Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 5. JUNI 2004 
VOLKS! IIVII AlVirt JUBILÄUM BLATT I I IM LH IM U FRISTEN REGELUNG 
8 ERZBISTUM VADUZ Weitere Wallfahrten im Jahre 2004 VADUZ - Nachdem die erste diesjährige Diözesanwallfahrt nach Altötting für alle Pilger ein eindrückliches und frohes Erleb­ nis war, möchten wir auf die weiteren Pil­ gerfahrtenhinweisen. Am Samstag, 26. Juni 2004, führt die nächste Fahrt zur berühmten Wallfahrtskir­ che Birnau (von den Zisterziensern der Ab­ tei Mehrerau betreut) am Bodensee und auf die Insel Reichenau, die im Jahre 2000 von der UNESCO als Kulturlandschaft in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Am Sonntag, 8. August 2004, ist eine Pil­ gerfahrt zum höchstgelegenen Marien-Wall­ fahrtsort Europas geplant. Ziteil ist nur zu Fuss erreichbar (ca. 2 Stunden vom Park­ platz Alp Muntdr). Es besteht die Möglich­ keit, schon am Vorabend nach Ziteil zu ge­ hen und im Pilgerhospiz (Massenlager) zu übernachten. Die Koordination dieser Pil­ gerfahrt erfolgt auf Wunsch über das erzbi­ schöfliche Sekretariat. Am Mittwoch, 8. September 2004, steht eine Reise zum Kloster Mariastein (bei Ba­ sel) und nach Bad Säckingen (Hl. Fridolin) auf dem Programm. Mariastein gehört zu den bedeutendsten Marienwallfahrtsorten der Schweiz. In Bad Säckingen werden die Reliquien des hl. Fridolin von Säckingen (Kirchenpatron und Pfarrei von Ruggell) verehrt. Den Höhepunkt des diesjährigen Wall- - fahrtsprogramms bildet die Diözesanwall­ fahrt nach Fatima. Es gibt zwei Varianten, wobei beide Pilgergruppen vier tage ge- meirßam in Fatima sind. • 14 Tage mit Autobus, 4. bis 17. Oktober 2004: Wir besuchen unter anderem folgende Orte und Pilgerstätten: Ars - Nevers - Li- moges - Lourdes - Villaviciosa - Santiago de Compostela - Fatima - Avila - Montser- rat und Valence. • 5 Tage mit Flug und Bus, 11. bis 15. Ok­ tober 2004: Flug von Zürich nach Lissabon, 3 Übernachtungen in Fatima, 1 Übernach­ tung in Lissabon, Rückflug von Lissabon nach Zürich. Die Pilgerfahrten nach Fatima werden für das Erzbistum Vaduz organisiert vom Reise­ dienst Feldkircher Pilgerfahrten, der diese beiden Wallfahrten schon seit mehreren Jah­ ren im Programm führt. Die erwähnten Pilgerfahrten werden von Erzbischof Wolfgang Haas und/oder Pries­ tern des Erzbistums Vaduz begleitet. Wir feiern jeweils gemeinsam die hl. Messe an den Gnadenorten. Für Anmeldungen und Auskünfte wenden Sie sich bitte an das Erzbischöfliche Sekre­ tariat, Dorf 35, Postfach 14, 9488 Schellen­ berg, Telefon 00423-370 16 75, Fax. 00423- 370 16 77. Erzbistum Vaduz ANZEIGE Lifestyle Cider im Trend Gcnicsscn Sic unseren Saft mal in einer anderen Umgebung. Auch in Pubs,ander Bar oder in der Disco ist der Möhl-Saft ein echtes Trink-Erlcbnis. M#HL Tradition seil 1895 Mosterei Mühl AG, 9320Arbon,Tel. 071 447 40 74 Info über SafMIenlellung:  www.mochl.ch 
Landesmuseum feiert Eröffnung im Sparkassa-Gebäude vor 50 Jahren VADUZ - Das im November letz­ ten Jahres wiedereröffnete Liechtensteinische Landesmu­ seum kann in diesen Tagen ein kleines Jubiläum feiern. Vor fünfzig Jahren, am 6. und 7. Ju­ ni 1954 - es waren die Pfingsttage - wurde in der oberen Etage des da­ mals neuerrichteten Sparkassa-Ge- bäudes, der heutigen Liechtenstei­ nischen Landesbank, das Landes­ museum eröffnet. Dies war ein Meilenstein in der mittlerweilen mehr als 110-jährigen, wechselvol- len Museumsgeschichte. Kulturgut erhalten Seit seiner Gründung im Jahre 1901 war es dem Historischen Ver­ ein für das Fürstentum Liechten­ stein stets ein Anliegen, liechten­ steinisches Kulturgut zu erhalten und eine Sammlung für ein