Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 19. JUNI 2004 
VOLKSI CDH DT 
  MAI K SCHÄDLER UND OLYMPIA BLATT I ÖrUni FEDERER IN WIMBLEDON FAVORIT 
28 N ' S 
SPORT IN KÜRZE Thomas Beck bleibt bei Chiasso FUSSBALL - Trotz Angeboten von Super- League-Aufsteiger FC Schaffhausen und dem in der Prolongation nur knapp an Xa- inax gescheiterten FC Vaduz erfüllt Thomas Beck seinen bis 30. Juni 2005 laufenden Vertrag beim FC Chiasso. «Schaffhausen wäre zwar interessant gewesen, Trainer Paul Schönwetter hat aber sofort abgewunken, wollte mich auf jeden Fall behalten», erklärt der Liechtensteiner Nationalspieler. Trai­ ningsauftakt beim Challenge-League-Klub aus dem Tessin ist am kommenden Dienstag, wie viele Spieler daran teilneh­ men werden, weiss Beck noch nicht: «Wir haben bisher acht Abgänge, Neuzugänge sind hingegen noch keine offiziell.» Nichts­ destotrotz will der Fliigelflitzer mit Chiasso auch in der kommenden Saison im Kampf um den Aufstieg ein entscheidendes Wört­ chen mitreden. (mb) Nationalliga A in Griffnähe TENNIS - An diesem Wochenende fallen aus liechtensteinischer Sicht die letzten Ent­ scheidungen in der diesjährigen Interclub- meisterschaft. Dabei liegt das Hauptaugen­ merk auf den Jungsenioren des TC Vaduz, die auswärts bei Tenero-Gordola um den Aufstieg in die höchste Spielklasse, die Na- tionalligä A, kämpfen. Vaduz inuss gegen­ über den bisherigen Begegnungen verlet­ zungsbedingt auf Peter Wersin verzichten und auch Heini Bücheler muss berufsbe­ dingt passen. Doch die Vaduzer können glücklicherweise auf den altbewährten Kämpfer Rainer Kovac zurückgreifen, der sich zwar vor einigen Jahren aufgrund einer Verletzung vom Wettkampf zurückgezogen hat, aber den Vaduzern dieses Mal aus­ nahmsweise zur Verfügung steht. Aufgrund der Klassierungen kann eine ausgeglichene Begegnung erwartet werden, doch hat sich gezeigt, dass die Tessiner über Spieler in ih­ ren Reihen verfügen, die offensichtlich unterklassiert sind. Es handelt sich dabei um zwei ehemalige N-Spieler, die sich im Ver­ laufe dieser Meisterschaft noch keine Blos­ se gegeben haben. Mit dem entsprechenden Wettkamp- und Aufstellungsglück sollte es dennoch für Vaduz möglich sein, die nötigen fünf Partien ins Trockene zu bringen, (dk) Ermittlung des/der schnellsten üechtensteiner/-in LEICHTATHLETIK - Am Donnerstag, den 24. Juni 2004 werden auf der Sportanla­ ge Rheinwiese in Schaan ab 18.00 Uhr der schnellste Liechtensteiner und die schnellste Liechtensteinerin ermittelt. Der vom LC Schaan organisierte Wettkampf (alle Läufe finden auf der Bahn statt) wird bei jeder Wit­ terung ausgetragen. Teilnahmeberechtigt sind alle Mädchen und Knaben mit den Jahr­ gängen 1989, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98 und jünger. Die schnellsten sechs Teil­ nehmer der Vorläufe bestreiten den Final­ lauf. Bei weniger als sechs Teilnehmer pro Jahrgang findet direkt der Finallauf statt. Die ersten drei aller Jahrgänge können am Kan­ tonalfinal Appenzell-St. Gallen-Liechten­ stein am 21. August 2004 in Rüthi teilneh­ men. Die Sieger/-inncn der Jahrgänge 1989, 90, 91, 92 und 93 können sich zusätzlich in Rüthi für den Schweizer Final am 18. Sep­ tember 2004 in Samen qualifizieren. (Eing.) I*lchtalhlctlk: Programm Schntllslc/r Ucchlcaslelner/in Jahrgänge Distanz Startzeit 1995.96.97.98 und jünger 50 m "18.00 1991,92,93 und 94 60m IK..TO • 1989 und 90 . 80 m 18.45 Schellenberger Fussballturnier FUSSBALL - Am 28./29. August 2004 führt die Freiwillige Feuerwehr Schcllenberg sein 18. Kleinfeld-Fussballturnier auf dem Ge­ meindeplatz durch. Das 1\imier ist für Hob- by-Fussballer ausgeschrieben. Aktivspieler sind nicht zugelassen. Der Turniereinsatz be­ trägt 80 Franken. Dem Sieger winkt die wert­ volle «Metz-Wandertrophäe». Weiters gibt es Pokale und Naturalpreise zu gewinnen. Anmeldeformulare können bei Jürgen Goop, Telefon 00423 / 236 80 49 oder 00423 / 373 27 52 bezogen werden. Anmeldeschluss ist Samstag, der 21. August 2004. (Eing.) 
