Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 17. JUNI 2004 
VOLKSI 
CDHDT PETER RUTZ IM INTERVIEW BLATTI OrUni FL-ETAPPENPLAN DERTDS 
24 TOUR DE SUISSE Massive Verkehrsbehinderung Die drittletzte Etappe der Tour de Suisse führt am Freitag, 18. Juni 2004, von Linthal nach Malbun. Im ganzen Land ist deshalb ab 15 Uhr bis 17 Uhr mit grösseren Verkehrsbe- hinderungen zu rechnen. Die Automobilisten werden um Nachsicht gebeten. Die Sicher­ heit der Velofahrer liegt an vorderster Stelle. Das Rennen kann beim Rathaus Vaduz und Dorfplatz Triesenberg via Grossleinwand li­ ve 
verfolgt werden. Jene Bürgerinnen und Bürger, die die Zieleinfahrt in Malbun miter­ leben wollen, werden gebeten, die gratis zur Verfügung gestellten öffentlichen Verkehrs­ mittel im Park and Ride Haberfeld in Vaduz zu benutzen. Ab 12.15 Uhr kann ab dem Ha­ berfeld im 30 Minutentakt nach Malbun ge­ fahren werden. Die Zufahrt ins Malbun mit dem PKW ist nicht möglich. Die Organisa­ toren rechnen ab ca. 17.00 Uhr mit der Ziel­ einfahrt in Malbun. Ab 18:30 Uhr fahren die öffentlichen Verkehrsmittel wieder zurück nach Vaduz. Die Rückfahrt der Busse aus Malbun erfolgt zu jeder halben Stunde. Aufgrund der Tour de Suisse wird es zur Zeit des Äbendverkehres zu massiven Ver­ kehrsbehinderungen kommen. Da die Strassen zum Teil gänzlich gesperrt werden müssen, werden auch die Busse des öffentlichen Ver­ kehres betroffen sein. Die Landespolizei rät, sich für Freitag ein Alternativprogramm'zu überlegen, damit die Zahl jener, die frustriert im Stau stehen, nicht all zu gross ist. (Ipfl) Park and Ride in Vaduz Das offizielle Park-and-Ride-Zentrum be­ findet sich beim Haberfeld Vaduz. Die Bus­ se nach Malbun verkehren wie folgt: Park and Ride In Vaduz ' Habtrfcld Vaduz ab Post Vaduz äb Rückfahrten: 
12.15 12.45 13.15 13.45 14.15 14.45 15.15 15.45 16.15 12.20 12.50 13.20 13.50 14.20 14.50 15.20 15.50 16.20 ab 18.30 Uhr im Halhstundcntakt. 
Melodie der Speichen Peter Rutz über den Freitagnachmittag, Bergflöhe und Freudensprünge VADUZ - Peter Rutz ist OK-Prä­ sident der Tour-de-Suisse-Etap­ pe 
nach Malbun. Und falls Sie nicht wissen, was Sie morgen Nachmittag tun könnten, hat der Präsident des Liechtenstei­ nischen Radverbandes (LRV) ei­ nen Tipp für Sie. • Cornelia Hotflr ___ Volksblatt: Was könnte man morgen Nachmittag tun, Peter Rutz? Peter Rutz: Irgendwo in Liech­ tenstein am Strassenrand stehen und 180 Veloprofis anfeuern (lacht)! Niemand sollte sich die Tour-de-Suisse-Etappe entgehen lassen, die etwa um Viertel nach drei Balzers erreichen wird, durch fast alle Liechtensteiner Gemein­ den fährt und den Berg hinauf ins Ziel nach Malbun pedalt. Man muss kein Radspezialist oder Rad- /an sein, um diesem Sportfest bei­ zuwohnen— wer sich aber begeis­ tern lassen kann, wird einen unver- gesslichen Tag erleben! Sie konnten sich für das Amt des OK-Präsidenten begeistern. Ja, und ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich dabei sam­ meln konnte. Es war für 
mich keine Frage, dieses Amt zu übernehmen, denn einerseits bin ich als ehemali­ ger Radathlet selber mit dem Rad­ virus infiziert und andererseits 
erin- 7. Etappe I ötape: 
