Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DONNERSTAG, 22. JANUAR 2004 
EÜSI INTERNATIONAL BSKSS!. 36 VOLKS BLATT 
SPLITTER Sean Penn als Reporter SAN FRANCISCO - Trotz seiner manch­ mal schwierigen Beziehungen zu Journalis­ ten hat der amerikanische Schauspieler Sean Penn vorüberge­ hend die 
Sei­ ten gewech­ selt. Er reiste als Reporter in den Irak und schrieb eine zweitei­ lige Serie über seine Erlebnisse dort. 
Der Chefredakteur des «San Francisco Chronicle», Phil Bronstein, hatte Penn Ende November vier Tage in den Irak geschickt, kurz bevor der ehemalige Staatschef Saddam Hussein festgenommen wurde. Die beiden Artikel erschienen in der vergangenen Woche in der Zeitung und wurden von zwölf Fotos begleitet. Sonderzug für Jubiläums-tour BERLIN - Deutsch-Rocker Udo Linden­ berg lässt dieses Jahr den Tourbus stehen und fahrt statt dessen mit seinem legendären «Sonderzug nach Pan­ kow» auf Ju- b i 1 Ii u m s - Tour. Der aus sechs Mu­ seumswagen der Deut­ schen Bahn bestehende Zug ist mit Bildern nach Motiven von Udo bemalt. Das Panik- Orchester macht in insgesamt zehn Städten Halt, Start ist am 5. Februar in Erfurt. Einige Fans dürfen ihr Idol im Zug begleiten. Oasis-Drummer gefeuert FRANKFURT/NEW YORK - Raus- schmiss bei OASIS: Nach mehr als acht Jah­ ren hat Drummer Alan White die Band ver­ lassen müssen, und zwar auf ausdrücklichen Wunsch der übrigen Mitglieder. Zu den Gründen schwiegen sich die Gallagher-Brii- der Liam und Noel auf der Homepage oasis- net.com  aus; und auch bei Sony in Deutsch­ land wusste man am Dicnstagnachmittag keine Hintergründe. Offiziell hiess es lediglich, dass kein Er­ satz gesucht werde und die laufenden Auf- nahme-Sessions für das neue Album nicht berührt seien. Nach Informationen des «NME» sitzt bis auf weiteres Noel Gallagher im Studio am Schlagzeug. ANZEIGE Profitieren Sie als : _-.77-A bon nen t von Vorzugspreisen 
USA-Führungsanspruch Rede von Bush zur Lage der Nation WASHINGTON - US-Präsident George IN. Bush hat in seiner Rede zur Lage der Nation seine aggressive Aussenpolitik ver­ teidigt und den Führungsan- spruch der USA bekräftigt: Dank amerikanischer Führung und Entschlossenheit wandele sich die Welt zum Besseren, sagte er am Dienstagabend vor ' dem Kongress. Als seine grösste Aufgabe bezeich­ nete er die «aktive Verteidigung des amerikanischen Volkes». Washing­ ton werde andere Länder dafür nie­ mals um Erlaubnis fragen. Den innenpolitischen Schwerpunkt sei- ner'Rede legte Bush zu Beginn des Wah|kampfjahres auf die Wirt­ schaft. Mit der Steuersenkungspoli­ tik sei es gelungen, die Rezession zu überwinden. Das Wirtschafts­ wachstum sei das stärkste seit 20 Jahren und mit der Beschäftigung gehe es bergauf. Kritik an der Re­ kordverschuldung von fünf Milliar­ den Dollar hielt er entgegen: «Wir können das Defizit in den kommen­ den fünf Jahren halbieren.» Über die Finanzierung seiner Weltraum­ ambitionen schwieg sich der Prä­ sident aus. Mit bebender Stimme beschwor er die globale Verantwor­ tung der USA: «Wir werden unsere historische Arbeit für Demokratie in Afghanistan und Irak beenden.» Amerika sei eine Nation mit einer Botschaft. «Unser Ziel ist eine 
de-Als 
seine grösste Aufgabe bezeichnete Bush die «aktive Verteidigung des amerikanischen Volkes». mokratische Welt.» Kritik am Al­ leingang seiner Regierung beim Irak-Krieg wies er als «unverständ­ lich» zurück. Schliesslich hätten 34 Staaten die US-gefiihrte Koalition unterstützt. Ohne das Regime von Saddam Hussein sei die Welt siche­ rer. Ohne die amerikanische Inva­ sion würde der gestürzte irakische 
Staatschef nach Bushs Worten noch heute nach Massenvernichtungs­ waffen streben. Dabei ging Bush nicht darauf ein, dass noch kein Be­ weis für irakische Massenvernich­ tungswaffen präsentiert wurde. Zu mehr als 500 in Irak getöteten US- Soldaten sagte er: «Der Aufbau ei­ nes neuen Iraks ist hart, und er ist 
gerecht.» 28 Monate nach den An­ schlägen des 11. Septembers sei es zwar verführerisch abzunehmen, dass die Gefahr vorüber sei, doch dies sei falsch. «Die Terroristen verschwören sich weiter gegen Amerika und die zivilisierte Welt. Und mit unserem Willen und Mut wird diese Gefahr besiegt.» Minister reichen Rücktritt ein Protestaktion wegen Kandidaturstreik TEHERAN/BERN - Aus Protest gegen die Nichtzulassung von Kandidaten zur Wahl des irani­ schen Parlaments, haben meh­ rere reformorientierte Minister ihren Rücktritt erklärt. Damit erreicht die Kraftprobe gegen den konservativen Wächterrat einen vorläufigen Höhepunkt. Einige Minister und er seien zu­ rückgetreten, bestätigte Vizepräsi­ dent Mohammed Ali Abtahi am Mittwoch in Teheran. Sie würden jetzt natürlich abwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Eine Krise könne jedoch noch abgewendet werden, wenn die Re­ formkandidaten wieder zugelassen werden, sagte Abtahi. Sonst würde 
Auf dem Weg zum Weltwirtschaftsforum in Davos, wies der iranische Präsident Mohammad Khataml die Rücktrittsoption aber zurück. 
