Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

MITTWOCH, 9. JUNI 2004 VOLKS I I |V| I AM n LIECHTENSTEINS BLATTI I IM LnlV 
VJ AGRARPOLITIK 
5 NACHRICHTEN LGU-Exkursion: Neues Leben für den Spiersbach RUGGELL — Der Spiersbach soll in den kommenden Jahren zu neuem Leben er­ weckt werden: Unliingst informierten die zu­ ständigen Behörden Uber das grenzüber­ schreitende Revitalisierungsprojekt. Im Rah­ men 
der Sensibilisierungskampagne «Le­ bendiger Rhein» laden die Liechtensteini­ sche Gesellschaft für Umweltschutz LGU und der Naturschutzbund Vorarlberg NSB am Freitag, den 11. Juni zu einer spannenden Begehung ein. Theo Kindle, Leiter des Am­ tes für Umweltschutz, übernimmt die fach­ kundige Führung. Die Exkursion führt zu verschiedenen Punkten des vielfaltigen Ge­ wässernetzes aus ehemaligen Giessen, Hangbächen und Riedgräben. Grosse Teile dieses Gewässersystems sind heute monoto­ ne, ökologisch verarmte Gewässerabschnit- te. Zugleich wird der Blick in die Zukunft gelenkt: Es werden verschiedene Massnah­ men erläutert, dank derer sich der Spiersbach sich in den nächsten Jahren zu einem leben­ digen Gewässer entwickeln kann. Treffpunkt ist um 18 Uhr beim Gasthof Rössle in Rug- gell. Alle Teilnehmenden sind gebeten, sich mit einem Fahrzeug - idealerweise dem Fahrrad - beim Treffpunkt einzufinden. Ein Personalausweis sollte mitgetragen werden. Alle interessierten Erwachsenen und Kinder sind ganz herzlich eingeladen zu diesem ge­ führten Abendspaziergang. Er findet bei je­ der Witterung statt. (PD) Halbpreisverkauf in der Brockenstube VADUZ - Ab Samstag, den 12. Juni bis Samstag, den 3. Juli findet ein grosser Halb­ preisaktions-Verkauf in der Brockenstube des Vaduzer Frauenvereins statt. Ferien: 4. Juli bis 25. August. Öffnungszeiten: Donnerstag und Samstag von 14 bis 17 Uhr. Abholdienst: Tel. 233 1119 oder 232 24 09. (PD) Blutspendeaktion VADUZ - Der Samariterverein Vaduz ver­ anstaltet in Zusammenarbeit mit dem Öster­ reichischen Roten Kreuz, Blutspendedienst Feldkirch eine Blutspendeaktion in Vaduz. Sind Sie mehr wie 18 Jahre alt, wiegen mehr als 50 kg und fühlen sich gesundheitlich wohl - dann laden wir Sie ganz herzlich zu dieser Blutspendeaktion ein, und zwar am Mittwoch, den 16. Juni von 16.30 bis 20.30 Uhr im Vaduzer Saal in Vaduz. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen und danken für die Bereitschaft zum Blutspenden! 
(PD) 
Zukunft «Land-Wirtschaft» Regierung informierte über agrarpolitische Neuerungen LAV-Tour auf den Gonzen (1830 m.ü.M) Am kommenden Sonntag, den 13. Juni steht mit der Umrundung und der Besteigung des Gonzens eine wenig bekannte, jedoch wun­ derschöne Bergtour auf dem Programm. Nach einer kurzen Fahrt steigen wir vom Talgrund in Sargans über einen steilen Alp­ weg zur vorderen Spina und weiter zur hin­ teren Spina auf. Weiter führt der Anstieg über Palfries. In Palfries besteht Einkehr­ möglichkeit. Ab Palfries geht's in Richtung Gonzen. Der Abstieg erfolgt über die Lei­ tern, welche nur von Schwindelfreien began­ gen werden können. Für nicht Schwindel­ freie besteht die Möglichkeit, die Leitern zu umgehen. Für den Aufstieg rechnet man mit ca. 3 Std. und für den Abstieg werden ca. 2 bis 2,5 Std eingerechnet. Anforderung: Kon­ dition für gut 1100 Höhenmeter im Auf- und Abstieg sowie einige Trittsicherheit für den Abstieg wird vorausgesetzt. Zuzüglich zur Wanderausrüstung empfiehlt der Tourenlei- ter, dass Wanderstöcke mitgenommen wer­ den. Abfahrt ist am Sonntagmorgen um 7 Uhr beim Parkplatz Rheinparkstadion Vaduz. Abfahrt beim Parkplatz Rheinbrücke Balzers 
ist um 7.15 Uhr. Bei unsicherer Witterung gibt der Tourenleiter Wolfgang Kunkel jun. (Tel. 392 40 07) am Samstag zwischen 19 und 20 Uhr gerne Auskunft, ob und wie die Tour stattfinden kann. Liechtensteiner Alpenvercin 
