Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 15. JUNI 2004 
VOLKSI CDODT FUSSBALL-EURO 2004 BLATTl 
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I DEUTSCHLAND - HOLLAND 
17 EURO 2004 Die Spiele von gestern (trappe C Dünemark - Italien 0:0 Afonso Hcnriques. Gulmaräcs. - 21 (XX) Zuschauer. - SR Mc- jüm Gon/alc/. (Sp). Dänemark: Siirenscn; Hclveg, Laursen, Hcnrikscn, Nictas Jensen; Puulsen (76. Priskc); Knmmalahl, Daniel Jensen, To­ masson, JOrgenscn (72. Pcrez); Sand (69. Claus Jensen). Italien: Hulfon; Panueci, Ncsta, Cannavaro, Zambrotta; Zanct* li (57. Galluso), Pcrrotla; Camorancsi (68. Fiore), Tolli, Del Piero (64. Cassano); Vieri. Bemerkungen: Dünemark ohne Gravesen (gesperrt) und Grttnkjür (abwesend/Todesfall in der Familie), Italien komplett. Verwarnungen: 29. Tomasson, 62. Galluso, 67. Hclveg, 69. Cassano. 81. Galluso, 93. Totti (alle wegen Fouls). Italien nach Cassanos Einwechslung im 4-4-2-System. Schweden - Bulgarien 5:0(1:0) Josd Alvalade, Lissabon. - 50 000 Zuschauer. - SR Riley (Eng).- Tore: 32. Ljungbcrg 1:0. 57. Larsson 2:0. 58. Larsson 3:0. 78. Ibrahimovic (Foulpcnalty) 4:0. 9). Allbiick 5:0. Schweden: Isaksson; Lucic (41. Wilhelmsson), Jakobsson, NIcHborg, Edman; Nilsson, Linderoih, Ljungbcrg; Svensson (77. Kttllstrttm); Ibrahimovic (81. Allbiick). Larsson. Bulgarien: Zdravkov; Ivanov. Kirilov, Pasin. Ivailo Pelkov; Pc- jev, Marlin Pelrov (85. La/arov), Slilian Petrov. Hrislov; Jan- kowic (62. Dimitrov); Herbalov (76. Manchcv). Bemerkungen: 18. Ivailo Pelkov (Foul). 22. Kirilov (Foul), 23. Jankovic (Fpul), 52. Linderoih (Foul), 65. Ibrahimovic (Foul), 71. Ivanov (Foul). 1. Schweden 2. Dänemark 
1 5:0 0:0 Italien 4. Bulgarien 
I 
0:0 0:5 Die niiehsten Spiele. 18. Juni (in Bragu): Bulgarien - Däne­ mark (18.00). 18. Juni (In Porto): Italien - Schweden (20.45) 22. Juni (In (»'u(niaracs): Italien - Bulgarien (20.45) 22. Juni (in Porto): Danemark - Schweden (20.45) © (uCOZOO^ PORTUGAL Die Spiele von heute Gruppe D: Tschechien - Lettland Municipnl. Avaro. - 18,(X) Uhr. -SR Vcissifcrc (Fr). Tschechien: I Cceh; 2 Grygera, 5 Bölf, 21 Ujfalusi;6 Janku- lovski; 8 Poborsky, 10 Rosicky, 4 Galasck, 11 Nedvcd; 9 Kol* ler, 15 Harov Lettland: I Kolinku; 7 Isakovs, 4 Zemlinskis, 2 Sicpanovs» 6 Blagonade/dins; 8 Blcidclis, 3 Astatjevs; 17 Pahars, 10 Rubins; 9 Verpakovskis, 11 Prohorcnkovs. Deutschland - Holland Draga(», Porto. - 20.45 Uhr. - SR Frisk (Sd). Deutschland: 1 Kahn; 3 Friedrich, 5 Nowotny, 4 Würm. 21 Lahm; 6 Baumann, 8 Hamann; 19 Schneider, 13 Bailack. 22 Frings; 10 Kuranyi; Holland: I Van der Sar; 18 liciiinga. 3 Stani. 4 Bouiua. 5 Van Bronckhorsl; 6 Cocu; 14 Sneijder, 8 Davids; 7 Van der Meyde, 10 Van NiMelmoy, I i Van der Vaart. EM-SP1ITTER Frankreichs Mäkeleie verletzt Claude Mäkeleie (31) wird Frankreich in der Partie gegen Kroatien am kommenden Donnerstag fehlen. Der Mittelfeldspieler von Chelsea erlitt gegen England (2:1) eine Verletzung am linken Schlüsselbein und wird rund drei Tage pausieren müssen, (si) Fans waren zu durstig Die durstigen Fans haben am Sonntag die Kneipen in Lissabon und Leiria im eigent­ lichen Wortsinn trocken gelegt. Zahlreiche Restaurants mussten vor allem in Lissabon Schilder mit der Aufschrift «Out of Beer» präsentieren; die Gastwirte hatten wohl den Durst der über 40 000 englischen Fans unterschätzt. (si) Krawalle In England... Einige englische Fans haben in der Heimat das dramatische Ende der Partie gegen Frankreich schlecht verkraftet. Nach Aus­ schreitungen in diversen Städten wurden insgesamt 83 Personen verhaftet. (si) Paul Scholes angeschlagen England muss am Donnerstag in der Partie gegen die Schweiz womöglich auf Mittel­ feldspieler Paul Scholes verzichten. Der 29- Jährige von Manchester United wurde ge­ gen Frankreich (1:2) in der 76. Minute wegen einer Knöchelverletzung ausgewech­ selt. Scholes muss zwei Tage mit dem Trai­ ning aussetzen. (si) 
