Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

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GETANZT Was die Balctteusen der Balettschule Her­ zog in Balzers zu bie­ ten hauen und wie sie begeisterten. 23 VOLKS BLATT 
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r «Sommerfrische - Wolkenweiss» PFÄFERS - Am Freitag, den 18. Juni, findet in der Klinik St. Pirminsberg in Pfafers die Vernissage zur Ausstellung «Sommerfrische - Wolkenweiss» statt. Sie beginnt um 16 Uhr und dauert bis ca. 17.30 Uhr. Ausgestellt werden Bilder von 36 Schülerinnen und Schillern der Schule für Gestaltung St. Gal­ len. Unter der Leitung ihres Lehrers Dominik Noger haben sie sich mit psychischen Proble­ men auseinander gesetzt und ihre Empfin­ dungen und Botschaften bildlich zum Aus­ druck gebracht. Die Bilder werden anfanglich in der Eingangshalle der Klinik und danach auf den Stationen ausgestellt. ' (PD) Lesung mit Musik VADUZ - «Von den Dingen» von Michael Donhauser, interpretiert von Ingo Ospelt (Sprache) und Hieronymus Schüdler (Mu­ sik). Die beiden Künstler Hieronymus Schüdler und Ingo Ospelt inuss man hierzu­ lande nicht mehr weiter vorstellen. Sie arbei­ ten schon seit mehreren Jahren immer wieder in verschiedensten Konstellationen zusam­ men, Lesungen gehören dabei zu ihrer Spe­ zialität. Ob Texte von Hansjörg Quaderer auf einer Sandbank im Rhein (1992), Hölderlin in der Steinegerta (1995) oder theatrale Zu­ sammenarbeiten wie «Vom Hören Sagen» am Triesenberg (1995) und «ITHAKA für IMMER» (TaK, 1999), immer wieder setzen sie sich mit Sprache und Musik auseinander. Am Donnerstag, den 17. Juni, 19.30 Uhr, werden die beiden in der Liechtensteinischen Landesbibliothek in Vaduz zum ersten Mal zwei längere Texte («Das Gestrüpp» und «Die Tomate») aus dem Prosagedichtband «Von den Dingen» von Michael Donhauser interpretieren. Michael Donhauser in Vaduz aufgewachsen, ist heute ein im Deutschen Sprachraum bekannter Lyriker, der diverse Preise gewonnen hat. Für die drei Künstler ist es das erste künstlerische Zusammentref­ fen, welches sehr interessant zu werden ver­ spricht. «Von den Dingen» ist ein Buch der Notate, ein Buch von den Dingen! die uns vertraut sind und im Text zugleich ganz neu erscheinen; ein Kompendium, das Naturbe­ obachtung und -Wissenschaft, Kulturbe­ trachtung und Alltagsgeschichte, Reise, Landschaft und Impression, in immer neue überraschende Zusammenhänge stellt. Als könnten Misthaufen, Sumpfdotterblume und Lärche nur noch in der Sprache unbehelligt und unbeschadet von den Giften, Zerstörun­ gen und Vernichtungen des rasenden Fort­ schritts überleben, überwintern, überdau­ ern.» Die Verantsaltung findet am 17. Juni um 19.30 Uhr in der Landesbibliothek in Va­ duz statt. Landesbibliothek Verloren geglaubte Lied­ partitur vor Veröffentlichung WIEN - Die vormals verloren geglaubte Partitur eines der berühmtesten Lieder Gus­ tav Mahlers, «Ich bin der Welt abhanden ge­ kommen», soll schon bald veröffentlicht werden. Der amerikanische Amateur-Diri­ gent, Publizist und Mahler-Experte Gilbert Kaplan hat die Handschrift bei Sotheby's in London ersteigert und will die wertvollen Blätter in der Morgan Library New York für die Expertenwelt zugänglich machen, (sda) 
ÜBERWACHUNG Mit welchen Mitteln Kinoangestellte in Grossbritannien poten­ zielle Filmpiraten über­ wachen. 25 
VERBRENNUNG Wie schmerzhafte Ver­ brennungen am besten behandelt werden, zeigt der Homöopath Silvio Tribelhorn. 
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AUSLAND Wer und was im Weis­ sen Haus am Montag im Rahmen einer feier­ lichen Zeremonie ent­ hüllt wurden. 