Unterschriften für Athen Judoka Maik Schädler kämpft um Startplatz - LOSV-Entscheidiing 
steht SCHAAN - Nach der ersten Ent­ täuschung über die Nichtnomi- nierung für die Olympischen Spiele in Athen trotz Invitation­ card hat sich Judoka Maik Schädler aufgerafft und kämpft um seine Chance. Seit Donners­ tag lauft eine Unterschriftenak­ tion. Für den L0SV steht der Ent­ scheid aber endgültig fest. « Stefan lenher r  ' «Ich habe den Traum von Olympia noch nicht begraben», sagt Maik Schädler, der hofft, dass sich durch die lancierte Unterschriftenaktion der Entscheid des Olympiaaus­ schusses des LOSV noch umstossen lässt. Die am Donnerstag gestartete Aktion erfuhr in den ersten 24 Stunden einen enormen Zuspruch. Bereits 200 bekundeten durch die Unterschrift ihre Sympathie für den Liechtensteiner Judoka. Mittler­ weile sind laut Schädler rund 500 Unterschriften zusammengekom­ men. «Ich denke, einige Politiker hätten grosse Probleme, in so kur­ zer Zeit so viele Unterschriften zu bekommen», sagt der Schwarzgurt- Judoka, «wir gehen auf die Leute zu und ich erkläre ihnen gerne die momentane Situation. Viele sind meiner Meinung und können den Entscheid des LOSV nicht nach­ vollziehen.» Konkrete Hoffnungen, dass sich die Verantwortlichen noch umstimmen lassen, hegt er 
zwar nicht, «aber sie sollen sehen, dass der Budo- und der Judo-Ver­ band damit nicht einverstanden sind. Wir wollen die Sache publik machen», so Schädler. Auf die 200 Unterschriften, die er dem LOSV bereits übermittelt hat, folgte noch keine Reaktion. Auch wartet er noch auf eine Antwort auf seinen Brief, den er an die Regierung ge­ richtet hat und darin seinen Stand­ punkt darlegt. Das Hauptargument: Wenn man die Invitationcard an den IOC zurückschickt, werde man in näherer Zukunft wahrscheinlich nicht mehr berücksichtigt. Kein Einfiuss auf zukünftige Vergabe «Dem ist nicht so», erklärte LOSV-Präsident Leo Kranz, «wir haben in dieser "Frage mit dem IOC Rücksprache gehalten und auch mit dem IOC-Mitglied Prinzessin Nora gesprochen. Ausserdem haben wir für die Olympiade 1996 in Atlanta eine Wildcard abgelehnt und haben für die Spiele 2000 in Sydney wieder eine erhalten», entkräftet Kranz das Argument, der von der Unterschrif­ tenaktion völlig überrascht war. «Eine Ablehnung der Einladung hat keinen Einfiuss auf zukünftige Vergaben. Ich denke, diese Aussage von Maik Schädler war etwas vor­ eilig», sagte auch Johannes Wohl- wend, Mitglied des Olympiaaus­ schusses und ehemaliger Spitzen- Judoka. «Schädler hat die nationale 
Maik Schädler (re) hat die Olympia-Hoffnung noch nicht aufgegeben. Olympia-Limite nicht erreicht. Je­ der hat dabei von Anfang an ge- wusst, auf was er sich einlässt», er­ läutert Wohlwend die Postition des LOSV, «der Ausschuss hat ent­ schieden und daran wird sich auch mit der Unterschriftenaktion sicher nichts mehr ändern.» 
Am Montag ist die Chance auf einen Olympia-Start für Schädler dann wohl endgültig passö, wenn die Einladung offiziell abgelehnt wird. Doch ans Aufgeben denkt der Judo-Hühne. nicht: «Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt», sagte Schädler. Aufstieg geschafft Starke B-Junioren des FC Schaan/Vaduz Das Aufstiegsteam FC Schaan/Vaduz mit Trainer Franco Parente (links). SCHAAN - Die B-Junioren des FC Schaan/Vaduz mit Trainer Fran­ co Parente schafften im Früh­ jahr den angestrebten Aufstieg In die 1. Stärkeklasse. Es war ein hartes Stück Arbeit, denn der Spitzenkampf gegen den FC Bad Ragaz musste wiederholt werden, weil dem Ref ein regel­ technischer Fehler unterlaufen war. Aus diesem Grund wurde der 3:1 -Sieg des ersten Duells nicht 
gewertet, doch im zweiten Aufein­ andertreffen behielt Schaan/Vaduz zu Recht mit 3:2-Toren die Ober­ hand und sicherte sich den Auf­ stieg. Double knapp verpasst Im Liechtensteiner Cupfinale der B-Junioren fehlte wenig und die IG Schaan/Vaduz hätte das Double ge­ schafft. Bekanntlich ging jene Par­ tie gegen den FC Balzers mit 2:3 verloren. • (Eing.) 
