Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 11. JUNI 2004 VOLKSI IIVII AMIY FRAUEIMPOLITIK BLATTI IIMUMILLL/ RIDAMM-CITY 
3 POLIZEIMELDUNGEN Versuchter Bankomatbetrug TRIESEN - Am Montag, dqn 7. Juni mani­ pulierte eine unbekannte Täterschaft einen Geldautomaten, indem diese vorgängig die Störungsnummer entfernte sowie einen selbst hergestellten Hinweiszettel anbrachte. Folglich schob die Täterschaft ein dünnes Folienband in die Kartenaufnahmestelle, welches so platziert wurde, dass das Lesege­ rät den Magnetstreifen nicht identifizieren konnte. Nach dem ersten Fehlversuch Geld herauszulassen, trat folglich die Täterschaft auf und deutete auf den durch ihn ange­ brachten Hinweiszettel mit dem Vermerk «Nach dreimaligem Fehlversuch sich zu Schalterzeiten bei der Hauptgesellschaft zu melden». Anschliessend gab die Kundschaft den Identifikationscode noch zweimal ein, wobei die unbekannte Täterschaft in un­ mittelbarer Nähe stand. Nach dem dritten negativen Versuch, Geld zu beziehen, wurde die Karte durch den Automaten zurückbe­ halten. Bevor die Kundschaft den Ort ver- liess, teilte sie den Vorfall einer weiteren Person mit. Da dieses Gespräch einige Zeit dauerte, verliess die Täterschaft die Örtlich­ keit und kehrte danach wieder zurück, um die Karte aus dem vorpräparierten Aufnah­ meschlitz zu entnehmen und dann Geld zu beziehen. Dieser Versuch ist jedoch miss- lungen, da die Täterschaft die Karte nicht aus dem Aufnahmegerät entnehmen konnte. Die Landespolizei weist bei dieser Gelegen­ heit daraufhin, dass in der Umgebung ähn­ liche Vorfälle registriert wurden. Die Lan­ despolizei mahnt zur Vorsicht und ersucht, verdächtige Vorkommnisse in der Nähe von Bankomaten (verdächtige Personen oder veränderte Bankoniaten) unverzüglich zu melden. (Ipll) Verletzter bei Selbstunfall VADUZ - Aufgrund mangelnder Aufmerk­ samkeit verursachte am Dienstagvormittag ein Lenker mit seinem Kloinmotorfahrzeug einen Sclbstunfall und verletzte sich dabei. Der Lenker fuhr auf der Hauptstrasse «Landstrasse» in südliche Richtung. Auf Höhe der «Miihleholzgarage» verlor er die Beherrschung über sein Fahrzeug, fuhr über das Trottoir und kollidierte mit dem Eisen­ rohrzaun. Durch die Wucht des Aufschlages wurde der Lenker über den Eisenrohrzaun auf das angrenzende Wiesland geschleudert. Am Kleinmotorfahrzeug und am Eisenrohr- zaun entstand Sachschaden. (Ipfl) lfIISjG;.ÜIEx k u R 
s ION Neues Leben für den Spiersbach RUGGELL - Der Spiersbach soll in den kommenden Jahren zu neuem Leben er­ weckt werden: Unlängst informierten die zuständigen Behörden über das grenzüber­ schreitende Revitalisierungsprojekt. Im Rahmen der Sensibilisierungskampagne «Lebendiger Rhein» laden die Liechtenstei­ nische Gesellschaft für Umweltschutz LGU und der Naturschutzbund Vorarlberg NSB am Freitag, den 11. Juni, zu einer spannen­ den Begehung ein. Theo Kindle, Leiter des Amtes für Umweltschutz, übernimmt die fachkundige Führung. Die Exkursion führt zu verschiedenen Punkten des vielfältigen Gewässernetzes aus ehemaligen Giessen, Hangbächen und Riedgräben. Grosse Teile dieses Gewässersystems sind heute monoto­ ne, ökologisch verarmte Gewässerabschnit­ te. Zugleich wird der Blick in die Zukunft gelenkt: Es werden verschiedene Massnah­ men erläutert, dank derer sich der Spiers­ bach sich in den nächsten Jahren zu einem lebendigen Gewässer entwickeln kann. Treffpunkt ist uro- 18 Uhr beim Gasthof Rüssle in Ruggell. Alle Teilnehmenden sind gebeten, sich mit einem Fahrzeug - idealer­ weise dem Fahrrad - beim Tretlpunkt ein­ zufinden. Ein Personalausweis sollte mitge­ tragen werden. Alle interessierten Erwach- senerr und Kinder sind ganz her/ließ einge­ laden zu diesem geführten Abendspazier- gang. Er findet bei jeder Witterung statt. (PD) 
