84- Jährige gegen das Vergessen anzukämpfen. An der einzigen Vorstellung am Mitt­ woch, 23. Juni um 20 Uhr wird Arthur Brau­ ner im TaKino anwesend sein. TaKino «Zmarga ufern Buurahof» KSCHKN - Am Sonntag, den 27. Juni von 9 bis 13 Uhr lädt Eschen Aktiv ein zu einem «Zmarga ufern Buurahof». Die ganze Fami­ lie 
kann ein gemütliches und währschaftes Frühstück mit Kaffee, Tee, Zopf, Brot, Speck, Käse, Eier, Birchermüsli, und von den Seniorinnen fein zubereiteter «Türka- Rebel» mit Apfelmus und Suura Käs bei Christi und Hugo Gstöhl gemessen. Dieser Zmarga findet bei jeder Witterung statt. Preis pro Person CHF 12.-, Schulkin­ der CHF 5 - und für Kleinkinder ist es gra- tis. Anmeldung bis Dienstag, den 22. Juni bei Christi Gstöhl unter Tel. 373 23 02 oder E- Mail  christl.gstoehl@supra.net oder bei Claudia Jehle unter Tel. 373 53 04 sowie Ja- queline Marxer unter Tel. 777 34 27. Auf viele Besucherinrten und Besucher freuen sich Eschen Aktiv und die Senniorinnen. (Eing.) 
Starke Aufführung Wunderschönes Jahreskonzert des MGV Balzers BALZERS - Ein anspruchsvolles Konzert mit den schönsten Chö­ ren aus Oper und Operette prä­ sentierte der Männergesang­ verein Balzers am Samstag­ abend den zahlreichen Besu­ chern im Gemeindesaal. • Eva Baum Der erste Teil des Konzertes stand ganz im Zeichen von original Män­ nerchören aus verschiedenen Opernrepertoiren. Eröffnet wurde mit dem Chor der Priester aus der «Zauberflöte» von W.A.Mozart. Drazen Domjanic begleitete den Chor ani Flügel. Die Gesamtleitung hatte Daniel Andrd Vitek, welcher von Josef Gstach unterstützt wurde'. Präsident Karl Frick begrüsste die Gäste und hiess sie alle herzlich willkommen. Besonders freute er sich auf den lyrischen Tenor Enrico Lang, welcher mit seiner klaren und reinen Stimme zu begeistern wusste sowie auf die Mitwirkung des Singkreises Gutenberg Balzers, der im zweiten Teil die Operetten- liedcr gesanglich unterstützte. Gesungen wurde aus der Oper «Fidelio» der Chor der Gefangenen von L.van Beethoven (Solisten Ma­ thias Fuchs und Franz Nigg) sowie aus «Freischütz» der 
Jägcrchor von C.M. von Weber. Um in der Welt der Romantik zu bleiben, war der Schritt zu R. Wagner nicht mehr weit mit dem Pilgerchor aus der Oper «Tannhäuser». Es folgte der 
Die Geehrten von links: Pepl Wolfinger, Arnold Frick, Anton Gstöhl und das Ehrenmitglied Othmar Vogt. Studcntenchor aus «Hoffmanns Er­ zählungen» von J. Offenbach, der Bierchor aus «Der verkauften Braut» von F. Smetana (Solo Hans Nigg) wie das Fassbinder-Lied.aus «Boccacio» von F. von Supp6. Wie schön ein gemischter Chor klingen kann, bewies das gemeinsame Sin­ gen der Operettenlieder im 2.Teil des Abends mit dem Singkreis Gu­tenberg 
und dem hervorragenden Tenor Enrico Lang. Es war ein ab­ wechslungsreicher und unterhaltsa­ mer Abend der zu Ende ging, wel­ cher noch lange nachwirken wird. Ehrungen Mit jeweils einer goldenen Uhr wurden geehrt für 50 Jahre Vereins­ zugehörigkeit Arnold Frick, Pepi 