Roger Federer... in Wimbledon Titelhalter und Favorit WIMBLEDON - In Wimbledon kehrt Roger Federer an die Stel­ le seines ersten Grosserfolgs zurück. Der 23-jährige Basel­ bieter startet als Nummer 1, Ti­ telhalter und Topfauorit ins prestigeträchtige Turnier. »BoH Bichse i Vor einem Jahr galt Federer als überaus begabter Spieler, der sein Talent noch nicht hatte in Grand- Slam-Titel umsetzen können. Wäh­ rend der beiden Wimbledon-Wo- chen vermochte Federcr dieses Image indes abzulegen. Mit bloss einem Satzverlust (in der 3. Runde gegen Mardy Fish) sicherte er sich den ersten MajortiteÜ; seither ging es kontinuierlich aufwärts. Im No­ vember gewann Federer mit fünf Siegen das Masters in Houston, im Januar sicherte er sich in Australien den zweiten Grand-Slam-Titel und die Nummer 1. der Weltrangliste, die er seither mit Super-9-Turnier- siegen in Indian Wells und 
Ham- LESERMEINUNGEN Invitationcard Am Donnerstag konnte ich im Liechtensteiner-Volksblatt Folgen­ des lesen: Obwohl Judoka Maik Schädler vom IOC eine Invitation­ card für die Olympischen Spiele in Athen erhielt, lehnte der LOSV wegen der nicht erreichten nationa­ len Limite die Einladung ab. Ein­ fach super, unser LOSV. Da be­ kommt man eine Einladung, und man lehnt sie ab. Ich frage mich wirklich, weshalb es denn noch sol­ che Karten gibt. Es ist doch einfach lächerlich, dass, wenn man so eine Chance bekommt, sie nicht wahr­ nimmt. Dies auch, um unser Land nach Aussen zu präsentieren. Das 
wäre doch eine gute Werbung. Mir scheint es so, als hätte man einen Lottogewinn und man würde die­ sen wieder retournieren. Es wird da auch geschrieben! «Was aber auch nicht geht, ist, Sportler einfach auf Grund einer Invitationcard zu no­ minieren. Das wäre nicht fair gegenüber all jenen, die eine natio­ nale Limite erreichten.» Wie fair war es denn bei den letzten olympi­ schen Sommerspielen, hatten da al­ le unsere Sportler die Limite er­ reicht? Ich kann verstehen, dass man eine Limite erreichen muss, damit man an den Olympischen Spielen teilnehmen kann, aber für was gibt es denn noch Invitation- cards? Christian Gstühl, Gamprin 
Geschätzter 
LOSV Im Sinne Ihrer Institution und vor allem im Sinne des Landes Liech­ tenstein wäre es doch in Ihrem Interesse, möglichst vielen und gu­ ten Athleten eine Teilnahme an Olympischen Spielen zu ermöglich. Der Begriff «Wildcard», der Ih­ nen durchaus bekannt ist, setzt doch voraus, dass das IOC an einer Teilnahme Maik Schädlers im August in Athen sehr interessiert ist. Liechtenstein repräsentieren zu wollen bzw. für Liechtenstein sein Bestes zu geben, müsse schon Grund genug sein, nicht über eine mögliche, sondern über eine defe-burg 
und zwei weiteren Titeln (Du­ bai, Halle) souverän verteidigte. Jetzt, da die Rückkehr nach Wim­ bledon bevorsteht, kommen Erinne­ rungen hoch. Federcr: «Der Wim- bledonsieg war ein so grosser Traum von mir - selbst jetzt noch wird es mir warm ums Herz, wenn ich nur daran denke.» Der Triumph war zu­ dem eine enorme Erleichterung, denn «ich hatte danach die Gewiss­ heit, dass ich Grand-Slam-Turniere gewinnen kann». Die erfolgreiche Titelverteidigung ist nun Federers grosses Ziel für die kommenden zwei Wochen. Mit dem Turniersieg ohne einen Satzverlust in Halle hat die Nummer I seinen Konkurrenten gezeigt, dass die Form stimmt. Die bedeutendsten Forfaits be­ treffen dieses Jahr das Frauentur­ nier: Die Belgierinnen Kim Clu­ sters und Justine Henin-Hardenne mussten wegen Verletzungen absa­ gen. Bei den Männern fehlt Andre Agassi. Von den «Sandhasen» F fehlen Gaston Gaudio und Gustavo Kuerten. nitive Annahme der «Wildcard» zu sprechen. Man gibt allen mög­ lichen Mannschaften die Chance an einem Turnier anzutreten, wenn auch meist ohne riesigen Erfolg. Jedoch bei einem Athleten, der immerhin einen schwarzen Gürtel besitzt, ist es meiner Ansicht nach völlig irrelevant, die olympischen Limite als Grund zu nennein, wel­ cher den olympischen Traum Maik Sphädlers vielleicht für ewig plat­ zen lassen könnte. Der Sport ist ein wichtiger Aspekt für Liechtenstein, zumin­ dest hiess es das bis anhin, dann sollten wir daran festhalten. Go for Olympia, Maik. Emanuel Walser, Schaan k
	        

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