Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 16. JUNI 2004 BLATTI 
INLAND ERNSTFALL GEPROBT^ PERSÖNLICH Herzliche Glückwünsche unseren Jubilaren Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum Geburtstag und wünscht weiterhin alles Gü­ te und Gottes Segen. Heute Mittwoch Paula RÖSSELET,- Unterm Schloss 80, Balzers, zum 92. Geburtstag i Berta KIND, Langacker 150, Ruggell, zum 81. Geburtstag Viel Glück im Ehestand Heute Mittwoch vermählen sich vor dem Zi­ vilstandesamt in Vaduz: Martin RITTER, von und in Eschen und Gabriela Theresia WIDMER, von und in Eschen Wir gratulieren recht herzlich zur Vermäh­ lung und wünschen dem Brautpaar alles Gu­ te und viel Glück auf dem gemeinsamen Le­ bensweg. Dienstjubiläen in der Industrie Heute kann Günter MÜLLER, Nügelesgar- ten 17, Dornbirn, auf 25 Dienstjahre bei der Hilti Aktiengesellschaft zurückblicken. Herr Müller ist als Sachbearbeiter Pensionskassc in der Konzernzentrale Schaan tätig. Sein 30-jähriges Dienstjubiläum, eben­ falls bei der Hilti Aktiengesellschaft, feiert heute Hansmartin EBERLE, Wangerberg 191, Triesenberg. Herr Eberle ist Fcrti- gungsfachmann im Werk Schaan. Der Gratulation der Firmenleitung schliessen sich die Liechtensteinische Industrie- und Handelskammer und das, Liechtensteiner Volksblatt gerne an. (LIHK) Vorspielabend der Liechten­ steinischen Musikschule SCHAAN - Heute Abend laden Schülerin­ nen und Schüler der Klassen; Gabriele Gru­ ber (Querflöte) und Werner Gloor (Fagott und Blockflöte zu einem Vorspielabend ein. Das Konzert der jungen Künstlerinnen und Künstler findet im Dachraum, Brunharthaus in Schaan statt. Beginn ist um 19 Uhr. In diesem Konzert'zeigen ihnen die SchUler/- innen, was sie im vergangenen Semester mit ihren Lehrpersonen erarbeitet haben. Die kleinsten der jungen Künstler spielen erst seit einem Semester auf ihrem Instrument. Alle Aufführende, und die Lchrpersonen freuen sich auf Ihren Besuch. (Eing.) Briefmarkensammler-Treffen BENDERN - Am Freitag, den 18. Juni tref­ fen sich die Briefmarkensammler ab 19.30, Uhr im Hotel Deutscher Rhein in Bendern zur monatlichen Zusammenkunft mit Kauf, Verkauf und Tausch. Alle Fragen um Brief­ marken werden kompetent beantwortet. Die Mitglieder des LPHV und alle Interessenten sind herzlich eingeladen. Liechtensteiner Philatelisten-Verband Einführung ins Bogenschiessen MALBUN - Bogenschicssen auf Scheibe und 3D-Tiere: Nach einer kurzen theoreti­ schen Einführung ins Bogenschiessen wird anhand eines Revierganges auf die naturge­ treuen 3D-Tierscheibcn geschossen. Der Kurs 237 unter der Leitung von Johann Beck findet am Samstag, den 19. Juni um 14 Uhr in Malbun statt. Treffpunkt ist der Parkplatz beim Verkehrsbüro. Anmeldung und Aus­ kunft bei der Erwachsenenbildung Stein- Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E-Mail  info@stcin-egerta.li . (Eing.) 