künfti­ ges Museum aufzubauen. Im Jahresbericht 1952 des Histori­ schen Vereins wird festgehalten: «Erfreulicherweise konnte sich der Vereinsvorstand nun endlich in posi­ tiver Weise mit der Schaffung und Einteilung der Räume für das kom­ mende Landesmuseum befassen. Durch eine Vereinbarung zwischen der fürstlichen Regierung und dem Verwaltungsrate der Sparkasse für das Fürstentum Liechtenstein sind die im oberen Stockwerke des neuen Sparkassa-Gebäudes gelegenen Räume für das Landesmuseum gesi­ chert, und es ist eine entsprechende bauliche Einteilung im Einverneh­ men mit unserem Vereine getroffen worden. Wir dürfen wohl erwarten, dass im Jahre 1953 das Landesmu- seum in den genannten Räumen untergebracht und der Oefi'entlich- keit zugänglich gemacht werden 
Unter den Museumsgästen, die vom Museumsleiter David Beck begriisst wurden, befanden sich auch S. D. Fürst Franz-Josef II. und Regierungschef Dr. Alexander Frick. kann. Für die Einrichtung der Sammlungsräume wird der Rat eines erfahrenen Fachmannes eingeholt.» Die Einrichtung des künftigen Museums wie die Übersiedlung der Sammlungen aus dem Rathaus Va­ duz, wo sie während fünfzehn Jah­ ren untergebracht waren, gestaltete sich jedoch schwieriger als ur­ sprünglich angenommen. Die Ar­ beiten lagen federführend in den Händen von Oberlehrer David Beck und Kanonikus Anton From­ melt. Sie wurden dabei von Archi­ tekt Hans Rheinberger unterstützt. David Beck, für den die Mu- seumseröf'fnung eine Herzensange­ legenheit darstellte, war seit 1931 Mitglied des Vereinsvorstandes als Vereinskassier und Konservator der Sammlungen. 1955 wurde er als Nachfolgcr von Josef Ospelt zum Gebäude der Liechtensteinischen Landesbank: Die zweite Etage beher­ bergte von 1954 bis 1966 das Landesmuseum. 
Vorsitzenden gewählt, ein Amt, das er bis I966 bekleidete. Eigentliches Heimatmuseum In der Ausgabe vom 5. Juni I954 berichtet das Liechtensteiner Volks­ blatt zur Eröffnung des Liechten­ steinischen Landesmuseums und des Postmuseums: «Im Gebäude der Landesbank wurden in den letz­ ten Monaten das Postmuseum und die vom Historischen Verein betreu­ ten Sammlungen neu ausgestellt. Auf Pfingsten werden die neuen Ausstellungsräume eröffnet und all­ gemein zugänglich gemacht. Mit dem Bau des neuen Hauses der Liechtensteinischen Landesbank in Vaduz erhalten nun sowohl das Postmuseum als auch die Samm­ lungen des Landes und des Histori­ schen Vereins neue, schöne Ausstel­ lungsräume. ... Ganz neu eingerich­ tet wurde das Museum im zweiten Stock. Es ist als eigentliches Hei­ matmuseum gedacht und soll als solches allmählich immer mehr ausgebaut werden. ... Es ist aber auch zu hoffen, dass weitere Kreise der Bevölkerung Interesse an den neuen Museen finden werden. Das Liechtensteinische Landesmuseum als Heimatmuseum soll für unser kleines Land ein Begriff werden und alles aufnehmen, was an altem Kulturgut noch vorhanden ist, nach­ dem - leider - mangels geeigneter Ausstellungsräume und zum Teil aus mangelndem Sinn für den ideel­ len Wert dieser Gegenstände, schon 
so manches Unersetzliche ins Aus­ land gewandert ist. Kulturelle Ein­ richtungen dieser Art verdienen und brauchen die Unterstützung aller...» Ende des Jahres (1954) wird eine erste Besucherstatistik veröffent­ licht: «Bis Anfang November wur­ de das Landesinuseum von beiläu­ fig 1300 Personen besucht. Nach dem aufliegenden Gästebuch waren unter diesen Besuchern 221 aus Deutschland, 121 aus der Schweiz, 88 aus England, 33 aus Nordameri­ ka, gleichviel aus Frankreich und weitere Besucher aus verschiede­ nen anderen europäischen Ländern, sowie solche aus Aegypten und der