Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MONTAG, 14. JUNI 2004 
VOLKS I MATIID ALLES RUND UM BLATT I IMM I Un DEN GARTEN 
10 Mike Geringer Gärtnermeister, Pro Natura AG Der Tipp Sollten Sie sich entschliessen, einen japani­ schen oder japanisch anmutenden Garten zu realisieren - sofern dieser zu Ihrem Haustyp passt - gilt es, nachstehende Prämissen und Grundelemente zu berücksichtigen: Kiesflächen: Hierfür sollte Bachkies - rund und in klei­ ner Körnung - verwendet werden. Unter den Kies muss eine wurzelsichere Matte gelegt werden, um ein Verunkrauten, zu verhindern. Findlinge: Auch hier sollten nur runde, grosse Steine verbaut werden. Die Grössenunterschiede müssen sehr markant sein, um die Künst­ lichkeit hervorzuheben. Bruchsteine wirken zu aggressiv und zu rural, zu ländlich. Pflanzen: Generell sollten langsamwüchsige Pflan­ zen gewählt werden, damit das gewünschte Bild in seiner Gesamtkonzeption möglichst lange erhalten bleibt. Danach sind Form­ und Rückschnitte fester Pflegebestandteil. Typische Pflanzen sind: Bambus (Achtung: unbedingt eine Wurzelsperre einbauen!), ro­ ter japanischer Ahorn, Föhre, grosser Bon- sai (zu deutsch: Pflanze im Topf), Azalea, Kugelbuxus u.v.m. Flächen: Eine ideale Fläche ist in jedem Fall ein Atrium. Der japanische Garten kann darin alleine wirken, ungestört von einem ande­ ren, benachbarten Gartenstil. Ebenso eignen sich durch Mauern oder dichte Hecken eingegrenzte Gartenflächen. Zu diesem Zweck können auch Bambusr wände errichtet werden. Einrichtungen: Ein typischer japanischer Garten lebt auch von seinen Einrichtungselementen wie zum Beispiel: Geisterhäuschen, Buddhafiguren, Steinbrunnen mit Bambusschöpfer, Stein­ brücken u.v.m. Diese Accessoires sind in verschiedensten Materialien, Qualitäten und Preisklassen im Handel erhältlich. Aber: Achtung vor billigen Materialien, denn diese wirken auch so und trüben das Gesamtbild. Weitere Anfragen unter: info@pronatura.li MONDKALEIUDER 17. Juni: Rückschnitte im Garten (Achtung: nicht bei allen Pflanzen möglich), Buxus schneiden 19. und 20. Juni Zimmer-, Balkon- und KUbelpflanzen gicssen www.pronatura.il 
Der japanische Garten Die Schönheit und Ruhe der gewollten Leere Die Gartenkultur Japans gehört unumstritten zu den ältesten Gartenbaukulturen unserer Er­ de, und sie hat sich in ihrer Tra­ dition und Lehre bis heute kaum verändert. Bei uns stösst der japanische Garten oder zumin­ dest der japanisch anmutende Garten meist bei der minimalis- tischen Baukunst und Architek­ tur auf Interesse und findet dort oft auch Berücksichtigung und Verwendung. Primär liegt und lag es immer im Interesse der japanischen Garten­ gestalter; die Natur mit ihrer Land­ schaft und ihren Strukturen auf künstliche Art und Weise darzustel­ len. Diese sprichwörtliche Natur­ verbundenheit geht einher mit der Anerkennung des Reichtums der Natur und der Verehrung der ihr 
innewohnenden Kräfte. Bestes Beispiel hierfür sind die mit Rechen strukturierten Kiesflä- clien: Auf reduzierte und abstrakte Weise wird damit das Wasser (Meer und Seen) symbolisiert. Die Steine (Findlinge) oder Grünflä­ chen darin charakterisieren Inseln und kontinente; die mit Rechen ge­ stalteten, runden Linien und For­ men der Kiesflächen rundherum stellen die Brandung dar. Das tägli­ che Rechen dieser Flächen wird in K buddhistischen Klöstern als Medi­ tation verstanden und praktiziert. Stets war die japanische Kultur von Demut, ihrer Religion und Le- bensarischauungen geprägt. Diese Charakteristika werden durch ihre Gartenkunst am signifikantesten zum Ausdruck gebracht und vom Beschauer dementsprechend wahr­ genommen und verstanden. Es ist 
für uns im Allgemeinen recht schwierig, uns in diese Kultur hin­ einzuversetzen; ist diese ja schon während vieler Jahrhunderte ein fester Bestandteil der Erziehung dieser Menschen. Allzu verständ­ lich ist es daher, dass uns ein emo­ tionaler Zugang und eine Identifi­ kation mit dieser Lebensart oftmals schwer fallt. Zen-Gärten: Inseln zum Aus­ spannen und zur Selbstfindung Es ist einerseits die Ruhe, welche diese Zen-Gärten ausstrahlen und bei uns Sehnsüchte auszulösen im Stande sind. Stress dominiert unse­ ren Lebensalltag, lind Zufluchts­ stätten der Ruhe sind meist sehr schwer zu finden. Viele Hobbys verlangen von uns körperliche und geistige Anstrengungen ab. Die Ausstrahlung eines japanischen 
Gartens im Besonderen die eines Zen-Gartens und nicht zuletzt seine meditative Ruhe lädt uns unwill­ kürlich dazu ein, uns zu entspan­ nen, in uns zu gehen, uns zu finden, unsere Sorgen zu vergessen oder über uns und unsere Umwelt zu sinnieren. Es gäbe hierzu noch vieles zu be­ richten: über die Bedeutung der verwendeten Elemente, über Geis­ terhäuschen oder exakt angelegte Wasserläufe. Doch so tief müssen wir in diese Materie nicht eintau­ chen. Der japanische Gartenstil korrespondiert auf ideale Art und Weise mit der modernen, reduzier­ ten und klaren Architektur vieler neuer Häuser und Bauten und soll­ te deshalb auch bei deren Umge­ bungsgestaltung Berücksichtigung und Verwendung finden können. MG ANZEIGE & Planung • Gartenbau s Pflege h 
Einrichtungen s Schwimmbäder 
":öV~ 
boW 
litt 'cAe<l h»r 
e * 
/ J 
¥ 4* MAUREN VADUZ Tel. 373 74 47 Tel. 370 14 10 www.pronatura.li 
VON|PRO NATURA ö Floristik s Accessoires
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.