Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 14. JUNI 2004 
INTERNATIONAL ffiSÄ . 20 ^SPLITTER Jennifer Nitsch stürzt aus dem Fenster MÜNCHEN - Die Schau­ spielerin Jennifer Nitsch ist tot. 
Die 37-Jährige stürzte am Sonntagmittag kurz vor 13.00 Uhr aus dem Fenster ihrer Wohnung im vierten Stock im Münchner Stadt­ teil Schwabing und war sofort tot, wie die Münchner Polizei am Sonntagabend bestä­ tigte. Zunächst war laut einem. Polizeispre­ cher noch unklar, ob Nitsch selbst gesprun­ gen oder aus dem Fenster gefallen sei, Fremdverschulden könne aber ausgeschlos­ sen werden. Der Online-Dienst Bunte.T-On- line berichtete unter Berufung auf Freunde der Schauspielerin, diese habe seit längerem Selbstmordgedanken gehabt. (AP) Brite schlägt Vierbeiner bei Rennen Mensch gegen Pferd LONDON - Erstmals in der 25-jährigen Ge­ schichte eines britischen Rennens Mensch gegen Pferd hat ein menschlicher Teilneh­ mer den Wettbewerb gewonnen. Der 27-jäh­ rige Informatiker und Amateurläufer Huw Lobb siegte am Samstag bei dem 35 Kilo­ meter langen Querfeldeinrennen im walisi­ schen LIanwrtyd Wells und schlug seinen vierbeinigen Konkurrenten aus dem Feld. Lobb kam nach zwei Stunden und fünf Mi­ nuten ins Ziel, zwei Minuten vor dem teil­ nehmenden Pferd samt Reiter. (AP) Urheberrechtsstreit um Hirn «The Day After Tomorrow » HAMBURG - Um den erfolgreichen Ro­ land-Emmerich-Film ' «The Day After To­ morrow» gibt es einen Urheberrechtsstreit: Laut «Spiegel» werden die Autoren - Em­ merich und Jeffrey Nachmanoff - von dem Schriftsteller Ubaldo DiBenedelto des Plagi­ ats beschuldigt. Der Harvard-Professor habe eine einstweilige Verfügung wegen Urheber­ rechtsverletzung gegen den Filmverleih Twentieth Century Fox Deutschland bean­ tragt. Darüber werde das Kölner Landgericht am kommenden Mittwoch entscheiden. Di- Benedetto wirft dem Starregisseur und Pro­ duzenten Roland Emmerich dem Bericht zu­ folge vor, der Film gehe zu erheblichen Tei­ len auf sein Buch «Polar Day 9» zurück, das er 1993 unter dem Pseudonym Kyle Donner veröffentlicht habe. (AP) Grossandrahg am Christustag BASEL - Rund 40 000 Personen aus der ganzen Schweiz sind am Sonntag zum Chris­ tustag 2004 nach Basel gereist. Mangels Platz im St. Jakob Park und in der benach­ barten Eisbahn mussten die Organisatoren mehrere tausend Personen abweisen. Mit ei­ nem so grossen Interesse an der evangeli­ schen Grossveranstaltung hätten sie nicht ge­ rechnet, teilten die Veranstalter mit. Viele Menschen hätten enttäuscht wieder abreisen müssen. Abgesehen davon sei alles plange- mäss verlaufen. " (sda) Mutmassliches Columbus-Wrack gefunden HAMBURG - Eine internationale Wissen- schafter-Gruppe untersucht in Panama das wahrscheinlich älteste jemals gefundene Wrack vor der Küste Amerikas. Erste Ergeb­ nisse deuten daraufhin, dass es sich um die Karavelle «Vizcafna» von Christoph Colum- bus gehandelt haben könnte. (AP) ! lt..!.' ! 
Denkzettel für Regierungen Geeintes Europa wählte erstmals Parlament BRÜSSEL - Sechs Wochen nach der EU-Erweiterung haben die Wähler im geeinten Europa den amtierenden Regierungen ein teilweise verheerendes Zeugnis ausgestellt. Bei der Europawahl am Sonntag zeichneten sich deutliche Niederlagen vieler Ko­ alitionen ab. In Deutschland erlitt die SPD eine ihrer schlimmsten Wahlschlappen überhaupt. Auch in Frankreich, Österreich und Dänemark mussten die Regierungen Verluste hinneh­ men. Die Wahlbeteiligung lag durchschnittlich bei 44,6 Prozent. CDU/CSU gingen in Deutsch T larid nach ersten Prognosen als kla­ re Sieger hervor und kamen auf rund 44 Prozent. Die Konservativen würden damit 49 der 99 deutschen EU-Abgeordneten stellen. Die SPD errang nur 22 Prozent und käme auf 24 Mandate. Die Grünen gewannen elf Prozent und 7,wölf Mandate. PDS und FDP kamen auf jeweils sechs Prozent und stellen danach je sieben Abgeordnete. Vor fünf Jah­ ren war die FDP noch an der Fünf- Prozent-HUrde gescheitert. In Frankreich kamen die regie­ renden Konservativen UMP von Staatspräsident Jacques Chirac nur auf 16,5 Prozent. Dies entspräche 16 der 78 Sitze des Landes. Die op­ positionellen Sozialisten (PS) ka­ men auf 30 Prozent und 31 Sitze. 