«Flüchtige Bettgeschichte» «Lebenswege: Ehemalige erzählen» - 
Ein Bettwarenfabrikant aus den USA VADUZ - «Seid nicht allzu zu­ rückhaltend!», rät einer, der in Liechtenstein zur Schule ging und in Amerika der erfolg­ reichste Bettwarenfabrikant wurde: Jerry Hanauer. Er sprach gestern vor Schülern des Liech­ tensteinischen Gymnasiums (LG) ahiässlich der Reihe «Le­ benswege: Ehemalige erzäh­ len». «Martin Bisch «Mir tut nichts von dem Leid, was ich getan habe, nur vieles, das ich nicht getan habe», sagte gestern Jerry Hanauer nach einem Rat fürs Leben gefragt. Was er nicht getan habe und ihm rückblickend Leid tue, sei, dass er nicht bei seinem ersten Besuch in Liechtenstein das Gymnasium besucht habe. Damals hätte er vielleicht noch einige Fra- tres (Maristen Schulbrüder) getrof­ fen, die ihn in seiner Jugend am Collcgium Marianunt unterrichte­ ten: Anders gesagt, er war damals zu zurückhaltend. Deshalb sein Rat an die Schüler und interessierte Zu­ hörerschaft: «Seid nicht allzu zu­ rückhaltend!» Dass er diesen Rat im eigenen Leben normalerweise befolgt hat, das lässt sich aus seiner spannenden Biografie schliessen. Als Zeitzeuge und Schüler der ers­ ten, Stunde am Collegium Maria- num in Vaduz erzählte Hanauer Si­ tuationen und Ereignisse aus sei­ nem Leben. • . «Die Schüler waren alle barfuss» 1927 in Stuttgart-geboren, kam Hanauer mit seinen Eltern 1937 nach Liechtenstein. Die jüdische Familie war auf der Flucht vor dem Nazi-Regime. Der Vater- gründete die Bettwarenfabrik im Mühleholz in Vaduz, aus der die heutige «Dor- bena» hervorgegangen ist. Nur an weniges aus dieser Zeit erinnere er sich genau, so Hanauer. «Die Schü­ ler waren alle barfuss, nur ich hatte Schuhe an» sagte er bezüglich sei­ ner Grundschulerinnerung und be­ tonte damit, wie arm Liechtenstein damals gewesen sei. Mehrmals be­ tonte er, wie sehr er die Schulzeit 
Jerry Hanauer, lebte einige Jahre in Liechtenstein und war Schüler der erst­ mals geführten Klasse i m Collegium Marianum: «Ich liebte diese Schule.» am Collegium Marianum «geliebt» habe, besonders auch seinen dama­ ligen Klassenlehrer. Man spürte in seinen Worten, für wie wichtig er rückblickend die Ausbildungsjahre an der Vorgänger-Schule des heuti­ gen Gymnasiums betrachtet. Briefmarken und kuize Hosen Dass die Familie Hanauer aus Liechtenstein nach Amerika aus­ wanderte, das hatte wiederum di­ rekt mit den Nazis zu tun. Diesmal mit den Nazi-Gesinnten in Liech­ tenstein, welche damals einen Putsch der damaligen liechtenstei­ nischen Regierung versuchten. Sei- ne.Mutter habe nach diesem Ereig­ nis Angst gehabt, dass auch die Schweiz ans Dritte Reich fallen könnte, erklärte Hanauer. Sein Va­ ter verkaufte die Bettwarenfabrik und man reiste nach Genf. Ob er damals nicht Angst gehabt habe, war eine Frage aus dem Publikum. «Nein!», kam die Antwort von Ha­ nauer umgehend. «Karl May» sei eine seiner Lieblingslektüren gewe­ sen. Dank deren Vorstellungen ha­ be für ihn die Flucht nach Amerika «ein Abenteuer» dargestellt. Die Familie Hanauer, Jerry war damals 14-jährig, flieht von Genf über das bereits besetzte Frank­ reich nach Portugal. In Lissabon konnten Hanauer und seine Eltern dann ein Schiff in die «neue Welt» besteigen. Ein Album mit 
liechtensteini- Gutgelöscht Brandschutzübung für Spitalpersonal VADUZ - In den letzten Wochen haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesspitals in mehreren Brandschutzübun­ gen die Handhabung eines Feu­ erlöschers gelernt. Die Ausbil­ dung geschah in Zusammenar­ beit mit dem Amt für Zivilschutz und mit den Feuerwehren Vaduz und Triesen. Brandschutz hat in einem Spital ei­ nen besonders hohen Stellenwert, und das Wissen über das richtige Verhalten im Brandfall kann für Pa­ tientinnen und Patienten lebensret­ tend sein. Die Mitarbeiterinnen und 
