Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 15. JUNI 2004 VOLKS BLATT 
INLAND STANDPUNKT 57. VERBANDSMUSIKFEST VU rennt offene Türen ein Standpunkt vom Landtagsabgeordneten Helmut Konrad zu VU-Postulat Eine anhaltende Konjunkturflaute, steigende Arbeitslosenzahlen, steigen­ de Staatshaushaltsdefizite, Schwierig­ keiten bei der Finanzierung der Sozi­ alausgaben und der Sozialwerke do­ minieren seit Jahren die internationa­ len Schlagzeilen. Hoffnungen auf eine Erholung gab es immer wieder, sie waren aber meist nur von kurzer Dau­ er. Obwohl sich in unserm Land die Situation vergleichsweise - auch mit unseren Nachbarstaaten - sehr positiv darstellt, werden wir auch in Liechten­ stein zunehmend mit diesen Proble­ men konfrontiert. Probleme trotz engem Sozialnetz Wir-haben in unserm Land ein gut ausgebautes Sozialnetz, das in den letzten Jahren beispielsweise durch die Einführung.der Mietbeihilfe und die Untcrstützungsleistungen bei den Krankenkassenprämien noch enger geknüpft wurde. Dabei ist festzustellen, dass die An­ zahl der Personen steigt, die auf eine solche Unterstützung angewiesen sind. Vor allem Familien sind von die­ ser Entwicklung betroffen. Viele sind zusätzlich, noch auf wirtschaftliche 
Sozialhilfe angewiesen. Dabei handelt es sich nicht nur um von Arbeitslosig­ keit betroffene Personen, sondern auch zunehmend um Personen bzw. Familien, die trotz einer Vollerwerbs­ tätigkeit kein genügendes Auskom­ men haben. Regierung bereits aktiv Auf dem Hintergrund einer für liechtensteinische Verhältnisse rela­ tiv hohen Arbeitslosigkeit und auch im Hinblick auf die EWR-Erweite- rung ist die Angst gross, dass sich der Druck auf die Löhne erhöhen wird. Ein solches Lohndumping - bei anhaltend hohen Lebenshal­ tungskosten - würde zu einer weite­ ren Verschärfung der dargestellten Situation in unserem Land führen. Die Regierung hat diese Situation er­ kannt und als erste Massnahme im März dieses Jahres eine Arbeitsgrup­ pe eingesetzt, die sich der Thematik der Mindestlöhne annimmt. Ausser­ dem hat sie Arbeitnehmer und Ar­ beitgeber zu einem runden Tisch zum Thema «Sozialpolitik» eingela­ den, an dem gemeinsam nach Lösun­ gen zur Sicherung von Arbeitsplät­ zen und Einkommen, zur Frage der 
«Die VU-Landtagsfraktion springt mit ihrem Postulat betreffend Mindestlöhne auf einen fahrenden Zug auf», so der FBP-Landtagsabgeordnete Helmut Konrad. sozialen Gerechtigkeit und zur Weiterentwicklung des Sozialstaates gesucht werden soll. Mit einem Postulat, das in der kom­ menden Juni-Landtagssitzung behan­ delt wird, versucht die VU-Fraktion 
auf das Thema «Mindestlöhne» und «Working Poor» aufmerksam zu ma­ chen. Sie rennt aber mit ihrem Vor- stoss offensichtlich offene Türen ein, setzen sich doch in der von der Regie­ rung eingesetzten Arbeitsgruppe Ver­treter 