Hass-Duell der Erzrivalen Deutschland gegen Holland - mehr als nur ein Fussballspiel PORTO - Heute Dienstag be­ streiten die vier Letzten der 16 EM-Teilnehmer ihren ersten Vorrunden-Match: In Porto steht der Klassiker Deutschland - Holland (20.45 Uhr) auf dem Programm, in Aveiro das Duell zwischen Tschechien und Aussenseiter Lettland. Seit dem 7. Juli 1974 sind Partien zwischen Deutschland und Holland mehr als nur Länderspiele. Damals schoss Gerd Müller im Münchner Olym­ piastadion im WM- Final das 2:1, und die deutsche Natio­ nalmannschaft wurde Weltmeister. Die Holländer mit ih- ÄifMiifK'Ti rem wunder- ^•HiuWlyWtfc ' schön anzuse­ henden Fuss- ball 
gingen leer aus. Und seit­ her wer­ den die , Duel-'u zw 
i~ sehen diesen beiden Teams von Hiimc und teils sogar Hass begleitet. Die Holländer verfügen auch diesmal über die besseren Spieler. Aber die Vergangenheit lehrt, dass dies nichts besagen muss. «Das Abschneiden unserer Mannschaft», meint Louis van, DFB-Goalie Oliver «Vul-Kahn»... 
Gaal, inzwischen Sportdirekt9r bei Ajax Amsterdam, «hängt davon ab, wie sich die einzelnen Persönlich­ keiten in den Dienst der Mann­ schaft stellen.» Diesbezüglich hat er aber schwere Zweifel: «Ich glau­ be, wir errei­ chen die Halbfinals nicht,» .... Weniger pessimistisch sieht es Hollands Legende Johan Cruyff, aber auch er warnt: «Man darf nie den Feh­ ler machen und die Deutschen unterschät- J; zen.» Das deutsche Team hat seit fast vier Jahren gegen die Grossen immer nur verlo­ ren. Am 7. Ok­ tober 2000 gewan­ nen die Deutschen im Londoner Wembley- stadion 1:0 gegen England, doch seither zogen Sie 
acht Mal in 
Serie geschlagen vom Platz, wenn der Gegner Frankreich, England, Argentinien, Brasilien, Holland, Spanien oder Italien hiess. An der WM 2002 in Asien konn­ ten sie den grossen Nationen aus dem Weg gehen bis zum Final, den sie dann gegen Brasilien 0:2 verlo­ ren. Und zuletzt unterlagen sie in Testspielen gar in Rumänien und zuhause gegen Ungarn. Kuranyi einzige Sturmspitze Deutschlands Trainer Rudi Völler .... mochte die definitive Startelf y noch nicht bekannt geben, es gilt aber als sicher, dass er mit dem Stuttgarter Kevin Kuranyi nur eine Sturmspitze nominieren wird. Bei den Hollän­ dern gab es auch diesmal Polemi­ ken um die Besetzung. Trainer Dick Advocaat dürfte mit der Sturmreihe Van der Meyde - Van Nistelrooy - Van der Vaart begin­ nen lassen. Bayern Münchens Roy Makaay oder Barcelonas Patrick Kluivert droht die Joker-Rolle. In­ zwischen zurückgemeldet hat sich Regisseur Clarence Seedorf, der sich schneller als erwartet von sei­ ner Muskelzerrung erholt hat. Sein Einsatz gegen Deutschland in der Startformation scheint aber den­ noch unwahrscheinlich. Lettland ein Punktelieferant? In der zweiten Partie des Tages . kommt der Underdog , schlechthin zu seinem ers­ ten EM-Endrundcn-Ein- satz überhaupt. Lettland wird vor der Partie gegen Tschechien kaum Kredit ein­geräumt, 
«Für unser Land war es bereits eine Sensation, dass wir uns überhaupt qualifiziert haben», sag­ te Trainer Alexander Starkovs. Nur: Lettland hat in der Qualifikation immerhin Polen und Ungarn hinter sich gelassen und in der B a r r a g e den WM-1 Dritten, die Türkei, eli­ miniert. s?* < " ... bekommt es ' heute Abend mit Hollands Superstürmer Ruucf van Nis­ telrooy zu tun. Italien verhindert EM-Fehlstart Dänen trotzen Italien 0:0 ab - Schweden startet mit 5:0-Sieg GUIMARÄES - Dänemark erwies sich im ersten EM-Spiel Italiens wie erwartet als harter Bro­ cken. Die Nordländer trotzten dem favorisierten Team der Gruppe C in der Hitze von Gui- maräes ein torloses Unent­ schieden ab. Schweden bot ge­ gen Bulgarien eine wahre Gala­ vorstellung und siegte 5:0. Italiens Auftaktpartie als Fehlstart zu bezeichnen wäre ebenso falsch wie von einer Glanzvorstellung der offensiv 
