Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 9. JUNI 2004 
VOLKS I BLATT| 
KULTUR 
LIEDERMACHER IM TAK VERANSTALTUNGSKALENDER 
37 VERANSTALTU NGS KALENDER Donnerstag, 10. Juni TRIESEN-ab 12 Uhr Dorffest an Fronleichnam Gemeindezentrum BUCHS-ab 21 Uhr Let's dancc Bronx Freitag, 11. Juni BUCHS - 22 bis 05 Uhr The original black friday show @ Bronx Bronx BUCHS-20.30 Uhr «Zorg», sanfter, melancholischer Sound aus Lausanne Fabriggli BAD RAGAZ-21 Uhr «Die Oper unter den Sternen»: «Tenorissi- mo» Kursaal BAD RAGAZ - 20 Uhr «Über Bücher sprechen» Gemeindebibliothck FELDKIRCH -19.15 Uhr Jesus war kein Kirchgänger! Keine Kirche- Menschen beten. Hotel «Weisses Kreuz» SARGANS-21 Uhr xy Bar & Dance Club - 70./80./90 Hitpara­ de, Center Club - Taxi Dancer, Liveband Center Samstag, 12. Juni VADUZ - bis 12. September j Eröffnung der Aussstellung: «Andy Warhol - The late Work» | Kunstmuseum | MAIENFELD - 20 Uhr j 
Kabarett «Der Forschungsbericht» I Klostertorkel I BUCHS - 22 bis 05 Uhr Let's Bronx... Bronx MAIENFELD-II Uhr" «Wii-kend» das Weinerlebnis besonderer Art. Türkei von Markus Lampert - Nussbaum 'Sonntag, 13. Juni ESCHEN-14 bis 18 Uhr Panorama-Cafe für Jung und Alt Panorama-Cafe WALENSTADT - 
bis 27. Juni Ausstellung «Rüti Sepp & Co - Animier Älpler: Porträt - Variationen» Museumbickel ST. 
GEROLD-17 Uhr Johann Sebastian Bachkon/.ert mit Miriam Feuersinger, Sopran Propstei St. Gerold FELDKIRCH - 10 Uhr Ethik — Schule für junge Menschen und sol­ che, die jugendlich geblieben sind. Hotel «Weisses Kreuz» GÖTZIS - 1 Uhr Benefizkonzert «Sunday Blues» Kulturbühne Am Bach MASTRILS-ab 13 Uhr Pilgergottesdienst Antoniuskirche Montag, 14. Juni MFXS-18.30 Uhr Frauentag Altes 
Kino Dienstag, 15. Juni VADUZ-13.30 bis 15 Uhr Im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Wir laden ein...»: Vortrag von Jerry Hanauer mit .dem Thema: «Lebenswege: Ehemalige er­ zählen» Aula des Gymnasium ESCHEN - 14 bis 18 Uhr Panorama-Cafe: Jassnachmittag Panorama-Cafe BAD RAGAZ - 20 bis 22 Uhr Die «Casino Swing Band» umrahmt den Spielbetrieb Casino Mittwoch, 16. Juni VADUZ-16.30 bis 20.30 Uhr Blutspendenaktion Gemeindesaal BUCHS-17 bis 24 Uhr Bronx Restaurant im Usa-Style mit Food- Comer Bronx 
Unter einem Hut Der niederländische Musiker und Poet Herman van Veen im TaK SCHAAN - Herman van Veen ist ein ungewöhnlicher Entertainer, der sich der Einordnung in Schubladen widersetzt. Der Harlekijn aus Utrecht ist Lieder­ macher, Dichter, Schriftsteller, Schauspieler und vieles mehr. Am 12. Juni kommt er mit sei­ nem neuen Programm «Unter einem Hut», einem Querschnitt durch sein bisheriges Schaffen, ins TaK. • Arno Löffler Herman van Veen ist fürwahr ein alter Hase. Viele ehemalige Kinder werden sich an seine wundervolle Fernsehserie «Die seltsamen Aben­ teuer des Herman van Veen» aus dem Jahr 1977 erinnern, sechs Epi­ soden über eine durchgeknallte Hippie-WG in einer Windmühle, inmitten von Hochhäusern. Seinen gröss.ten Erfolg für ein breites Pub­ likum erzielte der Utrechter mit der Fernsehserie «Alfred J. Kvvak», erstmals ausgestrahlt 1990. Der 1945 in Utrecht geborene Van Veen, der bereits 1957 erstmals auf der Bühne stand, debütierte 1965 mit seinem musikalischen, ciownes- ken Soloprogramm «Harlekijn». Das Harlekineske, diese Mischung aus naiver Komik und abgrundtie­ fer Traurigkeit, ist seither sein Mar­ kenzeichen. In wenigen Jahren avancierte Van Veen zum interna­ tional begehrten Kabarettisten, der sich in der Tradition von Toon Her- mans und Wim Kan sah, aber'auch Georges Moustaki und vor allem Jacques Brei bewunderte, und der schon bald seine alten Vorbilder zu seinen grössten Bewunderern rech­ nen durfte. Die einfühlsamen, hei- ter-traurigen Lieder des Multiin- strumentalisten sind wegen der Ru­ he und fragilen Zartheit, die ihnen innewohnt, nicht auf Anhieb jeder­ manns Sache. Andere lieben ihn gerade dafür. Wer die derben und bissigen Seiten Van Veens 
kennen-Am 
12. Juni im TaK: Herman van Veen. lernen will, dem sei die Lektüre ei­ nes seiner zahlreichen Bücher emp­ fohlen. In den letzten Jahren ist es eher still geworden um Van Veen. Parallel zu seinem Programm «Un­ ter einem Hut» ist eine gleichnami­ ge «Best of»-CD und eine gleich­ namige Autobiographie - deren Lektüre übrigens lohnt! — erschie­nen. 