des Arbeitnehmerverbandes, der Gewerbe- und Wirtschaftskammer, der Industrie- und Handelskammer, des Amtes für Volkswirtschaft, des Amtes für Soziale Dienste sowie des Ressorts Wirtschaft bereits intensiv mit diesem Thema auseinander. Einbindung der Sozialpartner Das Thema «Mindestlöhne» soll aus verschiedenen Blickwinkeln betrach­ tet werden, bei Darlegung der komple­ xen Zusammenhänge und Wechsel­ wirkungen, die damit verbunden sind. Schliesslich ist es ein Ziel, mögliche Verbesserungen bzw. einen Katalog von sinnvollen Massnahmen aufzuzei­ gen, um diesem Problem zu begegnen. Der von der VU angeregte Verhaltens- kodex für die Arbeitgeber zur Gewäh­ rung von Mindesllöhnen ist eine Idee, die nicht neu ist und für sich allein si­ cher zu kurz greift. Eingebettet in ei­ nen grösseren Kontext, hat sich die Arbeitsgruppe der Regierung auch be­ reits mit dieser Anregung auseinander gesetzt. Was bleibt, ist der Eindruck, dass mit dem Verstoss der VU ledig­ lich versucht wird, auf einen fahren­ den Zug aufzuspringen. VERBANDSMUSIKFESfr Das Festprogramm Freitag, 18. Juni: 20 Uhr: Galakonzert im Vaduzer Saal mit dem Stabsmusikkorps St. Petersburg und dem Repräsentationsorches­ ter des Schweizer Armeespicls. Ebenfalls ab 20 Uhr.: Unterhaltungsabend im Festzelt beim Rheinparkstadion mit der deutschen Partyband «Blaumeisen». Eintritt im Fest­ zelt ab 18 Jahren.-Galakonzert-Tickets gel­ ten für das «Blaumcisen»-Konzert, umge­ kehrt jedoch nicht. Samstag, 19. Juni: Offizieller Festakt, 14 Uhr: Einzug via Lettstrasse zum Festzelt. Am Einzug nehmen folgende Musikvereine teil: Erster Musikverein Grenzland Hohenau an der March sowie die zehn FL-Harmoniemu- sikvereine. 14.30 Uhr: Fahnenbegrüssung und Eröffnung durch den Festpräsidenten, anschliessend Darbietungen der Musikverei­ ne. Militärtattoo (Spiel der Nationen) im Rheinparkstadion, 19 Uhr: Einzug der Liech­ tensteiner Musikkapellen ins Rheinparksta­ dion und Ehrungen sowie Scheckübergabe. 20 Uhr: Beginn des Militärtattoos, welches bis zirka 22.30 Uhr dauern wird. Geplanter Tattoo-Ablauf: Jedes Militiirmusikkorps zeigt eine Rasenshow von rund 15 Minuten. Anschliessend wird ein Gcsamtchor unter Mitwirkung aller Formationen das grosse Fi­ nale bestreiten - allerdings nur bei guter Wit­ terung! Bei schlechtem Wetter: Alle ausländi­ schen Korps spielen im Festzelt, das grosse Finale sowie die Aufführung der Harmonie­ musik Vaduz entfällt. Tattoo-Tickets würden für das Festzelt gelten, Besucher würden beim Einlass 10 Franken zurück bekommen - wer gar nicht ins Festzelt möchte, erhält an der Abendkasse des Rheinparkstadions den Ticketpreis zurück. Vorverkaufs-Tickets für Freitag und Samstag gibt es jeweils bei der Post Vaduz und unter  www.postcomer.li . Sonntag, 20. Juni: Auf dem Vaduzer Rat­ hausplatz, 9.15 Uhr: Erster Musikverein Grenzland Hohenau an der March/NÖ: Marsch durchs Städtlc zum Rathausplatz, Umrahmung des Festgottesdienstes auf dem Rathausplatz mit Kaplan Markus Degen um 9.30 Uhr und anschliessend Frühschoppen­ konzert. 13 Uhr: Konzert der Jugendmusiken Liechtensteins mit Verleihung der Leistungs­ abzeichen für die Jungmusiker. Festwirt­ schaft: Bayrischer Frühschoppen. Verkehr: Freitag, ab 18 Uhr: Lettstrassc komplett gesperrt, Samstag, ab 12 Uhr: Lett­ strassc und Rheinstrassc komplett gesperrt. Für Shuttle- und Taxidienste ist gesorgt. 