28 Fest der Begegnung Glanzvolles und erfolgreiches Feldkirch Festival 2004 beendet Klaus Maria Brandauer (links), Thomas Hengelbrock und das Chamber Orchestra of Europe setzten mit «Ein Sommernachtstraum» den glanzvollen Schlusspunkt beim Feldkirch Festival. FELDKIRCH - Mit Shakespeares «Sommernachtstraum» und der Musik von Felix Mendelssohn- Bartholdy, in der von Thomas Hengelbrock, künstlerischer Leiter des Festivals, und Klaus Maria Brandauer geschaffenen konzertanten Fassung, fand das Feldkirch Festival am Sonntag­ abend seinen Ausklang. • Geroll Hauser Nach 10 Tagen Festival mit 23 hochkarätigen Veranstaltungen un­ ter dem Motto «Märchen und My­ then» hat sich die Festivalidee 
glanzvoll bestätigt, Musik aus allen Kulturen der Welt in qualitativ hochstehenden Interpretationen miteinander in Kontakt treten zu lassen. Highlights Ein Highlight «jagte» das andere: «Ariadne auf Naxos» mit dem grossartigen Balthasar-Neumann- Ensemble, «Nachtgespinste» mit den herrlichen Stimmen des Bal- thasar-Neumann-Chors, Musik und Märchen der Seidenstrasse, das Jazzmärchcn Phönix mit Pago Li- bre und dem Neuen. Tanzensemble Wien, die traumhafte schöne Stim­me 
von Georg Nigl in «Der Winter-; könig», das fantastische Trio mit Tanja Tetzlaff, Martin Fröst und Alexander Lonquich, Pago Librc mit Tscho Theissing, Arkady Shil- kloper, John Wolf Brennan und Ge­ org Breinschmid mit der aufregen­ den Mischung von Komposition Medienpartner VOLKSBLATT und Improvisation. Den glanzvol­ len Schlusspunkt bildete Shakes­ peares «Ein Sommernachtstraum», ein Stück voller Pracht und Melan­cholie. 
Klaus-Maria Brandauer glänzte als komödiantischer Spre­ cher, Peter Effer, Feldkirchs «Stadtmusikant», gab in der Bau­ ernszene eine prächtige Einlage im Vörarlberger Dialekt, das Chamber Orchestra of Europe (es zählt zu den renommiertesten Orchestern der Welt) unter der Leitung von Thomas Hengclbrock und die So­ listinnen und Solisten des Baltha- sar-Neumann-Chors machten die Sommernachtstraum-Geschichte von Hermia und Lysander, den Leitfaden durch die Irrungen und Wirrungen der hohen Schule der Liebe lebendig. Vom Zauberstein verzaubert Die Ballettschule Beatrice Herzog bot im BALZERS - Ein kleines Mädchen rettet einen Stein, dem geheim­ nisvolle Kräfte innewohnen, vor dem Zugriff böser Mächte. Rund 100 Kinder, Jugendliche und Er­ wachsene der Ballettschule Be­ atrice Herzog tanzten mit bei der Produktion von Herzogs Ei­ genschöpfung «Der Zauber­ stein». • Arno Löftler Wenn Beatrice Herzog ein grosses Ballettprojekt realisiert, werden al­ le 100 Schülerinnen in die Produk­ tion eingebunden, trotz ganz unter­ schiedlichem Alter (fünf bis 29) und Ausbildungsstand. Nachdem sie alle fertig geeigneten Stücke in den vergangenen Produktionen ab­ gegrast hatte, schrieb Herzog ein eigenes Ballcttmärchen: Ein Mäd­ chen (überzeugend: Vanessa Rupf) bekommt von unbekannter Seite zum Geburtstag einen Zauberstein geschenkt, den eine Gruppe böser Hexen (unter der «Hexenchefin» Tubea Keller) an sich bringen will, 
Die kleinen Balettstars überzeugten mit Können und Charme. um damit ihre böse Macht steigern zu können. Am Schluss siegt das Gute, nicht zuletzt durch die Hilfe einer guten Fee (Sheenq Brunhart). Die Grundkonstellation erinnert an «The Lord öf the Rings», allerdings wird der Zauberstein am Schluss nicht zerstört; das Mädchen bleibt dessen Trägerin. Gut und Böse sind leicht auszumachen; das nie gelüf­ tete Geheimnis um Herkunft und 
Gemeindesaal Balzers ein Fest der Sinne kleinen Kinder nicht albern,, son­ dern einfach süss, und es war in den Kontext perfekt eingebettet. Die vielen Kinderrollen waren kein Bei­ werk; in einem Stück, in dem es um Macht über die vier personifizierten Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer geht, ist es nur konsequent, die ganze Flora und Fauna, Schmet­ terlinge, Blumen, Bäume und Wald­ tiere zu beseelen und sogar den Schlaf zu personifizieren. Be­ sonders eindrucksvoll .war das Harmonieren der Elemente mit ih­ rem kindlichen Gefolge. Jedes Element hatte seine eige­ ne Bewegungssprache, in denen es mit seinen Untergebenen tünze- . risch kommunizierte. Der Kontrast zwischen heiler Kinder­ welt und Dämonie hätte ein­ drucksvoller nicht sein können. Musik, Bühnenbild und Technik taten ihr Übriges, um das stets dräuende Dämonische zu ver­ gegenwärtigen. Wäre nicht alles so wunder­ schön gewesen, man. hätte sich fürchten mögen. 
wahre Macht des Steins macht die Geschichte erst wirklich spannend. Die Aufgabe, aus dem heterogenen Ensemble eine funktionierende künstlerische Einheit zu formen, haben Herzog und ihre Choreograp­ hin und Koregisseurin Jasmin Wält- li brillant gelöst. Alles passte wun­ dervoll zusammen, neben den erst­ klassig getanzten Erwachsenenpar­ tien wirkte das Ringclreihartige der
	        

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