die Regierung geschlossen zurück­ treten. «Es ist zu erwarten, dass wir alle gemeinsam gehen», be­ tonte er; Auf dem Weg zum Weltwirt­ schaftsforum in Davos, wies der iranische Präsident Mohammad Khataini am Mittwoch im Schwei­ zer Fernsehen DRS die Rücktritts- option aber zurück: «Ich beabsich­ tige auch jetzt, meine Aufgabe zu erfüllen», betonte er. Chatami be­ teuerte zugleich, er sei überzeugt, dass die iranische Bevölkerung im Februar frei wählen könne. «Meine ganzen Bemühungen werden in diese Richtung gehen.» Bei seinem Besuch in Wien relativierte Vize­ präsident Mohsen Mehralizade den Begriff der Staatskrise. Tausende protestierten Ende des Weltsozialforums BOMBAY - Zum Abschluss des Weltsozialforums haben zehn- tausende Menschen in Bombay gegen die Irak-Politik der USA protestiert. «Nieder mit Bush, nieder mit Blair», riefen die De­ monstranten am Mittwoch bei ihrem Zug durch die Millionen­ stadt. Die rund 30 000 Globalisierungs­ kritiker aus aller Welt versammel­ ten sich am Platz der Freiheit, wo der brasilianische Kulturminister Gilberto Gil ein Konzert gab. Ein letztes Mal bei dem sechstägigcn Treffen waren die unterschiedlichs­ ten Interessengruppen vereint: An­ gehörige der Dalit, der untersten Kaste Indiens, tibetische Mönche 
und Palästinenser sangen und tanz­ ten auf der Strasse. 2006 könnte das Forum in Afrika stattfinden. Angeführt von tibetischen Mön­ chen mit Trommeln wand sich der sieben Kilometer lange Protestzug von dem Park, wo Mahatma Gandhi 1942 den gewaltlosen Kampf für die Unabhängigkeit von Grossbri­ tannien verkündet hatte, durch die Stadt. Die Demonstranten verur­ sachten einen riesigen Autostau in der Metropole. Der frühere südafri­ kanische Präsident Nelson Mande­ la wandte sich per Videobotschaft an die Menge. Er würdigte die Be­ mühungen der Glöbalisierungskri- tiker im Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit und «eine bessere Welt». 
Schuldenerlass USA erzielt Teilerfolg KUWAIT-STADT - Bei ihren Be­ mühungen für einen weit rei­ chenden Schuldenerlass für Irak haben die USA einen wei­ teren Teilerfolg erzielt. Die kuwaitische Regierung zeigte sich nach einem Treffen mit dem US-Sonderbeauftragten James Ba­ ker am Mittwoch zu Verhandlun­ gen über substanzielle Schuldener­ leichterungen bereit, wie Regie­ rungschef Scheich Sabah el Ahmad el Sabah erklärte. Irak schuldet Ku­ wait schätzungsweise 16 Milliar­ den Dollar. Von der Absichtserklä­ rung ausgenommen bleiben jedoch die Reparationszahlungen zur Be­ gleichung der Schäden, die wäh­ rend der Besetzung Kuwaits durch 
Irak im Jahr 1991 entstanden. Die­ se in einer UNO-Resolution festge­ legten Forderungen seien nicht ver­ handelbar. Der Minister wies dar­ aufhin, dass Baker für die kuwaiti­ sche Position Verständnis gezeigt habe. Die Höhe der Reparations­ forderungen wird auf mehrere Dut­ zend Milliarden Dollar geschätzt. Auf seiner Tour durch mehrere Golfstaaten hatte Baker zuvor be­ reits Zusagen der Vereinigten Ara­ bischen Emirate und Katars zu ei­ nem Schuldenverzicht erreicht. Während die Emirate sich bereit er­ klärten, Irak den Grossteil der auf vier Milliarden Dollar geschützten Schulden zu erlassen, wurde über den Umfang der Einigung mit Ka­ tar nichts bekannt.
	        

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