«Wir werden grosses Aufsehen erregen» 57. Liechtensteiiier Verbandsmusikfest vom 18. bis 20. Juniin Vaduz VADUZ - An insgesamt drei Ta­ gen steigt am kommenden Wo­ chenende ein für Liechtenstein und die Region noch nie da gewesenes Ereignis: Militärmu­ sikkorps aus Österreich, Russ­ land, Italien, Deutschland und der Schweiz sowie die Harmo­ niemusik Vaduz bestreiten das «Spiel der Nationen» im Rahmen des Verbandsmusikfestes. »Lucas Ebne r Die Organisatoren haben sich ei­ niges für das Fest im Rheinpark­ stadion vorgenommen und ambi- tionierte Ziele formuliert. Der Musikdirektor der Harmoniemu­ sik Vaduz, Ernst Lampert, kündig­ te im Rahmen der gestrigen Me­ dienkonferenz an, dass «wir der Bevölkerung Liechtensteins etwas bieten werden, das sie für Jahr­ zehnte - vielleicht sogar für im­ mer - nicht mehr hören und ver­ gessen wird». Auch OK-Präsident Franz Moosleithner ist sich sicher, «dass wir grosses Aufsehen erre­ gen werden». Musik baut Drücken Mit dem Begriff «Militärmusik» konfrontiert, denken viele Men­ schen nur an Marschmusik. Die ein­ geladenen Militärmusikkorps re­ flektieren laut Ernst Lampert jedoch die 
kulturelle Vielfalt ihrer Länder und werden teilweise mit folkloris­ tischer Musik überraschen.'Mit der Militärmusikparade (Tattoo) soll Liechtensteins Bevölkerung sowie die Nachbarn aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in den Genuss eines musikalisch hochkarätigen Anlasses kommen. Die Musik soll als Bindeglied zur Bevölkerung im Speziellen und als Mittel der Völkerverständigung im Allgemeinen . verstanden und ge­ würdigt werden. Von den Darbie­ tungen erwarten sich die Organisa­ toren ausserdem eine nachhaltige Wirkung mit positiver Ausstrah­lung 
auf die Entwicklung der Blas­ musik in Liechtenstein. Spende für Musikkapelle Thörl Der offizielle Festakt zum 57. Liechtensteiner Verbandsmusikfest beginnt am Samstag, den 19. Juni um 14. Uhr (genaues Fest-Pro- granim siehe linke Spalte). Im Rahinen der Ehrungen wird OK-Präsident Franz Moosleithner zugunsten der Musikkapelle Thörl einen Scheck über 5000 Franken überreichen — die Musikvereine verzichten dafür auf die sonst üb­ lichen Gastgeschenke. Grund für die Spende: Die steirische. Kapelle wurde am Morgen des Ostersonn­ tags Opfer eines tragischen Unfalls. Während des Osterweckrufs fuhr ein alkoholisierter Autofahrer in die Musikkapelle - zwei Vereinsmit- glieder wurden getötet, zwei weite­ re sind immer noch auf einen Roll­ stuhl angewiesen. Alle Mitglieder wurden leicht oder zumindest psy­ chisch verletzt, Instrumente und 
Informierten die Medien, von links: Ernst Lampert, Angelika Moosleith­ ner, Franz Moosleithner und Christian Hemmelte. Trachten sind unbrauchbar. Die wieder gesunden Mitglieder haben zwischenzeitlich mit psychiatri­ scher Hilfe begonnen, den Verein langsam wieder aufzubauen. An Proben ist derzeit jedoch noch nicht zu denken. 
Das OK sowie die Harmoniemu- sik Vaduz hoffen, dass sie mit die­ sem kleinen Beitrag die Not ein wenig lindern können - auch wenn ihnen bewusst ist, dass die Spende gegen den psychischen Schmerz nichts ausrichten kann. AN/.I-IOI: blaumeisen freitag, 18. juni 2004,21.00 uhr rheinparkstadion vaduz vorverkauf chf 18.- abendkasse chf 20.-galakonzert 
mit dem stabsmusikkorps st. Petersburg und dem repräsentationsorchester schweizer armeespiel freitag, 18. 
juni 2004,20.00 uhr vaduzer saal chf 15.-spiel 
der nationen militärtattoo samstag, 19. juni 2004, 20.00 uhr rheinparkstadion vaduz chf 25.-, eur 18.- • •MM [oioioioio] 
57. liecht verbandsmusikfest 18. bis 20. Juni 2004 rheinparkstadion vaduz www.hmv.li 
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