Der nimmermüde Träumer, der sein Publikum teilhaben lässt an immer wieder neuen, ganz ande­ ren Blickwinkeln, aus denen er die Welt betrachtet, hält diesmal Rück­ schau. Wenn diese aber ebenso spannend und aufschlussreich ist wie das Buch, braucht niemand zu befürchten, im TaK einem 
frustricr-^ 
ten Altstar gegenüberzusitzen. Die seltsamen Abenteuer des Herman van Veen sind noch lange nicht zu Ende. Van Veen lernt man am bes­ ten kennen und schätzen, indem man sich ein möglichst umfassen­ des Bild von ihm und seiner Kunst macht. Dazu wird nun im TaK end­ lich Gelegenheit sein. Krimi: Schuld, Verantwortung und Moral Krimi in allen Varianten an den 7 Liechtensteiner Literaturtagen SCHAAN - Die Organisatoren Hansjörg Quaderer und Mathias Ospelt zogen für die diesjähri­ gen Liechtensteiner Literatur­ tage ein positive Bilanz. Die Lesungen und das Rahmenpro­ gramm fanden ein aufmerksa­ mes und interessiertes Publi­ kum. > Annette tlnnn Besonders freuten sie sich über die Teilnahme des Liechtensteinischen Gymnasiums, das einen Krimiwett­ bewerb unter den Schülerinnen und Schülern ausgeschrieben hatte, des­ sen vier Preisträger ihre Kurzkrimis vorlasen. Gleich Uber zwei liechtensteini­ sche Krimis kann man sich freuen. Sigvard Wohlwend und Mathias Ospelt stellten jeweils ihre Entwürfe zu Krimis vor, die die liechtensteini­ sche Realität zum Thema haben. Wohlwend schreibt in verschlüssel­ ter Form vom Herzogtum Luxu- stein, und die Namen klingen alle­ samt schweizerisch. Er erzählt von einer deutschen Journalistin, die in einen Liechtensteiner Clan einge­ heiratet hat und trotz der daraus un­ vermeidlich folgenden Verstrickung versucht, unabhängigen Journa­ lismus zu betreiben, Gerüchte von Fakten zu trennen, objektiv zu 
be­Mord, 
unabhängiger Journalismus und Vetternwirtschaft: Sigvard Wohl­ wend stellte seinen von und in Liechtenstein handelnden Krimi vor. richten. Die liechtensteinische Form von Journalismus wird ihr aber als­ bald nahe gelegt: «Die Aufgabe ei­ nes Journalisten ist es, für positive Stimmung im Land zu sorgen.» Krimi als Gesellschaftsbild Mathias Ospelt stellte sein gros­ses 
Projekt vor: Sein Ziel ist es, die liechtensteinische Geschichte der letzten fünf Jahrzehnte in Form eines Krimis aufzuarbeiten. Eine Art Gesellschaftsbild der ein­ zelnen Jahrzehnte stellt er sich vor, in der die jeweilige Atmosphäre spürbar werden soll. Einen ersten 
Entwurf zu diesem grossen Roman las er vor: «Güadiga» (ein Eschner Flurname) spielt in der Fasnacht 1997. Eine junge Frau wird tot aufgefunden. Mord oder Selbst­ mord? Der Ermittler Peter Kaiser (!) stösst auf eirten Sumpf von Le­ benslügen und rücksichtslosem Karrieredenken. Schuld, Verant­ wortung und Moral sind die drän­ genden Fragen. Theoretischer Oberbau Ein Höhepunkt war die letzte Le­ sung dieser rundum gelungenen Li­ teraturtage: Alfred Komareks Vor­ trag aus einem seiner bekannten Polt-Krimis zuzuhören war die reinste Freude. Den theoretischen Überbau für die Krimi-Tage bot schliesslich ei­ ne Diskussion zum Thema «Die Perversion des Detektivs, oder: Der Kriminalroman als negative Theo­ logie.» Unter der Leitung des Literatur­ wissenschaftlers Peter Gilgen dis­ kutierten Krinii-Aiitören über Fra­ gen von Recht und Gerechtigkeit, über den Geist der Aufklärung im Krimi und auch über literarische Techniken. Dass der Krimi zu Un­ recht als niedrigste Literaturgattung gilt, davon konnte man sich an die­ sem Wochenende jedenfalls über­ zeugen. , \
	        

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