Türkei. Mehrere Mitglieder des fürstlichen Hauses beehrten das Museum mit ihrem Besuch.» Bereits zwölf Jahre später, im Sommer 1966, war der Historische Verein gezwungen, das Landesmu- seum wieder zu schliessen und die Räume freizugeben. Sonderausstellung Aus Anlass der Eröffnung des Museums in den Räumen der Lan­ desbank vor fünfzig Jahren und in Erinnerung an den unermüdlichen Leiter des Museums Dr. Ii. c. David Beck zeigt das Liechtensteinische Landesmuseuni im Foyer eine Fo­ toausstellung über die 110-jährige Geschichte des Liechtensteinischen Landesmuseunis: 1893 bis 2003. Lic.phil. Norbert W. Hasler, Direktor, Liechtensteinisches Landesmuseum Schwangerschaftsabbruch: Neuregelung Fachleute diskutieren pro und contra Fristenregelung VADUZ - Die überparteiliche Ar­ beitsgruppe Schwangerschafts­ konflikte fordert bekanntlich für Liechtenstein die Einführung ei­ ner Fristenregelung. Die Gruppe hat die Ausgangslage in Liech­ tenstein aufgearbeitet und kon­ krete Vorschläge für eine Neu­ regelung erarbeitet. Am 15. Juni findet für alle Interessierten ein Informationsabend statt. Die Arbeitsgruppe wird einleitend ihre wichtigsten Arbeitsergebnisse vorstellen, im Hauptteil der Veran­ staltung informieren und diskutie­ ren Fachleute aus dem In- und Aus­ land über die verschiedenen Aspek­ te des Themas. In Liechtenstein ist der Schwan­ gerschaftsabbruch streng und um­ fassend unter Strafe gestellt. Rea­ lität und Gesetz klaffen jedoch weit auseinander. Trotz rigoroser Straf­gesetzgebung 
lassen nach ärzt­ lichen Schützlingen jährlich rund 50 Frauen aus Liechtenstein eine Schwangerschaft abbrechen. Auch in Liechtenstein zeigt sich, dass das Strafrecht kein taugliches Mittel ist, Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern. Die negativen Auswir­ kungen der Kriminalisierung sind offensichtlich. Die betroffenen Frauen und Paare werden in ihrer Notsituation allein gelassen und ins Ausland abgedrängt. Im Inland kann kein breit gefächertes Bera­ tungsangebot entstehen. Die überparteiliche Arbeitsgrup­ pe Schwangerschaftskonflikte for­ dert daher die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und die Einführung einer Fristenrege­ lung, die dem Schutz des ungebore­ nen Lebens und dem freien Gewis- sensentscheid Rechnung trägt. Ein wichtiges Anliegen der Arbeits­gruppe 
ist es, die Öffentlichkeit über die bestehende Rechtslage und ihre Auswirkungen zu infor­ mieren und Raum für eine kontro­ verse Diskussion der vorgeschlage­ nen Gesetzesänderung zu geben. Am 15. Juni um 19.30 Uhr findet im Foyer des Vaduzer Saales eine Informationsveranstaltung zum Thema statt. Nach einem Impulsre­ ferat der bekannten CVP-Politike- rin Brigitte Hauser-Süess über die Einführung der Fristenregelung in der Schweiz setzen sich Fachleute mit rechtlichen, medizinischen und ethischen Aspekten einer Neurege­ lung des Schwangerschaftsab­ bruchs auseinander. Unter der Lei­ tung von Moderator Michael Bie­ dermann diskutieren der katholi­ sche Moraltheologe Prof. Werner Wolbcrt von der Universität Salz­ burg, Nora Skroch von der Bera­ tungsstelle Pro Familia in Darm­stadt 
sowie Dr. Gisela Biedermann und Dr. Rainer Wolfinger und be­ antworten Fragen der Anwesen­ den. (PD) PRO 
UND CONTRA' Schwangerschaftsabbruch braucht Liechtenstein eine Neu­ regelung? Information und Di­ skussion. Programm • Ausgangslage, Fakten und Vorschläge • Impulsreferat: Fristenrege­ lung — der politische Weg in der Schweiz • Podiumsdiskussion • Datum: Dienstag, 15. Juni 04 um 19.30 Uhr • Ort: Foyer Vaduzer Saal, Vaduz • Eintritt frei
	        

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