SCHAAN - «Attraktive Rahmen­ bedingungen für die Liechten­ steiner Landwirtschaft zu schaffen» ist und bleibe der Grundsatz der Regierung, er­ klärte Landwirtschaftsminister Alois Ospelt an der gestrigen In­ fo-Veranstaltung. Vorgestellt wurde unter anderem das neue Milchmarktordnungsgesetz. • Martin Rlsch ____ Bauern und Bäuerinnen, Landtags­ abgeordnete und an der Ent­ wicklung der liechtensteinischen Agrarpolitik Intressierte informier­ ten sich gestern Abend im Rathaus­ saal in Schaan aus erster Hand über die Neuerungen in der liechtensteinischen Agrarpoli­ tik. «Die Landwirtschaft erzielt jähr­ lich einen totalen Umsatz von 30 Millionen Franken», betonte Re­ gierungsrat Alois Ospelt zu Beginn seiner Ausführungen zur Agrarpoli­ tik der vergangenen drei Jahre. Nicht nur diese Tatsache, sondern auch all die Leistungen, welche die Landwirtschaft im öffentlichen Interesse erbringe, veranschauliche den wichtigen Wirtschaftszweig Liechtensteins. «Attraktive Rah­ menbedingungen für die Liechten­ steiner Landwirtschaft schaffen», dies ist und bleibe der Grundsatz der Landwirtschaftspolitik der Re­ gierung. Auch dämm, weil Globali­ sierung und der damit verbundene Preiszerfall einen rasanten Struk­ turwandel hervorgerufen haben, wie Ospelt erklärte. Rückblickend auf die vergangenen drei Jahre er­ wähnte er die Massnahmen, welche «die Leistungsfähigkeit unserer Landwirtschaft» verbessern sollen: 
Informationsveranstaltung zu agrarpolitlschen Neuerungen Liechtensteins mit Regierungsrat Alois Ospelt, (rechts), Klaus Büchel und Julius Ospelt (Mitte). Agrarpaket 2001, Notenaustausch mit der Schweiz betreffend Markt- und PrcisstUtzungsmassnahmen, Neugestaltung der Milchmarktord­ nung, Entwicklungskonzept Natur- und Landwirtschaft und vor allem auch das landwirtschaftliche Leit­ bild. Entwicklung konsequent weiterführen Damit die Landwirtschaft in Zu­ kunft überhaupt ihre Aufgaben er­ bringen könne, sei das Erzielen eines l 
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,A- :A'y.i? :E,Ny ;REiNfe^&; V.l. VBO-Präsident Thomas Büchel, Landtagsabgeordneter Alois Beck und Peter Hermann. 
angemessenen Einkommens eine Grundvoraussetzung. Dies hat die Regierung mit ihren Bemühungen im Zusammenhang mit dem Agrarpaket 2001 nachweislich erreicht. Die durchschnittlichen Arbeitsverdienste haben sich seit dem Jahr 2000 von 42 900 .auf 56 400 Franken erhöht, wie aus den Auswertungen der landwirt­ schaftlichen Buchhaltungen hervor­ geht, welche gestern Abend von Klaus Büchel präsentiert und kom­ mentiert wurden. Weiter verwies Ospelt auf den No­ tenaustausch, welcher einerseits die Teilnahme am schweizerischen Marktstützungssystem sichert und andererseits auch an den liechtenstei­ nischen 
Bedürfnissen ausgerichtete Massnahmen im Milchbereich er­ möglicht. Im neuen Milchmarktge­ setz, welches im Mai-Landtag verab­ schiedet worden ist, sei dieser Spiel­ raum voll ausgenutzt worden. Den Landwirtschaftsbericht nannte Ospelt ein «wichtiges Instrument für eine zielgerichtete Führung und. Ausge­ staltung der Agrarpolitik». Vor allem auch, weil mit den Buchhaltungsaus­ wertungen der landwirtschaftlichen Betriebe eine Überprüfung der Zieler­ reichung möglich werde. «Denn ei­ nes ist klar: Die Entwicklung der 
