Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 12. JUNI 2004 
VOLKS| IIV11 A IVI 
n ENTWICKLUNGSKONZEPT ALPENRHEIM BLATT I IIML.MIVLS VORTRAG KNEIPP-V.EREIN 
8 LESERMEINUNG Zukunftsprojekte (Teil II) Alpengebiet Wenn das Malbunkonzept einmal erfolg­ reich verwirklicht wird,muss im Alpenge­ biet mit einem höheren Verkehrsaufkom­ men gerechnet werden. Auf jeden Fall kann es doch nicht sein, dass die schöne Bergge­ meinde Triesenberg mit einem so genann­ ten «Durchgangsverkehr» belastet wird. Nach meiner Auffassung muss das gesamte Alpengebiet vom motorisierten Verkehr freigehalten werden und mit einer Bahn vom Talgrund aus, gut eingebettet in die Landschaft, erschlössen werden. Die Tech­ niker sollen sich den Kopf zerbrechen, ob die Erschliessung mit einem Schienenfahr­ zeug, einer Hochbahn oder sonst welchen Errungenschaften realisiert werden kann. Erst dann können wir von einem Luftkurort und einem Rückzugsgebiet mit Erholungs- Charakter 
sprechen. Jedenfalls könnten wir den Einheimischen und Gästen ein be­ sonders Erlebnis bieten, z. B. in einem Pa­ noramawagen stressfrei unsere herrliche Natur und Landschaft geniessen. Dem Um­ weltschutz wäre wiederum Rechnung ge­ tragen. • Verkehrsplanung Verkehrs- und Raumplanung greifen stark ineinander oder anders gesagt", sie müssen eine Einheit bilden. Wenn wir die heutige Entwicklung analysieren, müssen wir fest­ stellen, dass nicht alles in die richtige Rich­ tung läuft. Die Dorfzentren, besonders im Oberland,' entvölkern sich und machen dem störenden 
Verkehr und den Büroflächen Platz. Wie soll z. B. das Vaduztr Städtle be­ lebt werden, wenn die Menschen, die hinter den Fassaden einen harten 8- bis 9-Stun- dentag zu bewältigen haben und die Be­ wohner, sei es Jung oder Alt, immer mehr an die Peripherie gedrängt werden? Wir müssen den Mut aufbringen, alte Denkwei­ sen über Bord zu werfen und die Gesetze zukunftsorientiert fassen. Je knapper der Baugrund, umso höher die Preise. Dem können wir entgegenwirken, wenn wir uns mit den Bauten in die Höhe orientieren, al­ so, je höher der Bodenpreis umso höher die Gebäude. Ich könnte mir als Beispiel ein Verwaltungsgebäude des Landes mit 25 bis 30 Stockwerken vorstellen, damit die ganze Verwaltung an einem Ort ihren Dienst für das Volk ausübt. Auch für Geldinstitute, Versicherungen, Stiftungen und dergleichen könnte ich mir ein zentrales Gebäude vor­ stellen. Wir dürfen unseren sauberen Fi­ nanzplatz ruhig nach aussen zeigen. Dieses Verwaltungs- 
und Wirtschaftszentrum mit Gastlokalitäten und Einkaufsmöglichkei­ ten, direkt an das Alternativverkehrssystem angeschlossen, wäre ein Hit für Beamte, Angestellte und Besucher und ein Anreiz, die neuen Verkehrsmittel zu nutzen. Das vorgeschlagene. Verkehrskonzept kann nicht von heute auf morgen verwirklicht werden. Die Reihenfolge der Projekte ist heute schon klar gegeben. Die ganze Angelegen­ heit wird eine Menge Geld kosten, sollte aber für eines der reichsten Länder mit ei­ nem weltweit genutzten Finanzplatz keine unüberwindbare Hürde darstellen. Den kommenden Generationen sind wir ver­ pflichtet, ein wohnliches, lebenswertes Liechtenstein zu hinterlassen. Hans Oehri, Tannwald 5, Schellenberg 