sehen Briefmarken ist Hanauer diesbezüglich noch in bester Erin­ nerung. Hanauers Vater hatte vör der Flucht all seine Bücher gegen das Album eingetauscht. Genau je­ ne Briefmarke die Jerry Hanauer am meisten gefiel, habe sein Vater beim Grenzübertritt nach Portugal einem hilfsbereiten Grenzposten geschenkt. Eine weiter Episode aus jener Zeit: Vor der Abfahrt in Por­ tugal hätten ihm seine Eltern noch einen neuen Anzug gekauft. Weil damals Jungen niemals lange Ho­ sen trugen, wurden die Hosen kurz­ erhand gekürzt. In Amerika ange­ kommen, stand Jerry dann wirklich mit abgesägten Hosen da, weil man dort von der besagten Kurzhosen- mode nichts wusste. «Ich war der Einzige mit kurzen Hosen.» «Fürchterlich interessant» In Amerika angekommen kauft Hanauers Vater nach einiger Zeit wiederum eine Bettwarenfabrik in Seattle. «Ich habe das Bettfcdern- geschüft gehasst», sagt Hanauer heute mit einem Lächeln. Er be 
: ginnt deshalb zuerst ein Medizin­ studium an der Universität in Wa­ shington, bricht dieses jedoch ab. Geht nach New York und wird Bör­ senhändler. Den Job hatte ihm ein Freund seiner Mutter vermittelt. Was ihn jedoch wirklich fasziniert, ist das Leben im berühmt berüchti- gen Stadtteil Greenwich Village. Er geniesst abends das Leben eines 
Bohemiens, verkehrt mit berühm­ ten Schauspielern, Malern und Schriftstellern. Man glaubt ihm nur zu gern, dass es eine schöne Zeit war, wenn er mit einem Lächeln auf den Lippen sagt: «Wir haben viel getrunken, diskutiert» und «es war ein fürchterlich interessantes Leben». Greenwich Village war da­ mals ein Ort, wo sich alle «Rebel­ len» zusammenfanden, auch ein künstlerischer Schmelztiegel. Kein richtiger Amerikaner Was nach den wilden Jahren in New York geschah erzählte Hanau­ er gestern, wie alles, in kurzen Epi­ soden. Hier die Stichworte: Familie, Kinder, Rückkehr nach Seattle, Bettfedern in Seattle. Hanauer über­ nimmt das Geschäft' seines Vaters und führt es nach dessen Tod derart erfolgreich, dass es heute das gröss- te Bettwarenunternehmen Amerikas ist. Die rund 2000 Angestellten be­ sucht Hanauer gemäss eigenen Aus­ sagen noch regelmässig. Geführt wird das Geschäft heute von seinen Söhnen, er selber ist «nur noch» Verwaltungsratspräsident. Zuerst sei er ein Jude in Deutsch­ land gewesen und dann ein Jude lind Deutscher in Liechtenstein. «Ich bin nur Jude, weil es Antise­ mitismus gibt», sagte er auf die Frage wie er es mit der Religion halte. Wegen seiner Herkunft woll­ te er eigentlich ein richtiger Ameri­ kaner werden. Er habe jedoch ge­ merkt, dass das gemeine intellek­ tuelle Niveau in den USA nicht ge­ rade hoch sei. Seine Liebe zu Mozart und Büchern sei in Ameri­ ka nur von wenigen geteilt worden. Genügend Erzählstoff Mit Federn hatte Hanauer sein ganzes Leben hindurch zu tun, nur nicht mit jener eines Schriftstellers. Ein solcher wollte er nämlich wer­ den, wie er gestern gestand. Man möchte ihm seine Schlussworte zu­ rückrufen: Seien Sie nicht zu­ rückhaltend und beginnen Sie zu schreiben», denn Stoff genug hätte er bestimmt. Und zum Einschlafen sind wirklich nur seine Bettwaren, nicht seine Erzählungen. Mitarbeiter des Landesspitals ler­ nen deshalb in regelmässigen inter­ nen Instruktionen die Brandschutz- einrichtüngen des Hauses kennen. Was bei diesen Instruktionen nicht geübt werden kann, ist der prakti­ sche Umgang mit einem Feuerlö­ scher. Deshalb hat das Landesspital in den letzten Wochen vier Feuer­ schutzübungen in derTriesner Rüfe durchgeführt, bei denen demonst­ riert und praktisch erprobt wurde, wie ein Feuer mit einem Feuerlö­ scher wirkungsvoll bekämpft wer­ den kann. Insgesamt nahmen rund 110 Personen an diesen Übungen teil. (Eing.) 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesspitals übten den prak­ tischen Umgang mit dem Feuerlöscher. 
ICH DANKE für die Zeichen der grossen und herzlichen Anteilnahme beim Heimgang meines lieben Bruders Philipp Büchel die mich tief bewegt und getröstet haben. Besonders danke ich: allen Verwandten, Bekannten, Jahrgängern, dem Liechtensteiner Verein Zürich und allen, die ihm in Freundschaft verbunden waren, für das ehrende Geleit zur letzten Ruhestätte mit Fahnengruss sei­ ner Vereinsfahne. Herrn Pfarrer Walter Bühler und Herrn Kaplan Pirmin Zinsli für die feierliche Gestaltung des Trauergottesdienstes und die tröstenden Worte. Für die gestifteten hl. Messen, die, Blumenspenden, Spenden an wohltätige Institutionen sowie für die vielen schriftlichen und mündlichen Beileidsbezeugungen. Ich bitte, meinem Bruder ein ehrendes Andenken zu bewahren. Balzers, im Juni 2004 Paula Walser-Büchel, Schwester
	        

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