Agrarpolitik muss konsequent weiter­ geführt werden», betonte Ospelt. Leitbild mit Stellenwert Als Grundlage dazu müsse das land­ wirtschaftliche Leitbild dienen. Die Aasaibeitung dieses Leitbildes befinde sich in der Schlussphasc. Das Leitbild habe für die Regierung einen hohen Stellenwert und sei wegweisend für die weitere Entwicklung der Massnahmen im Agraibercich. Auf der Grundlage des Leitbildes sollen laut Ospelt auch die für die Zukunft anstehenden Geschäfte aus­ gearbeitet werden. Diese Geschäfte werden sich auf die Verbesserung der Strukturen und Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft konzentrieren. Es sind dies etwa die Umsetzung des neuen Milchmarktordnungsgesetzcs, die liech­ tensteinische Reaktion auf die Aulhe­ bung der Milclikontingentierung der Schweiz, Vereinfachung der Verwal­ tungsabläufe, der Abbau administrativer Hemmnisse sowie langfristige Mass­ nahmen gegen Folgen von Trockenheit. Über diese Geschäfte möchte die Regie­ rung die Bevölkerung laufend informie­ ren, wie Ospelt zum Schluss seiner An­ sprache sagte. Voraussichtlich werde am 18. Augast 2004 eine weitere Informa­ tionsveranstaltung wie die gestrige statt­ finden. Wie viel ist uns die Kulturlandschaft wert? Vorstellung des Agrarberichts 2002, des neuen Milchmarktordnungsgesetzes und Diskussion SCHAAN - Die positiven Auswir­ kungen der mit dem Agrarpaket 2001 beschlossenen Massnah­ men zeigen sich im Agrarbe- richt 2002. Dieser wurde ges­ tern erstmals mit einer derar­ tigen Fülle an Zahlen und Infor­ mationen präsentiert. Bereits zum dritten Mal liegt mit dem Agrarbericht 2002 die Aus­ wertungen von den landwirtschaft­ lichen Betrieben im Land vor, wel­ che Direktzahlungen erhalten. Die Auswertung und Analyse der ein­ zelnen Buchhaltungen dieser Be­ triebe ist ein wichtiges agrarpoliti- sches Instrument zur Überprüfung der Effizienz von beschlossenen Massnahmen. Klaus Büchel, ver­ antwortlicher für den Agrarbericht 2002, zeigte gestern anhand der 
umfangreichen Datensammlung verschiedene Tendenzen auf. Die 
Nutzflächen je Betrieb ver- grössern sich tendenziell. Grössere Betriebe haben durchgehend auch einen höheren Verdienst, wobei Biobetriebe wiederum bessere Einkommen ausweisen als IP-Be- triebe. Besonders erfreulich ist die Entwicklung der wirtschaftlichen Ergebnisse im Vergleich zur Schweiz, wo die Ergebnisse stark rückläufig waren. Dieser Unter­ schied, diese Verbesserung lässt sich direkt auf die Massnahmen des Agrarpaketes 2001 zurückfüh­ ren, wie Klaus Büchel gestern er­ klärte. Weniger erfreulich, obwohl im Vergleich zur Vorperiode nicht verschlechtert, präsentieren sich die meisten Kennzahlen für das Berggebiet. So beträgt der Arbeits­verdienst 
je Familienarbcitskraft pro Monat nur ca. 3000 Franken. Genau dieser Umstand war denn bei der anschliessend Diskussions­ runde auch ein Thema. Regie­ rungsrat Alois Ospelt erklärte dazu grundlegend, dass in Zukunft die liechtensteinische Bevölkerung bezüglich dem althergebrachten Kulturland Entscheidungen zu fällen habe. So müsse man sich bewusst werden, dass die land­ wirtschaftlichen Leistungen auch abgegolten werden müssten. Da­ bei stelle sich die Frage: «Wie viel ist uns die Kulturlandschaft wert?». Befürchtungen bezüglich des künftigen Milchpreises, im EU-Raum spreche man bereits von nur noch 40 Rappen, äusserte in der Diskussionsrunde ein besorg­ ter Bauer. Was die künftige Milch­wirtschaft 
im Land betrifft, stellte zuvor Julius Ospelt das im Mai vom Landtag beschlossene Milch­ marktordnungsgesetz vor. Dabei soll sich die liechtensteinische Milchwirtschaft künftig stärker auf die Verarbeitung der Roh­ milch im Inland ausrichten. Die Ausarbeitung der Verordnungen zum besagten Gesetz sind im Gange und sollen anfangs 2005 in Kraft gesetzt werden. Danach wird auch eine Kommission ein­ gesetzt werden, welche die Regie­ rung und das Landwirtschaftsamt kontrollieren und beraten soll, wie Ospelt ausführte. Mit einer beschlossenen Vorwärtsintegra­ tion soll in der Milchwirtschaft mehr Flexibilität und Wettbe­ werbsfähigkeit geschaffen wer­ den. (mr)
	        

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