Sicherheit und Lebensraum Es geht um den Lebensraum von über eine halbe Million Menschen MÄDER - An der 3. Plattform «Öffentlichkeit» der Internatio­ nalen Regierungskommission (IRKA) stand im Rahmen des Entwicklungskonzeptes Alpen­ rhein die Vorstellung und Dis­ kussion des Massnahmenkon- zeptes im Zentrum. . Um zukünftig für das Einzugsge­ biet Rheintal in den Bereichen Hochwassersicherheit, Gewässer­ schutz, Ökologie, Energie, Wirt­ schaft sowie Naherholung und Freizeit nachhaltig gute Vorausset­ zungen zu schaffen, wird für den Rhein mehr Raum benötigt. Die Entscheidung der Regierun­ gen des Fürstentums Liechtenstein, des Kantons Graubünden, des Kan­ tons St. Gallen sowie des Bundes­ landes Vorarlberg, die Zukunft des Alpenrheins durch ein Entwick­ lungskonzept gemeinsam mit der IRR aktiv in die Hand zu nehmen, ist in der Geschichte dieses Flusses einzigartig. Einmalig ist auch, dass die IRKA mittels öffentlichen Plattformen die Behörden-, Exper­ ten* und Interessensvertreter nicht nur laufend informiert, sondern sie in den Entscheidungsprozess ein­ bindet. Beim Entwicklungskonzept Alpenrhein arbeiten drei Staaten und vier Länder einerseits grenz­ übergreifend und andererseits im fachlichen Bereich interdisziplinär zusammen. Vorrangflächen, Aufweitungen und Notentlastungsräume Experten-, Behörden- und Inte­ ressensvertreter diverser Institutio­ nen wurden an der 3. Plattform «Öf­ fentlichkeit» sehr tiefgründig über die Massnahmen des Entwicklungs- konzeptes Alpenrhein informiert. Projektleiter Klaus Michor und Re­ ferent Benno Zarn verstanden es, die 
Die Einzigartigkeit des «Entwicklungskonzeptes Alpenrhein» ist es, dass von Anfang an sämtliche Vertreter di­ verser Institutionen in den Entscheidungsprozess eingebunden wurden. Hauptanliegen, die an die Vorrang­ flächen, Flussaufweitungen, Notent­ lastungskorridore, 
an die Schwall- minderung sowie an das Geschiebe­ management und die Passierbarkeit gestellt werden, transparent vor Au­ gen 
zu führen. Hochwasserschutz, Erhaltung und Pflege des Wasser­ haushaltes, Strukturvielfalt durch ökologische Massnahmen und die Anforderungen an den Naherho- lungs- und. Freizeitraum sind die prioritären Intentionen. Betreffend der Schwallminderung werden mit der kürzlich fertig gestellte Projekt­ studie «Schwallreduktion. und Hochwasserspitzenminderung im Alpenrhein» Möglichkeiten für Ver­ besserungen aufgezeichnet. Als Paradebeispiel einer Revitali­ sierung im Kleinen aufbauend auf der Basisstrategie der Internationa­ len 
Regierungskommission fand 
die Binnenkanalmündung in Rug- gell besondere Erwähnung, deren Erfolgsmessung beeindruckend ist: Um 1820 herum gab 
es 24 Fischar- ten, 1980 waren es noch vier und heute hat die Artenvielfalt wiede­ rum stark zugenommen. Bei den Vogelarten waren es vor der Revita­ lisierung 27 Arten, heute sind es 43. Information der Bevölkerung als zentrale Aufgabe Auf der Fach- und Behördenebe­ ne wie auch bei den Interessensver- tretern fand das Massnahmenkon- zept in den Grundsätzen eine wei­ testgehende Zustimmung. Der IR­ KA und dem Projektteam wurden für die einzigartige Grundlägener- arbeitung Lob und Anerkennung ausgesprochen. Dass zwischen raumplanerischen, landwirtschaft­ lichen, wirtschaftlichen und ande­ren 
Nutzungsansprüchen noch etli­ che Abstimmungsgesprüche benö­ tigt werden, liegt in der Natur der Sache. Es gibt jedoch keinen ver­ gleichbaren Entwicklungs- und Entscheidungsprozess in dieser Grössenordnung, der alle Nutzer von den Anfangen an an «einen Tisch» vereinte. Es sei nun äussert wichtig, dass die Menschen in den Flussanliegergemeinden eingehend informiert werden, damit das Ent­ wicklungskonzept Alpenrhein mit dem Massnahmenkonzept von der Politik und der Öffentlichkeit nicht nur akzeptiert, sondern getragen wird. Die 500 