FBP setzt ein Zeichen zur Würdigung der Frauenpolitik Johannes Matt: Frauenanteil im Landesvorstand soll auf 40 Prozent erhöht werden VADUZ - Vor 20 Jahren war es endlich so weit! Die Frauen er­ langten nach langem Kampf das Stimmrecht. Was andern­ orts längst Normalität war, wurde 1984 auch in Liechten­ stein Realität. Um das Jubiläum 20 Jahre Frauenstimmrecht auch parteiintern entsprechend zu würdigen, lässt FBP-Präsi- dent Johannes Matt die Orts­ gruppen 40 Frauen zusätzlich in den Landesvorstand berufen. Obwohl das Frauenstimmrecht be­ reits seit 20 Jahren zu unserem po­ litischen Alltag gehört, sind die Frauen in Parteigremien, Kommis­ sionen und Instituten, in Gemein­ deräten und dem Landtag nach wie vor stark untervertreten. In selbst­ kritischer Weise behandelte das Parteipräsidium diese Tatsache und stellte fest, dass auch in den eige­ nen Reihen viel zu wenig Frauen integriert sind. Um diesem Miss­ verhältnis entgegenzuwirken, hat Parteipräsident Johannes Matt nun die Ortsgruppen aufgefordert, 40 Frauen zusätzlich in den Landes­ vorstand zu berufen. Damit steigt der Frauenanteil in diesem wichti­ gen politischen Gremium auf ins­ gesamt 81 Frauen und beträgt ge­ samthaft gesehen ca. 40 Prozent. Aufruf an Frauen Die Biirgeqxirtei spielte in der In­ tegration von Frauen in politischen Ämtern seit jeher eine führende 
Mit der Erhöhung des Frauenanteils im Landesvorstand setzt die FBP (im Bild Präsident Johannes Matt, links, und Geschäftsführer Marcus Vogt) ein Zeichen. Rolle. Die erste Frau im Landtag, die erste Frau in der Regierung, die erste Regierungschefstell Vertreterin und die erste Vorsteherin entsprin­ gen den Reihen der Biirgerpartei. Auch bei Gemeinderätinnen konnte die FBP immer wieder beste Bilan­ zen zeigen. Trotzdem braucht es nach Überzeugung von Parteipräsi­ dent Johannes Matt noch viel mehr Frauen, die sich in die politische Ar­ beit einbringen. Sei es für die Kom­ missionsarbeit, auf Ortsgruppen­oder 
Landesebene, für die Geniein­ derats- oder Landtagsarbeit. Frauen gehören mit dazu und müssen ent­ sprechend motiviert werden, mitzu­ arbeiten. Die Rolle der Frau Johannes Matt ist überzeugt, dass Frauen in der Politik keine Sonder­ stellung einnehmen sollten: «Sie werden genau so ernst genommen wie Männer. Eine separate Behand­ lung widerspricht aber dem demo­kratischen 
Geist einer Partei. Neu­ einsteiger und Neueinsteigerinnen haben viel zu lernen, ob Mann oder Frau. Und Erfahrung unterscheidet nicht zwischen den Geschlechtern. Aber, und das muss auch gesagt werden,-das Geschlecht ist fiir sich weder Qualifikation noch Bonus. Falsch wäre, wenn man weiterhin daran festhält zu glauben, Frauen müssten mehr Jeisten als Männer. Richtig ist, wenn man verlangt, dass beide gleich viel leisten.» «Hü oder Ho»— Ein Spielplatzproblem Gemeinde Vaduz behandelte noch einmal den Fall «Ridamm-City» VADUZ - Am Dienstagabend hat Manfred Thöny die Irrwege aus seinem Maislabyrinth geschnit­ ten. VUie es mit seiner Erlebnis­ welt weitergehen möchte, ist für ihn noch so unklar wie die Entstehung von Kornfeldzei­ chen. Sicher ist nur: Morgen ist Tag der offenen Tür und am 26. Juni will er das Maisfeld offi­ ziell eröffnen. • Martin Bisch