In den EU-Staaten wurde am Wochenende gewählt. Im Bild der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und seine Frau Karin bei der Stimmabgabe. Seine gute Laune scheint berechtigt. Die rechtsextreme Front Nationale fuhr zehn Prozent ein, was acht Sit­ ze im Strassburger Parlament ent­ spräche. Für Überraschung in Österreich sorgte vor allem der als Europa­ skeptiker geltende Abgeordnete Hans 
;Peter Martin. Dessen Liste 
wurde mit 14 Prozent aus dem Stand drittstärkste Kraft. Wahlsie­ ger waren die oppositionellen Sozi­ aldemokraten SPÖ mit 33,5 Pro­ zent. Die regierenden Konservati­ ven ÖVP kamen auf 32,7 Prozent. Deutlicher Verlierer war die rechts­ populistische FPÖ von Jörg Haider, 
die auf 6,3 Prozent absackte, nach 23,4 Prozent vor fünf Jahren. In Tschechien musstc Minister­ präsident Vladimir Spidla seine Niederlage einräumen. Die opposi­ tionelle Demokratische Bürgerpar­ tei (ODS) kam auf 31 Prozent oder neun der 24 Sitze des Landes. (AP) Anschlagsserie im Irak intensiviert Autobombenanschlag in Bagdad - Regierungsmitglieder ermordet BAGDAD - Zwei Attentate auf Re­ gierungsmitglieder, ein Selbst­ mordanschlag mit mindestens zwölf Todesopfern vor einer US- Kaserne, ein Raketenangriff auf das US-Hauptquartier in Bag­ dad: Zweieinhalb Wochen vor der von den USA geplanten Machtübergabe an eine Über­ gangsregierung ist ein Ende der tödlichen Gewalt im Irak nicht in Sicht. Dabei verhinderte eine Polizei­ streife möglicherweise am Sonn­ tag noch Schlimmeres, als sie ei­ nen Selbstmordattentäter in der Nähe der US-Kaserne Camp Cuer- vo stoppte. Der Mann war nach Angaben eines Polizeisprechers mit seinem als Bombe präparierten 
Im Irak gibt es Immer wieder Anschläge auf US-Einrichtungen. 
Auto in der falschen Fahrtrichtung gefahren. Der Attentäter zündete seinen Sprengsatz und riss mit sich vier Polizisten und sieben Passanten in den Tod, teilte ein US-Militärsprecher mit. 13 Men­ schen wurden, verletzt. Es war der 15. Autobombenanschlag in die­ sem Monat. Am Sonntagmorgen wurde ein für Kontakte zum Ausland und den Vereinten Nationen zuständiger Abteilungsleiter des Erziehungsmi­ nisteriums ermordet. Das Attentat erfolgte nach demselben Muster wie die Ermordung des stellvertre­ tenden Aussenministers Bassam Salih Kubba am Samstag: Die Täter lauerten Kamal el Dscharah auf dem Weg zur Arbeit auf. (AP) Gefahr durch Wasser Hochwasser bedroht eine Mia. Menschen BONN - Eine Milliarde Men­ schen sind nach Einschätzung von UNO-Experten von Gefahren durch Hochwasser und Fluten bedroht. Ohne entsprechende Vorbeugung könnte sich diese Zahl innerhalb der nächsten zwei Generationen sogar mehr als verdoppeln. «Bis 2050 wird die durch Klima­ wandel, Abholzung, Anstieg des Meeresspiegels und Bevölkerungs­ explosion bedingte Zahl an poten­ ziellen Opfern durch verheerende Flutkatastrophen auf weltweit min­ destens zwei Milliarden anstei­ gen», warnten Experten der UNO- Universität (UNU) am Sonntag in Bonn. Ein neues Institut der UNO-Universität (UNU), das am 
Dienstag in Bonn eröffnet wird, soll Empfehlungen gegen derarti­ ge Bedrohungen der mensch­ lichen | Sicherheit erarbeiten. Gleichzeitig soll es Regierungen unterstützen, geeignete Massnah­ men gegen Natur- und Umwelt­ katastrophen zu entwickeln und zu ergreifen. «Um dem erhöhten Risiko von Flutkatastrophen zu begegnen, werden weltweit mehr Fachleute und entsprechende Dienste wie Behörden benötigt, die extreme Ereignisse messen und vorhersagen», erklärte Prof. Janos Bogardi, Gründungsdirektor des neuen UNU-Instituts. «Es be­ darf eines Umdenkens - weg von Reaktion und Nachsorge hin zu Voraussicht und Vorsorge.» (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Queen nimmt Geburtstagsparade ab LONDON - Die britische Köni- gin Elizabeth II. hat in London ihre offizielle Geburtstagsparade «Trooping the Colour» abgenom­ men. Bei der alljährlichen Fah­ nenparade marschierten wieder mehr als 1000 rot gekleidete Sol­ daten mit schwarzer) Bärenfell­ mützen auf. Die Monarchin fuhr in einer offenen Kutsche, beglei­ tet von ihrem Ehemann Prinz Philip, vom Buckingham-Palast zum Paradeplatz Horseguards. Die Queen trug bei der Inspi­ zierung der Garde ein blassgel­ bes Kleid mit grünem Hut. Ne­ ben ihr waren ihre Tochter Prin­zessin 
Anne und Schwiegertoch­ ter Sophie zu sehen. Die Prinzen William urid Harry fehlten, sehr zur Enttäuschung' vieler Zu­ schauer. (sda)
	        

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