000 Menschen am Alpenrhein müssen sich bewusst werden, welches Schadenpotential vom Alpenrhein ausgehen kann, wenn nicht heute für die nächsten Generationen die Weichen gestellt werden. (PD) Kräuterheilkunde nach Hildegard von Bingen Dr. Felizitas Karlinger spricht über Leben und Werk der Hildegard von Bingen SCHAAN - Im Rahmen, des Kneipp-Verein spricht die Ärztin Felizitas Karlinger aus Bludenz - bekannt durch Sendungen im ORF - über «Heilkräuter nach Hildegard von Bingen», be­ leuchtet Leben und Werk dieser aussergewöhnlichen Frau. * Theres Mat t  • Wer nach fast tausend Jahren mit seiner Botschaft eine so vielfältige Attraktivität besitzt wie Hildegard von Bingen, muss einen glaubwür­ digen Kern haben. Die Spiritualität dieser Visionärin, ihre Erkennt­ nisse bereichern auch heute noch manche Sparten unseres Lebens, auch die Naturheilkunde. Immer mehr findet die ganzheitliche The­ rapie Hildegard von Bingens weit­verbreitetes 
Interesse. Hildegard von Bingens Schriften und Auf­ zeichnungen lassen auch eine scharfe Beobachtungsgabe erken­ nen, sagen aus, wie sie versucht, die unsichtbaren Ursachen zu er­ forschen, die den sichtbaren Din­ gen und Erscheinungen zugrunde liegen und ihnen Antrieb und Le­ benskräfte geben. Bei ihr finden sich eine Vielzahl von Rezepten pflanzlicher Heilmittel, genaue Anweisungen über Ernährung, die Zusammenhänge von Seele und Körper. Die Kräuterheilkunde bil­ det einen wesentlichen Teil. Vieles ist . durch den heutigen Wissens­ stand der Naturheilkunde bestätigt. Die Hildegard-Ernährungslehre setzt Lebensmittel als Heilmittel ein. Interessant die darin sich spie­ gelnde Parallele zur Fünf-Elemen-te-Lchre 
der traditionellen chinesi­ schen Medizin. Hildegard von Bingen steht mit ih­ rer nüchternen Beobachtungsgabe der Natur und ihrem medizinischen Ansatz - einer rationalen Erklärung körperlicher Funktionen - auf der Höhe ihrer Zeit, bereichert die heuti­ge 
Wissenschaft. Sie gibt uns Denk- anstösse in allumfassenden Berei­ chen. Der Vortrag am 16. Juni um 19.30 Uhr in der Aula der Primar­ schule Ebenholz Vaduz über diese grosse Persönlichkeit und ihr Wirken gibt auch einen Überblick über Heil­ pflanzen und ihre Anwendung. IN KÜRZE Ausflug des Frauenvereins Vaduz VADUZ - Wer hat noch Lust und Zeit am Dienstag, den 22. Juni mit dem Frauenver­ ein Vaduz nach Meran zu gehen? Wir wer­ den die Gärten von Schloss Trauttmansdorff (botanischer Garten) besuchen, dann im Schlossdafd Restaurant im Park Mittagessen und danach geht's ins Zentrum von Meran zum Shoppen. Wer Lust bekommen hat, an unserem Ausflug teilzunehmen, meldet sich bis spätestens Dienstag, den 15. Juni, bei Barbara Beck, Tel. 232 13 16 oder Erna Boss, Tel. 232 5881. Frauenverein Vaduz 
Hellkräuter und ihre Wirkungen sind das Thema eines Vortrages am 16. Juni in Vaduz. 
TODESANZEIGE Wir haben die schmerzliche Pflicht, Sie vom Hinschied unseres ge­ schätzten Mitarbeiters Bruno Schädler in Kenntnis zu setzen. Er starb nach schwerer, mit grosser Geduld ertragener Krankheit im 55. Lebensjahr. Wir verlieren in ihm einen pflichtbewussten, wertvol­ len und langjährigen Mitarbeiter und Freund. Vaduz, 9. Juni 2004 LGT Financial Services AG Verwaltungsrat, Gcschiiftsleilung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die Urnenbeisetzung mit anschliessendem Trauergottesdienst findet heute Samstag, 12. Juni 2004, um 9.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Florin in Vaduz statt.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.