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Peter Rutz fiebert der Etappenankunft In Malbun entgegen: «Mein allergrösster Wunsch Ist, dass viele Zuschauer den Strassenrand säumen werden und die Begeisterung für diesen Anlass In ihr Herz aufnehmen können.« nere ich mich noch ganz genau an die Tour-de-Suisse-Etappe von 1976 nach Gaflei, Ich war damals 12 Jahre alt und ich habe die Bilder von Didi Thurau am Strassenrand, mit Tränen in den Augen und völlig ausgepumpt 
oder die Fehllcitung des Feldes in Nendeln auch heule noch im Kopf. Hat Peter Rutz danach von der ei­ genen. Teilnahme an der Schwei­ zer Radrundfahrt geträumt? Geträumt schon, ja (lacht)! Ich war zehn Jahre lang im Radge­ schäft und Rundfahrten sind für je­ den Radsportler etwas ganz Spe­ zielles und etwas ganz Grosses. Ich habe aber schnell gemerkt, das» ich kein Bergfahrer war. Meine Stärken konnte ich auf der Bahn und bei Kriterien ausspielen und das sind natürlich schlechte Voraussetzun­ gen für eine Rundfahrt. Vielleicht bin ich auch gerade deshalb so fas­ ziniert von den Rundfahrten und habe so viel Respekt vor den Leis­ tungen der Profis. Ist dieser Respekt noch grösser geworden, seit Sie vor einer Wo­ che die Etappe Linthal - Malbun, über 133,7 km, selber gestram­ pelt sind? Zweifellos! Es war ein überwälti­ gendes Gefühl, mit einer Gruppe von über 20 Radsportbegeisterten diese Strecke unter die Räder zu nehmen. Irgendwann sagte ein Radkollege zu mir: «Gell, es ist schön, der Melodie der Speichen zu lauschen.» Mir liiuft es heute noch kalt den Rücken runter, wenn ich an diese Worte denke. Es war ein unvergessliches Erlebnis und hat uns eindrücklich gezeigt, was Rad­ profis leisten, denn für sie wird es morgen ja bereits die siebte Etappe sein und am Samstag werden sie 200 Kilometer ins Tessin pcdalen. Für mich war übrigens in Triesen­ berg Schluss und es scheint, als ob ich auch heute noch kein Bergfloh bin... (lacht). Die Kehrseite dieser grossartigen Leistungen sind Dopingskandale, die im Radsport immer wieder auftreten. Weshalb ist die Begeis­ terung für den Radsport trotz­ dem immer noch so gross? Darüber mache ich mir auch oft Gedanken und nicht selten kommt es vor, dass mich Eltern von jungen Radathleten darauf ansprechen und gerne eine Garantie dafür hätten, dass ihr Sohn oder ihre Tochter nie mit Doping in Verbindung kommen wird. Diese Garantie würde ich na­türlich 
gerne geben, denn auch ich bin ein absoluter Gegner verbote­ ner Substanzen. Ich bin mir aber bewusst, dass es überheblich wäre, zu glauben, ich könne als Garant dafür stehen. Was ich aber immer und immer wieder versuche, ist die Begeisterung und die Leidenschaft für den Radsport zu wecken. Und ich denke, das ist es schliesslich auch, was diesen Sport immer wie­ der überleben lüsst, und schliess­ lich hat jeder ein Rad zu Hause. Sieben Jahre lang haben Sic als LRV-Präsident dafür gesorgt, bei anderen Menschen die Begeiste­ rung und Leidenschaft für den Radsport zu wecken. Nun wer­ den Sic abtreten und morgen Abend ist auch Ihre Aufgabe als OK-Präsident einer TdS-Etappe erledigt. Was kommt dann? Darauf bin ich selber auch ge­ spannt! Ich freue mich auf diese Zeit und bin sicher, dass-wieder irgendetwas