Wolfinger und Anton Gstöhl, wel­ che über all die Jahre die Treue zum MGV gehalten und die Ge­ schicke des Vereins massgeblich mitbestimmt haben. Eine Urkunde als Ehrenmitglied erhielt Altvorste­ her Othmar Vogt für seine Ver­ dienste. Er hat in seinen 16 Jahren als Vorsteher der Gemeinde Balzers viel für den Verein geleistet. Himmelsstürmer Gerry Mayers Ausstellung «Traum der Wiedergeburt» in der Galerie Altesse NENDELN - Jeder kennt den grossen, eisernen Kopf vor der Galerie Altesse. Nur die Wenig­ sten wissen, dass er von Gerry Mayer stammt. Der gelernte Maschinenbauingenieur aus Götzis zeigt in Nendeln Skulptu­ ren in Bronze und Baku: him­ melwärts strebende menschli­ che Figuren von dem Mensch­ lichen verbundener Transzen­ denz. • Arno löffler Zu verkaufen in Vaduz ältere Liegenschaft JOSEPH WOHLWEND TREUHAND AG•VADUZ TEL. +423 237 56 00 / wvyw.jwt.ll ® 
Gerry Mayer (* 1960) hat seine «gehörige», gesicherte Laufbahn als Maschinenbauingenieur hinter sich gelassen, um in der Kunst, in der Bildhauerei seine wahre Be­ stimmung zu finden. Sein Enthusi­ asmus für die Kunst, seine Freude an der Arbeit sind ansteckend. Mayer hat sich eingehend und plan- mässig, in systematischem Selbst­ studium mit Theorie und Praxis der Bildhauerei, mit Kunstgeschichte und Anatomie vertraut gemacht. Mayer will immer mehr, immer weiter. Die Lust an der Kunst treibt ihn unermüdlich voran. Seine Bronze- und Rakuskulpturcn sind eine direkte Umsetzung dieses Strebens nach oben, nach dem Licht. Mayer ist mit diesen sehr kos­ tenintensiv produzierten Arbeiten ein erhebliches Risiko eingegan­ gen. Der Ausgang seines finanziel­ len Experiments ist mindestens ebenso unvorhersehbar wie das Er­ gebnis eines Gusses oder eines Ra- ku-Brandes. Auf den ersten Blick erinnern Mayers sich tummelnde, nackte Menschlein an Rodins Höl­ lentor (1880), 
worin der französi­ sche Künder der Moderne eine vi­ suelle Analogie zum Zusammen­ bruch der traditionellen Moral schuf. Ein zweiter Vergleich, der 
Gerry Mayer (links) und Galerist Werner Camper vor einer Bronzeplastik Mayers. sich aufdrängt, ist der Fries «Aus­ zug der Freiwilligen» am Pariser Are de Triomphe von Francis Rü­ de (1806). Umgekehrter Engelssturz Mayers Figuren und Gruppen ha­ ben allerdings so gar nichts von der Düsternis, der Schwere Rodins. Auch das Monumentale Rüdes will nicht zu ihnen passen. Die filigran gestalteten, anatomisch sehr exakt gestalteten Körper mit den aus­ drucksstarken, lebensnahen Ge­ sichtszügen, umfangen einander zärtlich, stützend, liebkosend, wäh­ rend sie sich 
aus ihrer materiellen Beschränktheit lösen, heraustreten, 
emporstreben, in einer Art umge­ kehrtem Engelssturz. Interessant, wie viele Engel Mayer auftreten lässt: Engel als führende, Schutz gewährende Mittler zwischen Him­ mel 
und den Menschen, Engel, die teilweise betont durchschnitts­ menschliche Körper haben, ohne ihren transzendentalen Glanz ein- zubüssen. Die Skulptur «Traum der Wiedergeburt», eine noch nicht in Bronze realisierte Raku-Skulptur, drückt Transzendenz in zunehmen­ der Abstraktiönaus. Die Menschen und Engel werdöuin einer niessen­ den Bewegung Immer abstrakter, dem Irdischen zusehends entrückt. Öffnungszeiten: donnerstags und 
freitags 15 bis 19 Uhr, samstags 10 bis 12, 14 bis 17 Uhr, sonntags 15 bis 18 Uhr. ANZEIGE PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 18. Juni 2004 Kategorie A (thesaurlerend) Ausgabepreis: € 47.10 Rücknahmepreis: € 46.11 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 45.20 Rücknahmepreis: € 44.24 Zahlstella In Liechtenstein: Swlssfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61, Postfach, FL-9490 Vaduz
	        

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