Folge 23, was bisher geschah: Er­ lebnisweltgründer Manfred Thö-' ny kämpft um die Bewilligung sei­ ner Westernstadt. Die Bewilligung für die Fassadenstadt beim Neugut­ hof in Vaduz erhält er von der Ge­ meinde nicht. Diese fürchtet ein Präjudiz und kann Thöny deshalb kein Vorrecht einräumen. Land- wirtschaftszone und Event-Stadt «Westerncity» vertragen sich recht­ lich nicht. «Unter Abwägung aller Aspekte», wie der Gemeinderat in seiner Presseerklärung verlautbart, sucht dieser einen salomonischen Entscheid: «Im Interesse der Fami­ lie und Kinder sowie in Berück­ sichtigung von Bauordnung und Baugesetz werden sowohl das Mais­ labyrinth als auch der Strcichelzoo bewilligt.» Manfred Thöny, tief enttäuscht, gibt bei der Gemeinde noch einmal ein Gesuch ein, um wenigstens auch noch für den Spielplatz bei der Westernstadt eine Bewilligung zu erhalten. Eine nachbarliche Beschwerde bezüg­ lich Ridamm-City wird am Montag dieser Woche zurückgezogen. Das neuerliche Gesuch wird vom 
Ge-Ein 
weiteres Problem für Manfred Thöny: der Spielplatz hei der Westernstadt. nieinderat am Dienstagabend be­ handelt. Wie das Volksblatt in Er­ fahrung bringen konnte, hat der Gemeinderat wiederum wie beim ersten Gesuch entschieden. Maisla­ byrinth und Streichelzoo werden bewilligt. Der Spielplatz wird je­ doch am momentanen Standort nicht geduldet. Landwirtschaftszo- ne und die Nähe zu den gesetzes­ widrigen Western fassaden stehen einer Bewilligung im Wege. Die Gemeinde empfiehlt Thöny, den Spielplatz auf seinen Vorhof zu ver­ legen. Was die Zufahrt zum Neu- g'uthof betrifft, sieht die Gemeinde den Weg über die Rhcindamnistras- se als mögliche Lösung. Was nun? Auf telefonische Anfrage erklärt Thöny am Mittwoch, dass er am Dienstagabend das Labyrinth aus dem Maisfeld geschnitten habe ünd dieses mit Sicherheit am 26. Juni 
eröffnen werde: «Ich brauche die Einnahmen, denn wir haben Geld investiert.» Morgen findet die ange­ kündigte Demo-Veranstaltung statt, wobei es zu keinem Demonstra­ tionsmarsch kommen wird, wie Thöny erklärte: «Alle sind eingela­ den zu kommen, die ihre Sympa­ thie mit der Idee Erlebniswell kundtun möchten.» Gratis-Ponyrei- ten, Verpflegung durch den Count- ry-Club Schaan und auch ein paar akustische Gitarrenklänge sollen geboten werden. Von «Live-Mu- sig» und «Vollgas» nimmt Thöny Abstand. In diesem Jahr will er kei­ ne grossen Events mehr durchfüh­ ren, aber einige andere Ideen hätte er schon, wie er sagt. Doch zuerst brauche er Klarheit: «Die sollen mir endlich sagen ob Hü oder Ho.» Diese Klarheit jedoch hat Thöny noch nicht. Weder hat er bisher ei­ nen offiziellen, schriftlichen Ent­scheid 
der Gemeinde in den Hän­ den, noch weiss er, wie das Hoch­ bauamt den jetzigen Entscheid der Gemeinde Vaduz beurteilen wird. Dort nachgefragt, erklärte der Stv.- Amtsleiter Peter Mündle, dass man jetzt erst den definitiven Inhalt der Vaduzer Bewilligung kennen müs­ se, um entscheiden zu können. Er tönt jedoch an, dass, wenn die Ge­ meinde etwa Parkplätze genehmigt haben sollte, diese vom Hochbau­ amt sicherlich nicht genehmigt werden könnten. Auch der Spiel­ platz am jetzigen Standort sei rechtlich gesehen am falschen Platz. Mit Nachdruck erklärt Mündle, dass man um eine für alle Seiten sinnvolle Entscheidung be­ müht sei. Eine weitere Folge in Sa­ chen Ridamm-City ist zu erwarten. Ein leichtes Spiel wird es für alle Beteiligten nicht, es steht einiges auf dem Spiel.
	        

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