Neues kommen wird, wofür ich mich einsetzen werde. Ich liebe es, Sportanlässe organi­ sieren und planen zu können, denn ich bin absolut überzeugt davon, dass Sport verbindet. Deshalb ist es auch keine Frage, dass ich dem Radsport verbunden-bleiben werde und weshalb nicht einmal bei der Gesamtplanung der Tour de Suisse mit dabei sein? Nirgendwo gibt es grössere Freuden­ sprünge zu sehen als nach einem Sieg und nie scheint die Weit betrübter zu sein als nach einer Niederlage Sport verbindet, sagen Sie - wes­ halb? Ich denke, das hat mit den gren­ zenlosen Gefühlen und Emotionen zu tun, die im Sport so ausgeprägt sind. Nirgendwo gibt es grössere Freudensprünge zu sehen als nach einem Sieg und nie scheint die Welt betrübter zu sein als nach einer Niederlage. Diese Gefühle und Emotionen kann jeder von uns erle­ ben und mit anderen Menschen tei­ len 
und zwar einerseits an grossen Sportanlässen als Zuschauer oder als Hobbysportler an einem Velo­ rennen oder einem Tennisturnier. Als Malbun-OK-Präsident waren Sie in den letzten Monaten selber 
Verbindungsglied, zwischen dem OK Buchs und dem OK Liech­ tenstein nämlich. Das war für uns alle das grosse Ziel, dass wir beidseits vom Rhein zwar selbstständig arbeiten, immer aber mit dem gleichen Ziel vor Au­ gen: einen unvergesslichen Sport- anlass organisieren zu können. Und für mich ist es heute etwas vom Schönsten, nämlich sagen zu kön­ nen, dass diese Zusammenarbeit ta­ dellos funktioniert hat und was mich ausserdem ganz speziell freut, ist die Zusage des Erbprinzen, das Ehrenpatronat zu übernehmen. Er wird morgen in Malbun persönlich die Siegerehrung vornehmen und . ich bin überzeugt, dass sich der Sieger noch lange an Liechtenstein zurückerinnern wird. Morgen ist somit auch ein Tag, beste Werbung für unser Land zu machen. Absolut! Morgen werden 180 Profis aus allen Herren Länder, dazu 400 Begleitfahrzeuge und 120 Me­ dienschaffende nach Liechtenstein kommen. Ab halb vier wird die Etappe live im Schweizer Fernsehen übertragen 
und Zusammenfassun­ gen werden via Eurosport in allen wichtigen Ländern Europas zu se­ hen sein. Insgesamt werden es rund 800 Übernachtungen sein, die diese Etappe in unsere Region bringt. Was wünscht sich Peter Rutz für den morgigen Freitag? Erste Priorität hat für mich, dass die Etappe unfallfrei über die Stras­ se gehen kann - alles andere ist zweitrangig. Ich denke, wir haben wirklich nichts unterlassen, um den Fahrern ein faires und den Zu­ schauem ein spahnendes Rennen zu ermöglichen. Natürlich wünsche ich mir auch ein interessantes Ren­ nen und das Schönste wäre, wenn die diesjährige Tour de Suisse mit der Bergetappe nach Malbun ent­ schieden werden könnte. Mein allergrösster Wunsch aber ist, dass viele Zuschauer den Strassenrand säumen werden und die Begeiste­ rung für diesen Anlass in ihr Herz aufnehmen können. Wer gewinnt die Bergankunft in Malbun? Eines ist für mich klar: Einen Überraschungssiegcr wird es mor-' gen nicht geben. Ein Bergspezialist wird sich durchsetzen, davon bin ich überzeugt, denn die Strecke ist zu lang und zu hart dafür. Morgen um circa fünf Uhr werden wirs wissen...
	        

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