vielleicht -spektakulärsten «Squadra Azzurra» aller Zeiten zu sprechen. Dank einer klaren Stei­ gerung nach der Pause, während der Trainer Giovanni Trapattoni deutliche Worte gesprochen haben muss, entgingen die Italiener im Duell zweier ehemaliger Europa­ meister immerhin der drohenden ersten Startniederlage an einer EM überhaupt. Die mit vier Akteuren aus der Se­ rie A angetretenen Dänen starteten furios, verpassten es aber, aus ihrer Überlegenheit der ersten Halbzeit (62 Prozent Ballbesitz) Kapital zu schlagen. Im Gegensatz zum Geg­ ner wirkten sie gewohnt cool, ob­ wohl sie weniger als zwei Stunden vor dem Spiel noch mit einer Poli­ zeieskorte aus dem Stau vor der Stadt Guimaräes hatten geholt wer­ den müssen. Mit ihrer stupender Technik und einer taktischen Meis­ terleistung zwangen die Dänen die Italiener zu weiten Wegen, um überhaupt einmal den Ball zu er­ obern. Mässig war allerdings der Ertrag: Einzige Torchance vor der Pause blieb der Abschlussversuch Martin Jörgensens. 
Die Dänen (links Daniel Jensen) waren den Italienern (rechts Francesco Totti) meist einen Schritt voraus. Morten Olsens gewohnt offensiv eingestellte «Bande» überraschte den Gegner immer wieder mit blitz­ artig ausgelösten Angriffen über die Flügel. 
Insbesondere den Rechts- aussen Dennis Rommedahl (Feye- noord Rotterdam) bekam Italiens Abwehr kaum unter Kontrolle. Hin­ zu kam, dass es die cleveren Dänen bestens verstanden, den Aktionsra­ dius Francesco Tottis einzuengen. Schweden deklassiert Bulgarien Schweden hat sich bei erster Ge­ legenheit für einen Platz in den Viertelfinals empfohlen. 5:0 de­ klassierten die Skandinavier Bul­ garien. Henrik Larsson trug mit zwei Toren massgeblich zum höch-_ 
Sten 
Sieg an einer EM seit 20 Jah­ ren bei. 115 000 Unterschriften hatten die Schweden gesammelt, um Henrik Larsson zur Rückkehr ins Nationalteam zu bewegen. Die einzigartige Aktion hat sich für «Tre Kronor» doppelt und dreifach gelohnt. Innerhalb einer Minute entschied der 32-Jährige die Partie mit einer spektakulären Doublette. Im Stile des Topskorers verwer­ tete Larsson in der 57. Minute eine wunderbare Flanke Edmans hech­ tend per Kopf. Sekunden später rückte die Nummer 11 der Schwe­ den ein zweites Mal in den Brenn­ punkt; aus spitzem Winkel wuchte­ te 
er den Ball in Rücklage unter die Latte. (si) 
PRESSESCHAU «Zum Kotzen» Die wahnsinnige Schluss­ phase zwischen Frankreich und England (2:1) hat auch die internationale Presse aus der Reserve gelockt. «L'Equipe»: God save Zidane! Er und «les Bleus» haben Eng­ land in zwei Minuten ans Kreuz genagelt. «Le Parisien»: Unglaublich! Zinedine Zidane befördert Frankreich ins Paradies. «France 
Soir»: Messieurs les Anglais, Sie waren sicher, Frankreich erniedrigen zu kön­ nen. Schade für Sie! Unser Ma­ gier hat Ihnen einen grausamen Coup ä la Trafalgar zugefügt. «The Sun»: Tritt in die Eier. Zum Kotzen. Die Millionen von Fans haben in ihr Bier geweint statt es zu trinken. Zidane hat uns in drei Minuten zwei Messer­ stiche versetzt. Vergesst die Schmerzen der verlorenen Pe­ naltyschiessen in Italien 1990 und der Euro 1996. Wenn man üt>er verdammte Qualen auf ei­ nem Fussballplatz redet, kommt dem nichts nahe. Das war das grausamste Ende überhaupt und alle Fans von Manchester United wissen nun, wie sich die 
Bayern 1999 in Barcelona gefühlt haben. «Daily 
Star»: Come on Eng­ land. Wir sind immer noch da­ bei. Wir können noch gewinnen, «Daily Telegraph»: Zidane zer­ trümmert England. So grausam, so 
unfair, so brutal. «As» (Spanien): Zidane ist der Grösste. Nur zwei Minuten reichten ihm, um erneut zu be : weisen, weshalb er der beste Spieler der Welt ist. Zizou hat Beckham begraben. (si) } I,
	        

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